ZitatOrnish hat eine spezielle Therapie zur Behandlung von Herzerkrankungen entwickelt, die Operationen überflüssig machen soll. Teil davon ist die so genannte Ornish-Diät. Sie ist strikt vegetarisch und begrenzt den Fettanteil in der Nahrung auf zehn Prozent der aufgenommenen Kalorienmenge und die Cholesterol-Aufnahme auf nur fünf Milligramm täglich. Der von der amerikanischen Kardiologenvereinigung American Heart Association (AHA) empfohlene Fettanteil betrug bis zu 30 % der Kalorienaufnahme und 300 mg Cholesterol täglich. Der Anteil der Kohlenhydrate beträgt rund 75 Prozent, der Anteil an Eiweiß etwa 15 Prozent. Die einzigen erlaubten tierischen Produkte sind sehr fettarme Milchprodukte und Eiklar. Zucker ist in kleinen Mengen zulässig, Kaffee und Tee sind verboten. Um Mangelzustände zu vermeiden, empfiehlt Ornish Nahrungsergänzungsmittel wie Multivitaminpräparate, Folsäure, Selen, Leinöl für Frauen und Fischöl für Männer.[1]
Ergänzend zur Diät wird als Gruppentherapie eine Raucherentwöhnung und die Ernährungsumstellung auf extrem fettarme Nahrung durchgeführt. Die Gruppen praktizieren darüber hinaus Yoga und Meditation.
Ergebnisse einer Studie wurden Ende der 1980er Jahre veröffentlicht. Sie zeigten, dass Herzschädigungen durch koronare Arteriosklerose bei vielen Patienten zurückgegangen waren. Ornish erweckte für seinen Therapieansatz große Aufmerksamkeit. Er glaubt, dass Stress-Management, die Verhinderung sozialer Isolation und der Abbau psychischen Drucks großen Anteil am Therapieerfolg hat.
Ornish ist ständiges Mitglied der medizinischen Fakultät der Universität von Kalifornien in San Francisco sowie Präsident und Direktor des Forschungsinstituts für Präventivmedizin in der Nähe von Sausalito
der Begriff "Diät" ist hier viel zu kurz gegriffen, wenn, dann müsste es "Ornish-Lebenseinstellung" heissen. Nur Low-Fat herauszugreifen hiesse sehr eindimensional zu denken.
Fairerweise sollte man noch erwähnen, dass seine Studiengruppe damals sehr klein gewesen ist und nur wenige Studienteilnehmer über die gesamte Studiendauer dabei geblieben sind. Was nützt also die schönste Theorie, wenn die Compliance dermaßen leidet, dass sie fast niemand einhalten kann/möchte. Darunter ist unter anderm bereits der Sozialismus gescheitert.
Die zentrale Message von Ornish ist, das wir über unsere Ernährung und unseren Lebenstil einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit haben. Ganz im Sinne von "Heilung, Prävention und Verjüngung durch Ernährung"!
Hier im Forum dürfte das (hoffentlich) eher zum Allgemmeinwissen gehören, aber dem Max Mustermann auf der Straße ist mit Sicherheit nicht klar, welchen großen Einfluss er durch seine Lebensweise auf die eigenen Erkrankungen hat.
Gerade viele Volkskrankheiten (Übergewicht, Typ2-Diabetes, kardiovaskuläre Erkankungen) sind mit entspechend radikaler Umstellung des Lebenswandels vermeidbar und teilweise sogar ohne Medikamente heilbar.
Nebenbei bemerkt ist der Ornish-Ernährungs- und Lebensstil auch für Anti-Aging gut geeignet. Aus der Perspektive der Lebensverlängerung wäre unter anderem zu erwähnen, dass die Ernährung
1)niederkalorisch 2)methioninarm 3)ballaststoffreich ist.
Vielfach wird bemängelt, dass es nicht leicht sei, sich diesen Ernährungs- und Lebensstil dauerhaft anzueignen. Das trifft meiner Meinung aber auf jede fundamentale Lebensstiländerung zu. Die Ornish-Ernährung ist auch nicht schwerer beizubehalten als z.B. eine Low-Carb Ernährung.
Es gibt nicht DIE EINE Anti-Aging Strategie. Low-Carb kann sinvoll sein, Low-Protein ebenfalls. Ornish wäre ein typischer Vertreter von Low-Fat (eine weitere mögliche Strategie). Low-Fat ist ja in letzter Zeit (zu Unrecht) etwas aus der Mode gekommen. Wer Low-Fat richtig praktiziert, wird mit einer verlängerten gesunden Lebensspanne rechnen können.
Zitat von Lazarus Long im Beitrag #5Du meinst also Low What Ever ist das Mittel der Wahl?
Ja, so ungefähr :)
Zumindest hinsichtlich der Makronährstoffe (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette) dürfte das gelten. Alle drei Makronährstoffe zu beschränken ist derzeit der Goldstandard (Kalorienrestriktion). Allerdings ist diese Methode auch diejenige, die am meisten auf Kosten der gesundheitlichen Widerstandsfähigkeit* geht und auch die meiste Willensstärke benötigt.
Fakt ist: Der Alterungsprozess ist durch Ernährung beeinflussbar. Man sollte sich aber davor hüten, dieses Blatt zu extrem auszureizen.
In der verlinkten Präsentation erklärt Dean Ornish eindrucksvoll, wie effektiv Änderung des Lebensstilsstils sein können. Sein Programm geht im Grunde weit über die Prävention kardiovaskulärer Erkankungen hinaus!
In der New York Times wurde kürzlich ein Artikel von Dean Ornish veröffentlicht, der eine kontroverse Debatte in der amerikanischen Presse ausgelöst hat. In dem Artikel hält er ein Plädoyer für eine pflanzenbasierte, fettarme Vollwerternährung und warum sich gerade bei jüngeren Menschen ein hoher Konsum von rotem Fleisch schädlich auswirken könne: