Kennt jemand diese Seite bzw. wurde die schon mal erwähnt? Sie scheint interessant. Man kann für 48 EUR eine Lebensmittel-Liste mit ausführlichen Bewertungen (für PC/Handy) erwerben. Es geht besonders auch um Gifte in Lebensmitteln. Schon im Blog gibt es interessante Artikel.
ich habe das eher so verstanden, dass man kategorisiert wird nach seiner Blutgruppe und danach werden einem Lebensmittel zugeordnet, die für einen nicht schädlich sind. Ich glaube eine Liste mit den Giften in den jeweiligen Lebensmitteln wird man dort nicht bekommen. Oder ich habe das jetzt missverstanden.
Die Idee der blutgruppenspezifischen Ernährung geht auf einen US-Heilpraktiker zurück, der mit seinen an den Haaren herbeigezogen, wissenschaftlich vollkommen haltlosen Thesen 1996 einen Diät-Bestseller ("Eat Right for Your Type") gelandet und sich daran dumm und dusselig verdient hat. Das scheint seither immer wieder Menschen anzuspornen, seine Masche in der ein oder anderen Forum zu kopieren.
Wer gerne 48€ zum Fenster hinaus schmeißen will für so eine lächerliche Liste, nur zu. Ich frage mich nur wie man, wann man bereits seit Jahren in diesem Forum partizipiert, überhaupt Interesse daran haben kann. Wer die Informationen, die in den entsprechenden Themen hier angesammelt wurden, zur Kenntnis genommen hat, der sollte bereits über ein umfangreiches, wissenschaftlich fundiertes Grundwissen in Sachen gesunder Ernährung verfügen und für derartige auf Verunsicherung und Unwissen setzende Abzocke nur ein Kopfschütteln übrig haben.
#4 Ich bin mir nicht sicher, ob die genannte Seite Schwachsinn ist. Es scheint mir, dass hier nicht einfach die Blutgruppen-Diät, die viele Fehler enthalten mag, kopiert wurde. Sondern dass es doch durchdachte Überlegungen zu den Folgen von Lebensmitteln gibt, z.B. bzgl. des immer wieder thematisierte Mikrobioms, das irgendwie vielen Menschen Probleme bereitet. Ich habe den Verdacht, dass es eher an der Nahrung, deren Zubereitung und dem Verzehr liegt als an den Bakterien selbst.
Auf jeden Fall scheinen mir die Artikel im Blog-Teil nicht schwachsinnig, ich habe sie mit Interesse gelesen. Habe die 48 EUR bisher nicht investiert. Ich mein, man hat schon SEHR viel mehr Geld für Dinge ausgegeben, die es im Nachhinein nicht wert waren. Ich kann Dinge erst beurteilen, wenn ich sie genau genug kenne. Ich bin offen für jede Idee und Vorverurteilungen lehne ich ab.
#3 Ja es scheint so zu sein, dass er nur eine summarische Bewertung in Form eines Farbcodes ausgibt. Damit bleibt es leider intransparent, wie er zu der Bewertung kommt. Aber gerade darum geht es. So bleibt wohl nichts übrig, selber was zu machen.
Bücher über Ernährung gibt es ja jede Menge, aber die Schlussfolgerungen sind auch verschieden, je nach Ansicht der Autoren und auch den Zielsetzungen. Dazu kommt noch der Anti/Reverse-Aging- Aspekt. Natürlich wird der indirekt angesprochen, wenn es darum geht, sich nicht zu vergiften, wenn es geht.
Eines ist mir klar, nämlich Nahrungsauswahl - und zwar inklusive des Herstellers - ist eine Wissenschaft. Der Allgemeinplatz von der "gesunden abwechselungsreichen Ernährung" klingt gut, greift aber zu kurz.
Zuerst brauchte man mal eine Lister der Kriterien der Beurteilung von Lebensmittel. Bei Pharmaka und NEMs schaut man aufs Mikrogramm genau was man da zuführt. Nahrungsmittel haut man bedenkenlos rein, gern dürfen es 100 g mehr sein ...
Das Konzept einer personalisierten Ernährung per se ist natürlich alles andere als Schwachsinn und hat sicher eine große Zukunft vor sich. Der einzig mögliche Weg der evidenzbasierten Erschließung dieses Themas führt aber über moderne Labor- und Informationstechnologie und deren stete Weiterentwicklung.
