Man hat mir geraten: Lass den Kaffee. Es soll ja ziemlich ungesund sein, vor allem weil dem Körper die ganze Zeit vorgespielt wird, dass er in Stress sein muss. Jetzt habe ich die Frage, ob ich ihn von jetzt auf gleich oder langsam absetzen soll.
Zum Vergleich mein Kaffeekonsum:
Morgen 1 Tasse Kaffee zuhaus im Bureau: 2 kleine Tassen mit Milch
nachmittags : noch einen Cappucino oder Latte Macciato manchmal nach dem Essen noch ein Espresso.
Ist schon ne Menge. Von jetzt auf gleich wird sicher kein Spaziergang. Habt ihr ne Ahnung?
Wer auch immer dir dazu geraten hat, der hat, mit Verlaub gesagt, keine Ahnung, bzw. wissenschaftlich völlig unbegründete Vorbehalte gegen Kaffee.
Epidemiologisch gesehen gibt es kaum ein weiteres Nahrungsmittel, das sich derart positiv auf die Gesundheit auswirkt - egal ob Diabetes, Herz-Krauslauferkrankungen, Leberkrebs, Demenz oder Parkinson: in allen Fällen sinkt das Risiko mit steigendem Kaffekonsum signifikant, bei Parkinson sogar um über zwei Drittel. Selbst die Gesamtmortalität sinkt laut mehreren aktuellen Studien um rund 10%, wenn drei oder mehr Becher Kaffee am Tag getrunken werden. Vgl. etwa:
ZitatCompared with non-consumers, participants in the highest quartile of coffee consumption experienced statistically significant lower all-cause mortality (Men: HR=0.88, 95%CI: 0.82–0.95; P-trend<0.001; Women: HR=0.93, 95%CI: 0.87–0.98; P-trend=0.009). These findings did not vary significantly by country. Inverse associations were observed for digestive disease mortality for men (HR=0.41, 95%CI: 0.32–0.54; P-trend<0.0001) and women (HR=0.60, 95%CI: 0.46–0.78; P-trend<0.0001). Among women only, there was a statistically significant inverse association between coffee and circulatory disease mortality, (HR=0.78, 95%CI: 0.68–0.90; P-trend<0.001), cerebrovascular disease mortality (HR=0.70, 95%CI: 0.55–0.90; P-trend=0.002), and a positive association between coffee and ovarian cancer mortality (HR 1.12, 95% CI: 1.02–1.23 P-trend 0.001). In the EPIC-biomarkers sub-cohort, higher coffee consumption was associated with lower serum alkaline phosphatase, alanine transaminase, aspartate transaminase, and C-reactive protein.
Mit deinem persönlichen Kaffeekonsum liegst du wahrscheinlich sogar noch knapp unter dem gesundheitlichen Optimum, das bei 4-6 Bechern am Tag liegen dürfte. Warum also aussetzen? Du könntest dir genauso gut vornehmen, weniger Obst und Gemüse zu essen oder weniger Sport zu treiben.
ich schaffe es überhaupt nicht von meinen 6 Tassen herunterzukommen und hatte erst ein Gespräch mit meinem Heilpraktiker, der mir erklärte, wie Kaffee in einen Burn-Out führen kann. Ich ging mit richtig gutem Vorsatz nach Hause und musste dann daheim, auf den Schrecken hin, gleich Mal 2 Tassen Kaffee kippen.
danke für die klare Aussage. So kenne ich das auch.
Der von Julie angesprochene Hinweis führt nach meinem Wissen in eine richtige Richtung. Liegt eine Nebennierenschwäche (adrenal fatigue) vor, als Vorstufe hin zur Entwicklung eines Burnout, sollte Kaffee, sprich Koffein, und andere stimulierenden Substanzen gemieden werden. Weshalb? Weil die Hormonproduktion der Nebennieren durch Stimulanzien "künstlich" "hochgezogen" und damit noch mehr erschöpft wird. In einem ein Beitrag des leider nicht mehr praktizierenden und auch nicht mehr schreibenden Heilpraktikers Hollmann ist das ausführlich dargestellt. In seinem Beitrag ist gut unterschieden zwischen dem "echten" schulmedizinischen Bild und dem unkonventionellen Denkansatz. Dieser ist nach meiner eigenen Erfahrung zutreffend. Die Schulmedizin reagiert in ihrer bekannten Art auch in diesem Fall erst, wenn es zu spät ist.
Im Beitrag sind diverse Tipps enthalten, zum Beispiel, dass ausreichend Salz gegessen werden muss.
Ich war und bin derzeit wieder betroffen. Bisher konnte ich einen Burnout aber vermeiden, weil ich rechtzeitig reagiert habe. Kaffee trinke ich trotzdem.
Zum Thema gibt es ein umfangreiches Paperback. "Grundlos erschöpft" Nebennieren-Insuffizienz-Das Stresssyndrom des 21. Jahrhundert von dem amerikanischen Arzt Dr. med. James L. Wilson. Auf 480 Seiten ist alles erklärt. Irgendwo, vielleicht im alten Forum, war das schon Thema.
Auch dort wird, wie bei Hollmann, geschrieben, dass es bis 2 Jahre dauern kann, bis Besserung eintritt.
Hm also man weiß ja auch nie was man denken soll. Die Einen sagen Kaffee ist nicht so gesund die anderen sagen mit Kaffee lebt man sogar länger - man kann sich ja alles irgendwie so drehen dass es für einen selber passt.
Ich bin kein Fan von Extremen. Komplett auf Kaffee verzichten finde ich albern. Aber dein Konsum klingt schon recht stark, das finde ich auch nicht so gut. Du solltest da vielleicht einen gesunden Mittelweg finden.
Was mir dazu gerade noch eingefallen ist: Kaffeeersatz. Vielleicht kannst du mit Muckefuck und Co die Hälfte deiner Tassen ersetzen?
Kaffee wirkt in der Summe seiner Eigenschaften altersverzögernd. Wer allerdings mit Bluthochdruck und Burnout zu tun hat, kann besser koffeinfreien Kaffee trinken.
Bei Kaffee, wie auch vielen Sachen, sage ich das die Menge das Gift macht. Ich empfinde ihn als gesund und das mir meine zwei Tassen am Tag guttun. Was es bei dir wesentlich mehr ist!
Vor 2 Jahren hatte ich eine massive Virusinfektion und danach einen "Heißhunger" auf Kaffee.
Da ich vorher kaum welchen getrunken habe, kam mir das schon komisch vor.
Recherchen ergaben dann eine logische Erklärung: Kaffee hilft, die Leber von den Viren zu befreien.
Ich bin bis heute dabei geblieben und genieße ihn, mal sind es 2 Tassen, mal 5 Tassen am Tag. Da höre ich auf meinen Körper, es schade mir nicht, im Gegenteil, es geht mir super damit!
Ich nehme Espressobohne und verlängere mit Wasser, das ganze in Schwarz
Hier ist glaube ich der eigene Lebenswandel ausschlaggebend was jemand davon hält. Ich als "Nicht Kaffee Trinker" stehe dem Kaffee auch eher skeptisch gegenüber. Also ich lebe auch ohne Kaffee ganz gut, habe keinen Energiemangel, bin in der Früh wach, habe in letzter Zeit regelrecht das Bedürfnis viel Sport zu machen. Möchte aber jetzt niemanden vom Kaffee abhalten, es gibt sicherlich vor und Nachteile, wie bei allem.