Effect of Cocoa Beverage and Dark Chocolate Consumption on Blood Pressure in Those with Normal and Elevated Blood Pressure: A Systematic Review and Meta-Analysis https://www.mdpi.com/2304-8158/11/13/1962
Die Azteken stellten ihre chocolatl mit Beigabe von Yauthli (Mexikanischer Estragon, Tagetes lucida) und anderem her. Neben einem würzigeren, runderen Geschmack hatte es auch gesundheitliche Effekte. In einer Studie hemmte der methanolische Extrakt aus der Blüte das Wachstum von Kulturen von Staphylococcus aureus, E. coli und Candida albicans. Tagetes lucida wird auch heute noch als Tee gegen Erkältung, Blähungen und Durchfall verwendet in Lateinamerika. Yauthli soll beim Trinken einen beruhigenden Effekt haben, was gesundheitliche auch positv wäre. Es gibt eine Untersuchung, dass er als leichtes Antidepressivum wirkt und daher in der Untersuchung Spekulationen, ob Tagetes lucida Serotonin freisetzt.
Die Frage ist, ob der dem Kakao, also ursprünglich Chocolatl nachgesagtem Gesundheitseffekt nicht zum großen Teil auf diesen Beimischungen beruhte, die wir heut nicht mehr benutzen? Chocolatl galt und gilt als Heilmittel und war damals ein eher bitteres Getränk mit Wasser, Cheyennepfeffer, Vanille und anderen Beimischungen. Das Wort für Schokolade cacahuatl bedeutet Kakaowasser, aber bei uns kam nur noch der süße Kakao mit viel Zucker und Milch an. Da ist die Frage, ob ein Getränk mit Zucker und Milch wirklich noch gesund ist oder alle gesundheitlichen Vorteile des Kakao überdeckt?
In meinem Hochbeet im Freien ist der Samen gut aufgegangen und der Mexikanische Estragon wächst gut, blüht aber noch nicht. Mit ihm will ich jetzt ein bischen experimentieren, ob er z. B. einen beruhigenden Effekt im Kakao ergibt oder verstärkt und wie er geschmacklich ist.
Wenn man Yauthli raucht, soll es auch neben beruhigenden Effekten auch vereinzelt halluzinogene Effekte geben. Kann ich leider nicht bestätigen, aber dann wäre die Pflanze und der Samen wohl auch nicht bei Rühlemanns und anderen frei erhältlich zu kaufen ;-) Meine gekaufte Pflanze ist leider eingegangen, aber da war ich selber schuld. Daher konnte ich nur wenig mit der vertrockneten Pflanze experimentieren.
Yauthli als Räucherpflanze zu benutzen wie heute noch die Azteken, habe ich nicht ausprobiert. Wie die Azteken bei Menschenopfern den Mexikanischen Estragon ins Gesicht der Opfer zu blasen, bevor sie getötet werden, habe ich auch nicht ausprobiert, weil Menschenopfer etwas außer Mode gekommen sind bei uns. Den Menschen, die von den Azteken geopfert wurden, pustete man den Staub der getrockneten Pflanze ins Gesicht. Das sollte die Erfahrung erträglicher machen, bezüglich der Schmerzen und der Angst. Inwiefern das funktioniert haben soll, ist nicht klar. Das könnte man als Hinweis auf einen beruhigenden Effekt verstehen, bzw. es soll bei Angststörungen helfen. Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkung gibt es wohl nur wenige, eher Userberichte da es heute noch verwendet wird in Latainamerika und auch verkauft wird in entsprechenden Smart Shops.
Präbiotische Bewertung von kakaobasierten Flavanolen bei gesunden Menschen mittels einer randomisierten, kontrollierten, doppelblinden Crossover-Interventionsstudie
Zitat Im Vergleich zum Konsum des LCF-Getränks erhöhte der tägliche Konsum des HCF-Getränks für 4 Wochen signifikant die Populationen der Bifidobakterien (P < 0,01) und Laktobazillen (P < 0,001), verringerte jedoch signifikant die Anzahl der Clostridien (P < 0,001). Diese mikrobiellen Veränderungen gingen einher mit einer signifikanten Verringerung der Plasmakonzentrationen von Triacylglycerin (P < 0,05) und C-reaktiven Proteinen (P < 0,05). Darüber hinaus waren Veränderungen der C-reaktiven Proteinkonzentrationen mit Veränderungen der Laktobazillenzahl verbunden (P < 0,05, R(2) = -0,33 für das Modell). Diese In-vivo-Veränderungen waren eng mit Kakaoflavanol-induzierten bakteriellen Veränderungen in Mischkulturexperimenten verbunden.
Diese Studie zeigt unseres Wissens zum ersten Mal, dass der Verzehr von Kakaoflavanolen das Wachstum ausgewählter Darmflora beim Menschen signifikant beeinflussen kann, was auf die potenziellen präbiotischen Vorteile hindeutet, die mit der Aufnahme von Flavanol-reichen Lebensmitteln verbunden sind.
