Muskel und Knochen kommunizieren miteinander - durch das Peptidhormon Osteocalcin. Das bedeutet konkret: Du benötigst Osteocalcin für deinen Trainingseffekt.
Selbstverständlich reguliert der Körper Osteocalcin im Alter herunter, wie sollte es auch anders sein. Bei Frauen übrigens früher als bei Männern. Bedeutet konkret: Trotz intensivem Training kann im Alter nur eine geringe Osteocalcin-Ausschüttung erreicht werden. Nun ja, besser gering, als gar keine...
Jetzt kommts:
Gibt man alten Mäusen Osteocalcin-Spritzen, können sie wieder rennen und sich verausgaben wie Jungmäuse!
Die Forscher waren komplett überrascht, dass Osteocalcin auf die gealterten Muskeln so einen dramatisch verjüngenden, leistungssteigernden Effekt hat. Ganz nebenbei konnten sie auch einen drastisch verbesserten Glukose- und Fettstoffwechsel beobachten!
Das klingt sehr verlockend! Gibt es schon Medikamente mit Osteocalcin?
Das aus Wiki fand ich Interessant:
"...Durch Bindung an einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor in denLeydig-Zellen des Hodens, reguliert es in CREB-abhängiger Weise die Expression von Enzymen, die für dieTestosteron-Produktion notwendig sind. Dadurch bedingt Osteocalcin das Überleben männlicher Keimzellen."
Geeignet zum Doping? Transdermal als Pflaster aufs Scrotum?
"...bedingt Osteocalcin das Überleben männlicher Keimzellen..." Dicke E... bis ins hohe Alter
Das ist keine dumme Frage, sondern eine sehr wichtige Überlegung!
Jedes Training führt zu einer Steigerung der Osteocalcin-Produktion und Osteocalcin-Ausschüttung! Ich bin mir sicher, dass man durch regelmäßiges Training auch den Osteocalcin-Rückgang im Alter abmildern kann.
Das Problem ist, das die Osteocalcin-Peaks im Alter irgendwann nicht mehr so ausgeprägt sind - der Trainings-Effekt nimmt irgendwann ab.
Vitamin D steigert die Osteocalcin (und Vitamin D-Mangel beeinträchtigt den Muskelaufbau!) Auch die Schilddrüsenhormone sind wichtig für die Osteocalcin-Produktion. Cortisol senkt hingegen die Osteocalinwerte.
Ja. Zumindest wenn man einen Mangel an Vitamin D aufweist
ZitatSerum OC levels correlated significantly with the serum PTH levels (p less than 0.009). Our data demonstrate that in elderly females with vitamin-D deficiency secondary hyperparathyroidism is associated with increased serum OC levels indicating an increased bone formation;
Osteocalcin wird ja allgemein als Marker für die Osteoblastenaktivität, also die Knochenneubildung hergenommen. Deswegen ist Osteocalcin z.B. auch bei Knochenbrüchen, in der Wachstumsphase und generell bei einem erhöhtem Knochenstoffwechsel erhöht.
Ich denke nicht, dass es darum gehen sollte, die Osteocalcinwerte dauerhaft zu erhöhen. Das passiert bei krankhaften Knochenprozessen oft genug.
Worauf ich hinaus wollte: Ohne Osteocalcin können die Muskeln nicht vernünftig auf Trainingsreize reagieren.
Die Mäuse aus dem Eingangspost bekamen ihre Spritze direkt vor dem Training - dadurch konnten alte Mäuse wieder jugendliche Trainings-Effekte erzielen.
Möglicherweise lässt sich die natürliche Osteocalcin-Ausschüttung auch durch mechanische Stimuli verbessern, z.B. mit Vibrationsplatten.
Übrigens: Im gesunden Organismus hat Osteocalcin eine Tagesrhythmik, die höchsten Werte finden sich morgens.
Der mTOR-Signalpfad sollte für einen normalhohen Osteocalcinwert auch ab und an mal angeworfen werden- chronisches CR wäre in dieser Hinsicht schlecht:
ZitatRapamycin significantly inhibited proliferation in both MC-4 cells and BMSCs at a concentration as low as 0.1 nM. Western blot analysis shows that rapamycin treatment markedly reduced levels of cyclin A and D1 protein in both cell types. In differentiating osteoblasts, rapamycin dramatically reduced osteoblast-specific osteocalcin (Ocn), bone sialoprotein (Bsp), and osterix (Osx) mRNA expression, ALP activity, and mineralization capacity
Das ist einigermaßen bahnbrechend. Und es sind viele weitere solcher Paradigmenwechsel zu erwarten:
"Physiology the New Frontier of Biology Physiology may sound like old-fashioned biology, but new genetic techniques developed in the last 15 years have established it as a new frontier in science. The ability to inactivate single genes in specific cells inside an animal, and at specific times, has led to the identification of many new inter-organ relationships. The skeleton is just one example; the heart and muscles are also exerting influence over other organs. "I have no doubt that there are many more new inter-organ signals to be discovered," Karsenty says, "and these interactions may be as important as the ones discovered in the early part of the 20th century."
Bone, not adrenaline, drives fight or flight response
Date: September 12, 2019 Source: Columbia University Irving Medical Center
Summary: Adrenaline is considered crucial in triggering a 'fight or flight' response, but new research shows the response can't get started without a hormone made in bone.
Wenn einem der Schreck in die Knochen (!) fährt...
Nebenbei liefert die Studie möglicherweise auch eine weitere Erklärung, warum das Glutamat im Essen (Stichwort: Chinarestaurant-Syndrom) den buchstäblich Schweiß auf die Stirn treiben kann:
•The ASR stimulates osteocalcin release from bone within minutes •Glutamate uptake into osteoblasts is required for osteocalcin release during an ASR •Osteocalcin inhibits the parasympathetic tone during an ASR •In adrenal insufficiency, increased osteocalcin levels enable an ASR to occur
Zitat von Prometheus im Beitrag #1Muskel und Knochen kommunizieren miteinander - durch das Peptidhormon Osteocalcin. Das bedeutet konkret: Du benötigst Osteocalcin für deinen Trainingseffekt.