Bisher glaubte ich, dass nur ALA (α-Linolenic acid) und LA (Linoleic acid) essenziell für den menschlichen Organismus seien. EPA (Eicosapentaenoic acid) sowie DHA (Docosahexaenoic acid) hielt ich für semi-essenziell. Nun stiess ich aber auf den englischen Wikipedia-Artikel "Essential fatty acid" (http://en.wikipedia.org/wiki/Essential_fatty_acid). Dieser definiert essenziell wie folgt:
Zitat"Essential fatty acids, or EFAs, are fatty acids that humans and other animals must ingest because the body requires them for good health but cannot synthesize them."
Unter “2.1 Examples” heißt es
Zitat“For complete tables of ω-3 and ω-6 essential fatty acids, see Polyunsaturated fatty acids.”
Zitat"The essential fatty acids are all omega-3 and -6 methylene-interrupted fatty acids."
Darunter findet sich eine Auflistung dieser Fettsäuren. Es sind 21 verschiedene Moleküle. Sind diese Fettsäuren tatsächlich alle essenziell (nach obiger Definition)?
Eine weitere Frage: Zu den Auswirkungen von gesättigten Fettsäuren auf die Gesundheit gibt es sehr widersprüchliche Literatur. Was ist Eure Meinung dazu? Lassen sich gesättigte Fettsäuren einteilen in tendenziell gesündere und ungesunde Fettsäuren? Wo finde ich ausführliche, aktuelle Literatur, die sich hiermit befasst?
Das ist mein erster Post hier und ich freue mich schon sehr auf Eure Antworten!
Und direkt einmal danke für dieses interessante Thema! Gleich vorweg: Mit einem einzigen Antwortbeitrag wird sich der Sachverhalt nicht direkt erklären lassen, das Thema birgt eine gewisse Komplexität...
Während der Mensch gesättigte Fettsäuren komplett selber herstellen kann, hat er ein Problem damit, einige ungesättigte Fettsäuren selber "de novo" herzustellen. Das liegt daran, das die Enzyme, die die Doppelbindungen in die Fettsäuren einbringen (Fettsäuredesaturasen) beim Menschen nur im Stande sind, ab dem 9. Kohlenstoffatom anzusetzen (Omega 9 Fettsäuren). Allerdings sind dadurch nicht automatisch alle Omega-Fettsäuren essentiell. Bekommt der Körper Omega 3-Fettsäuren über die Ernährung geliefert, kann er diese als Rohstoff verwenden, um andere essentielle Fettsäuren (z.B. Omega 6-FS) herzustellen. Fraglich ist nur, zu welchem Prozentsatz das dann im Einzelfall auch funktioniert.
Die Umwandlung von ALA (z.B. in Leinöl vorhanden) in EPA ist zwar möglich, aber die Umsatzrate ist mit 6% doch eher gering:
Can adults adequately convert alpha-linolenic acid (18:3n-3) to eicosapentaenoic acid (20:5n-3) and docosahexaenoic acid (22:6n-3)?
ZitatThe use of ALA labelled with radioisotopes suggested that with a background diet high in saturated fat conversion to long-chain metabolites is approximately 6% for EPA and 3.8% for DHA. With a diet rich in n-6 PUFA, conversion is reduced by 40 to 50%.
Bei derartig verschwindend geringen Konversionsraten braucht man sich über das genaue Verhältnis der essentiellen Fettsäuren zueinander in der Ernährung übrigens keine allzu großen Gedanken machen! Hauptsache, die absolute Menge ist ausreichend:
Conversion of alpha-linolenic acid in humans is influenced by the absolute amounts of alpha-linolenic acid and linoleic acid in the diet and not by their ratio. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16825680
Im realen Leben sieht es aber meistens so aus, dass unsere "normale" Ernährung zu wenig Omega 3 Fettsäuren liefert. Ob die positiven Effekte des vielzitierten niedrigen Omega-6/Omega-3 Index sich wohl hauptsächlich aus der Behebung des absoluten Mangels erklären lassen?
