im alten Forum hat eine 45 jährige Frau ihre Werte eingestellt, sie macht seit Monaten eine Hormontherapie mit Progesteron Creme und seit ungefähr 2 Monaten benutzt sie Östriol Creme (von Biovea) und hat dadurch sehr hohe Werte. Auch ihr Östradiol ist sehr angestiegen obwohl sie es gar nicht substituiert. Ihre Erfahrung deckt sich mit meinen eigenen Kenntnissen und Erfahrungen.
Als ich vor ungefähr einem guten Jahr mit dem Cremen von 1 mg Östriol täglich begonnen habe, habe ich nach einer Anwendung von zirka 14 Tagen auch Symptome, wie Wassereinlagerungen und Brustspannen bekommen. Das sind ja eigentlich Beschwerden die auf einen hohen Östradiol Spiegel hinweisen und nach Abbruch dieser Therapie hatte ich auch leichte Blutungen. Es ist also so, dass die Östrogene sich untereinander beeinflussen und unterstützen, nimmt man dieses Hormon, erhöht man automatisch auch ein anderes. Ich habe ja schon widerholt mitgeteilt, dass ich kein Östradiol substituiere und ich habe trotzdem keinerlei Anzeichen eines Mangels, mir geht es ausgesprochen gut. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich mittlerweile täglich eine kleine Menge Östriol Creme problemlos vertragen kann ohne das mein Körper gleich Symptome bildet.
Hm, laut dem Schema von Ganzimmun kann Östiol nicht in Östron oder Östradiol zurückverwandelt werden. Könnte es sein, dass das Progesteron in Östrogen umgewandelt wurde und dann für die Symptome wie Wassereinlagerung und Brustspannen verantwortlich waren? Mein ehemaliger Frauenarzt war auch der Ansicht, dass sobald Östrogen von außen zugegeben wird, auch die eigene Produktion wieder steigen kann und es dadurch zu erhöhten Werten kommen kann, die nicht auf die von außen zugeführten Mengen beruhen. Er meinte "wie ein Motor, der stottert und dann mit etwas Anschieben wieder eine Zeit lang läuft". LG Chuby
Die Reaktion zwischen Östron und Östradiol ist, wie man sieht, reversibel. Östriol kann ein schwaches oder auch starkes Östrogen sein, je nachdem, ob es kurzzeitig oder dauerhaft angewendet wird. In Gegenwart von Estradiol kann es sogar antagonistisch wirken:
Ich konnte nirgends Hinweise finden, dass Östriol in Ostradiol umgewandelt wird.
Aber, was fast überall steht, ist die Tatsache, dass Östriol bei Problemen der Wechseljahre eingesetzt werden kann und auch oft gegen die Symptome hilft.
2. Wenn zu viel Progesteron in die o.g. Schiene fließt, bleibt für den Ausgleich nicht mehr genug übrig. Das passiert erfahrungsgemäß vor allem bei einer Dosierung, die nicht hoch genug ist. 3% sind da oft zu wenig. Genau, wie Chuby schon erwähnt hat.
3. Ein Speicheltest zur Kontrolle bei Substitution ist eher nicht geeignet, weil er zu anfällig für Fehler ist. Es werden fast immer viel zu hohe Werte angezeigt, die sich aber bei einem Bluttest eigentlich nie bestätigen.
Wenn ich mir meine Speichelwerte anschaue, dann ist 1000pg/ml dieser Schreiberin noch sehr niedrig. Ich hatte folgenden Verlauf:
24pg/ml---11.286pg/ml---301.080pg/ml alles im Abstand von jeweils 6 Monaten unter Progesteron und DHEA Substitution. Estriol nahm ich damals noch nicht.
Das kam mir völlig illusorisch vor und eine Blutkontrolle ergab dann auch mittige Werte.
Meine spätere Zugabe von Estriol hat an meinen sinkenden Östradiolspiegeln nichts ändern können.
Insgesammt ist das Ganze allerdings eine höchst individuelle Angelegenheit und man kann bei der Verstoffwechslung fast nie von sich auf andere schließen!
Deshalb muss man das ausprobieren und immer wieder Kontrollmessungen durchführen.
Bei Blutwerten aber nicht vergessen, auch das SHBG, und wenns ganz genau sein soll, auch Albumin mitzumessen.
