NDGA ist ein Lignan aus dem Kreosotbusch (Larrea tridentata) , der traditionell von indigene Gruppen im Südwesten Nordamerikas für verschiedene Indikationen bekannt ist (z.B. Gelenkschmerzen, Arthritis, Entzündungen, Erkältungen, Atemwegsinfekte und Harnwegsinfekte).
Im Jahr 2009 hatte sich eine Lebensverlängerung durch NDGA im Mausexperiment gezeigt, im Rahmen des National Institute on Aging Interventions Testing Program (ITP):
NDGA wirkt unter anderem antientzündlich durch das Binden von freien Radikalen, Aktivierung des NRF2-Wegs sowie die Hemmung von Lipoxygenasen. Außerdem ein potenter IGF-1 Rezeptor Inhibitor! Leider scheint die Toxzizität relativ hoch zu sein, das therapeutische Fenster ist wohl sehr klein und nicht gut erforscht.
Nach Fällen von Leber und Nierenschäden durch NDGA ist es als Reinsubstanz nicht mehr als Lebensmittelzusatzstoff oder Nahrungsergänzungsmittel zugelassen.
Allerdings gibt es Kräutertee (Chaparral Creosote Leaves Herbal Tea), der das Lignan natürlicherweise enthält.
Potential Antidiabetic Activity of Nordihydroguaiaretic Acid: An Insight into Its Inhibitory Mechanisms on Carbohydrate-Hydrolyzing Enzymes, the Binding Behaviors with Enzymes, and In Vivo Antihyperglycemic Effect https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/40152424/
NDGA wirkt auch direkt auf epigenetischer Ebene, in dem es direkt das Histonacetyltransferase-Enzym p300 hemmt, wodurch die Acetylierung von Histon H3K27 reduziert wird. Das Histon H3K27 haben wir ausführlich im Thread Younging (3) thematisiert!
Nicht zuletzt wäre NDGA auch die Autophagie-Induktion interessant:
Hier könnte man unter anderem das Kreosotbusch Kraut kaufen für einen Tee nur die große Frage ist was wäre eine relativ sichere Dosis dann. @Prometheus Hast du da weitere Infos zu?
Ich teste derzeit einen Creosote Leaves Herbal Tea als äußerliche Anwendung. Konkret möchte ich herausfinden, ob durch die topische IGF-1 Hemmung eine Haar-Repigmentierung erfolgt, ich teste das im Halbseiten-Experiment.
Bei der innerlichen Anwendung habe ich noch kein wirklich überzeugendes Konzept für ein sinnvolles Monitoring. Ein paar vorläufige Überlegungen dazu:
-Der Tee müsste immer exakt mit dem selben Protokoll aufgebrüht werden.
-Theoretisch könnte man den gewünschten Effekt durch eine IGF-1 Bestimmung nachvollziehen, wenn man die Baseline bestimmt und dann nach ein paar Tagen Anwendung den Wert erneut kontrolliert. Allerdings kann der Wert auch ohne Intervention schwanken und von anderen Faktoren (z.B. sportliche Betätigung) beeinflusst werden. Wenn sich ein Effekt replizieren lässt, wäre das ein Anhaltspunkt für eine effektive Dosis - Relativ teuer und aufwendig, aber die Erkenntnisse wären wertvoll.
-Gleichzeitig wäre ein Toxizitäts-Monitoring entscheidend, zum Beispiel in Form eines Urinstreifentests - Protein, Billirubin, Urobilinogen und Hämoglobin sollten negativ bleiben.
-Schrittweise, langsame Dosissteigerung von "homöopathischen" Dosierungen bis maximal zu einem Punkt, an dem entweder der Urinstreifen auffällig wird (->Abbruch) oder eine messbare IGF-1 Hemmung zu erkennen ist (->Erfolg).
Klingt aufwendig, und ist es auch. Oberste Maxime ist, keinen Schaden zu verursachen!
Wie gesagt, das Problem mit NDGA sind die Wissenslücken über das therapeutische Fenster und die Unkenntnis über die im Tee enthaltene Menge. Das sind die entscheidenden Unsicherheitsfaktoren, und ich weiß nicht ob man das mit dem gerade skizzierten Ansatz in den Griff bekommen könnte (Anregungen, Verbesserungsvorschläge?)
#5 Eine Tinktur zum Auftragen wäre wenn deutlich effektiver als ein Tee, da NDGA wasserunlöslich ist. Vielleicht mit Glycerol anstatt Alkohol ansetzen.
Wäre eine Option zum Ansetzen einer Lotion für die Kopfhaut. Ist ein Shop in Italien für kosmetische Rohstoffe bei dem ich in der Vergangenheit schon das ein oder andere bestellt habe.
Kurzer Zwischenbericht: Nach einer Woche äußerlicher Anwendung bislang kein Effekt.
Die Rationale für meinen Halbseiten-Test war diese Studie: Graue Haare. Im Prinzip wäre ein positiver Effekt zu erwarten, wenn die Ursache für graue Haare das Seneszenz-Signalling im Haarfolikel ist. Allerdings: Eine kontinuierliche IGF-1 Hemmung könnte durchaus auch die Pigmentbildung im Haarfollikel beeinträchtigen. Was dabei wohl unter dem Strich resultiert?
Wahrscheinlich ist es noch zu früh, das Experiment abschließend zu bewerten, aber wenn Creosote-Tee äußerlich angewendet einen durchschlagenden Effekt hätte, hätte ich schon etwas bemerken müssen.
@Speedy Stimmt, die Löslichkeit von NDGA habe ich möglicherweise nicht ausreichend berücksichtigt.
Ich werde das experimentelle Setting in Kürze noch einmal abwandeln!
#8 Mit Koffein wie zum Beispiel Coffein Liquid von Alpecin müsste sich doch auch IGF-1 allmählich normalisieren lassen. Großer Vorteil ist die Wasserlöslichkeit hier. Genistein wäre auch eine Option aber löst wieder kaum in Wasser.