Schädliches Schwermetall Cadmium lässt Zellen im Zeitraffer altern Cadmium steckt im Zigarettenrauch, aber auch in bestimmten Lebensmitteln. Welche Folgen es für den Menschen hat, wenn sich das giftige Schwermetall im Körper anreichert, beleuchtet eine große Studie.
ZitatCadmium ist für den Menschen offenbar schädlicher als bislang angenommen. Das berichten US-Forscher in der Online-Ausgabe des Fachmagazins "American Journal of Epidemiology". Demnach beschleunigt das Schwermetall die Alterung der Körperzellen und erhöht damit das Risiko für verschiedene Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislaufprobleme.
Für ihre Untersuchung nahmen die Forscher um Professor Ami Zota von der George-Washington-Universität Blut- und Urinproben von 6.700 Menschen unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass schon kleinste Cadmiumkonzentrationen in den Zellen der Probanden für verkürzte Telomere sorgen. Diese DNA-Kappen sitzen am Ende der menschlichen Chromosomen und schützen die Erbsubstanz vor dem Abbau.
Mit Cadmium verseuchte Böden machen langfristig krank Im Laufe des Lebens werden die Telomere immer kürzer, die Alterung tritt ein – und mit ihr altersbedingte Gebrechen. Cadmium scheint diesen Prozess zu beschleunigen: "Wir sehen einen deutlichen Zusammenhang zwischen einer Cadmiumbelastung der Umwelt und der Schrumpfung der Telomere", erklärt Zota. "Probanden, die den größten Cadmiumkonzentrationen ausgesetzt waren, wiesen im Schnitt um elf Jahre vorzeitig gealterte Zellen auf."
Verglichen mit der Gruppe, welche am wenigsten Cadmium im Körper hatte, waren ihre Telomere um sechs Prozent kürzer. Für das ebenfalls giftige Schwermetall Blei konnte Zotas Team dagegen keine solche Verbindung herstellen.
ZitatWie viel Schwermetall darf in Lebensmitteln enthalten sein, ohne dass sie uns schaden? Das legt die Europäische Kommission in Höchstgehalten für die einzelnen Lebensmittel fest, die aber immer wieder mal nach unten korrigiert werden. Ein Beispiel: 2009 zeigte ein Gutachten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, dass unser Körper fast dreimal empfindlicher auf Cadmium reagiert als bis dahin angenommen.
Fünf Jahre später senkte die EU-Kommission die Cadmium-Höchstgehalte für einige Lebensmittel. Aber nicht für alle.
ZitatWer selbst anbaut, bekommt keine staatliche Lebensmittelkontrolle. Zwar kann der Kleingärtner selbst entscheiden, ob er Dünger oder Pflanzenschutzmittel mit Schwermetall-Anteilen verwendet. Aber Gemüse und Salat aus einem Garten, der in der Nähe einer stark befahrenen Straße, eines Industriegebiets oder mitten in der Großstadt liegt, kann trotzdem so stark mit Schwermetallen belastet sein, dass der Verzehr möglicherweise gesundheitsschädlich ist.
Experten empfehlen deshalb Kleingärtnern, bei belasteten Gartenböden die Gemüsebeete mit biologischen Luftfiltern wie etwa Hecken von der Straße abzuschirmen. Oder Hochbeete mit schadstofffreier Blumenerde anzulegen. Allerdings ist billige Blumenerde nicht immer cadmiumfrei.
Schwermetalle können unserem Körper schaden – aber auch nützen Schwermetalle sind nicht prinzipiell giftig. Es hängt vom Schwermetall und von der Dosis ab. Aber einige von ihnen, wie Cadmium, Blei oder Quecksilber, können uns auch schon in geringen Mengen krank machen. Cadmium zum Beispiel schwächt Immunsystem, Herzkreislauf- und Nervensystem, Knochen und die Filterfunktion der Nieren. Eine Bleivergiftung beginnt mit Durchfall, Abgeschlagenheit, Kopf- und Gliederschmerzen und kann, je nach Dosis, tödlich enden.