Davor und daneben gibt es natürlich die traditionellen Gesundheitslehren (Ayurveda, TCM, europäische Volksmedizin, etc.) die alle bestimmte Konstitutionstypen kennen, woran sich sich ja deutlich zeigt, dass die Menschen schon immer von solchen Konzepten fasziniert waren. Ich würde mich hüten diese traditionellen Lehren pauschal als Schwachsinn zu bezeichnen, weil darin das Erfahrungswissen vieler Generationen überliefert wird, wenn auch vermengt mit wissenschaftlich haltlosen bzw. widerlegten Grundannahmen.
Wenn aber heutzutage irgendjemand daher kommt, und solche Konzepte einfach frei erfindet um einen profitablen Kult daraus zu machen, dann halte ich mich nicht zurück, ein wohl begründetes Urteil darüber zu fällen.
Es gibt in der gesamten ernährungswissenschaftlichen und -medizinischen Literatur - über die ich meine, mittlerweile einen ganz guten Überblick zu haben - keine einzige Studie, die irgendeinen Anlass zur Annahme geben würde, dass die Blutgruppe einen wie auch immer gearteten, modulierenden Einfluss auf Ernährungsparameter haben könnte. Nicht eine. Das ganze Konzept ist völlig freidrehender Schwachsinn ohne auch nur ein Körnchen Evidenz dahinter.
Die derzeit einzigen Möglichkeiten, sinnvolle personalisierte Ernährungsinformationen zu erhalten sind (neben Selbstbeobachtung) ein regelmäßiges und möglichst umfangreiches Blutlabor (ggf. noch Haar- oder Nagelanalyse), die Anlyse des Mikrobioms via Stuhlprobe (auf diesem Gebiet gibt es seit kurzem die ersten kommerziellen Anbieter, die Evidenzlage ist hier aber noch so dünn, dass sich eigentlich keine seriösen Empfehlungen aussprechen lassen) sowie ein DNA-Chip-basierter Gentest via 23andMe und vergleichbarer Anbieter (ca. 100€-200€) und dessen Auswertung via verschiedener Services (besonders empfehlenswert in dieser Hinsicht ist die Auswertung von foundmyfitness).
Die Diskrepanz spricht Bände über die Spannbreite des derzeitigen Marktes für personalisierte Ernährung: Da bekommt man auf der einen Seite für 45€ eine läppische Liste mit einer simplen, intransparenten Kategorisierung einiger Lebensmittel, erstellt auf Basis frei erfundener Konzepte und (bestenfalls) ein wenig Erfahrungswissen, auf der anderen für gut die doppelte Summe eine umfassende, State-of-the-Art Genanalyse auf Basis modernster High-Tech-Verfahren und deren evidenzbasierte Auswertung über eine Datenbank, in welcher die gesamte relevante Forschung zu ernährungsrelevanten Polymorphismen erfasst ist.
#7 Ja, alles richtig. Gibt es, kann man alles machen. Ob sich daraus, z.B. einem Gentest, etwas personalisiertes bzg. der angepassten Ernährung ableiten lässt, stelle ich mal in Frage. Natürlich gilt das auch für die Blutgruppe, zumindest allein.
Und von Bedeutung ist auch die Zielsetzung. Z.B. jemand der 120 werden will, muss anders leben, als jemand dem es um maximale Kraft geht oder der gern Rekorde im Mountenbiking aufstellt. Oder um "Brain-orientierte" Ernährung. Jetzt haben wir mal wieder den Spermidin-Hype. Ferner gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede. Altersspezifische. Sehr viele Menschen möchten irgendetwas heilen, meist Arthrose. Oder CFS (hab ich nicht, keine Ahnung warum). Abnehmen ist sehr oft auch ein wichtiges Ziel.
Die Liste ließe sich fortsetzen. Also bevor man ein Urteil über den genannten Biologen fällt, müsste man mal zumindest diesen Blogeintrag falsifizieren:
Fakt scheint mir zu sein, dass Blutgruppen einen Unterschied machen, sicher bei weitem nicht den einzigen. Und aus der Kenntnis der vielen Parameter, einschließlich des Genoms folgt noch lange nicht, welches Lebensmittel in welcher Qualität man konsumieren sollte oder nicht, entsprechend der jeweiligen Zielsetzung. Oder habe ich da was Wichtiges verpasst? Ja, und dumm und dämlich wird er sich auch nicht verdienen. Er mach Coaching, als Hauptberuf.