The Importance of the Omega-6/Omega-3 Fatty Acid Ratio in Cardiovascular Disease and Other Chronic Diseases
Zitat Several sources of information suggest that human beings evolved on a diet with a ratio of omega-6 to omega-3 essential fatty acids (EFA) of ~1 whereas in Western diets the ratio is 15/1–16.7/1. Western diets are deficient in omega-3 fatty acids, and have excessive amounts of omega-6 fatty acids compared with the diet on which human beings evolved and their genetic patterns were established.
Hallo Prometheus! Sehr interessant was Du schreibst.
ZitatBekommt der Körper Omega 3-Fettsäuren über die Ernährung geliefert, kann er diese als Rohstoff verwenden, um andere essentielle Fettsäuren (z.B. Omega 6-FS) herzustellen. Fraglich ist nur, zu welchem Prozentsatz das dann im Einzelfall auch funktioniert.
Das bedeutet, dass jede Omega-3/6/9-Fettsäure (FS) semi-essentiell ist: Sie werden alle vom Organismus in bestimmten Mengen benötigt*, können aber jeweils aus bestimmten anderen FS in begrenzten Mengen hergestellt werden, sofern von diesen ausreichend vorliegt.
Es gibt also zwei theoretische optimale Strategien:** 1. Man führt die einzelnen FS in genau den benötigten Mengen zu (, sodass der Organismus keine Fettsäuren ineinander umwandeln muss) 2. Man führt die FS nicht in den jeweils exakt benötigten Mengen zu und stattdessen so, dass der Organismus aus den zugeführten FS genau die benötigten Mengen jeder Fettsäure herstellen kann.
Beide Ansätze bergen Probleme: Bei 1. müssten zumindest die ungefähren benötigten Mengen der einzelnen FS bekannt sein. Gibt es hierzu irgendwo Angaben? Bei 2. müssten zumindest die ungefähren Konversionsraten zu jeder dieser Fettsäuren bekannt sein. Gibt es hierzu (außer der von Dir genannten) Studie noch weitere Studien zu den anderen FS? Beides ist (meines Wissens) weitestgehend unbekannt, oder?
Eine dritte, weniger elegante, aber eher umsetzbare Strategie:** 3. Man führt von allen Omega-3/6/9-FS -mehr zu als die höchste plausible, fiktive, unbekannte benötigte Menge. -weniger zu als die gesundheitsschädliche Menge.
ZitatBei derartig verschwindend geringen Konversionsraten braucht man sich über das genaue Verhältnis der essentiellen Fettsäuren zueinander in der Ernährung übrigens keine allzu großen Gedanken machen! Hauptsache, die absolute Menge ist ausreichend:
Ich fürchte, ich kann Dir hier nicht ganz folgen. Aus der Erkenntnis, dass die einzelnen FS nur zu einem geringen Prozentsatz in einander umgewandelt werden können, würde ich eher schlussfolgern, dass das Verhältnis der zugeführten FS noch wichtiger wird, da man sich nicht darauf verlassen kann, dass der Organismus die FS nach Bedarf umwandeln kann. Oder verstehe ich Dich falsch?
*ausgenommen: Alpha-Linolensäure (ALA): Nach aktuellem Forschungsstand wird diese FS ausschließlich zur Synthese von Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) verwendet.
**Bei diesen Strategien wurde die Funktion von Fettsäuren als Energie-Lieferanten explizit nicht betrachtet. Dies dient der Einfachheit. Welche Fettsäuren sich am besten für die Energiegewinnung eignen (also am schonendsten für den Organismus bezüglich der Abbauprodukte etc.), sollte meiner Meinung nach getrennt betrachtet werden.
ZitatEs gibt also zwei theoretische optimale Strategien:** 1. Man führt die einzelnen FS in genau den benötigten Mengen zu (, sodass der Organismus keine Fettsäuren ineinander umwandeln muss) 2. Man führt die FS nicht in den jeweils exakt benötigten Mengen zu und stattdessen so, dass der Organismus aus den zugeführten FS genau die benötigten Mengen jeder Fettsäure herstellen kann.
