So wie ich das sehe, verhält sich Progesteron ähnlich auf den Thymus wie Testosteron. Für eine Thymus-Rejuvenation müsste man den Involutions-Effekt beider Hormone blocken.
Testosteron und Progesteron sind neben vielen weiteren Eigenschaften und Signalgebungen sehr potente Immun-„Steuerer“ weit upstream.
Gerade auch bei sog. autoimmunen Erscheinungen sind beide Hormone im Gegensatz zu Östrogenen oft „lindernd“ bzw. stehen sie nicht am Ausgang einer inflammatorischen Signalkaskade sondern das Gegenteil.
Ich will nicht sagen dass Tjymus-Involution etwas gutes ist, aber es scheint ja offensichtlich zellbiologische bzw. generell physiologische Zustände zu geben, in denen das was der Thymus bereitstellt gar nicht „gebraucht“ wird bzw. imn kleinerem Umfang. Denn Testosteron oder Progesteron in diesem Beispiel können ja nicht per se als pro-pathologische Substanzen oder pro-ageing gesehen werden.
Homöostase mal wieder, als Krücke um die Überkomplexität zu beschreiben. Ich würde nicht raten „pro-Thymusinvolutive“ signalwege und Stoffe zu eliminieren ohne Kontext
Zitat von Fichtennadel im Beitrag #77 Homöostase mal wieder, als Krücke um die Überkomplexität zu beschreiben. Ich würde nicht raten „pro-Thymusinvolutive“ signalwege und Stoffe zu eliminieren ohne Kontext
Ja, genau!
Zum Kontext: Da der Thymus in der Adoleszenz ohnehin bereits "stummgeschaltet" ist, spielt dieser Involutions-Effkekt von Testosteron bzw. DHT , Progesteron und Östrogenen im Alltag keine Rolle. In diesem Thread "Thymusregeneration" geht es aber gezielt darum, wie man den Thymus wieder reaktivieren kann. Das sollte man allerdings nicht "einfach so" versuchen! Der Versuch einer Thymus-Regeneration fällt unter die Kategorie "Radikale Lebensverlängerung", ist also ein Risiko-behafteter experimentelle Therapieversuch - für den mindestens auch entsprechende Indikation gegeben sein muss.
Die im jungen Thymus gereiften naiven T-Zellen reichen in aller Regel für viele Jahrzehnte, erst mit fortgeschrittener Immun-Alterung könnte eine Thymus-Reaktivierung eine potentielle Option darstellen. Aber selbst dann wäre vermutlich keine Dauer-Aktivierung erforderlich - nach abgeschlossener Auffrischung des T-Zell Pools wäre eine erneute Involution und eine Rekonstitution der Sexhormone wünschenswert.
Zitat von Prometheus im Beitrag #78Das sollte man allerdings nicht "einfach so" versuchen! Der Versuch einer Thymus-Regeneration fällt unter die Kategorie "Radikale Lebensverlängerung", ist also ein Risiko-behafteter experimentelle Therapieversuch - für den mindestens auch entsprechende Indikation gegeben sein muss.
Warum? Nach der Mehrzahl mir bekannter und auch in diesem Thread genannter Studien ist die Rückbildung des Thymus wohl ein wesentlicher Pfeiler der Alterung. Somit scheint die Indikation klar gegeben, Risiken kann man nie ausschließen. Es gilt also, einen möglichst risikoarmen Weg zu finden.
Stimmt schon.....Ich sehe das so: Wenn dein Auto einen vollen Tank hat, musst du ja auch nicht alle 5km an einer Tankstelle anhalten um nachzufüllen. Ähnlich sieht es mit deinem Immunsystem aus. Bist du (bzw. ist dein Immunsystem) biologisch 22 Jahre, wäre eine Thymusverjüngung noch gar nicht sinnvoll, dein "Tank" mit naiven T-Zellen ist dann noch randvoll. Es hängt eben vom Kontext ab. Indizien, dass das Immunsystem (vor-)gealtert ist, wären z.B. eine inverse CD4/CD8 Ratio * oder der Anteil an CD31+ naiven CD4-Helferzellen im Blut*. Je mehr Immunoseneszenz bereits vorliegt, umso sinnvoller würde das "Nachtanken" mit frischen naiven T-Zellen z.B. durch eine Thymus-Regeneration.