ZitatWir werden die Schwermetalle nicht so schnell wieder los Die Schwermetalle wieder aus dem Boden herauszuholen, ist quasi unmöglich. Denn zu den zahlreichen Schwermetallen, die eh schon da sind, kommen ja täglich neue hinzu. Aufwändige Sanierungen, bei denen der Boden komplett ausgetauscht wird, sind sehr teuer und finden in der Regel nur dann statt, wenn wegen extrem hoher Bodenbelastung unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung besteht.
ZitatCadmium ist in der chemischen Industrie ein unvermeidbares Nebenprodukt der Zink-, Blei- und Kupfergewinnung. Auch in Düngern und Pestiziden ist Cadmium zu finden.
Aufnahme und Gefahren Die Weltgesundheitsorganisation hat ihre Aussage zur tolerierbaren Aufnahmemenge für Cadmium in den letzten Jahren mehrfach nach unten angepasst, zuletzt 2013 auf eine tolerierbare monatliche Aufnahmemenge (TMI) von 25 µg je Kilogramm Körpergewicht.[38] Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat 2009 einen wiederum deutlich niedrigeren Wert von 2,5 µg je Kilogramm Körpergewicht tolerierbare wöchentlich Aufnahmemenge (TWI) ausgegeben.[39]
Cadmium wird vom Menschen hauptsächlich durch die Nahrung aufgenommen. Zu den cadmiumreichen Nahrungsmitteln zählen: Leber, Pilze, Muscheln und andere Schalentiere, Kakaopulver und getrockneter Seetang. Darüber hinaus enthalten Leinsamen viel Cadmium, weshalb empfohlen wird, täglich nicht mehr als 20 g Leinsamen zu sich zu nehmen. Zudem kommt es seit der Einführung von Kunstdüngern zu einer Anreicherung von Cadmium auf landwirtschaftlichen Flächen und somit in nahezu allen Lebensmitteln. Die Ressourcen von Phosphaten sind begrenzt, und die meisten Vorkommen sind belastet mit Cadmium oder radioaktiven Schwermetallen. Der Cadmiumgehalt der Phosphatlagerstätten ist sehr unterschiedlich. Viele Industrieländer haben bereits einen Grenzwert für Cadmium in Düngemitteln eingeführt.[40] So gilt für das Inverkehrbringen von Düngemittel in Deutschland ein Grenzwert von 1,5 mg/kg und bei Düngemittel mit mehr als 5 % Phosphat bei 50 mg/kg[41], während diese Grenzwerte in Österreich bei 3 mg/kg und 75 mg/kg P2O5 liegen.[42] Auch Tabakrauch transportiert relativ große Cadmiummengen in die Lungen, von wo aus es sich mit dem Blut im Körper verteilt.
Besonders Personen, die in Fabriken mit hohem Cadmiumausstoß arbeiten, sind erhöhten Gefahren ausgesetzt. Auch von wilden Müllplätzen, Metallwerken oder Bränden gehen Gefahren aus. Das Einatmen von Cadmium kann die Lungen ernsthaft schädigen und sogar zum Tod führen. Dokumentierte Folgen nach Unfällen in der Industrie – wie in der chinesischen Provinz Guangdong[43] – oder nach jahrzehntelanger Emissionen – wie im Falle der Itai-Itai-Krankheit (bei Menschen) und der Gressenicher Krankheit (bei Weidevieh) – machen die realen Gefahren deutlich.
Schädigungen im Menschen Cadmium kann sich industrie- oder umweltbedingt allmählich im Körper anreichern und eine schwer erkennbare chronische Vergiftung hervorrufen.