Beide Ansätze bergen Probleme: Bei 1. müssten zumindest die ungefähren benötigten Mengen der einzelnen FS bekannt sein. Bei 2. müssten zumindest die ungefähren Konversionsraten zu jeder dieser Fettsäuren bekannt sein. Beides ist jedoch (meines Wissens) völlig unbekannt und das wird sich wohl so bald auch nicht ändern. Die Konversionsraten sind nur bei wenigen FS bekannt.
Eine dritte, weniger elegante, aber eher umsetzbare Strategie:** 3. Man führt von allen Omega-3/6/9-FS -mehr zu als die höchste plausible, fiktive, unbekannte benötigte Menge. -weniger zu als die gesundheitsschädliche Menge.
Das sind sehr gute Überlegungen!
beim ersten Ansatz gibt es noch mindestens zwei weitere Probleme: Einerseits könnte der Bedarf von Mensch zu Mensch deutliche Unterschiede aufweisen, andererseits könnte der Bedarf auch intraindividuell stärkeren Schwankungen unterliegen.
Beim zweiten Ansatz wäre noch zu ergänzen, dass auch die Konversionsraten der Enzyme nicht starr sind, sondern (signifikant?) schwanken können.
Somit sehe ich derzeit auch den dritten Ansatz als den aktuell sinnvollsten an!
Ein weiterer wichtiger Faktor in diesem Kontext ist natürlich auch ein intakter Oxidationsschutz. Werden die Fettsäuren im Organismus (oder schon vorher!) oxidiert, sind sie wertlos!
ZitatBei derartig verschwindend geringen Konversionsraten braucht man sich über das genaue Verhältnis der essentiellen Fettsäuren zueinander in der Ernährung übrigens keine allzu großen Gedanken machen! Hauptsache, die absolute Menge ist ausreichend:
Zitat von invader im Beitrag #4Ich fürchte, ich kann Dir hier nicht ganz folgen. Aus der Erkenntnis, dass die einzelnen FS nur zu einem geringen Prozentsatz in einander umgewandelt werden können, würde ich eher schlussfolgern, dass das Verhältnis der zugeführten FS noch wichtiger wird, da man sich nicht darauf verlassen kann, dass der Organismus die FS nach Bedarf umwandeln kann. Oder verstehe ich Dich falsch?
Ich gebe zu, das war etwas umständlich forumliert... konkret bezog ich mich auf die von mir verlinkte Studie: http://ajcn.nutrition.org/content/84/1/44.long Wenn die Konversionsraten tatsächlich so gering sind, wie oben in der Studie beschrieben, kann man die geringe Konversion der Einfachheit halber ignorieren und davonausgehen, dass einfach jede Omega-FS in gut ausreichender Menge zugeführt werden muss auch wenn einige per definitionem als "semi-essentiell" durchgehen würden. Es bringt dir nichts, wenn du zwar in deiner Ernährung ein hübsches Omega 3 zu Omega 6-Verhältnis hast, aber die absolute Menge zu gering ist.
Hallo Prometheus! Danke für deine schnellen und qualitativ hochwertigen Antworten!
Zitat[…] konkret bezog ich mich auf die von mir verlinkte Studie: http://ajcn.nutrition.org/content/84/1/44.long Wenn die Konversionsraten tatsächlich so gering sind, wie oben in der Studie beschrieben, kann man die geringe Konversion der Einfachheit halber ignorieren und davonausgehen, dass einfach jede Omega-FS in gut ausreichender Menge zugeführt werden muss […]
Man sollte hier natürlich vorsichtig sein und nicht automatisch die geringen Konversionsraten dieser zwei FS (ALA, LA) auf alle anderen FS übertragen. Dennoch stimme ich dir zu, dass man die Konversionsraten aktuell der Einfachheit halber ignorieren sollte, weil sie anscheinend bei vielen FS aktuell noch unbekannt sind (korrigiert mich, wenn ich mich irre!) und man nunmal nicht mit unbekannten Variablen rechnen kann.
