Graue Haare sind zwar nicht gerade kriegsentscheidend im Alterungsprozess weil man in der Regel nicht daran stirbt, dass die Haare "grau" (strenggenommen: weiß) werden, aber dennoch ein unübersehbares Zeichen dafür, dass uns nach und nach immer mehr Stammzellen verloren gehen. Diesen Prozess rückgängig zu machen, wäre folglich ein wichtiger Anti-Aging-Meilenstein:
Ich halte dieses Prinzip für übertragbar auf andere Stammzellnischen. Eine nachhaltige Verjüngungsstrategie z.B. darauf aufbauen, den Stammzellpool stabil zu halten und dafür zu sorgen dass dieser sich selber regenerieren kann. Oder das zumindest die "Verluste" deutlich geringer ausfallen.
Tja, die grauen Haare werden auch bei mir immer mehr
Ich hatte mal ein ähnliches Thread bei LifeExtension verfolgt. Diesen Post von "Beefster" hier fand ich sehr interessant:
Zitat1.Topical application of SOD (An idea inspired by the news article concerninghydrogen peroxide and gray hair a few years ago)
My particular topical mixture is inexpensive, readily available, and easy to make. I take an average size coffee mug and fill it half full with water. Put it in amicrowave and bring it to a boil. Add 2 to 3 capsules of Life Extension SODzyme (removing from the capsule) and stirfor about a minute. Then I place the mug back into the microwave and bring to aboil again stopping the microwave as soon as it starts to foam up so as not tooverflow and stirring some more.
Iusually let this steep for about 15 min before adding some more water (maybe full), stirring, and then applying. I use a teaspoon to get the solution intomy hand and carefully rub it into the graying areas so as to soak these areas.When near the end of the batch (about left), I stir it, run what is leftthrough a strainer to remove the gunk at the bottom and continue to use theremaining liquid. This will usually last me 3 - 5 days (depending on spoilage)applying it twice a day to my head, beard and eyebrows.
Icut my hair with a number 2 inch so it is short. I always stir the formulathen let the particles settle before applying. I leave this formula out on thevanity top. It will go bad after awhile. How long depends on the temperature ofthe room. If the air temperature is very warm, the solution won't last more than two to three days so I make smallerbatches. If it goes bad I just make a new batch. This stuff does not smellgreat to begin with but if it starts to go you will know it.
2.Emu oil is then applied to my hands and rubbed into all treated areas to helpwith penetration.
Afterabout six months, I revised the formula and got some better results by:
1. Adding2 tablets of lithium orotate(5 mg lithium ea).
2. Onecapsule of NAC 600mg. (I don't think you need this much NAC but it is what I use because it'swhat I have for oral use)
Idid this as part of a hair growth experiment (wnt signaling) but noticed animprovement in the gray hair reversal and have continued with this new grayhair formula ever since. I actually don't know if it was the lithium or the NACor both, never experimented to find out.
3. The emu oil was also changed at this time to DMSO for better penetration.
die von dir erwähnte topische Behandlung zielt ja anscheinend in erster Linie auf eine ROS-Reduktion. Schon möglich, dass damit die melanozytären Stammzellen geschützt werden. In wieweit sich tatsächlich eine Repigmentierung dadurch einstellen könnte, vermag ich allerdings nicht abzuschätzen.
Habe mich mal in der Literatur umgesehen, in der Tat gibt es Einzelfallberichte, in denen bei einer Behandlung als "Nebeneffekt" eine partielle Repigmentierung festgestellt wurde, z.B. hier:
ZitatUnsere Haare ergrauen, weil ein für die Farbproduktion verantwortliches Enzym durch die Anreicherung von Wasserstoffperoxid (H2O2) in den Haarfollikelzellen oxidativ geschädigt und damit seine Funktion gestört wird. Das fanden Forscher um Karin Schallreuter an der University of Bradford heraus.
In Zellkulturen menschlicher Haarfollikel zeigten sie, dass das Enzym Katalase, das normalerweise das Stoffwechselnebenprodukt H2O2 in Wasser und Sauerstoff zerlegt und damit unschädlich macht, in Zellen Grauhaariger kaum noch gebildet wird. Das führt zu vermehrten oxidativen Schäden an DNA und Proteinen.
Hinzu kommt noch, dass ein weiteres Enzym fehlt: Auch die Methionin-Sulfoxid-Reduktase, die Sauerstoffschäden an Proteinen repariert, wird von alternden Haarfollikelzellen nur noch in geringem Maß hergestellt. So können die entstandenen Schäden nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Ein Enzym, das davon besonders betroffen ist, ist die Tyrosinase, die bei der Bildung des Haarfarbstoffs Melanin eine wichtige Rolle spielt. Die Oxidation beeinträchtigt ihre Funktion, weshalb weniger Melanin gebildet wird. Das fehlende Melanin wird durch Einlagerung von Luftbläschen ersetzt, wodurch die Haare für das menschliche Auge grau bis weiß erscheinen.