Alterung lymphatischer Organe: Kann Photobiomodulation die altersbedingte Thymusinvolution durch Stimulation der extrapinealen Melatoninsynthese und der Knochenmarkstammzellen umkehren?
ZitatDie Thymusatrophie und die daraus resultierende Verringerung der T-Zell-Produktion sind die auffälligsten altersbedingten Veränderungen, die die lymphatischen Organe des Immunsystems betreffen. Tatsächlich wurde die Thymusinvolution als "programmiertes Altern" beschrieben.
Einige vielversprechende Therapieansätze, um die altersbedingte Thymusinvolution zu verzögern oder sogar umzukehren, werden derzeit untersucht. So führt beispielsweise die Gabe von exogenem Melatonin bei Mäusen zu einer deutlichen Reduktion der Zeichen der Thymusalterung [12, 13]. Auch das ketogene Hormon für die Verlängerung, der Fibroblasten-Wachstumsfaktor 21 (FGF21) (manchmal auch als "Hungerhormon" bezeichnet) schützt vor Immunseneszenz und Thymusinvolution [14]. Das Hungerhormon Ghrelin stimuliert die Thymopoese [15], das menschliche Wachstumshormon (hGH) kehrt die Thymusinvolution teilweise um [16, 17], die Hochregulierung des Transkriptionsfaktors FoxN1 (Gabelkopfkasten N1) reduziert die Thymusinvolution [18–21], und einige Peptide und Proteine (z. B. Epithalon, Thymalin und Interleukin 7, IL-7) regulieren das Wachstum von Thymuszellen [22–24]. Unseres Wissens nach hat keine Studie die Möglichkeit untersucht, die Photobiomodulation (PBM) als Methode zur Wiederherstellung der Struktur und Funktion des gealterten Thymus und zur Verzögerung/Umkehrung der Involution zu untersuchen.
Bei Thymalin bilde ich mir ein, die ersten 1-2 Tage etwas erhöhte Temperatur gehabt zu haben, so als hätte es schon eine Wirkung auf Thymus/Immunsystem. Hin und wieder huste ich auch noch, vermutlich leichtes Long Covid. Mal schauen wie sich das entwickelt. Von Thymalin erhoffe ich mir auch eine Regeneration/Erhaltung des Thymus, wobei die Datenlage da eher dünn ist.
Protective Effects of Ganoderma lucidum Spores on Estradiol Benzoate-Induced TEC Apoptosis and Compromised Double-Positive Thymocyte Development
ZitatGanoderma lucidum spores (GLS) (...) thymic epithelial cells (TECs) (...) sporoderm-removed GLS (RGLS) (...) These findings indicate that the RGLS effectively mitigates EB-induced TEC apoptosis and compromised double-positive thymocyte development. These insights into RGLS's immunoregulatory role pave the way for its potential as a T-cell regeneration inducer.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38790918/ The reactive response to deuterium depletion was a sharp increase in the number of progenitor CD4-CD8- cells and their differentiation into T cells. The compensatory reaction was inhibition of thymopoiesis with more pronounced suppression of differentiation of T-cytotoxic lymphocytes, followed by intensification of emigration of mature T cells to the bloodstream. This period lasts from 3 to 14 days, then differentiation of thymic lymphocytes is restored, later cell proliferation is activated, and finally the thymopoiesis rate exceeds the control values. The increase in the number of thymic progenitor cells after 3-4 weeks suggests consideration of deuterium elimination as a novel approach to prevent thymus involution.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36058965/ Die verstärkte Bildung zytotoxischer T-Zellen unter diesen Bedingungen zeugt von der Rolle von Deuterium bei der Selektion doppelt positiver Thymozyten.