Ich bin zugegeben etwas verwirrt, weil "Moosbeeren" nach meinem Verständnis nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind.
Meinst du vielleicht Preiselbeeren?
- Es gibt blaue Moosbeeren, die bei uns allerorten als angebliche "Heidelbeeren"oder "Kulturheidelbeeren" verkauft werden. Diese sind innen weiß, geschmacksneutral, schleimig und haben praktisch keine keine wertvollen Inhaltsstoffe. Die echte Heidelbeere (auch Waldheidelbeere genannt)ist innen rot (Anthocyane), gibt es aber heute nirgends mehr zu kaufen. Jedenfalls habe ich noch nie in einem Laden echte Heidelbeeren gesehen. Höchstens noch Marmelade aus Waldheidelbeeren, aber frisch noch nie. Der Betrug am Verbraucher wird von niemandem erkannt, weil die Leute noch nie echte Heidelbeeren gegessen haben und daher Moosbeeren für Heidelbeeren halten. - Dann gibt es noch weiße Moosbeeren, also überall weiß, ein weiteres Abführmittel. - Dann die rote Moosbeere, kenne ich nicht so, der Begriff ist mir nicht so geläufig für rote Beeren. Kenne eben Preiselbeeren wie man sie auch im Wald findet und schätze diese auch.
Moosbeeren sind grundsätzlich geschmacklos, ernährungsphysiologisch wertlos und bereits in kleinen Mengen abführend, ansonsten in der Natur giftig, die giftfreien Züchtungen bestenfalls wertlos! Allerdings ist der Begriff Moosbeere sehr weitläufig und wird für verschiedene Arten verwendet, daher missverständlich.
Beeren, die innen weiß sind, werfe ich sofort auf den Müll!
Das was als in Schland als Heidelbeeren verkauft wird, schmeckt derartig widerlich, dass ich es niemals essen würde. So etwas kommt in der Natur nicht vor.
Daher mache ich mir gerade Gedanken über die begriffliche Zuordnung. Gibt es einen deutschen - nicht missverständlichen - Begriff für Cranberry?
Ich hätte Cranberry intuitiv mit Preiselbeere übersetzt. Die (echten) kleinen roten Früchte der Preiselbeere schmecken sehr intensiv, süß-bitter und aromatisch und sind sehr reich an wertvollen Inhaltsstoffen. Gibt wahrscheinlich auch unechte Preiselbeeren (Moosbeeren?, Cranberrys?), welche wieder innen weiß sind und somit die gleichen Nachteile wie "Kulturheidelbeeren" haben, richtig???
Sowohl Preiselbeeren als auch Heidelbeeren als auch Cranberry können wertvolle Beiträge zur Ernährung liefen!
In der verlinkten Studie wurde ein Cranberry-Extrakt verwendet:
ZitatBriefly, proanthocyanidin-enriched cranberry extract, kindly provided by Decas Botanical Synergies (Carver, MA), was added to the cooled SY diet to the final concentrations of 2% by weight/volume. The main ingredients of the cranberry extract include ≥ 4.0% proanthocyanidins, 37.9% sugars, 4.1% dietary fiber, 0.5% protein, ≤ 5.0 moisture, 7.2% ash and ≤ 4.0% total vitamin and minerals as described by Decas Botanical Synergies (http://www.decasbotanical.com).
Der korrekte deutschsprachige Begriff für Cranberry lautet "Großfrüchtige Moosbeere", ich habe diesen Begriff allerdings umgangssprachlich auch noch nie gehört. Tatsächlich wird Cranberry gelegentlich mit Preiselbeere übersetzt. In Wikipedia findet sich folgendes:
ZitatDie sogenannte „Kulturpreiselbeere“ hingegen ist keine Preiselbeere, sondern die Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon), auch Cranberry genannt, mit anderer, am Boden kriechender Wuchsform und deutlich anderem Geschmack.
ZitatEchte Preiselbeeren haben also nichts damit zu tun, da diese in der Natur wachsen, also eben keine Kulturpreiselbeeren sind? Preiselbeeren sind eben keine Moosbeeren!
Genau! Die "Cranberry=Preiselbeer"-Übersetzung ist irreführend, das sind zwei verschiedene Beerensorten.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass das in der Studie verwendete Extrakt aus Beeren mit blassen "Innereien" hergestellt wurde und die Anthocyanidin-Anreicherung eben durch die Herstellung eines Extraktes erzielt wurde.