Diese Studie stellt zwar fest, dass die Konversionsraten nicht vom Verhältnis der zugeführten Fettsäuren (FS) abhängig sind, doch der Hauptgrund, wegen welchem das Verhätnis überhaupt beachtet wird ist sowieso ein anderer: LA und ALA haben gegensätzliche Nebenwirkungen. So wirken z.B. LA, AA entzündungsfördernd, während ALA, EPA, DHA entzündunghemmend wirken. Man versucht also durch das Verhältnis die Nebenwirkungen aufzuheben und somit zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen : Deckung des Bedarfs + Reduzierung der Nebenwirkungen. Somit braucht man keinen weiteren entzündungshemmenden/-fördernden Stoff (Medikament) hinzuzuführen um die Nebenwirkungen der FS zu kompensieren. Insofern würde ich das Varhältnis nicht ignorieren. Ignorieren könnte man das Verhältnis nur, wären diese Nebenwirkungen der FS in den Mengen in denen sie zugeführt werden nicht signifikant, doch das sind sie (laut einiger Websites).
Wie hoch das Verhältnis der verschiedenden FS zueinander optimalerweise ist, damit sich die Nebenwirkungen aufheben, wird aber in verschiedenden Quellen auch sehr unterschiedlich angegeben. Hinzu kommt das Problem, dass sich diese Angaben meist nur auf die FS ALA und LA beziehen. Die Angaben reichen diesbezüglich von 1:11 (z.B. RDA*) bis 1:1. Momentan halte ich das Verhältnis 1:1 für anstrebsam, wie u.a. in der von dir vorher geposteten Studie angedeutet wird (http://ebm.sagepub.com/content/233/6/674.short):
Zitat„Several sources of information suggest that human beings evolved on a diet with a ratio of omega-6 to omega-3 essential fatty acids (EFA) of ~1 [...]“ „A lower ratio of omega-6/omega-3 fatty acids is more desirable in reducing the risk of many of the chronic diseases of high prevalence in Western societies, as well as in the developing countries.“
Bei Strategie 3 benötigen wir Hinweise zu den Antworten auf die folgenden Fragen: -Wie viel von den einzelnen Omega-3/6/9-FS benötigt der Mensch maximal? -Vorausgesetzt das „richtige“ Verhältnis der FS wird eingehalten, wie hoch liegen dann die toxischen Dosen der einzelnen Omega-3/6/9-FS?
Kennst du gute Anlaufstellen, bei denen ich mit der Recherche hierzu beginnen könnte?
Zitat von invader im Beitrag #7Bei Strategie 3 benötigen wir Hinweise zu den Antworten auf die folgenden Fragen: -Wie viel von den einzelnen Omega-3/6/9-FS benötigt der Mensch maximal? -Vorausgesetzt das „richtige“ Verhältnis der FS wird eingehalten, wie hoch liegen dann die toxischen Dosen der einzelnen Omega-3/6/9-FS?
Kennst du gute Anlaufstellen, bei denen ich mit der Recherche hierzu beginnen könnte?
Ganz am Ende der verlinkten Seite findet sich eine Tabelle mit Einnahmeempfehlungen. Damit hat man immerhin schon einmal eine solide Argumentationsbasis! Für Ansatz 3 dürften die Empfehlungen zwar vermutlich noch nicht ausreichend sein, vielleicht sind die Empfehlungen eher für Ansatz 2 geeignet?
P.S.: Wer hat sich schon mal seinen Omega-3-Index bestimmen lassen?
P.S.: Wer hat sich schon mal seinen Omega-3-Index bestimmen lassen?
Ich habe das früher regelmäßig, meist mehrmals jährlich, testen lassen... die gesamten Fettsäuren. Inzwischen fehlt mir das Geld für so was. Ergebnis war jedes Mal viel zu viel Omega 3 und z.B. Arachidonsäure immer weit unter der Norm... und trotzdem hatte ich immer grausam schmerzhafte systemische Entzündungen, Gelenkschmerzen und -zerstörung (und habe sie noch heute).