Bei Kakao und Schokolade sollte man es mit dem Verzehr allerdings noch aus einem weiteren Grund nicht übertreiben: Denn je nachdem, wie hoch der Cadmiumgehalt im Boden ist, auf dem die Kakaobäume gewachsen sind, kann auch das Kakaopulver cadmiumbelastet sein. Cadmium ist ein chemisches Element, das im menschlichen Körper Schäden an Nieren und Knochen hervorrufen kann. Aufgrund des hohen Kakaoanteils in Bitterschokoladen kann in diesen Sorten auch der Cadmium-Gehalt besonders hoch sein.
Schon seit einigen Jahren wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung die Einführung eines Grenzwertes in Schokolade gefordert, bislang wurde diese Forderung aber noch nicht umgesetzt.
Ein weiterer Grund, warum Kakao und Schokolade in Maßen genossen werden sollte, ist der erhöhte Aluminiumgehalt. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat in einer Stellungnahme von 2008 den durchschnittlichen Aluminiumgehalt von unbehandelten Lebensmitteln mit weniger als 5 mg/kg bemessen. Einige Lebensmittel, darunter auch Kakao und Schokoladenerzeugnisse, können jedoch auch höhere Konzentrationen aufweisen.
Kakaoextrakt bezieht sich auf die bioaktiven Stoffe des Kakaos. Unter anderem Flavanole, Proanthocyanidine und (-)-Epicatechin, wobei letzteres in besonders hoher Konzentration in Kakao vorkommt. Das Supplementieren von Kakaoextrakt oder das Essen dunkler Schokolade wird mit besserer Durchblutung und verbesserter Insulinsensitivität in Verbindung gebracht. (-)-Epicatechin ist möglicherweise vorteilhaft für Langlebigkeit, speziell das Gehirn betreffend. Isst man ungefähr 26-40g dunkle Schokolade mit mindestens 75% Kakaogehalt braucht man nicht mehr zu supplementieren.
Falls sich jemand fragt, was das (-) bedeutet:
ZitatThe most common catechin isomer is (+)-catechin. The other stereoisomer is (−)-catechin or ent-catechin. The most common epicatechin isomer is (−)-epicatechin (also known under the names L-epicatechin, epicatechol, (−)-epicatechol, L-acacatechin, L-epicatechol, epicatechin, 2,3-cis-epicatechin or (2R,3R)-(−)-epicatechin).
Zitat von Stef im Beitrag #87Hat jemand guten Kakao am Start mit Analyse Zertifikat bzgl. Cadmium, Alu etc. ?
Guter Hinweis, anscheinend ist Schokolade häufig mit Cadmium, Blei oder auch Erdölrückständen belastet: https://www.gesund-heilfasten.de/blog/ca...-in-schokolade/ Wie der Artikel beschreibt ist die Cadmiumbelastung bei Kakao aus Südamerika oft höher als bei Kakao aus Afrika. Das ist echt schade, denn ich mag den südamerikanischen Kakao wirklich gerne.
Ich denke, es macht einen Unterschied, ob man Kakao gelegentlich oder täglich im Programm hat. Bei täglichem Verzehr ist ein Augenmerk auf die Schwermetallbelastung sicherlich sinnvoll, weil dann das Risiko einer Akkumulation ansteigt.
Zusammenspiel von Kakaopolyphenolen und Darmmikrobiota: Bioverfügbarkeit, präbiotische Wirkung und Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit
ZitatKakao und seine Produkte sind reich an Polyphenolen wie Flavanolen. Diese Verbindungen üben antioxidative und entzündungshemmende Aktivitäten aus, die für die gesundheitsfördernde Wirkung von Kakao verantwortlich sind. Kakaopolyphenole werden jedoch im Darm schlecht aufgenommen, und die meisten von ihnen können in ihrer natürlichen Form nicht in den systemischen Kreislauf gelangen. Stattdessen sind ihre sekundären bioaktiven Metaboliten bioverfügbar, gelangen in den Kreislauf, erreichen die Zielorgane und zeigen ihre Aktivitäten. Sobald sie den Darm erreicht haben, interagieren Kakaopolyphenole bidirektional mit der Darmmikrobiota. Diese Verbindungen können die Zusammensetzung der Darmmikrobiota modulieren und präbiotische Mechanismen ausüben. Sie fördern das Wachstum nützlicher Darmbakterien wie Lactobacillus und Bifidobacteriumund reduzieren gleichzeitig die Anzahl pathogener Bakterien wie Clostridium perfringens. Auf der anderen Seite können bioaktive Kakaometaboliten die Darmgesundheit verbessern, entzündungshemmende Aktivitäten zeigen, die Immunität positiv beeinflussen und das Risiko verschiedener Krankheiten verringern. Diese Übersichtsarbeit zielt darauf ab, das verfügbare Wissen über die bidirektionale Interaktion zwischen Kakaopolyphenolen und Darmmikrobiota mit ihren verschiedenen gesundheitlichen Auswirkungen zusammenzufassen.