ZitatIch bin mir aber ziemlich sicher, dass das in der Studie verwendete Extrakt aus Beeren mit blassen "Innereien" hergestellt wurde und die Anthocyanidin-Anreicherung eben durch die Herstellung eines Extraktes erzielt wurde.
Na gut, das ist doch mal eine Aussage!
Da könnten ja theoretisch dann Unmengen an Beeren drin sein, also mehr als man normalerweise verzehrt.
...und evtl. sogar Anti-Krebs-Eigenschaften aufweisen:
Total Cranberry Extract versus Its Phytochemical Constituents: Antiproliferative and Synergistic Effects against Human Tumor Cell Lines http://pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf0352778
Ja, ich denke dass die Preiselbeeren (die echten) mindestens 10 Mal wertvoller sind als "Cranberrys", weil mehr Farbstoff, und bisher etwas vernachlässigt wurden.
Für die Studie ist es egal, ob die gehaltvollen oder weniger gehaltvollen Beeren verwendet wurden, da es sowieso auf eine standardisierte Menge hochkonzentriert wird, ansonsten ist es eher nicht egal!
In den USA werden Cranberrys häufig verzehrt, bei uns eher weniger. Ich bevorzuge gekochte Wildpreiselbeeren, wie sie bei uns häufig zum Käse oder zu Wildgerichten gereicht werden. Die schmecken auch so gut! Die bittersüße Note passt zu vielen Gerichten. Das Kochen ist zwar etwas ärgerlich, aber wegen der Gefahr des verbreiteten Fuchsbandwurms wohl empfehlenswert. Der eigentliche Wirkstoff bleibt dabei überwiegend erhalten.
Andere Möglichkeit wäre Preiselbeersaft oder für die hippen jungen Leute "Cranberrysaft" oder noch besser "Cranberryjuice". Das ist auch sicher! Wird sowieso filtriert und die konzentrierte Säure würde wahrscheinlich auch kein Bandwurmei überleben. Für den Saft werden ohnehin vermutlich keine Wildpreiselbeeren verwendet, zumindest sind Wildpreiselbeeren teurer, da sie ja von Hand gesammelt werden müssen!
"Es gibt blaue Moosbeeren, die bei uns allerorten als angebliche "Heidelbeeren"oder "Kulturheidelbeeren" verkauft werden. Diese sind innen weiß, geschmacksneutral, schleimig und haben praktisch keine keine wertvollen Inhaltsstoffe. Die echte Heidelbeere (auch Waldheidelbeere genannt)ist innen rot (Anthocyane), gibt es aber heute nirgends mehr zu kaufen. Jedenfalls habe ich noch nie in einem Laden echte Heidelbeeren gesehen. "
Sicher? Waldheidelbeeren aus nachhaltiger Sammlung gibt es zum Beispiel bei REWE tiefgekühlt: 400 Gramm für 2,79. Nach einer Tasse davon sind meine Lippen unddie Zunge tiefblau, also da sind definitiv Anthocyane enthalten. Die Beeren sind halb so groß wie das, was sonst im Laden frisch als Heidelbeere aus Intensivanbau verkauft wird.
Bei EDEKA habe ich auch Waldheidelbeeren gesehen, aber noch nicht gekauft. AFAIR 750 Gramm für 4,99.
Zitat Sicher? Waldheidelbeeren aus nachhaltiger Sammlung gibt es zum Beispiel bei REWE tiefgekühlt: 400 Gramm für 2,79. Nach einer Tasse davon sind meine Lippen unddie Zunge tiefblau, also da sind definitiv Anthocyane enthalten. Die Beeren sind halb so groß wie das, was sonst im Laden frisch als Heidelbeere aus Intensivanbau verkauft wird.
Danke für den Tipp! Die echten Waldheidelbeeren habe ich mir bislang nur während der Saison frisch vom Markt geholt. Nach der "Tiefkühlversion" hatte ich noch gar nicht gesucht!
Danke für den Tipp! Die echten Waldheidelbeeren habe ich mir bislang nur während der Saison frisch vom Markt geholt. Nach der "Tiefkühlversion" hatte ich noch gar nicht gesucht!
