Heilung für Blinde: Klinische Tests für bionisches Auge sollen bald starten "Gennaris"-System mit Kamera und Hirnimplantat soll beschädigten Sehnerv umgehen und einfache Sehwahrnehmung ermöglichen https://www.derstandard.at/story/2000120...uge-sollen-bald
Neuroprothesen: Sehen ohne Augen Mit Implantaten, die visuelle Signale direkt ins Gehirn einspielen, wollen Forscher erblindete Menschen wieder etwas sehen lassen. Noch liegen jedoch einige Hürden zwischen ihnen und ihrem Ziel.
ZitatAuf einen Blick Hightech im Hirn 1. Blinde Menschen testen aktuell in mehreren Studien Hirnimplantate, die Neurone direkt in der Sehrinde aktivieren und so Bilder im Kopf erzeugen. 2. Die Auflösung dieses künstlichen Sehens ist noch sehr gering. Visuelle Informationen müssen deshalb stark vereinfacht werden, bevor sie an den Chip gesandt werden. 3. Die Testpersonen können die Prothesen in der Regel nicht langfristig behalten – nach den Untersuchungen werden sie wieder operativ entfernt.
Bionisches Auge macht Blinde wieder sehend Mit einer verblüffenden technischen Entwicklung, dem bionischen Auge, können Blinde wieder sehen. Nun wurde eine solche Operation erstmals erfolgreich in Österreich durchgeführt.
ZitatDas Augenlicht zu verlieren gehört wohl zu den dramatischten Einschnitten im Leben eines Menschen. Personen, die bereits blind geboren wurden, entwickeln eine ganz eigene Art, die Welt wahrzunehmen. Dies wird unter anderem im Film "Unter Blinden" über den Extremsportler Andy Holzer beeindruckend dargestellt. Für jene Betroffenen, die das Augenlicht erst im Laufe der Jahre aufgrund einer Krankheit verlieren, ist diese erzwungene Anpassung ungemein schwieriger. Eine moderne Entwicklung gibt diesen Menschen neue Hoffnung.
Spezialbrille funkt an Netzhaut-Chip In Österreich wurde erstmals die Implantation eines sogenannten "epiretinalen Augenchips" durchgeführt. Hinter diesem Fachausdruck versteckt sich eine Art bionisches Auge, das Blinden das Augenlicht zurückgeben soll. Dabei sendet eine Spezialbrille mit einer eingebauten Videokamera Bilder an einen Chip, der auf der Netzhaut angebracht ist. Dieser Chip wiederum regt die noch gesunden Nervenzellen der inneren Netzhaut an. Weltweit wurde das Verfahren bereits etwa 140 Mal angewendet. Für Betroffene stellt das bionische Auge eine wesentliche Erleichterung da, das komplette Sehvermögen erlangen sie aber nicht zurück.
Nur bei sehend Geborenen möglich Außerdem gibt es eine klare Einschränkung: Die Methode ist nur bei Personen möglich, die sehend geboren wurden und später aufgrund einer Krankheit erblindeten. Sofern die Therapie anschlägt, können die einst völlig blinden Menschen aber immerhin Schatten, Silhouetten, Gehsteigkanten und ähnliches erkennen. Dies soll ihnen helfen, auch in weniger vertrauten Gegenden zurechtzukommen. Die in Wien behandelte Frau konnte bereits einen Tag nach der Operation erste Lichtreize wahrnehmen.
ZitatDie kalifornische Firma Second Sight Medical Products hat eine Netzhautprothese entwickelt, bestehend aus einer Brille mit einer Minikamera, einem Mikrochip und Elektroden, die auf die Netzhaut blinder Patienten implantiert werden. Die Brille sendet die Videosignale an einen Mikrochip, welcher die Signale in elektrische Impulse umwandelt und per Drahtlosverbindung direkt an die auf der Retina befindlichen Elektroden weiterleitet. Die Nervenzellen auf der Netzhaut nehmen die Signale als Licht wahr. Das „bionische Auge“ ist unter dem Namen Argus II Retinal Prosthesis System erhältlich. Blinde könnten mit dessen Hilfe wieder sehen und im besten Fall sogar wieder lesen, so Robert Greenberg, CEO von Second Sight Medical Products.
