Ein Kaloriendefizit durch fehlende Nahrung erzeugt Hungergefühl. Erzeugt man das gleiche Kaloriendefizit statt dessen durch Sport, wird der Appetit weniger gesteigert. Das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen:
Zitat von exii im Beitrag #27die fettlöserin hatt auch nie 340 gewogen ;) lässt sich alles leicht ergoogeln (alte fotos usw, widersprüchliche gewichtsangaben usw.).
das ist ja eine vernichtende Rezension! Aber auch leider nicht ungewöhnlich in der heutigen Zeit, daß aus Vermarktungsgründen aus einer gewissen Gewichtsreduktion eine Mission und eine finanzielle Vermarktungskette geschaffen wird, die ein derzeit aktuelles Trendthema bestens bedient und dabei dann auch noch pseudowissenschaftlich und ohne faktischen Beleg daher kommt. Früher hat man jedenfalls Scharlatanerie dazu gesagt!
"Alles in Mässigung" oder "von allem ein Bißchen" klappt nicht....denn je mehr man eine Speise mag um so höher wird die persönlich gerade noch als "gemässigt" bezeichnete Menge bzw. das "Bißchen" ausfallen:
Ich halte Kalorienzählen für ein sehr brauchbares Tool. Es ist zwar prinzipiell ungenau (der Körper kann nicht alle Stoffe mit der gleichen Effizienz verstoffwechseln), aber diese Ungenauigkeit mittelt sich meistens auch wieder gut raus.
Es ist sinnvoll, zum Abnehmen ein DEUTLICHES Kaloriendefizit zu wählen, z.B. 1000 kcal/Tag. Wenn man nämlich mit seiner Zufuhr nahe am Verbrauch liegt, dann kann es durch Ungenauigkeiten in der Berechnung sehr schnell dazu kommen, dass sich keine Gewichtsabnahme einstellt. Bei einem deutlichen Defizit wird sich immer eine Abnahme einstellen.
Durch die heutigen Apps zum Kalorienzählen wird es einem recht leicht gemacht.
Angenehmer Nebeneffekt: wenn man mal Japp auf was Süßes hat, oder vielleicht einen Ramazotti am Abend - einmal auf die Bilanz geschaut - wenn's noch drin ist, kann man unbeschwert genießen. Sehr angenehm.
Proteinarme Ernährung steigert den Zuckerstoffwechsel
02. Sep 2016
Eine proteinarme Ernährung scheint die Fett- und Kohlenhydrat-Verbrennung und damit den Energieverbrauch zu steigern. Dies fanden Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) in Kooperation mit dem Helmholtz Zentrum München heraus. Die im Fachmagazin ‚Journal of Clinical Investigation‘ veröffentlichte Studie konnte ferner zeigen, dass sich sogar Insulinresistenzen zurückbildeten.
Das Team um Adam Rose vom DKFZ untersuchte die Auswirkungen einer eiweißreduzierten Diät am Tiermodell. Die Mäuse nahmen langsamer an Gewicht zu als normal gefütterte Artgenossen, obwohl sie insgesamt etwas mehr fraßen.
Die Forscher konnten zeigen, dass das Futter unter proteinarmer Ernährung um 40 Prozent weniger effizient verwertet wurde. Die Mäuse verbrannten mehr Fett und Kohlenhydrate und hatten folglich einen gesteigerten Energieverbrauch. Außerdem verbesserten sich ihre Insulin-, Cholesterin- und Blutfettspiegel erheblich. Auch bei fettleibigen Mäusen zeigten sich bessere Blutzuckerwerte und sogar zuvor bestehende Insulinresistenzen (Vorstufen von Diabetes) bildeten sich, unabhängig vom Körpergewicht und der Gesamtenergiezufuhr, zurück. Der Effekt wird durch eine zentrale Stressantwort der Leberzellen gesteuert, wie die Wissenschaftler erläutern. Das eiweißarme Futter wirkt offenbar als Stressfaktor, der sich jedoch gesundheitlich positiv auswirkt.
Im Anschluss überprüften Rose und seine Kollegen die scheinbar günstigen Auswirkungen einer proteinarmen Diät an fünf jungen Studienteilnehmern, die sich sieben Tage lang eiweißarm ernähren sollten. Auch bei ihnen zeigten sich trotz erhöhter Kohlenhydratzufuhr niedrigere Blutzucker- und Insulinspiegel.
Die Forscher wollen nun weiter überprüfen, ob sich die positiven Stoffwechsel-Effekte der proteinarmen Ernährung, die sie bei Mäusen beobachtet hatten, auch beim Menschen auf molekularer Ebene bestätigen. „Unsere Maus-Ergebnisse untermauern ein neues Konzept, für das es zunehmend wissenschaftliche Hinweise gibt: Bestimmte Formen von Stress können unseren Stoffwechsel offenbar positiv beeinflussen", so Adam Rose.
Beim Lesen des obigen Berichtes, musste ich an meine Freundin denken. Sie ist seit frühester Kindheit Diabetikerin und hat mir erzählt, dass selbst ganz magere Wurst oder Schinken ihren Blutzucker unglaublich in die Höhe treiben. Sie kann zum Frühstück Brot mit Marmelade essen, aber nichts eiweißhaltiges. Ich fand das früher immer ziemlich merkwürdig, aber sie misst regelmäßig ihren Blutzucker und weiß aus diesem Grunde sehr genau bescheid.
Eine proteinarme Ernährung ist keine gesunde Ernährung, aber eine Ernährung, die die Altersuhr ein wenig verlangsamt. Im Grunde ist das ein Verzicht auf Leistungs-Maxima im Hier und Jetzt aufgrund eines weniger effizienten Stoffwechsels, aber die (potentielle) maximale Lebensspanne verlängert sich.
Die Altersuhr wird im Wesentlichen von zwei Aminosäuren beeinflusst: Methionin und Cystein. Die Vorteile einer proteinarmen Ernährung sind durch die Verknappung dieser schwefelhaltigen Aminosäuren hervorgerufen.
Kurzfristig kann man damit z.B. Autophagie steigern. Langfristig begibt man sich allerdings auf einen wackeligen Pfad (weniger Muskelmasse, schwächeres Immunsystem etc.) Nicht gut, wenn man das Balancieren noch nicht ausreichend beherrscht oder gerade in einer gesundheitlichen Situation steckt, die mehr Stabilität erfordert...
Wie ihr wisst, haben wir schon ausführlich diskutiert: methioninarme Diät
2) Ich finde diese Studie nicht sonderlich überraschend.
3) Ich kenne einige Low-Carbler, die auch Perma-Stress zeigen. Weil der Proteinmetabolismus (überhaupt zu viele und die falschen) ohnehin eine sehr "stressige" Angelegenheit ist, man denke nur mal daran, dass beinahe jede Allergie/Unverträglichkeit eiweißbezogen ist.