Falls ihr an Hypertrophie-Training interessiert seid, solltet ihr es einmal mit PITT versuchen. PITT steht für "professional intensity training techniques". Wer sich an katabolen Anti-Aging-Strategien austobt, sollte auch wissen, wie man Masse sinnvoll wieder aufbaut!
Hier eine Einführung in die Methodik des PITT-Tranings:
Zitat Das PITT-Force Trainingssystem ist ein von Karsten Pfützenreuter aus verschiedenen anderen Trainingsansätzen weiterentwickeltes und recht erfolgreich verbreitetes Trainingssystem, welches (fast) ausschließlich auf Einzelwiederholungen beruht und das Ziel der maximalen Hypertrophie verfolgt.
Dabei sollen sämtliche Wiederholungen des Satzes einzeln und mit kurzen lohnenden Pausen ausgeführt werden. Grundgedanke ist, soviel „schwere“ aber korrekt ausgeführte Wiederholungen wie möglich auszuführen. Karsten Pfützenreuter beschreibt in seinen Texten zu PITT-Force, damit etwas Unmögliches möglich machen zu wollen bzw. diesem Zustand möglichst nahe zu kommen, nämlich etwas möglichst schweres möglichst oft zu heben um möglichst hohe Spannungszustände auf die Muskulatur einwirken zu lassen, was letztlich der entscheidende Reiz für Muskelhypertrophie darstellen soll.
Warum nun dafür aber Einzelwiederholungen verwenden? Durch die Einzelwiederholungen soll verhindert werden, dass der Muskel im Satz „erstickt“. Durch harte Kontraktionen schnürt sich die Muskulatur sozusagen von der Außenwelt ab. Es kommt zu einer behinderten Blutflussrate und zu einer übermäßigen Übersäuerung des Muskels durch starke Laktatbildung, welche aufgrund der verschlechterten Durchblutung während eines Satzes nicht abtransportiert werden kann. Durch zunehmende Laktatbelastung kommt es letztlich zu einem unausweichlichen Einbruch der Leistungsfähigkeit. Genau hier kommen dann die lohnenden Pausen ins Spiel. Während diesen Pausen wird die komplette Spannung vom Muskel genommen, woraufhin dieser wieder mit Blut versorgt werden kann. Dadurch kommt es zu einem teilweisen Abtransport angefallener Abfallstoffe wie z.B. Laktat und zu einer Neuversorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen. Zudem findet in diesen Pausen auch schon eine Regeneration der phosphagenen Speicher statt. Natürlich auch hier nur teilweise. Die Pausenlänge ist hierbei so kurz wie möglich aber so lange wie nötig zu wählen, sollte aber 20 Sekunden nicht großartig überschreiten, da sonst der Sinn hinter dem Konzept der lohnenden Pause verfehlt wird.
Doch wie sieht das in der Praxis aus? Ganz einfach. Man wähle eine Übung und ein Gewicht mit dem man 8-10 durchgehende Wiederholungen schafft. Nun macht man eine Wiederholung und legt anschließend das Gewicht ab. Am besten man lässt die Hantel für einen Augenblick komplett los. Dann erfolgt die zweite Wiederholung. Wieder Pause. Dieses Spiel setzt man solange fort, bis man 15-20 Gesamtwiederholungen geschafft hat oder die Pausen über 20 Sekunden hinaus verlängert werden müssten um eine weitere technisch saubere Wiederholung zu gewährleisten. Die Pausen sollten zu Begin des PITT-Satzes gering gehalten werden (3-5 Sekunden), müssen aber wohl mit zunehmender Satzdauer verlängert werden (bis zu 20 Sekunden). Das mag anfangs recht lang klingen, doch gerade bei schweren Grundübungen wie Kniebeugen oder Kreuzheben sind 20 Sekunden schneller um als man denkt. Bei der Trainingsplangestaltung ist darauf zu achten, dass im Normalfall 1 PITT-Satz pro Muskelgruppe zum Einsatz kommt. Fortgeschrittene oder diejenigen die glauben, auch mehrere Sätze absolvieren zu können, können auch einen zweiten Satz miteinbauen. Dieser sollte jedoch optimalerweise an einer anderen Übung erfolgen. Die Trainingseinheiten sind also durch wenige Übungen und im Allgemeinen kurzer Dauer gekennzeichnet. Mehr als etwa fünf Übungen pro Trainingseinheit werden nicht empfohlen. Auch wenn das Volumen zunächst sehr gering erscheint, so werden doch letztlich mehr intensive Wiederholungen absolviert und es wirken mehr harte Kontraktionen auf das Muskelgewebe ein als bei herkömmlichem Volumentraining. PITT-Force ist also streng genommen kein Low-Volume-Training, sondern tendiert fast schon in Richtung Volumentraining – nur dass bei PITT-Force das Volumen über qualitative und intensive Wiederholungen und Kontraktionen charakterisiert wird.
Für Einsteiger empfiehlt sich der so genannte Basic-Plan, welcher 2-3 mal pro Woche durchgeführt werden sollte mit jeweils 1-2 Tagen Pause zwischen den jeweiligen Trainingseinheiten.
PITT ist ein tolles System. Wie das Hochfrequenztraining (HFT) von Christian Zippel bietet auch PITT die Möglichkeit für Geübte praktisch täglich zu trainieren, zum einen weil der Zeitaufwand gering und vor allem weil die Regenerationszeit viel kürzer als beim üblichen Training mit vielen Sätzen und WH ist. Vor allem weil das ZNS nicht überlastet wird, das längere Regenerationszeiten nach einem schweren Training benötigt als die Muskelatur selbst. Insofern wirklich eine gute Möglichkeit mit recht wenig Aufwand, vor allem zeitlich, schnell an Muskelmasse und vor allem an Kraft allg. zu gewinnen.