Trehalose. Nicht neu, aber von V. Guilliano wurden die Charakteristika kürzlich gut zusammengefasst:
Zitat 1. Trehalose enhances longevity by inhibiting the Insulin/IGF axis in nematodes. 2. Trehalose induces autophagy independently of mTOR pathway inhibition and has been shown in experimental models to help in neurodegenerative diseases. Trehalose can clear alpha-synuclein, polyglutamate, amyloid beta 40, amyloid beta 42, and tau proteins such as this seen in Huntington’s disease, Parkinson’s disease, and Alzheimer’s disease. 3. Trehalose has also been shown to be effective for treating prion disease 4. Trehalose can regulate lipid metabolism (Macrolipophagy) via autophagy 5. Illustrative of the versatility and multiple mechanisms of operation of trehalose is its operation in cases of vasospasm. 6. Trehalose penetrates the blood-brain barrier quite well. 7. While trehalose is a sugar, it does does not form Advanced Glycation Endproducts (AGEs) 8. Trehalose may prevent the progression of insulin resistance 9. Trehalose treatment reverses autophagy impairment and prevents neural tube defects in diabetic pregnancies – in mice at least 10. Trehalose exercises an antidepressant affect, at least on mice 11. There is an issue of how much trehalose ingested by humans makes it into the bloodstream where it can induce the beneficial effects outlined above. 12. Not all sugars are equally healthy. Fructose, in contrast to trehalose, triggers pro-aging and procancer IGF-1 signaling, mTOR activation and inhibition of FOXO3A. 13. There are issues with using animal knockout models that could lead to lack of translatability of some of the above findings to aging humans 14. Supplementation with trehalose could lead to people with a rare disease, trehalase deficiency disorder, to have problems. 15. Scientific studies clearly establishing health benefits of trehalose supplementation in humans appear to be conspicuously missing
Oh, das sieht ja fast so aus, als hätte man endlich mal einen Zucker gefunden, der eher gesundheitsförderlich als schädlich ist!
Schade nur, dass Trehalose soweit ich weis in der Nahrung nur in Pilzen vorkommt. Da ich noch nie einen wirklich süßen Pilz gegessen habe, wird da wohl nur relativ wenig drinn sein
Wie La Croix schon geschrieben hat: die größte Menge an Trehalose bekommt man von natürlichen Lebensmitteln in Form von Pilzen, wo sie 10-23% der Trockenmasse ausmacht: http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=2364908
Für die von Vince Guilliano beschriebenen positiven Stoffwechseleffekte wurde das Trinkwasser der Mäuse meist 1%-2% Trehalose "gesüßt" beim Mensch entspräche das also rund 15-25 Gramm Trehalose-Zucker/Tag. Vermutlich reichen aber auch schon geringere Mengen für die gewünschten Effekte aus. Mengen bis 50g sind in der Regel kein Problem, allerdings wird Trehalose dann im Darm in großen Mengen in Glukose umgewandelt. http://www.sciencedirect.com/science/art...27869150200011X
Als Inuit hast du ungefähr eine 10%-ige Wahrscheinlichkeit, eine Trehalose-Intoleranz zu besitzen. Deine Darmschleimhaut bildet dann nicht genug Trehalase. Das dürfte in unseren Breitengraden etwas seltener vorkommen und sich mit ähnlichen Symptomen wie z.B. bei einer Lactose-Intoleranz äußern.
Weshalb man stets meint immer exoterische Substanzen seien die tollsten und dafür unverschämte Preise zu bezahlen bleibt mir schleierhaft. Wer einen "gesunden" Zucker oder Süßungsmittel nutzen möchte kann doch ganz einfach Xylit nehmen. Wirkt sogar noch antikariös, was will man mehr!
Zitat von Methos im Beitrag #5Insekten sind eine prima Trehalosequelle. Sogar Paläo-geeignet
Interessant. Und welche davon sind am reichhaltigsten?
Sind Pilze nicht Paläo genug für dich? Ansonsten kannst du ja auch die verwandten der Insekten essen, Krustentiere wie Shrimps oder Hummer. Die haben auch Trehalose und sind wohl auch noch Paläotauglich.
Zitat von Tizian im Beitrag #7Weshalb man stets meint immer exoterische Substanzen seien die tollsten und dafür unverschämte Preise zu bezahlen bleibt mir schleierhaft. Wer einen "gesunden" Zucker oder Süßungsmittel nutzen möchte kann doch ganz einfach Xylit nehmen. Wirkt sogar noch antikariös, was will man mehr!