Im Prinzip funktioniert das Implantat wie ein Bypass, der die kranken Zellen umgeht und elektronisch die gesunden Zellen stimuliert. Die Augenprothese bietet so die Möglichkeit, vollkommen erblindeten Patienten mit bestimmten Netzhauterkrankungen eine wirksame Behandlung anzubieten. Mit einem speziellen Training lernen sie, zumindest Teile ihrer Umgebung wieder zu erkennen. Das ist zwar kein normales Sehen, aber eine enorme Steigerung der Lebensqualität und Unabhängigkeit. Die meisten Patienten erhalten immerhin einen Teil ihres Sehvermögens zurück.
Lisa Kulik, die seit 30 Jahren an einer degenerativen Netzhautentzündung (Retinitis pigmentosa) leidet, ist eine der Testpersonen. Das erste, was sie mit dem Mikrochip sehen konnte, war der Vollmond im Himmel, berichtet Kulik bei CNBC Innovation Cities. „Einige Wochen später konnte ich das Feuerwerk am vierten Juli beobachten, das hatte ich schon seit 30 Jahren nicht mehr gesehen.“
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass es weltweit rund 285 Millionen Menschen mit Sehbehinderungen gibt, davon sind 39 Millionen blind. Greenberg ist deshalb überzeugt, dass das Potenzial des bionischen Auges riesig ist. Im nächsten Schritt will er mit seinem Team die Technologie weiterentwickeln und ein Implantat direkt im visuellen Bereich des Gehirns platzieren. Das sei die direkte Schnittstelle zur Wiederherstellung des Sehvermögens und unabhängig von der Ursache der Erblindung.
ZitatBionische Augen werden schärfer als Menschen sehen Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn das bionische Auge aus dem 3D-Drucker erreicht auf Anhieb 25 Prozent Seh-Effizienz. Es wandelt also schon mal ein Viertel des empfangenen Lichts in elektrische Signale um. Das ist zwar deutlich weniger als das menschliche Auge, doch die Forscher arbeiten bereits daran, diesen Wert zu steigern. Irgendwann sollen bionische Augen dann sogar besser sehen können als wir Menschen. Damit wären wir dann wieder bei der 80er-Jahre TV-Serie, Superhelden und womöglich auch einer gepimpten Version von „Ich sehe was, was Du nicht siehst.“
Dank bionischer Handschuhe Weltbekannter Pianist kann nach 20 Jahren wieder mit beiden Händen Klavier spielen Dank eines medizintechnischen Wunders ist der größte Wunsch des brasilianischen Pianisten João Carlos Martins in Erfüllung gegangen. Er kann wieder spielen..
ZitatLaut "chicagotribune.com" hatte der Pianist – er gilt als einer der großen Interpreten der Werke Johann Sebastian Bachs – bereits im Dezember 2019 alle Freunde in eine Bar in São Paulo gerufen, um ihnen seine größte Errungenschaft zu zeigen. Die bionischen Handschuhe ermöglichen, endlich wieder mit beiden Händen in die Tasten zu greifen. Denn diese speziellen Prothesen werden gewissermaßen mit dem Gehirn gesteuert. Sie registrieren die Nervenimpulse und verstärken sie.
Im März 2019 hatte der Maestro sich endgültig in den Ruhestand zurückgezogen. Wegen einer degenerativen Nervenerkrankung, dauerhaften Schmerzen und einigen Unfällen musste er zuvor 24 Operationen durchstehen. Trotz dieser Behandlung war er schon seit dem Anfang der 2000er Jahre gezwungen, hauptsächlich als Dirigent zu arbeiten. Ans Klavier konnte der Meister kaum noch.
Sensible Prothese: Bionische Fingerspitze fühlt raue Oberflächen Rau oder glatt? Eine künstliche Fingerspitze fühlt die Beschaffenheit von Oberflächen und leitet die Reize über implantierte Drähte an die Nerven weiter. https://www.spektrum.de/news/bionische-f...laechen/1402398
Auch bei den Beinen ist die Technik inzwischen schon ziemlich weit!
Erste bionische Beinprothese Vawter läuft und läuft und läuft Der Willis Tower ist das höchste Gebäude Chicagos, wer zu Fuß hinauf will, hat selbst mit zwei gesunden Beinen einen anstrengenden Weg vor sich. Zac Vawter hat die 103 Stockwerke geschafft - als erster Mensch mit einer bionischen Beinprothese.
ZitatDas Rehabilitation Institute of Chicago nennt Vawters Prothese das "weltweit erste neural-kontrollierte bionische Bein", wie CNN berichtet. Das bedeutet: Wenn Vawter daran denkt, die Treppen zu steigen, werden Signale an die Prothese gesandt, die diese in Bewegung setzen. Die Technik sei zuvor bereits in Armen und Fingern eingesetzt worden, aber noch nie in einem Bein, schreibt CNN.