Cranberries werden traditionell z.B. bei Blasenentzündung verwendet. In der Tat wirken die enthaltenen Polyphenole (Proanthocyanidine) gut gegen die Anlagerung des Bakteriums E.coli:
Chronic consumption of Cranberries (Vaccinium macrocarpon) for 12 weeks improves episodic memory and regional brain perfusion in healthy older adults: A randomised, placebo-controlled, parallel-groups feasibility study https://www.frontiersin.org/articles/10....849902/abstract
Ernährung Verstopfte Arterien reinigen: Diese Beere hilft gegen Arteriosklerose - und hält dein Gehirn fit Cranberries sind gesund - und zwar nicht nur für das Herz, die Verdauung und die Darmflora, sondern auch für das Gehirn. Wie eine aktuelle Studie zeigt, haben Cranberries ein beachtliches neuroprotektives Potenzial und wirken Arteriosklerose entgegen. Was das bedeutet, erfährst du hier.
Zitat -Cranberry: Gesund als Saft, aber auch als Frucht -Wirkung auf das Gehirn: Forschende haben überraschende Ergebnisse erzielt -Regelmäßiger Verzehr von Cranberries - positiv für dein Gedächtnis -Das steckt hinter der Cranberry-Studie
ZitatDemenz vorbeugen mit Cranberries: Wie die Frucht dein Gedächtnis beeinflusst Die Studie zeigt das neuroprotektive Potenzial von Cranberries. Das Forschungsteam untersuchte, wie dich der Verzehr einer Tasse Cranberries pro Tag bei 50- bis 80-jährigen Menschen auf die Gesundheit auswirkt. Die Wissenschaftler*innen legten dabei ein besonderes Augenmerk auf die Auswirkungen des 12-wöchigen Cranberry-Konsums auf die Gehirnfunktion und den Cholesterinspiegel von 60 kognitiv gesunden Teilnehmer*innen. Die Hälfte der Teilnehmer*innen bekam täglich gefriergetrocknetes Cranberry-Pulver vorgesetzt, das etwa 100 Gramm frischen Cranberries entsprochen hat. Die andere Hälfte nahm ein Placebo zu sich.
Laut Studienautor Dr. David Vauzour hatte sich bereits in vorherigen Studien gezeigt, dass eine höhere Aufnahme von Flavonoiden (einer Art von Polyphenolen) über die Nahrung mit einem langsameren Abbau der kognitiven Fähigkeiten und der Entwicklung einer Demenz in Zusammenhang steht.
Außerdem zeigte sich in der Studie, dass Nahrungsmittel, die viele Anthocyane und Proanthocyanidine enthalten, die kognitiven Fähigkeiten verbessern. Anthocyane und Proanthocyanidine sind beispielsweise in Beeren enthalten und verleihen ihnen ihre rote, blaue oder violette Farbe, so der Studienautor. Die Frucht hat außerdem antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften und enthält große Mengen von wichtigen Mikronährstoffen.
LDL-Cholesterinspiegel und Arteriosklerose: Cranberries schützen dich vor verstopften Arterien Die Studienteilnehmer*innen wiesen neben den positiven Entwicklungen im Gehirn auch eine signifikante Senkung des LDL-Cholesterinspiegels auf, der bekanntermaßen zur Arteriosklerose beiträgt – der Verdickung oder Verhärtung der Arterien, die durch eine Ansammlung von Plaque verursacht wird und die Arterien verstopft.
Cranberries tragen also positiv zur Gesundheit der Blutgefäße bei und verbessern außerdem die Hirndurchblutung und die kognitiven Fähigkeiten, schreiben die Forschenden zusammenfassend in ihrer Studie.
In einer unabhängigen Forschungsarbeit wurde außerdem kürzlich festgestellt, dass eine tägliche Aufnahme von Cranberry-Pulver die kardiovaskulären Funktionen erheblich verbessern kann. Dafür musste das Pulver gerade einmal einen einzigen Monat eingenommen werden. Cranberries könnten also auch vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen.
Cranberry-Produkte gegen Harnwegsinfekte von Nutzen
ZitatCranberry-Produkte verringern das Risiko bei Frauen mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, bei Kindern und bei Personen, die aufgrund eines Eingriffs anfällig für Harnwegsinfektionen sind.
Die Forscher fanden heraus, dass Cranberry-Produkte das Risiko für Harnwegsinfektionen mit mittlerer Sicherheit verringerten (Risikoverhältnis: 0,70). Wurden die Studien nach Behandlungsindikation kategorisiert, verringerten Cranberry-Produkte das Risiko für symptomatische, kulturell verifizierte Harnwegsinfektionen bei Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen, bei Kindern und bei Personen mit einer Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen aufgrund einer Intervention (Risikoverhältnisse: 0,74, 0,46 bzw. 0,47).
