Zitat von bul im Beitrag MetforminWäre es eine Option statt Metformin einfach Geissrautentee zu trinken? Oder ist die Konzentration dann zu gering um Wirkung zu zeigen?Metformin wird ja aus Geissenraute gewonnen...Dieser Tee wird jedenfalls schon sehr lange stillenden Müttern empfohlen. (Quellenqualität?)LGBul
Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, aber habe noch keinen Geißrautentee versucht. Derzeit trinke ich jeden Tag relativ viel Hibiskustee, der auch ähnlich auf den Stoffwechsel wirken soll wie Metformin.
Ich denke aber, dass Geißrautentee durchaus eine (bessere?) Alternative für Metformin sein kann, den eine Antidiabetische und Blutzucker senkende Wirkung durch Geißrautentee wird beschrieben. Es sollte also genug Wirkstoff über den Tee aufnehmbar sein für einen Effekt: https://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Geissraute
ZitatIm Mittelalter wurde die Geißraute (Gallega officinalis) zur Förderung der Milchsekretion bei Wöchnerinnen und Kühen, aber auch gegen eine verstärkte Diurese eingesetzt, die als Begleiterscheinung der Erkrankung auftrat, die später als Diabetes mellitus bezeichnet wurde. Der aktive Wirkstoff der Geißraute, der blutzuckersenkend wirkt, ist Galegin bzw. Isoamylen-Guanidin. Guanidin selbst und einige Guanidin-Derivate sind zu toxisch, aber Biguanide (zwei verbundene Guanidin-Ringe) erwiesen sich als nützlich. Drei Biguanide warenab den 1950er Jahre zur Behandlung des Diabetes mellitus erhältlich. Phenformin und Buformin wurden aufgrund der hohen Gefahr der Laktatazidose in den frühen 1970er Jahren wieder vom Markt genommen. Metformin wurde erstmals 1957 synthetisiert
Zitat Kommentar Metforminhaltiger Tee aus der Geißraute (Galega officinalis) wurde schon im Mittelalter von französischen Mönchen bei diabetestypischen Symptomen verwendet (2). Ende der 50er Jahre wurde es von Jean Sterne in Frankreich in die Diabetestherapie eingeführt. Eine kleine, aber lautstarke Gruppe von Gegnern jeglicher oralen Diabetestherapie in Deutschland bezeichnetes es noch bis zur UKPDS-Studie (1998) als „Rattengift“. Heute ist es der Goldsstandard in der Behandlung des Typ-2-Diabetes. Und es ist auf dem Wege, fast zu einem „Allheilmittel“ zu werden. Schon lange ist bekannt, dass es den Lipidstatus bessert (3), jetzt gehört in die vorderste Reihe zur Behandlung des Syndroms der Polyzystischen Ovarien (PCOS). Es spricht vieles dafür, dass es auch antikanzerogen wirkt, insbesondere bei Brustkrebs, und dass es kardioprotektiv ist. Nach Rury Holman, Oxford, seien diese beiden Effekte aber noch nicht gesichert, weshalb gerade die GLINT-Studie anläuft (4). Nun könnte es nach den Autoren aus Singapur und Basel auch tuberkulostatisch wirken. Es stellt somit einen neuen Kandidaten für eine Zusatztherapie bei dieser Lungenerkrankung dar. Der Referent, der sich seit 1968 mit Metformin beschäftigt, ist sich ziemlich sicher, dass man noch etliche andere potentielle Einsatzgebiete finden wird. Ob es sich dabei um klinisch wichtige oder nur wenig bis kaum bedeutsame „pleiotrope“ Effekte handelt, wird die Zukunft zeigen müssen.
ZitatGeißrautentee und -präparate werden vorwiegend im Internet angeboten. Dort wird auf Erfahrungen der Volksheilkunde verwiesen, die zur unterstützenden Behandlung von Diabetes mellitus, bei Harnwegsinfektionen oder ungenügender Milchbildung in der Stillperiode Geißraute oder Geißklee (Galega) nennt. Zur blutzuckersenkenden Wirkung gibt es Arbeiten. Da Diabetes eine schwerwiegende Krankheit darstellt, gilt eine Behandlung mit einem Pflanzenheilmittel aber als nicht vertretbar, wenn effektive Arzneimittel zur Verfügung stehen wie das Metformin.
Zitatum 1600 sei sie schon in vielen deutschen Gärten zu Heilzwecken kultiviert worden. Sie wurde besonders als harn- und schweißtreibend, gegen Würmer, Verdauungs- und Stoffwechselstörungen, Hautkrankheiten, Epilepsie und Vergiftungen empfohlen. Späteren Untersuchungen zufolge wirke der Inhaltsstoff Galegin ähnlich wie Guanidin gegen Diabetes mellitus, in geringerem Maße auch gegen Diabetes insipidus. So empfehle Janson bei leichtkranken Diabetikern einen Tee aus Geißraute, Bohnenschoten und Dolden-Winterlieb.[2]
Die Droge heißt Galegae herba, Herba Galegae oder Herba Rutae capriariae; verwendet werden die getrockneten, während der Blütezeit gesammelten oberirdischen Pflanzenteile.
Extrakte der Geißraute enthalten als wesentliche Inhaltsstoffe das Alkaloid Galegin, ein Guanidin-Derivat, und ferner das Glykosid Galuteolin, Gerbstoffe, Saponine und Bitterstoffe. Untersuchungen belegen die milchfördernde und blutzuckersenkende Wirkung von Galega officinalis. Verwendet wird der Wirkstoff in der Homöopathie bei ungenügendem Milchfluss bei Wöchnerinnen.
Die genannte Giftigkeit hatte mich interessiert, denn Vergiftungserscheinungen reichen ja von Schwindel, Fieber, Durchfall bis hin zum Tod. Ich konnte dazu noch folgenden Artikel finden, welcher auf die Offlinequellen verweist und auch etwas kritischer mit der Geißraute ins Gericht geht:
ZitatBei Weidetieren, vor allem Schafen, wurden zum Teil letale Vergiftungen durch Geißraute beobachtet (12, 16).
Man bräuchte genaue Angaben dazu, wie der Geißrautentee im Mittelalter zubereitet wurde und wie oft getrunken. Also wie viel gramm getrocknetes Kraut in welcher Menge Wasser man wie lange ziehen lies.
Hmm, vielleicht hat jemand ein Buch mit Infos von Hildegard von Bingen?
Ich konnte im Netz folgendes finden:
ZitatFür die Herstellung brauchst du getrocknete Geißraute. Es wird empfohlen einen gehäuften Teelöffel getrockneter Geißraute mit 200 ml heißem Wasser zu vermengen. Den Tee solltest du nun 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen. Es empfehlen sich 1 bis 2 Tassen pro Tag.