Außerdem hat Estriol eine extrem kurze Halbwertzeit und der gemessene Wert ist nicht sehr aussagekräftig. Das hatte RS auch mal im alten Forum erwähnt.
Hm, laut dem Schema von Ganzimmun kann Östiol nicht in Östron oder Östradiol zurückverwandelt werden. Könnte es sein, dass das Progesteron in Östrogen umgewandelt wurde und dann für die Symptome wie Wassereinlagerung und Brustspannen verantwortlich waren? Mein ehemaliger Frauenarzt war auch der Ansicht, dass sobald Östrogen von außen zugegeben wird, auch die eigene Produktion wieder steigen kann und es dadurch zu erhöhten Werten kommen kann, die nicht auf die von außen zugeführten Mengen beruhen. Er meinte "wie ein Motor, der stottert und dann mit etwas Anschieben wieder eine Zeit lang läuft". --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo Chuby,
nein, mit Progesteron hatten die Beschwerden, wie Brustspannen usw. nichts zu tun. Progesteron hatte ich schon ungefähr ein halbes Jahr lang gecremt als ich mit der Östriol Creme begonnen habe. Natürlich kann es so sein, wie es Dein ehemaliger Frauenarzt sagte, dass die Probleme durch die Eigenproduktion aufgetreten sind, ausschließen kann man das ja nie. Allerdings habe ich auch schon mal eine Zeitlang Gynokadin Dosiergel (Östradiol) und Utrogest Kapseln genommen und während dieser Therapie sind keine derartigen Probleme aufgetreten.
Sehr interessantes Thema: ich nehme ca. 2 Jahre Progesteroncreme und seit ca. Knapp einem Jahr einmal tgl. Estriolcreme erbsengroß im Gesicht. Vor einem halben Jahr habe ich festgestellt, dass mein Estradiolspiegel zu hoch ist, aktuell gerade bei 527ng/l (60-180). Ich kann mir das nicht erklären. Gemessen wurde er im Blut. Die Werte im Speichel im Herbst waren o.k. Mein Progesteron ist zu tief trotz Substitution (10% Creme), also sowieso Östrogendominanz, umso mehr durch den hohen östradilspiegel. Ich steige nun auf Rimkus um, also nur Progesteronkapseln. Vielleicht kommt dann mal Bewegung in meinen Progesteronspiegel. Symptome habe ich typische für einen Mangel. Aber woher kommt mein hoher Estradiolspiegel? Eventuell vom DHEA? Ich nehme 12,5mg. Mein Arzt meinte, das könnte sein......
Hast Du schon mal Progesteron in Form von Vaginalzäpfchen probiert?
Über die Schleimhaut wird wesentlich mehr aufgenommen.
Außerdem wäre da mal zu schauen, wie Du die zugeführten Hormone verstoffwechselst.
Das hatte wir die Tage unter dem Thema "DHEA".
Es gibt Messungen im 24-Stunden-Urin, die die Metaboliten aufzeigen.
Vielleicht macht es aber auf jeden Fall Sinn, einen Aromatasehemmer zu nehmen. Dadurch wird die Umwandlung in Östradiol etwas gebremst. z.B. Indol 3 Carbinol, falls das ausreicht.
Wichtig ist, auch am richtigen Zyklustag, falls noch vorhanden, zu messen. Das wäre 5-7 Tage vor der nächsten Periode. Aber das wirst Du ja als alte Forumshäsin wissen.
ich habe mir in der Apotheke Applikatoren besorgt. Da fülle ich den Hub aus dem Progesteronspender ein und benutze es vaginal - mache das schon seit Jahren so .
Danke für Eure Tips. Es ist schon ein ganz schwieriges Thema. Der Arzt den ich habe, ist jetzt erst von Cremes auf Kapseln "umgestiegen". Gleichzeitig auch von Speicheltests auf Blutuntersuchung. Wenn ich ihm jetzt mit 24h Urin komme....ich werde mal fragen. :-) Vaginal ist sicher auch eine Variante, obwohl mir das unangenehm erscheint. Wird denn soviel Creme aufgenommen oder kommt sie wieder raus? Die Kapseln sind jetzt bestellt und ich werde das mal versuchen, ich stehe nun auch unter Erfolgsdruck, weil sich so lange nichts getan hat. Das mit dem Aromatasehemmer klingt gut, werde ich mich mal schlau machen. Auf DHEA will ich eigentlich nicht verzichten, die letzte Pause hat mich echt runtergezogen.