Ich habe das früher regelmäßig, meist mehrmals jährlich, testen lassen... die gesamten Fettsäuren. Inzwischen fehlt mir das Geld für so was. Ergebnis war jedes Mal viel zu viel Omega 3 und z.B. Arachidonsäure immer weit unter der Norm... und trotzdem hatte ich immer grausam schmerzhafte systemische Entzündungen, Gelenkschmerzen und Zerstörung (und habe sie noch heute).
Hallo Lukas,
wieviel Fischöl Kapseln hast Du damals als der Omega 3 Wert immer viel zu hoch war konsumiert? Ich nehme schon mindestens 10 Jahre Fischöl Kapseln und weiß aus diesem Grunde mit Sicherheit, dass durch diese alleinige Maßnahme weder Gelenkschmerzen noch Entzündungen im Körper verschwinden. Ich habe schon häufig gedacht, dass die Wirkung dieser Substanz, auf jeden Fall in Bezug auf Schmerzen und Entzündungen überschätzt wird.
ich habe mit EPA und DHA aus Fischöl und zusätzlich noch Leinöl ganz verschiedene Dosierungen ausprobiert. Ich glaube, es waren zeitweise sogar bis über 20 Gramm Fischöl am Tag, einfach weil ich es wissen wollte, ob es nicht doch ab irgendeiner Dosierung mal endlich schmerzlindernd wirkt! War aber nie der Fall (also bei mir halt). Habe auch verschiedene Präparate benutzt, auch Sachen wie EPAMAX (https://www.epamax.de/) etc., die schon immer sehr stark damit beworben wurden, wie gut sie gegen Rheuma etc. wirken würden.
Die Omega-3-Werte waren dabei schwankend, aber immer deutlich bis exzessiv über der Norm. Auch bei den letzten Messungen, als ich lange schon nur noch zwei Kapseln vom dm-Präparat - also zwei Gramm Fischöl tgl. - benutzt habe, waren die Werte deutlich über der Norm. Hing aber sicher auch mit meinem hohen Leinölverzehr zusammen. Derzeit nehme ich zwei Kapseln Mega EPA/DHA von LEF (seit vielen Monaten).
Ich will jetzt nicht meine alten Ordner durchkramen, aber dieser Quotient, der bei den meisten Menschen hierzulande sehr Omega-6-lastig ausfällt, war bei mir immer (ganz) stark im umgekehrten Wert. Also ich kann auch nur bestätigen, dass sich (Gelenk-)Entzündungen von diesen Fettsäuren nicht unbedingt beeindrucken und beeinflussen lassen.
Aber ich habe auch schon so viele andere Dinge, die angeblich gegen Entzündungen wirken sollen - zeitweise ein ganzes Arsenal an diversen Mitteln gleichzeitig - genommen... ob Neuseelandmuschel, Haifischknorpel, MSM, Glukosamin und Chondroitin (wirkt bei mir lindernd ausschließlich auf die Knie), Teufelskralle, Kurkuma, hochdosiert Pregnenolon, USA-Kombimittel, unzählige Antioxidantien etc. etc. Alles für die Katz'!
Eine zumindest diskrete Linderung meine ich durch Celadrin zu verspüren. Aber davon muss ich auch mindestens die doppelte Maximaldosierung am Tag nehmen.
DMPS und DMSA haben früher mal vorübergehend gegen Schmerzen geholfen, was meine Vermutung festigt, dass die Problematik bei mir mit meiner Schwermetallvergiftung zusammenhängt. Nur bin ich ja gegen diese Mittel hochgradig allergisch geworden...
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort . Ich nehme täglich nur 2 Gramm Fischöl weil ich gelesen habe, dass sich unter hohem Verzehr das LDL, also das schlechte Cholesterin erhöhen kann. Ansonsten hat Fischöl ja einen guten Einfluss auf die Gesunderhaltung des Körpers, deshalb werde ich auch diese Dosierung beibehalten.
