Gesundheit und Langlebigkeit durch Ernährung

Aus einer aktuellen Übersichtarbeit:

Reduzierte Essensmengen bei Vermeidung von Mangelernährung können die Gesundheit und das Leben im Tierexperiment und beim Menschen verlängern.
Erst in letzter Zeit wurde herausgefunden, dass auch durch das Timing von Mahlzeiten (Intermittierendes Fasten und an den Tagesrhythmus angepasste Mahlzeiten) ähnliche Effekte erzielbar sind, ohne die Kalorienaufnahme zu beschränken.
Zudem kann ein Effekt durch die Verminderung einzelner Nahrungsbestandteile - insbesondere einiger Aminosäuren - erreicht werden.
Ein weiterer Ansatzpunkt ist die gezielte Beeinflussung des Mikrobioms durch Ernährung, die sogar generationsübergreifende Einflüsse hat.

Diet (2).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Promoting Health and Longevity through Diet: From Model Organisms to Humans
http://www.sciencedirect.com/science/art...092867415001865

@Tizian

Die Arbeit erwähnt Tryptophan und Methionin. Zur Methioninrestriktion hatten wir hier ja schon kontrovers diskutiert...
Ich sehe Methioninsparen oder Tryptophansparen das als EINEN von vielen möglichen Ansätzen. Wer statt dessen Intermittierendes Fasten oder Kalorienrestriktion bevorzugt, wird vermutlich ähnlich gute Effekte erzielen können. Wer alles gleichzeitig anwenden will, läuft in Gefahr zu übertreiben.

P.S. In der Arbeit findet sich auch eine nützliche Tabelle über die Wirkmechanismen einzelner lebensverlängernder Maßnahmen. Versuche ich gleich mal hier zu posten!

life span.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
http://www.sciencedirect.com/science/art...092867415001865

Ich denke, jede einzelne Maßnahme kann man nur bis zu einem gewissen Punkt ausreizen. Das gilt insbesondere für die Programmpunkte, die "nutrient-sensing pathways" betreffen.
Entweder mehrere Maßnahmen gleichzeitig - dann aber jeweils moderat (!); alternativ nur eine einzelne Maßnahme, dann aber richtig... Besser noch: Zyklen ausprobieren!

P.S.: Bis auf die genetischen Interventionen haben wir im Forum bereits die meisten Sachen aus der Tabelle bereits angesprochen!

@La_Croix

Fest steht, dass bei IF nur Mahlzeiten am Tag sinnvoll sind.
Hier ein weiteres gutes, frei zugängliches Review zu dem Thema:

Effect of feeding regimens on circadian rhythms: Implications for aging and longevity
http://www.impactaging.com/papers/v2/n1/full/100116.html

Meine persönliche Hypothesen zur Intermittend-Fasting Optimierung:

Hypothese 1:

-Beim Typ "Spätaufsteher" passt das Breakfast-Cancelling am besten zur Uhr
-Beim Typ "Frühaufsteher" passt das Dinner-Cancelling besser

Hypothese 2:

-Diese beiden Neigungen können zum Teil aber auch durch die jeweiligen Essensrhythmen mitbedingt sein
-Durch geschickte Änderung des Essens-Timing kann man vom Typ Spätaufsteher zum Typ Frühaufsteher "umprogrammieren"

Und wenn das IF-Fenster sehr eng gewählt wird?
Dann sollte das Essensfenster in der Mittagsmahlzeit am besten zur circadianen Uhr passen.