Cadmium wird aus der Nahrung zu ungefähr 5 % im Darm resorbiert. Bei Eisen- und Calciummangel steigt die Resorptionsrate, was annehmen lässt, dass alle drei Metalle denselben Transportweg nutzen. Cadmium stimuliert zunächst in der Leber die Synthese von Metallothioneinen, mit denen es einen Komplex bildet und über den Blutkreislauf zu den Nierenglomeruli transportiert, dort filtriert und aus den Nierentubuli wieder aufgenommen wird. In den Tubuluszellen wird der Metallothionein-Cadmium-Komplex metabolisiert und Cd freigesetzt. Cd aktiviert hier wiederum eine vermehrte Metallthionsynthese, wodurch noch mehr Cadmium gebunden wird. Durch die Akkumulation in den Nieren kommt es zu Schädigungen dieses Organs mit der Folge einer Proteinurie. Durch diese Proteinbindung wird Cadmium nur extrem langsam ausgeschieden, die Halbwertszeit für den Verbleib im Körper beträgt bis zu 30 Jahren. Daher steigt der Cadmiumgehalt von Geburt an und fällt erst wieder bei einem Alter von 50–60 Jahren.[44]
Cadmium schädigt auch die Knochen, da es letztendlich zur Mobilisierung des Calciums führt. Cd konkurriert im Darm mit dem Calcium um die Bindungsstellen am Ca-bindenden Protein in der Darmmukosa. Zusätzlich blockiert Cd die Neusynthese des 1,25-Dihydroxycholecalciferol (Calcitriol) in den Nierentubuluszellen. 1,25-Dihydroxycholecalciferol ist notwendig, um die Synthese des Calciumbindenden Proteins in der Darmmukosazelle zu aktivieren. In summa bewirkt Cadmium eine verminderte Rückresorption des Calciums in Darm und Niere sowie die erhöhte Ausscheidung mit dem Harn mit der Folge einer Calciumfreisetzung aus den Knochen und damit dem Abbau derselbigen.
Bei einer akuten Cadmiumvergiftung kann die biliäre Ausscheidung durch Gabe von Penicillamin oder Dimercaprol unterstützt werden. Eine effektive, darüber hinausgehende Therapie einer akuten Cadmiumvergiftung ist nicht bekannt.
Die Konzentration an Cadmium, ist schon nachweislich seit 1780 erhöht, als man in Europa begann Kohle zu verbrennen:
Industrielle Revolution zeigt sich im Himalaya-Eis Kohleverbrennung in Europa hinterließ schon 1780 erste Schwermetalle im Dasuopu-Gletscher Frühe Verschmutzung: Der Beginn der industriellen Revolution zeigt sich selbst im Eis des fernen Himalaya. Denn schon ab 1780 gelangten Schwermetalle und Ruß aus der europäischen Kohlenverbrennung über tausende Kilometer hinweg bis auf die höchsten Berggipfel Asiens, wie ein Eisbohrkern vom Dasuopu-Gletscher belegt. Verantwortlich für diesen Ferntransport der Emissionen waren damals starke winterliche Westwinde und ein ausgiebiger Schneefall, wie die Forscher berichten.
ZitatSchon ab 1780 zeigt sich ein auffallender Anstieg von Schwermetallen im Gletschereis des Dasuopu. „Die Konzentrationen der Metalle waren höher als es den natürlichen Werten entsprach“, sagt Gabrielli. Unter diesen Ablagerungen sind vor allem Cadmium, Chrom, Molybdän, Antimon, Nickel und Zink stark vertreten – Spurenmetalle, die typischerweise bei der Verbrennung von Kohle entstehen, wie die Forscher berichten. In Asien jedoch wurde dieser fossile Brennstoff damals noch nicht in größeren Mengen genutzt.
Doch woher kommen die Schwermetalle dann? Gabrielli und sein Team führen diese Kontamination zum großen Teil auf den Eintrag von Emissionen aus Europa zurück. Denn Ende des 18. Jahrhunderts begann in England die industrielle Revolution und mit ihr die Nutzung der Kohle als Brennstoff für Dampfmaschinen. Ab 1780 dominierte die Kohlenutzung vor allem in England, bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hatten sich die damit verknüpften Technologie auch in weiten Teilen des restlichen Europa ausgebreitet.
Mit dem Wind aus Europa hergeweht Nach Ansicht der Forscher muss der Anstieg der Schwermetallbelastung im Himalaya-Eis mit dem Beginn der Industrialisierung im fernen Europa zusammenhängen. Nach Asien gelangten die Emissionen aus der Kohleverbrennung dann mit dem Wind: Wie die Auswertung von Wetterdaten ergab, herrschte Ende des 18. Jahrhunderts ein Klima, das starke winterliche Westwinde auf der Nordhalbkugel begünstigte.
Mit diesen Westwinden könnten die Emissionen damals aus Europa nach Asien geweht worden sein. Im Himalaya sorgte dann eine von etwa 1810 bis 1880 anhaltende Phase besonders starker Schneefälle dafür, dass diese Schadstoffe aus der Luft ausgewaschen und im Gletschereis eingelagert wurden.
