als kleine Anregung wollte ich euch auf das deutsche Sportabzeichen aufmerksam machen:
ZitatDas Deutsche Sportabzeichen ist eine Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es ist die höchste Auszeichnung außerhalb des Wettkampfsports und wird als Leistungsabzeichen für überdurchschnittliche und vielseitige körperliche Leistungsfähigkeit verliehen. Die zu erbringenden Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Aus jeder dieser Disziplingruppen muss eine Übung erfolgreich abgeschlossen werden (Leistungsstufe Bronze). Der Nachweis der Schwimmfertigkeit ist notwendige Voraussetzung für den Erwerb des Deutschen Sportabzeichens.
Das Deutsche Sportabzeichen ist ein Ehrenzeichen der Bundesrepublik Deutschland mit Ordenscharakter und wird an Männer und Frauen verliehen, die in einem Kalenderjahr (01.01.-31.12.) die Leistungsanforderungen erfüllt haben. Pro Kalenderjahr kann es einmal erworben und beurkundet werden.
Das Tolle daran ist, dass die Anforderungen immer an das (durchschnittliche biologische) Alter angepasst sind. Das bedeutet, dass es um so einfacher wird, das Sportabzeichen zu erwerben je älter man wird, wenn man halbwegs fitt bleibt
Die aktuellen Anforderungen (2014) findet ihr hier:
Hallo Der Erwerb des D. Sportabzeichens mag ja für viele eine Motivation sein, zu trainieren. Ich sehe aber die Anforderungen durchaus als kritisch, besonders für Leute, die zum einen bereits etwas älter (<40) sind oder bereits als alt zu bezeichnen sind (70 + oder auch schon früher, z.B. bei Frauen. Sicherlich ist es möglich die Anforderungen anzupassen. Aber, meiner Meinung nach, gehören die Kurzzeitleistungen wie Sprint, aber auch der 3000m Lauf raus, da die Verletzungsgefahr bzw die Gefahr, dass die Leute sich übernehmen doch recht groß ist. Dasselbe kann man bei den Sprüngen sehen. Wenn dann noch der persönliche Ehrgeiz dazu kommt, wird es schnell zuviel. Für wirklich Trainierte, ok. Die kennen ihren Körper und ihr Körper kennt solche Belastungen.
Meine Gedanken dabei sind, dass es vielfach Leute sind, die, so lange sie im Beruf sind, die meiste Zeit des Jahres nichts machen und dann innerhalb kurzer Zeit versuchen, ihre Leistungen zu verbessern. Oder sie treten gleich ohne besonderes Training an, da sie meinen, dass sie noch so fit sind, wie es früher mal war. Leider merkt man den Leistungsverlust ja erst bei Belastung. Wenn ich dann sehe, dass selbst Frauen, die auf die 70 zugehen noch 50m Sprint machen sollen, was eine Maximalbelastung für die Muskulatur bedeutet, so bekomme ich dabei "Bauchweh". Die Gefahr von Muskelverletzungen ist sehr groß. Und ob das Herz-Kreislauf-System eine Belastung vonn 0 auf 100% und dann wieder auf 0 so einfach verkraftet, das möchte ich dahingestellt sein lassen. Schon unseren (mehr oder weniger untrainierten) Teenies wird es dabei des öfteren schwindlig.
Wer's machen will, gerne. Aber bitte mit systematischem Training und Sinn und Verstand. LG Chuby
Du hast natürlich recht, Sport zu machen bietet immer die Gefahr, dass man sich selber überschätzt und mehr macht, als es dem Trainingsstand entspricht. Das dürfte für Jüngere sogar noch eher gelten als für die Generation 70+.
Allerdings finde ich nicht, dass die Anforderungen für das Sporabzeichen völlig übertrieben wären, auch nicht für Personen Ü70. Für regelmäßige LäuferInnen dürfte es kein Problem sein, die 50m-Zeiten zu "knacken". Schließlich hat man eine ganze Saison Zeit, darauf hin zu trainieren. Falls Laufen nicht gerade die Paradediziplin ist, kann man die Kategorie "Schnelligkeit" auch z.B. mit Schwimmen erfüllen. Da müsste man als Frau mit 70+ die 25m Bahn (=eine halbe Bahn) in knapp unter einer Minute schaffen.
Es geht ja nicht darum, dass jeder das alles sofort aus dem Stegreif schaffen sollte. Sondern darum, ein Ziel vor Augen zu haben, dass zum regelmäßigen Sporttreiben motiviert!
Hallo LeeYa Mir geht es speziell um die Sprintdistanzen. Wie du richtig schreibst, kann man sie umgehen. Aber für die, die meinen sie machen zu müssen, ist es ein Risiko. Ich unterrichte ja Sport und erlebe immer wieder, wie es gerade bei dieser Disziplin häufig zu Muskelverletzungen kommt, die dann monatelang Probleme machen und ein weiteres Training unmöglich machen. Und der Gesundheitswert des Sprints ist so minimal, dass er sowohl aus dem Schulsport als auch aus dem Alterssport einfach raus gehört. Die Muskulatur ist im Alter deutlich weniger elastisch und damit verletzungsanfälliger. Unsere 5. Klässlerinnen laufen auf 50 m mit Training meist so zwischen 8 und 10 sec. Wenn ich das mit den Zeiten in der Tabelle der Frauen vergleiche, so finde ich die Zeiten schon ganz schön anspruchsvoll. Im Schulsport ist die Kehrtwendung schon ziemlich vollzogen durch eine massive Aufwertung der Ausdauerstrecken (Leichtathletik). LG Chuby