ZitatMan hat an der Universität von Pitsburgh zwei Patientengruppen zwischen 55 und 80 Jahren untersucht. Im Untersuchungszeitraum von einem Jahr hatte die Testgruppe ein Sportprogramm zu absolvieren, das vor allem aus drei mal wöchentlich durchgeführten Aerobic-Übungen bestand. Die Kontrollgruppe führte hingegen nur Dehnübungen durch. Die Gehirne beider Gruppen wurden mit MRT-Scans überwacht.
Das Ergebnis nach einem Jahr: Der vordere Bereich des Hippocampus, der vor allem für die Gedächtnisleistung zuständig ist, war bei den Sportpatienten um zwei Prozent gewachsen, während er in der Kontrollgruppe altersgerecht um 1,4 Prozent geschrumpft war
Ich habe gelesen, Sprachen lernen, bzw. auffrischen ist auch ein sehr gutes Mittel zur Vorbeugung von Demenz. Somit hat dieses Forum auch einen vorbeugenden Schutz gegen diese gefährliche Krankheit, die im Alter so häufig auftritt. Vor allem Prometheus versorgt uns ständig mit Studien in englischer Sprache, wenn wir die Ergebnisse richtig verstehen wollen, müssen wir uns schon anstrengen, denn das Schulenglisch reicht für eine korrekte Übersetzung meistens nicht aus .
Brain glycogen supercompensation following exhaustive exercise
ZitatExercise training elicits an increase in the basal level of muscular glycogen. This happens when glycogen recovers to above its basal level (supercompensation) after it decreases with acute exercise. Although untested, it is hypothesized that, similar to that of skeletal muscle, brain glycogen supercompensation occurs after acute exhaustive exercise. We provide evidence that exhaustive exercise induces glycogen supercompensation not only in skeletal muscles, but also in the brain. Furthermore, we observed exercise training-induced increases in basal glycogen levels in the cortex and hippocampus, which are involved in motor control and cognitive function. This suggests that, like skeletal muscles, the brain adapts metabolically, probably to meet the increased energy demands of exercise training.
Wenn man sich also sportlich verausgabt, füllen sich hinterher wahrscheinlich nicht nur die Muskelglykogenspeicher, sondern auch die Glykogenspeicher des Gehirns!
Der starke positive Einfluss von Bewegung und Sport auf die Hirnleistung wird längst nicht nur durch eine Verbesserung des Blutflusses, sondern auch durch epigenetische Mechanismen. Das Gehirn ist regelrecht von der Bewegung des Körpers ABHÄNGIG. Wieviel Bewegung notwendig ist? Jedenfalls deutlich mehr als in unserer zivilisierten Welt mit Autos und öffentlichem Nahverkehr, Lieferservice des Essens bis an die Wohnungstür... Ihr wisst, was ich meine. Es soll dabei gar nicht um sportliche Höchstleistung gehen. Unser Körper ist evolutionär einfach nicht darauf ausgelegt, tagsüber 9 Stunden auf einem Stuhl zu sitzen. Körperliche Inaktivität sind der direkte Weg zu Stoffwechselstörungen im Gehirn. Bewegung reduziert dramatisch das Auftreten von psychiatrischen Erkankungen!
The Influence of Exercise on Cognitive Abilities
ZitatRecent studies show that exercise collaborates with other aspects of lifestyle to influence the molecular substrates of cognition. In particular, select dietary factors share similar mechanisms with exercise, and in some cases they can complement the action of exercise. Therefore, exercise and dietary management appear as a noninvasive and effective strategy to counteract neurological and cognitive disorders.
Auch der Gang ins Fitness-Studio nutzt dem Hirn. Aber nur, wenn man vorher büffelt. Neueste Erkenntnis der Forscher: Bereits einmaliges Training verbessert den Lerneffekt.