Auch Brandrodungen hinterließen Spuren Doch die Kohle-Abgase der beginnenden Industrialisierung waren wahrscheinlich nicht die einzige Quelle der damaligen Luftverschmutzung. Aus den im Eisbohrkern gefundenen Spurenmetallen und vor allem den erhöhten Zinkwerten schließen die Forscher, dass auch vermehrte Wald- und Buschbrände im 19. Jahrhundert zur Luftverschmutzung beigetragen haben könnten. Zumindest ein Teil dieser Brände könnte dabei anthropogenen Ursprungs gewesen sein.
„Damals wuchs parallel zur industriellen Revolution auch die Bevölkerung stark an“, erklärt Gabrielli. „Dadurch gab es einen größeren Bedarf für Anbauflächen – und typischerweise bekam man die, indem man Wälder niederbrannte.“
Während meiner Zeit als Funkmechaniker-Lehrling (1965-69) und später als Angestellter in der Radioproduktion 1973-76 wurden grundsätzlich alle Chassis-Bleche cadmiert. Sicher später auch noch nachdem ich da aufgehört habe (Stern-Radio). Auch bei meiner private Bastelei hab ich die Blechteile cadmieren lassen. Stern-Radio hatte im Keller eine riesen Galvanik mit chemischen Bädern an die ich garnicht denken darf. Wenn das Bad verbraucht war hat man es abgelassen und neu angesetzt.
Cadmium soll unter anderem stark in Vulkangebieten vorkommen. In denen wiederum gerne alles mögliche angebaut wird.
Kann man das nicht mit Selen etwas ausleiten? Da wären wir wieder bei der Paranuss 103 µg – pro 100 g oder noch besser Kokosnuss 810 Als Alternativ gäbe es eigentlich nur Leber, welche wieder genug andere Giftstoffe enthält. Oder Fisch mit Plastik und Quecksilber Inhalt. 20-140 Oder Sojabohnen, ja ne. 19
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #2Während meiner Zeit als Funkmechaniker-Lehrling (1965-69) und später als Angestellter in der Radioproduktion 1973-76 wurden grundsätzlich alle Chassis-Bleche cadmiert. Sicher später auch noch nachdem ich da aufgehört habe (Stern-Radio). Auch bei meiner private Bastelei hab ich die Blechteile cadmieren lassen. Stern-Radio hatte im Keller eine riesen Galvanik mit chemischen Bädern an die ich garnicht denken darf. Wenn das Bad verbraucht war hat man es abgelassen und neu angesetzt.
Das ginge heute nicht mehr:
ZitatCadmium (CAS Nr. 7440-43-9) wird als „sehr giftig“ eingestuft, seine Verbindungen gelten als „gesundheitsschädlich“. Bereits seit Juli 2003 dürfen nach der so genannten EU-Altautoverordnung („Richtlinie 2000/53/EG des Europäischen Parlamentes und des Rates vom 18. September 2000 über Altfahrzeuge“) in Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 3,5 t keine Schwermetalle mehr enthalten sein. Dazu zählen Blei, Quecksilber, Chrom VI und Cadmium. Mit einer weiteren Verordnung („Richtlinie 2002/95/EG [RoHS] des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. Januar 2003 zur Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten“; Neufassung: Richtlinie 2011/65/EU [RoHS 2] vom 08. Juni 2011) wird das Schwermetallverbot ab dem 1. Juli 2006 auch auf elektrische und elektronische Geräte ausgedehnt. Dazu zählen insbesondere Haushaltsgroß- und -Kleingeräte, Geräte der Unterhaltungselektronik, Beleuchtungskörper, Elektrowerkzeuge und elektrisches Spielzeug. Der Einsatz von Cadmium und cadmiumhaltigen Legierungen ist in diesen Bereichen endgültig verboten.
Und in alten PVC-Böden und Stromkabeln, hat man wohl auch Cadmium drinnen.
