Im Zusammenhang mit NEM und Darmgesundheit wird oft der Magensaft nicht betrachtet - so zumindest mein Eindruck. Der pH-Wert des Magensafts liegt bei etwa 2 bis 4, im nüchternen Zustand zwischen 1 und 1,5
Im Zwölffingerdarm wird ALLES was aus dem Magen kommt mit Hydrogencarbonat gepuffert. Ihr glaubt doch nicht, dass irgendwas säureartiges in den empfindlichen Darm entlassen wird?
ZitatEine weitere Besonderheit des Dünndarms, die aber nur im Zwölffingerdarm zu finden ist, sind die Brunner-Drüsen (Glandulae duodenales). Diese Drüsen liegen in großen Paketen (die im Verlauf des Dünndarms immer kleiner werden) in der Submukosa unter der Schleimhaut. Sie sind am Aufbau der Schleimschicht beteiligt, die das Epithel gegen den sauren Mageninhalt schützt und scheiden Hydrogencarbonat aus, das der Neutralisation des Mageninhalts dient
Gedankliche Widersprüche: Vitamin C Es wird von Vitamin C behauptet, die gepufferte Version sei darmfreundlicher. Das kann ich nicht verstehen, denn auch reine Ascorbinsäure geht nicht ungepuffert in den Darm (s.o.). Es ist sogar mittels dem natürlichen Hydrogencarbonat gepuffert - wo ich dem Körper unterstelle, dass er damit enzymmäßig am besten zurechtkommt, weil er es ja selbst gepuffert hat.
Probiotika Wenn Probiotika nicht gerade in einer magensaftresistenten Kapsel dargereicht werden, müssten doch alle Keime (gute wie schlechte) im Magensaft absterben - dafür ist die Magensäure doch da?!? Was bringen dann Joghurts mit links- oder rechtsdrehenden Milchsäuren und Probiotikapülverchen?
ZitatIn einer Studie, die im September 2018 in der Fachzeitschrift Cell veröffentlicht wurde, gaben die Wissenschaftler 10 gesunden Menschen vier Wochen lang ein Probiotikum. Bei 4 der 10 Personen siedelten sich überhaupt keine Bakterien aus dem Probiotikum im Darm an.
Warum das so war? Ganz einfach: Die probiotischen Kapseln waren nicht richtig gegen Magensäure geschützt. Bei Menschen mit starker Magensäureproduktion lösten sich die Kapseln einfach auf, bevor sie überhaupt den Darm erreichen konnten. Die ungeschützten Bakterien sterben dann zu großen Teilen durch die Säure ab und können sich nicht mehr ansiedeln.
Oft werben Hersteller damit, dass ihr Probiotikum magensaftresistent verkapselt ist. Dies klingt erst gut, weil dies bedeutet, dass eine grössere Menge der enthaltenen Bakterien in den Darm gelangt. Da man jedoch auf diese Weise den natürlichen Kontroll- und Schutzmechanismus des Magens umgeht, können Probiotika in magensaftresistenten Kapseln eher unerwünschte Nebenwirkungen haben als normale Kapseln.