Wenig oder kein Nutzen wurde bei älteren institutionalisierten Männern und Frauen, Schwangeren oder Erwachsenen mit neuromuskulärer Blasenfunktionsstörung mit unvollständiger Blasenentleerung festgestellt (basierend auf Belegen mit geringer Aussagekraft).
Die Rolle der intestinalen Mikrobiota und microRNAs bei der entzündungshemmenden Wirkung von Cranberry: von präklinischen zu klinischen Studien
ZitatPreiselbeeren haben bekannte entzündungshemmende Eigenschaften, die ihre Vorteile im Zusammenhang mit mehreren chronischen Krankheiten erweitern. Diese Vorteile beruhen in hohem Maße auf dem Polyphenolprofil von Cranberries, einem der wenigen Lebensmittel, die reich an Proanthocyanidin (PAC) vom Typ A sind. A-Typ-PAC besteht aus Flavan-3-ol-Untereinheiten mit einer zusätzlichen Interflavanetherbindung in der Konformationsstruktur des Moleküls, die sie von den häufiger vorkommenden B-Typ-PAC trennt. Es ist bekannt, dass PACs mit einem Polymerisationsgrad von mehr als drei intakt den Dickdarm erreichen, wo sie von der Darmmikrobiota katabolysiert und in organische Säuren mit niedrigerem Molekulargewicht umgewandelt werden können, die für die Wirtsabsorption zur Verfügung stehen.
ZitatDie Bakterien, die für mehr als 95 Prozent der Harnwegsinfektionen verantwortlich sind, sind ein pathogener Stamm der gleichen E. coli-Bakterien, die auch im unteren Darm vorkommen. Der problematische Stamm von E. coli trägt auf seiner Oberfläche winzige armartige Anhängsel, sogenannte Fimbrien, die die Bakterien an den Oberflächen der Harnwegszellen verankern.
Gäbe es diese Fimbrien nicht, würde der Urinfluss die Bakterien einfach wegspülen. Aber sobald sie sicher an den Wänden der Harnwege befestigt sind, beginnen sie sich schnell zu vermehren.
"Bakterienzellen können sich innerhalb einer Stunde verdoppeln", sagt Terri Camesano, Professorin für Chemieingenieurwesen und Hauptautorin der Studie. "Es braucht nur wenige, um schließlich eine Infektion auszulösen."
Die medizinischen Eigenschaften von Preiselbeeren wurden bereits 1620 aufgezeichnet. Nach einer klinischen Studie aus dem Jahr 1923 dachten Wissenschaftler fälschlicherweise, dass der säuerliche, saure Cranberrysaft den Säuregehalt des Urins erhöht und eine Umgebung schafft, in der Bakterien nicht überleben können.
Erst in den 1980er Jahren erkannten Forscher, dass die durch Cranberrys induzierte Säure nicht stark genug war, um die E. coli abzutöten, sagte Camesano.
Camesanos Arbeit zeigt, dass Cranberrysaft die E. coli-Fimbrien daran hindert, sich an Harnwegszellen festzusetzen. Cranberries enthalten große Mengen einer Chemikalie namens Proanthocyanidin oder PAC. PAC funktioniert fast wie ein Schutzschild – es zwingt die Fimbrien dazu, sich zu zerknittern, damit sie sich nicht an der Oberfläche der Zellen in den Harnwegen festsetzen können.
Um die Stärke des Cranberrysaft-"Schildes" zu testen, verwendeten Camesano und ein Forscherteam eine winzige Sonde an der Spitze eines Rasterkraftmikroskops, die in der Lage ist, kleinste Wechselwirkungen zwischen Zellen zu erkennen. Sie maßen die Stärke der Bindung zwischen den infektionsverursachenden Bakterien und den Harnwegszellen in Gegenwart unterschiedlicher Konzentrationen von kommerziell gekauftem Cranberrysaft-Cocktail.
Die Messungen des Mikroskops zeigten, dass mit zunehmender Konzentration des Cranberrysaftcocktails die Kraft, die ein einzelnes Bakterium an einer Harnwegszelle hält, abnimmt. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass je mehr Cranberry-Saft-Cocktail vorhanden war, desto weniger Fähigkeit hatten die E. coli, sich an die Zelle mit ihren Fimbrien zu klammern.