ZitatCadmium ist als sehr giftig und seine Verbindungen von gesundheitsschädlich (wie Cadmiumtellurid) über giftig (z. B. Cadmiumsulfid) bis sehr giftig (so bei Cadmiumoxid) eingestuft; außerdem besteht begründeter Verdacht auf krebsauslösende Wirkung beim Menschen. Eingeatmeter cadmiumhaltiger Staub führt zu Schäden an Lunge, Leber und Niere.
In Arbeitsbereichen, in denen mit erhitzten Cadmiumverbindungen gearbeitet wird (Lötplätze und Cadmierbäder), ist für eine gute Durchlüftung oder Absaugung zu sorgen.
In der Europäischen Union gilt seit 10. Dezember 2011 für Cadmium ein Verbot der Verwendung und des Inverkehrbringens in vielen Kunststoffen, Farben, Stabilisierungsmitteln, Loten sowie bestimmten Metallerzeugnissen, insbesondere Bedarfsgegenständen wie etwa Schmuck[33].[34] Vorher war in Silberhartlot typischerweise 10 % bis 25 %, in Schmuck für Kinder bis zu 30 %, in PVC 0,2 % Cadmium enthalten[35]. Oft wird für das Inverkehrbringen ein Grenzwert von 0,01 Gewichtsprozent (100 mg/kg) gesetzt, da man davon ausgeht, dass es sich bei einem Gehalt darunter um eine unbeabsichtigte, also unvermeidbare Verunreinigung handelt[36]. Mit der Verordnung (EU) 2016/217 vom 16. Februar 2016 wurde das Verbot auf das Inverkehrbringen von Cadmium in bestimmten Anstrichfarben und Lacken -auch mit höherem Zinkgehalt- und in mit solchen Mitteln gestrichenen Erzeugnissen erweitert.[37] Es gibt noch Ausnahmen etwa für bestimmte Baustoffe wie Zäune aus hartem PVC-Recyclat, sofern der Cadmiumgehalt im Kunststoff 0,1 Masseprozent nicht übersteigt und das Erzeugnis als Recycling-PVC gekennzeichnet ist, für besondere Anwendungen wie Luftfahrt oder Militär oder wegen der hohen Leistungsdichte für Ni-Cd-Akkus in Schnurloselektrogeräten.
ZitatDie Blei- und Cadmiumgehalte im Fisch sind in der Regel niedrig, im Allgemeinen ist die Belastung mit Blei und Cadmium durch pflanzliche Lebensmittel mit großer Blattoberfläche (Kopfsalat) bedeutend höher als die durch Fisch. Verbindliche Schwermetallgrenzwerte existieren nicht; das Bundesgesundheitsamt hat lediglich einen unverbindlichen Richtwert für den Gehalt von Blei und Cadmium in Süßwasserfischen angegeben: 0,5 mg/kg für Blei; 1 mg/kg für Cadmium. Bereits 1974 wurden von verschiedenen Wissenschaftlern strengere Höchstmengen für Cadmium in Fisch vorgeschlagen: 0,02 mg/kg im Muskelfleisch.
Hohe Schadstoffkonzentrationen findet man insbesondere bei solchen Fischen, die ihre Nahrung aus dem Bodenschlamm aufnehmen. Deshalb sind – anders als beim Quecksilber – Friedfische stärker mit Blei und Cadmium belastet als Raubfische. Je höher die Konzentrationen an Blei und Cadmium im Boden sind, umso höher sind auch die Rückstände bei diesen Fischen. Blei wird hauptsächlich in der Leber gespeichert, Cadmium in den Nieren, aber auch in der Muskulatur und Leber.
Eine besondere Rolle spielen Muscheln und Krebse aus Küstengebieten. Diese Tiere fungieren quasi als biologische Wasserfilter. Je nach Art filtrieren sie bis zu vierzig Liter Wasser in der Stunde und nehmen dabei sowohl Nahrung als auch Schadstoffe auf. Quecksilber wird allerdings von Muscheln und Krebstieren nicht in dem Maße gespeichert, wie man vermuten könnte. Das mag daran liegen, dass der in organischer Bindung vorliegende Anteil des Quecksilbers bei diesen Tieren relativ gering ist. Nicht zu empfehlen sind sie aber wegen ihrer hohen Gehalte an Blei und Cadmium. Miesmuscheln können beispielsweise Blei aus dem Meerwasser um den Faktor 2300 anreichern.