Dieser Thread hier ist auch wichtig was Maßnahmen betrifft um mögliche Schäden an den Gefäßen durch Covid-19 vorzubeugen. Rutin wurde glaube ich unter anderem noch nicht genannt.
Zitat[..] ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Altern und der altersassoziierten Erkrankung muss noch festgestellt werden, da es zu diesem Punkt mehrere Hypothesen gibt. Was Versuche betrifft, das Altern zu verhindern oder zu verlangsamen, so sind sie ohne ein tiefes Verständnis des komplexen Zusammenspiels mehrerer Prozesse irgendwie zum Scheitern verurteilt. [...]
Die Puzzlestücke der Alterungsmechanismen sind in dem Artikel ja gut beschrieben, aber beim Zusammensetzen des Puzzles diagnostiziere ich bei den Autoren einen Totalausfall! Nein, mit dieser Schlussfolgerung stimme ich definitiv NICHT überein!
Auf Basis des bereits vorhandenen Wissens: Einfach mal MACHEN. Nur da, wo nicht das erwartete Ergebnis eintritt, muss man gezielt forschen.
Zitat von La_Croix im Beitrag #37Ammoniumchlorid ins Trinkwasser von Mäusen, die zu wenig Klotho produzieren, und die verkalkung des Gewebes ist völlig verhindert.
Ammoniumchlorid bewirkt eine Alkalinisierung der sauren intrazellulären Kompartimente. Diese sauren Kompartimente sind offenbar relevant für das osteogene Signalling.
Finde diesen alten Ansatz weiterhin spannend. Vor allem auch da er so simpel umsetzbar wäre. Natürlich müsste zuvor geklärt werden was eine sichere Konzentration hier wäre. Zudem wäre es eine rein zyklische Option da Ammoniumchlorid ein Autophagie Inhibitor ist. Der Studienlink scheint nicht mehr zu funktionieren aber.
Dafür, dass die Studie schon 10 Jahre alt ist, ist bislang erstaunlich wenig daran weiter geforscht worden.
Bei Klotho-defizienten Mäusen funktionieren übrigens auch Magnesium, Acetazolamid, Natriumbicarbonat und Ammoniumnitrit - vermutlich mit ähnlichen Effekten auf den Säure-Basen Haushalt.
Wie das Darmmikrobiom die Gefäßalterung beeinflusst
Zitat Bei der Gefäßalterung scheinen bestimmte Darmbakterien eine Rolle zu spielen. Produzieren diese große Mengen der Metaboliten Phenylessigsäure (PAA) oder Phenylacetylglutamin (PAGln), beschleunigt das den Alterungsprozess. Ein ganz bestimmtes Bakterium ist dabei besonders auffällig, wie Forschende an der Universität Zürich zeigen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE) werden auch von geschädigten Endothelzellen (EC) beeinflusst– den Zellen, die die Blutgefäße auskleiden und essentielle Funktionen übernehmen. Wie andere Zellen auch, können alternde Endothelzellen in einen Zustand übergehen, der als zelluläre Seneszenz (Alterung) bezeichnet wird. Dabei durchlaufen die seneszenten EC (SEC) eine Vielzahl von anhaltenden Veränderungen, darunter epigenetische Modifikationen, irreversibler Zellzyklusstillstand und DNA-Instabilität. Das kann die Gefäßfunktion stören.
Das Darmmikrobiom produziert aber auch Stoffe, die sich positiv auf die Blutgefäße auswirken – so zum Beispiel kurzkettige Fettsäuren wie Acetat, die beim Abbau von Ballaststoffen entstehen. In der Analyse der Darmbakterien stellten die Forschenden aber fest, dass die Anzahl an Bakterien, die solche Verjüngungsmittel wie Acetat freisetzen, im Alter abnimmt. Sie testeten daher, wie sich die Gabe von Acetat auswirkt. Behandelten die Forschenden Endothelzellen mit Acetat (3 µM für 72 Stunden) reduzierte dies die Konzentration von PAA, von Seneszenzmarkern und von Komponenten des seneszenzassoziierten sekretorischen Phänotyps.
Mit ihrer Arbeit etablieren die Forschenden erstmals PAA als mikrobiell erzeugtes, proseneszentes Signalmolekül und beschreiben detailliert dessen Pathomechanismen auf Endothelzellen. Zudem schlagen die Autoren Natriumacetat als zielgerichtete, mikrobiombasierte Senotherapie vor, um die Alterung von Gefäßen positiv zu beeinflussen. Sie betonen dabei die Rolle der Darmbakterien: »Der Alterungsprozess des Herzkreislaufsystems lässt sich somit über das Mikrobiom regulieren«,