Ich würde Trehalose nicht als exotisch bezeichnen, schon eher Xylit. Trehalose ist ein ganz normaler Zucker den man in Pilzen und Gliederfüßern finden kann und schon immer in geringem Umfang Teil der menschlichen Ernährung war.
Und recht viel teurer als Xylit ist es ja auch nicht gerade...
Zitat von Tizian im Beitrag #7Weshalb man stets meint immer exoterische Substanzen seien die tollsten und dafür unverschämte Preise zu bezahlen bleibt mir schleierhaft. Wer einen "gesunden" Zucker oder Süßungsmittel nutzen möchte kann doch ganz einfach Xylit nehmen. Wirkt sogar noch antikariös, was will man mehr!
Ich würde Trehalose nicht als exotisch bezeichnen, schon eher Xylit. Trehalose ist ein ganz normaler Zucker den man in Pilzen und Gliederfüßern finden kann und schon immer in geringem Umfang Teil der menschlichen Ernährung war.
Und recht viel teurer als Xylit ist es ja auch nicht gerade...
Man kann ja sicher über den Begriff der Exotic streiten, aber ein "Zucker"/Süßstoff aus Birkenrinde erscheint zumindest mir unexotischer als aus Pilzen und Gliederfüßlern. Aber jeder nach seiner Fasson, dem Stevia oder Xylit nicht Zuckerersatz genug sind.
ZitatWer einen "gesunden" Zucker oder Süßungsmittel nutzen möchte kann doch ganz einfach Xylit nehmen. Wirkt sogar noch antikariös, was will man mehr!
Darüber welcher Süßstoff unter welchen Gesichtspunkten der Beste ist, könnte man ja auch einen eigenen Thread aufmachen. Ich benutze manchmal Oligofructose, weil es nicht ins Blut geht (null Kalorien und keine glykierung) und als Ballasstoff wirkt mit allen entsprechenden positiven Eigenschaften.
Trehalose wäre auch bei neurodegenerativen Erkrankungen wie der kürzlich durch die "Ice bucket challange" bekannt gewordenen ALS sehr interessant:
MTOR-independent, autophagic enhancer trehalose prolongs motor neuron survival and ameliorates the autophagic flux defect in a mouse model of amyotrophic lateral sclerosis
Zitat[...]we have demonstrated that trehalose can reduce skeletal muscle denervation, protect mitochondria, and inhibit the proapoptotic pathway in SOD1G93A mice. Collectively, our study indicated that the MTOR-independent autophagic inducer trehalose is neuroprotective in the ALS model and autophagosome-lysosome fusion is a possible therapeutic target for the treatment of ALS.
Trehalose hat sich schon immer interessant gelesen. Mein Glycine bekomme ich nur sehr langsam weg, im abendlichen Tee. Wie könnte ich Trehalose benutzen? Mir fällt nur Kuchen ein, oder Eis selber machen. Ich verwende sonst keine Zucker, außer die versteckten in der Industrieware. Leider bin ich da nicht so Öko, wie ich gerne wäre. Wie oder wo könnte ich Trehalose verwenden?
Habe mir erst ein Eis aus gefrorenen Brombeeren und Himbeeren gemacht. War lecker und wird das nächste mal mit Trehalose probiert. Kuchen probiere ich auch einmal.
-Bei Green Smoothies kann man Trehalose zur geschmacklichen Abrundung einmixen -Bittere Teesorten kann man wunderbar mit Trehalose süßen! -Warum nicht mal Grapefruit mit Trehalose ausprobieren? -Trehalose statt Zucker für Salatsaucen ist auch eine Option -Trehalose kann wunderbar zur Dessertherstellung verwendet werden
P.S.: Wer kennt kommerzielle Hersteller von Trehalose-Eis? Wieder so eine Marktlücke...
Disaccharide Trehalose in Experimental Therapies for Neurodegenerative Disorders: Molecular Targets and Translational Potential https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35907433/
https://www.top-gesundheitstipps.de/thema/trehalose.html Trehalose hat die besondere Eigenschaft, dass es der Zellwand von bestimmten Bakterien eine besonders stabile Struktur verleiht. Das macht sie so widerstandsfähiger gegen verschiedene Umwelteinflüsse: Säure und extreme Kälte beispielsweise. Leider ist dies für den Menschen eine eher unangenehme Eigenschaft. Denn: Trehalose macht im menschlichen Darm eine bestimmte Spezies von Bakterien besonders stark: Clostridien.
Ist da was dran? Für mich klingt das nicht so logisch?