Regelmäßige Bewegung hält die neuronalen Verbindungen jung. Das zumindest zeigen Studien an Mäusen. Forscher sind überzeugt, dass sich diese Erkenntnis auch auf Menschen übertragen lässt. http://www.welt.de/gesundheit/article136...das-Gehirn.html
Die Kombination von Ausdauertraining mit Krafttraining wirkt besser gegen Demenz als Ausdauertraining alleine - Randomisiert und kontrolliert bewiesen im Jahr 2015:
A 9-Week Aerobic and Strength Training Program Improves Cognitive and Motor Function in Patients with Dementia: A Randomized, Controlled Trial
ZitatCompared with a nonexercise control group, a combination of aerobic and strength training is more effective than aerobic-only training in slowing cognitive and motor decline in patients with dementia
#10: Das stimmt, wer generell aktiver ist, bewegt sich mehr, lebt länger und bleibt länger geistig frisch (oder ist er deshalb aktiver?). Zumindest behauptet das mein Sohn, der Facharzt für Neurologie ist. Allerdings kommt man an zwei Dingen nicht vorbei: 1. Wer abnehmen will, der sollte vielleicht etwas mehr tun als sich nur bewegen, sondern Sport machen, bei dem substantiell Kalorien verbraucht werden. 2. Wer Muskel- und Knochenabbau vorbeugen möchte oder überhaupt erst aufbauen will, der kommt wohl an Krafttraining nicht vorbei. Da hilft bewegen kaum.
Sport ist überhaupt nicht gleich Sport, jede Sportart und z.T. jede Übung hat ihr ganz spezielles "Wirkspektrum". Diese Differenzierungen sind vielleicht Sportmedizinern geläufig, aus der allg. Medizin heißt es aber immer "Treiben Sie Sport" oder "bewegen Sie sich mehr". Nicht das das jetzt falsch wäre, aber es ist eben nicht ausreichend und zu undifferenziert.
Aber schon etwas ironisch, da ja die Demenz durch die lange Lebensspanne erst zur Volkskrankheit geworden ist. In früheren Zeiten, als die Leute noch nicht so lang lebten, waren solche Krankheiten kaum ein Thema.
"Früher" gab es auch genug Leute, die 80, 90 oder älter wurden. Aber "früher" war die Frage nach Sport nie eine Frage gewesen, man hat sich einfach bewegt indem man alle Strecken zu Fuss zurückgelegt und schwer auf dem Feld oder im Handwerk gearbeitet hatte.
#13: Was folgt daraus? Lieber früher "ableben"? Alzheimer/Demenz ist ja gerade bei Anti-Aging ein Schwerpunkt. Krankheitsvermeidung durch Lebensverkürzung kann ja ofensichtlich nicht der Weg sein, jedenfalls nicht der hier im Forum thematisierte. Zu nennen wäre ja dann unbedingt auch Krebs, Arterielle Verschlusskrankheit, Lungenentzündung u.v.m.
Hier mal ein Beispiel für "Früher", konkret die Regieungszeit von Queen Victoria- das Auto etwa war da noch nicht erfunden.
Zitat The research conducted by her and Dr Clayton, - and published in the Journal Of The Royal Society Of Medicine - found life expectancy averaged 75 for men and 73 for women. These figures are comparable to life expectancy for working and lower middle class people in the UK today - which are lower for women due to progressions in family planning, Dr Rowbotham said.
Moreover, the mid-Victorians were much healthier in old age than we are today. The elderly carried out physically strenuous work until the last days of their lives, and farm labourers worked until they were 70, the paper claims. Comparably, today, men spend around 7.7 years dependent on medical care before their death, and women spend more than 10 years. Dr Rowbotham said: 'Old age is not chronological, it had everything to do with when they literally, physically could not go on working. 'There were women clearly in their 60s and 70s working in laundries. They were fit enough to do it. 'How many 70 year olds now would be capable of getting the harvest in?...
We found that working-class Victorians ate far more than we do to sustain them through long manual working days. 'Men consumed 4,000-5,000 calories daily, women around 3,000 calories, compared with an average of around 2,200 today. 'Yet obesity was virtually unknown except in the upper-middle and wealthier classes.
Kann gar nicht sein, Scout! Uns wurde doch nicht nur im Geschichtsunterricht immer erzählt, daß die Arbeiterklasse früher nur gehungert hat und völlig unterernährt war und nur dank der Sozialdemokratie zu ihren Rechten kam und allein deshalb den Kapitalismus überleben konnten!