Also ich kann nicht einschätzen ob die Blutgruppendiät Schwachsinn ist oder nicht, aber ich finde 48 Euro viel zu teuer. Gebrauche Bücher zu diesem Thema, auch mit Lebensmittellisten, werden einem für ein paar Cent nach geworfen. Liebe Grüße und einem schönen 1. Mai wünscht euch Julie
Zitat von Timar im Beitrag #4Völliger Schwachsinn.
Die Idee der blutgruppenspezifischen Ernährung geht auf einen US-Heilpraktiker zurück, der mit seinen an den Haaren herbeigezogen, wissenschaftlich vollkommen haltlosen Thesen 1996 einen Diät-Bestseller ("Eat Right for Your Type") gelandet und sich daran dumm und dusselig verdient hat. Das scheint seither immer wieder Menschen anzuspornen, seine Masche in der ein oder anderen Forum zu kopieren.
Wer gerne 48€ zum Fenster hinaus schmeißen will für so eine lächerliche Liste, nur zu. Ich frage mich nur wie man, wann man bereits seit Jahren in diesem Forum partizipiert, überhaupt Interesse daran haben kann. Wer die Informationen, die in den entsprechenden Themen hier angesammelt wurden, zur Kenntnis genommen hat, der sollte bereits über ein umfangreiches, wissenschaftlich fundiertes Grundwissen in Sachen gesunder Ernährung verfügen und für derartige auf Verunsicherung und Unwissen setzende Abzocke nur ein Kopfschütteln übrig haben.
Ich habe mich auch über diese blutgruppenspezifische Ernährung damals schon sehr gewundert und sie auch als Schwachsinn empfunden. Es ist ohnehin verwunderlich, dass so vieles einfach geglaubt wird, man muss nur auf eine Reihe von Heilsversprechen vieler Heilpraktiker schauen, da genügen ein paar starke Worte und schon verdienen sie sich dumm und dämlich damit. Einfach weil viele Leute so etwas glauben wollen, warum auch immer, vielleicht aus Frust, dass selbst der modernen Medizin immer noch Grenzen gesetzt sind und sie nicht in der Lage ist, alle Krankheiten und Gebrechen zu heilen.
Hatte das mit den Blutgruppen eigentlich schon lange vergessen. Meine Frau las mal im Urlaub ein Buch darüber. Leider "verborgt" an Kollegen. Kam erst wieder durch Zufall darauf, eben durch diesen Biologen.
Hier eine website zum Thema. Es geht ja bei weitem nicht nur um Ernährung. Meiner Typbeschreibung (Blutgruppe A) kann ich nur teilweise zustimmen, ist wie mit Tierkreiszeichen. Vieles trifft zu, aber ist halt auch geschickt formuliert. Na, mit Skorpion bin ich .... :-)
Wie gesagt, ich "glaube" nicht blind an solche Dinge. Aber wenn mir jemand biochmisch den Weg erklärt, warum etwas wie wirkt, finde ich es nachdenkenswert. Vor allem wenn es dann tatsächlich auch so eintritt.
Ich meine zu beobachten, dass bei einem erheblichen Teil der Bevölkerung etwas nicht rund läuft. Und es sind fast nie die "Gene". Es ist der lifestyle. Dazu kommt noch der Anteil der Ärzte.
PS: Glaube und Hoffnung mögen bei vielen Menschen eine Rolle spielen. Aber es gibt eben auch Argumentationen, die man erstmal widerlegen muss, und es gibt "Evidenz", die man nicht wegreden kann. Ich meine damit jetzt nicht große Studien, sondern einfach das Faktische im Einzelfall. Und die Antigene der Blutgruppen sind ja nun mal Fakt. Und man würde ja Blut verschiedener Gruppen nicht mischen. Warum soll das wenigstens prinzipiell nicht auch für andere Stoffe gelten, die ins Blut gelangen? Warum ist das ausgeschlossen?