ZitatDie permanenten Fluktuationen des Blutdrucks sind für den Patienten immer wieder überraschend („Herr Doktor, mein Blutdruck schwankt so...“); sie haben aber auch große klinische Bedeutung. Das Ausmaß der hypertensiven Organschäden wird nicht nur von der absoluten Blutdruckhöhe bestimmt, sondern auch von der Variabilität des Blutdrucks. Blutdruckvariabilität ist ein (unabhängiger) Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse. Sie umfasst die Schwankungen mit jeder Herzaktion (beat- to-beat), Tag-Nacht-Schwankungen, Schwankungen von Tag zu Tag und saisonale Variationen. Eine erhöhte Blutdruckvariabilität am Tage erhöht das Risiko, während eine normale nächtliche Blutdruck-Senkung das Risiko vermindert. Die Blutdruckvariabilität ist bei Hypertonikern ausgeprägter und frequenter als bei Normotonikern und nimmt mit dem Alter zu.
Die Blutdruckvariabilität können wir durchaus beeinflussen! Bei Lifestyle-Maßnahmen, die sich bekannterweise positiv für unser Herz-Kreislaufsystem auswirken, können wir den Effekt an der Blutdruckvariabilität auslesen:
-Sport -Rauchstopp -mediterrane Ernährung -Verbesserung der Schlafqualität -Verbesserung der Inuslinsensitivität -Optimierung der Cholesterinwerte
Bei antihypertensiver Medikation wirken interessanterweise einige Präparate gegensätzlich:
ZitatKetanserin (5-HT2 receptor antagonist) and nitrendipine (calcium channel blocker) significantly reduced BPV, whereas hydralazine (vasodilators) increased BPV in rats. [...]calcium channel blockers and nonloop diuretics would reduce visit-to-visit BPV while angiotensin-converting enzyme (ACE) inhibitors, angiotensin-receptor blockers, and β blockers would increase BPV. [...]angiotensin-receptor blocker/calcium channel blocker combination improved day-to-day BPV compared with angiotensin-receptor blocker/diuretics combination.