Sehr interessantes Thema: ich nehme ca. 2 Jahre Progesteroncreme und seit ca. Knapp einem Jahr einmal tgl. Estriolcreme erbsengroß im Gesicht. Vor einem halben Jahr habe ich festgestellt, dass mein Estradiolspiegel zu hoch ist, aktuell gerade bei 527ng/l (60-180). Ich kann mir das nicht erklären. Gemessen wurde er im Blut. Die Werte im Speichel im Herbst waren o.k. Mein Progesteron ist zu tief trotz Substitution (10% Creme), also sowieso Östrogendominanz, umso mehr durch den hohen östradilspiegel. Ich steige nun auf Rimkus um, also nur Progesteronkapseln. Vielleicht kommt dann mal Bewegung in meinen Progesteronspiegel. Symptome habe ich typische für einen Mangel. Aber woher kommt mein hoher Estradiolspiegel? Eventuell vom DHEA? Ich nehme 12,5mg. Mein Arzt meinte, das könnte sein.
Hallo Rola,
Dein hoher Östradiolspiegel kann unter Umständen mit der Einnahme von DHEA zusammenhängen, denn durch DHEA ist das E1 also Östron meistens gut normalisierbar, E2 Östradiol erhöht sich nur leicht um ungefähr 15%.Sicherlich spielt auch eine Rolle, wieviel eigenes DHEA der Körper noch bildet, ich denke, das wird im mittleren Alter aber oft stark schwanken. Wie Prometheus oben dargestellt hat wandeln sich Östron und Östradiol durch ein Enzym ständig ineinander um, das heißt, dass durch einen hohen Östronspiegel tatsächlich auch ein hoher Östradiolspiegel entstehen kann. Ich denke, solche Fakten muss man bei einer Substitution mit weiteren Hormonen immer berücksichtigen. Ich nehme übrigens auch 12,5mg DHEA, in der Zeit als ich Gynokadin Gel und Utrogest Kapseln genommen hatte, habe ich allerdings kein DHEA substituiert.
Hormonspeicheltests liefern dir zwar Messwerte, aber die Frage die uns am meisten interssiert ist ja folgende: Was soll man mit den Ergebnissen anfangen? Was haben zu hohe oder zu niedrige Werte von diesem oder jenem Hormon im Speichel für eine Konsequenz? Werte, bei denen man sich persönlich wohlfühlt, können bei anderen bereits gesundheitliche Probleme verursachen und umgekehrt.
Das Problem sehe ich weniger in der Analyse an sich, sondern eher im Bereich des extrem schlechten Kosten/Nutzen-Verhältnisses: Du bräuchtest höchstwahrscheinlich enorm viele Messungen, um selber herauszufinden,was bei dir persönlich die Optimalbereiche der jeweilgen Hormone im Speicheltest sind und noch mehr Messungen, um die Reaktion deines Körpers auf gezielte Interventionsmaßnahmen anhand eines solchen Hormonspeicheltests vorhersagen zu können! Und nicht zuletzt: Ein zu wildes Herumexperimentieren mit Hormonersatz aufgrund der trügerischen Sicherheit eines Hormonspeicheltests birgt nicht zu unterschätzende Gesundheitsrisiken...
ich sehe es ähnlich wie Du und habe aus diesen Gründen auch noch niemals einen Speicheltest gemacht. Wir wissen ja mittlerweile, dass die Werte unter Substitution meistens viel zu hoch ausfallen und das hat User, auch aus diesem Forum, dann immer stark verunsichert. Im Grunde kann man mit den Werten auch gar nichts anfangen, weil sie niemand wirklich versteht. Wenn sie zum Beispiel stark erhöht sind und man sich trotzdem oder gerade deshalb sehr wohl fühlt, ist ja noch völlig unklar, ob das nicht eventuell auf Dauer gesehen der Gesundheit doch abträglich ist.
Ich persönlich glaube, dass man nach seinem Befinden gehen kann, wenn man sich die meiste Zeit im Leben wohl fühlt , macht man wahrscheinlich nichts Gravierendes verkehrt.