Mit der Aufklärung dieser Vorgänge hoffen die Forscher, in Zukunft Mittel gegen graue Haare entwickeln zu können. Der gleiche Mechanismus führt wahrscheinlich auch zur so genannten Weißfleckenkrankheit, bei der die Haut wegen zu geringer Melaninbildung stellenweise fleckig wird.
Zitat von Methos im Beitrag #9Macht Stress graue Haare?
Davon ist auszugehen.
In dem Artikel steht:
Zitat In der Realität entfärbt sich die gesamte Haarpracht nicht einfach spontan – zumindest nicht über Nacht. Denn Haare leben nicht und können sich deshalb auch nicht selber ausbleichen.
So stimmt es - leider - nicht. Ich hatte das früher auch so vermutet gehabt, also angenommen, Haar könnte allenfalls unpigmentiert nachwachsen, aber bereits vorhandenes pigmentiertes Haar könnte nicht „grau“ werden. Wurde inzwischen eines Besseren belehrt.
Ich habe sehr viel Stress, und v.a. die Nächte muss ich meist durchmachen mit Schreiben für Ärzte, Anwälte und Gerichte in Angelegenheiten, in denen es um mein Überleben geht. Und man kämpft gegen wirklich harte Fronten, gegen Ämter und Behörden, denen Menschenleben nichts bedeuten, und das macht einen psychisch oft regelrecht fertig. Nach solchen Nächten habe ich regelmäßig etliche neue graue Barthaare. Gerade im Bartbereich kann man das sehr gut erkennen, beim Kopfhaar ja weniger gut. Aber der Bart ist sehr übersichtlich. Und da ich mir momentan noch die grauen Barthaare im Gesicht herauszupfe (am Hals nicht mehr, da sind es schon viel zu viele), kann ich das genau erkennen. Z.B. im Kinnbereich. Habe einen etwa Wochen-Bart. Wenn ich die grauen Haare mit der Pinzette entfernt habe, dann ist wirklich ganz klar erkennbar, dass sich in dem Bereich kein graues Haar mehr befindet. Und nach so einer Nacht sind da auf einmal wieder um die zehn oder mehr graue Haare, und zwar über die gesamte Länge, und die fallen sofort auf, es wäre also unmöglich, dass man die ein paar Stunden zuvor hätte übersehen können, und sie hätten aber auch nicht in etwa Wochenlänge innerhalb einiger Stunden ganz neu nachwachsen können.
Fazit: Der Beweis ist erbracht, dass bereits existierendes Haar innerhalb von Stunden über die gesamte Länge hinweg sich selber ausbleichen kann. Und vermutlich ist dies stressbedingt.
Immer wieder gibt es in der Literatur Einzelfallberichte, in denen weiße Haare nach Einnahme von Medikamenten als "Nebenwirkung" wieder ihre ursprüngliche Farbe annehmen. Hier ein weiterer Bericht, der eine Repigmentierung nach Erlotinib schildert:
Indischer Yams (Kudzu) wird in der Ajurvedischen Medizin zur Zubereitung von "Lebenselixieren" verwendet. Als 2%ige Creme bei Mäusen angewendet können die Haare der Mäuse repigmentieren:
Premature Graying as a Consequence of Compromised Antioxidant Activity in Hair Bulb Melanocytes and Their Precursors
ZitatTaken together, our findings add new understanding to whether immature melanocyte precursor cells in the bulge region of gray hair follicles are destroyed along with mature hair bulb melanocytes. They also reveal that an intrinsic deficiency of catalase protein may contribute to the abnormal accumulation of hydroxyl free radicals in gray hair follicles. In the future, it will be interesting to induce the targeted differentiation of bulge neural crest-derived stem cells into functional melanocytes in order to restore pigment to gray hair
Um auch mal ein gutes Haar am Grauwerden zu lassen:
Überspitzt forumuliert lautet die Aussage des unten verlinkten Papers in etwa: Wer schnell graue Haare bekommt, könnte ein geringeres Risiko für schwarzen Hautkrebs aufweisen - und umgekehrt. Der Grund: die Deaktivierung des Tumorsuppressorgen, "Pten" sorgt im Mausmodel für eine erhöhte Anfälligkeit für Melanome, die Mäuse ergrauen dafür aber nicht...
Graue Haare (genauer: weiße Haare) sind hinsichtlich des Alterns nicht gerade kriegsentscheidend, so dass ich eigentlich gar nichts dazu schreiben müsste. Ich tue es dennoch, und zwar weil graue Haare ein prima Modell für den gesamten Alterungsprozess darstellen. Das der Pigmentverlust durch die Dezimierung der Pigmentstammzellen (Melanoblasten) zu Stande kommt, war hier bereits Thema.
Warum können sich die Gewebsstammzellen (der Pigmentzellen und allgemein im Körper) eigentlich nicht wieder erneuern?