Wenn ein deutliches Missverhältnis essentieller Fettsäuren besteht, können tatsächlich Entzündungen gefördert und unterhalten werden. Dann (und nur dann) hilft ein Ausgleich des Missverhältnisses. So ein Missverhältnis ist aber nur eine von tausenden möglichen Schmerzursachen. Liegen andere Ursachen zu grunde, kann man Omega 3-NEMs schlucken so viel man möchte, ohne dadurch einen Einfluss auf die anderen Ursachen zu nehmen.
Ray Peat und Anhänger, eine nicht unbeachtliche Gruppierung, sehen in mehrfach ungesättigten Fettsäuren schlcht und ergreifend eine sehr schödiche, toxische Substanz. Viele von den als "gesundheitsfördernd" angepriesenen Nahrungsmitteln wie Nüsse, Planzenöle etc. sind dort völlig verpönt. Es sei vorallem Vitamin E, dass gegen die giftigen PUFAs schützen könne, ansonsten sei der Verzehr von PUFAs auf ein Minimum zu reduzieren und ansonsten auf gsättigte Fette wie Butter, Kokos- und Palmkernöl urückzugreifen. Hier ist ein Basis-Artikel über Ray Peat's Sicht auf PUFAs - es existieren zudem unzählige Forenthreads etc. wenn man nach Peat + Pufa sucht.
Das hört sich doch leider schon wieder wie Dogmatismus an. Ich wage mal zu behaupten, der Mensch hat sein "Anbeginn" Nüsse und fetthaltige Samen etc. gegessen.
wobei, wenn wir schon gerade beim Thema Dogmatismus wären:
die Evolution hat nie auch nur einen einzigen Grund darin gesehe, dass der Mensch innerhalb seiner gegebenen biologischen Nische (die er allerdings seit einigen 1000 Jahren gewaltig selber ändert!) älter als etwa 70 Jahre werden sollte. Im Gegenteil, sie scheint sogar daran gearbeitet zu haben, dass er diese Grenze tunlichst nicht allzuweit überschreitet.
Und nun- ist unsere durch die Evolution geschärfte biologische Nische deswegen per se vorteilhaft oder vielleicht nicht doch zumindest in Nuancen besser zu ändern?
Ja, Peat-Anhänger zeigen teilweise kult- oder sektenhaftes Beharren auf Peat'schen Thesen, RP selber ist aber alles andere als ein Dogmatiker, eher das Gegenteil. Seine Aussagen zum Hormonstoffwechsel, PUFAs und Serotonin sind aber allemal die Auseinandersetzung wert. Serotonin ist seiner Ansicht nach eine schädliche Substanz, ebenso Östrogene aller Art - die fettlöslichen Vitamine, Magnesium, Androgene, Progesteron, Naicinamid und vorallem eine funktionierende Schilddrüse sind die Säulen eines gesunden Organismus. Sein Meta-Ansatz zu Gesundheit/Physiologie vom Organismus als nach Stabilität strebender Entität ist schlcht aber umfasst im Grunde alle Dinge die wir über Genetik/Epigenetik ec. wissen. Allerdng sbeginne ich erst, mich da hineinzulesen. Im Übrigen wird sich auch Raymond Peat irren und es ist unwahrcheinlich, dass er alle neueren Kenntnisse überblickt und richtig einrdnen kann. Interessant ist aber sein souveränes Wissen aus der biologischen und medizinischen Forschun von ca. 1900-1960, danach setzt ein extremer Paradigmenwehsel in vielen Bereichen ein. Steroid-Forschungen wurden zwischen 1970-2000 praktisch stiefmütterlich behandelt, in der Neurologie waren LSD, Pilze etc. verpönt - gerade haben wir gelesen, dass das ein Irrtum war etc. ... Dogmatismus gibt es überall, nicht zuletzt wo Patent- und Profitinteressen die Forchung beeinflussen.