Mit Bionik ohne Behinderung leben Die Natur ist das Vorbild für synthetische Gliedmaßen. Hugh Herr gewährt einen Einblick in die Möglichkeiten der Bionik
Zitat
Dem heutigen MIT-Professor Hugh Herr widerfuhr 1982 als junger Mensch ein schreckliches Missgeschick. Bei einem Kletterunfall verlor er beide Beine. Doch Herr weigerte sich damals, seinen Körper als „gebrochen“ oder „behindert“ anzusehen. Stattdessen sah er die zu dieser Zeit verfügbare Technologie als „gebrochen“ oder „behindert“ an. Diese Sichtweise wurde zur Triebkraft seines Lebens: Es hat es zu seiner Mission gemacht, Technologien zu entwickeln, damit er und andere Betroffene nicht mehr beeinträchtigt sein müssen.
Er begann mit der Entwicklung spezieller Beine, die es ihm ermöglichten wieder zu klettern und bergsteigen. Der künstliche Teil des Körpers wurde zum formbaren Teil, der jede Form oder Funktion annehmen konnte, über die biologischen Möglichkeiten hinaus. Verschiedene Beintypen erlaubten im steile Felsspalten zu erklettern, wo menschliche Füße keinen Halt finden, oder vertikale Eiswände ohne muskuläre Ermüdung zu besteigen.
Herr ging anschließend an die Universität und begann an der Schnittstelle von Biologie, Design und Technologie zu forschen. Am MIT Media Lab schuf er das “Center for Extreme Bionics”, das Zentrum für Extreme Bionik, dessen Ziel es ist, biomechatronische und regenerative Reparaturen von Körper- und Gehirnschäden zu ermöglichen. Bionik bedeutet dabei in erster Linie die Gestaltung der mechanischen, dynamischen und elektrischen Schnittstellen.
New bionics let us run, climb and dance | Hugh Herr
Prothesenforschung: Der bionische Weg: Schritt für Schritt neu fühlen Das heimische Start-up Saphenus entwickelt mit EU-Fördergeldern seine sensorunterstützte Prothese weiter.
ZitatFehlt einem Menschen ein Bein, versucht das Gehirn weiterhin, Informationen vom nicht mehr vorhandenen Körperteil abzurufen. In Folge kommt es zu Schmerzen - den sogenannten Phantomschmerzen. Mit Hilfe einer Prothese ist es den Betroffenen zwar wieder möglich, sich fortzubewegen, doch werden im Körper dennoch die nahezu unerträglichen Reize gefeuert. Das österreichische Start-up Saphenus Medical Technology hat ein sensorgesteuertes Feedbacksystem entwickelt, das das Vorhandensein des Fußes quasi vorgaukelt. Damit wird nicht nur der Schmerz reduziert. Die Betroffenen lernen Schritt für Schritt neu fühlen.
Für diese neue Technologie wurde das Unternehmen im Rahmen des EU-Forschungsprogramms "Horizon 2020" vom EIC, dem European Innovation Council, mit einem Fördervolumen in Höhe von 1,8 Millionen Euro bedacht. "Damit hat man Ressourcen in der Hand, mit denen man sich weiterentwickeln kann", versuchte Forschungsminister Heinz Faßmann, im Rahmen eines Besuchs, Jungunternehmer zu motivieren, es Saphenus gleichzutun.
MEDIZINTECHNIK Miniroboter zum Schlucken Bevor Medikamente im Körper wirken können, müssen sie oft erst durch den Verdauungstrakt wandern. Forschende aus den USA haben tablettengroße Roboter entwickelt, die Wirkstoffe oder kleine Kameras transportieren können. https://www.spektrum.de/news/medizintech...hlucken/2030161
Mensch & Maschine verschmelzen Roboterfinger mit Haut aus menschlichen Zellen In Japan wurde erstmals eine künstliche Roboterhaut aus menschlichen Zellen hergestellt. Die Kunsthaut kann sich wie die Haut des Menschen bei Verletzungen selbst heilen. https://www.forschung-und-wissen.de/nach...zellen-13376320
Bionische KI-Unterschenkelprothese kommt biologischem Bein näher Das Utah Bionic Leg kombiniert KI und fortschrittliche Mechanik miteinander und ermöglicht Menschen mit Unterschenkelamputationen ein natürliches Gehen. https://www.heise.de/news/Bionische-KI-U...er-7366681.html
Wie bionische Prothesen funktionieren | Terra X plus