Man muß da ja aber auch gar nicht so weit zurück und nach GB gehn. Auch unsere Großelterngeneration kennt sehr viele Beispiele sehr alter und bis dahin auch aktiver und arbeitsamer Menschen. Und ich kann mich erinnern, das auch meine Großeltern das von ihren Eltern berichtet haben und diese im hohen Alter vom Tod noch mitten aus einem arbeitsreichen Leben gerissen wurden, insbesondere auch auf dem Land und nicht jahrelang vorher irgendwo abgelegt zu Tode "gepflegt" wurden und dahingesiecht sind, nur damit man die Statistil der Lebenserwartung türken und nach Oben jubeln kann.
Wie sagte doch die gerade verstorbene Christine Kaufmann so treffend, sie habe keine Angst vor dem Tod, denn ihr liege nicht nach einem möglichst langen, sondern nach einem guten Leben!
Wir kämpfen gerade mit dem Problem, das mein Vater zunehmend nicht mehr weiß, wer er ist bzw. wer wir sind. An guten Tage allerdings spricht er davon, das er nochmal in die Ferien fahren will, und löst online Kreuzworträtsel. Sport machen wir im Rahmen der Möglichkeit soviel wie möglich. Wobei zum Sport in unseren Augen auch spazierengehen zählt
#18: Ich weiß natürlich, wie weit die Dem4enz bereits fortgeschritten ist. Möchte nur davor warnen, zu denken, Sport ist gleich Sport. Natürlich ist jede Form der körperlichen Tätigkeit und Beanspruchung grundsätzlich positiv, soweit sie nicht ins Extreme ausartet. Wobei natürlich nicht jede Bewegung gleich Sport ist. Da darf es dann schon etwas mehr als normal sein.
Jeder Sport hat andere Effekte. Soweit ich weiß, beugt Krafttraining Demenz vor, indem die Komminikation zwischen Gehirn und Muskel stark beansprucht und damit gestärkt wird. Ein anderen Effekt dürften Sportarten haben, die eine schnelle Reaktion erfordern.
Jede sportliche Betätigung, die den Kreislauf und die Durchblutung fördert, sollte auch positive Wirkung zeigen. Ein Bekannter, der allerdings keine Demenz hat, hatte mir mal von positiven Effekten einer Sauerstoffthearapie berichtet, die allerdings nur kurz anhielten. Gingko hilft sicher auch. Es gibt auch ein interessantes Paper zu den möglichen Maßnahmen, wurde hier im Forum gepostet (Titel fällt mir aber nicht spontan ein :-( ).
Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper... wie das zusammenhängt? Hier ein weiterer Erklärungsansatz:
Sport hält das Gewebe des Hippocampus elastisch, und ein elastischer Hippocampus ermöglicht eine gute mentale Performance. In der Studie wurde die Gewebs-Elastizität bestimmt, in dem bei den MRT-Aufnahmen das Kopfkissen vibrierte:
Mittlerweile ist auch bekannt, dass (bewegte) Muskeln als endokrine Organe betrachtet werden müssen, da sie verschiedenste Proteine und Hormone ins Blut abgeben. Sport hilft dabei die Neurogenese im Hippocampus (und nach derzeitigem Stand nur da) anzukurbeln: https://www.neuronation.de/science/wie-s...-gehirn-staerkt
Des Weiteren scheinen die Muskeln über chemische Botenstoffe mit dem Rest des Körpers zu kommunizieren, also wenn sie benutzt werden: Skelettmuskelzellen agieren auch als sogenannte endokrine Organe, sie schütten ständig Proteine ins Blut, die Antworten auf Bewegung verändern. Erst langsam verstehen die Forscher, welche vielfältigen Prozesse durch Sport im Körper angeregt werden: Bewegung mobilisiert etwa aus dem Knochenmark sogenannte Progenitorzellen, die helfen, Gefäß- aber auch Gehirnzellen nach einem Schlaganfall zu regenerieren. Sport stimuliert auch die Osteocalcin-Ausschüttung in den Knochen, was diese kräftigt. https://taz.de/Bewegung-und-Gesundheit/!5339080/
VLG Bul
PS: Der erste Artikel referenziert auf die Studie: Eriksson, P. S., Perfilieva, E., Björk-Eriksson, T., Alborn, A.-M., Nordborg, C., Peterson, D. A., & Gage, F. H. (1998). Neurogenesis in the adult human hippocampus. Nature Medicine, 4, 1313-1317. Der zweite Artikel auf: https://academic.oup.com/ije/article/47/3/696/4641873