Unter anderem benötigen sie aktive Notch-Signalwege:
Notch-Signalwege sind übrigens auch in Krebsstammzellen aktiv, daher konzentriert sich die Tumorforschung derzeit eher darauf, diese zu hemmen.
Statine hingegen aktivieren das Notch-Signalling*, das ist auch der Grund, warum vermutlich eine Statin-Einnahme bisweilen zur Repigmentierung weißer Haare führt.
Vorzeitiges Ergrauen ist ein unabhängiger Risikofaktor für Herzkranzgefäß-Erkrankungen, gezeigt bei Rauchern:
Premature Graying of Hair: An Independent Risk Marker for Coronary Artery Disease in Smokers - A Retrospective Case Control Study. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26124619
Werden Dicke eher grau? Die Fettsucht hat bekanntlich viele negative Folgen - vorzeitig ergraute Haare könnten dazu zählen.
ZitatAm stärksten legen danach die Gene fest, wer vorzeitig ergraut: Knapp 23 Prozent der Betroffenen berichteten über ein Elternteil mit diesem Problem, dagegen waren es nur rund 6 Prozent bei denjenigen ohne graue Haare. Allerdings konnten die allermeisten Rekruten auf diese Frage keine Antwort geben.
Stress scheint ebenfalls graue Haare zu begünstigen: 8,3 Prozent der Betroffenen, aber nur 5,8 Prozent der übrigen jungen Männer empfanden sich als schwer gestresst.
Auch der Anteil der Raucher war mit 15,3 versus 12,8 Prozent unter denjenigen mit grauen Haaren leicht erhöht.
Komorbiditäten traten bei den Männern mit vorzeitigem Grauschimmer jedoch nicht häufiger auf als bei den tiefschwarz behaarten Altersgenossen, mit einer Ausnahme: Adipositas.
Wurden alle anderen Faktoren berücksichtigt, also Alter, Gene, Stress und Rauchen, so waren Adipöse hochsignifikant häufiger betroffen als Normalgewichtige (Odds Ratio: 2,6). Adipositas ist einer der gewichtigen Risikofaktoren
Adipositas erwies sich nach der familiären Vorbelastung sogar als gewichtigster Risikofaktor für das Auffinden grauer Haare. Zudem scheint es einen Dosis-Effekt zu geben: Je dicker die jungen Männer waren, umso mehr graue Haare sprossen aus ihrer Kopfhaut.
Aus der Befragung lässt sich zwar nicht schließen, wie graue Haare und Adipositas zusammenhängen. Die Forscher vermuten aber, dass sowohl Rauchen als auch Übergewicht den oxidativen Stress in den Haarfollikeln erhöhen und den stressempfindlichen Melanozyten dort den Garaus machen.
Eine alternative Erklärung wäre, dass sich die jungen Männer aus Frust über die ersten grauen Haare den Bauch vollhauen und deswegen dick werden.
Graue Haare können wieder zur ursprünglichen Farbe zurückkehren. Bislang hatte ich vermutet, dass dafür das graue Haar ausfallen müsse und die Pigmentierung mit einem neuen Haarzyklus wieder einsetzt. Das ist aber offensichtlich nicht notwendig, die Pigmentierung kann auch innerhalb eines Haarzyklus wiederkehren!
Zitat von Prometheus im Beitrag #22Graue Haare können wieder zur ursprünglichen Farbe zurückkehren. Bislang hatte ich vermutet, dass dafür das graue Haar ausfallen müsse und die Pigmentierung mit einem neuen Haarzyklus wieder einsetzt. Das ist aber offensichtlich nicht notwendig, die Pigmentierung kann auch innerhalb eines Haarzyklus wiederkehren!
Spannend ist vor allem: Wie hat das funktioniert?
In der Zeitspanne in der die Repigmentierung erfolgt ist, hatte ich keine Änderungen in meiner Ernährung vorgenommen. Ehrlich gesagt hatte ich nicht einmal in puncto Nahrungsergänzung eine Repigmentierung beabsichtigt. Folgende NEM hatte ich zu dem Zeitpunkt (in normalen Dosierungen) neu hinzugenommen:
Hier ein Bericht von vier Patienten, die wegen neurodegenerativer Erkankungen eine Eigenstammzell-Behandlung bekamen. Unbeabsichtigter Nebeneffekt: Einige graue Haare bekamen ihre Farbe zurück!
ich weiß auch nicht, ob die genannten NEM tatsächlich für den Effekt verantwortlich sind!
Weidenrindenextrakt war von mir neu ins Programm genommen worden mit einer Testdosis von 500mg/Tag. Auch die 4mg Astaxanthin hatte ich vorher nur unregelmäßig genommen, im betreffenden Zeitraum aber regelmäßig. Die anderen NEM hatte ich auch schon mal dauerhaft im Programm, ohne diesen Effekt dabei beobachtet zu haben.
Bei den nächsten grauen Haaren werde ich zunächst nur die Astaxanthin+Weidenrinde Kombination testen, ohne die anderen NEM - diese werden dann nur bei "Therapieversagen" eingesetzt.