Wieso sollte Paläo bald wieder out sein? Nic hat eine Frage gestellt, also sollte sie auch ernsthaft beantwortet werden: Nicht alles was "die zeit" schreibt ist richtig. Mit den nicht konkret benannten quellen für "wissenschaftlich Erkenntnisse" muss man sehr vorsichtig sein. Hier verhält es sich wie bei allen Studien, wie sind sie gemacht usw. Das Jäger und Sammler gerne Bauern werden wollten ist doch logisch, wurde doch so der Stress etwas weniger und die Aussicht auf die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln besser. Heute streben doch auch viele Menschen nach fertigen Nahrungsmitteln, um nicht ewig in der Küche zu stehen. Nie war der Absatz von Fertiggerichten und Pizza so hoch wie heute und nie waren die Menschen so dick und krank wie heute. Wenn du tiefer ins Thema einsteigen willst empfehle ich Bücher wie "die Weizenwampe" oder "Leben ohne Brot", da kann man sehr viel über die negativen Eigenschaften bzw. Auswirkungen von Getreide, insbesondere Vollkorn, lesen. Mit Quellen.....
Ich ernähre mich seit 4 Jahren weitestgehend Paläo, also kein Brot, keine Nudeln, kein Reis, keine Kartoffeln. Es hat mir nicht geschadet, warum auch? Das Gegenteil ist eingetreten und deshalb bleibe ich dabei.
Viele Grüße Rola
Achso, eine Diät ist es übrigens nicht, es ist eine Ernährungsform.
ja richtig, Paleo ist keine Diät sondern eine Erährungsweise. Ernährungform heißt im Englischen "diet", wahrscheinlich hat es der Zeit-Autor bei der Übersetzung aus dem Englischen nicht so genau genommen. Ich bin mir sicher, dass im Vergleich zur industriellen Massen-"Fütterung" zuckerhaltigen und weißmehlreichen Produkten eine Ernährung wie bei unseren Ahnen viele Gesundheitsvorteile bietet. Das Weizenwampe-Buch habe ich auch gelesen! Ich kann mir andererseits auch nicht vorstellen, dass sich all unsere Nomaden-Vorfahren in der ganzen Welt mit gleichen Kohlenhydrat/Fett/Proteinanteilen ernährt haben. Außerdem frage ich mich, ob die Anti-Nährstoffe aus Weizen, Reis & Co vielleicht eine submaximale Gesundheit verursachen, aber vielleicht trotzdem gerade deshalb die Lebensspanne "strecken".
Ja, ich ernähre mich auch low carb seit 4 Jahren. Der Anteil KH recht von 20-max. 100 g. Er schwankt so stark, weil ich an manchen Tagen leider der falschen Schokolade nicht widerstehen kann. An kein Brot, keine Nudeln, kein Reis, Keine Kartoffeln halte ich mich immer. Ausnahme 1-2 mal im JAHR. Wieso sollte das Zeug die Lebensspanne strecken? Da kenn ich keine seriöse Aussage dazu. Wenn Du damit meinst, dass die Leute heute länger leben, verweise ich auf die tolle Schulmedizin, die komfortablen Lebensumstände, viele ausgerottete Krankheiten und keine Kriege....... Der wichtigste Beweggrund für meine Ernährung ist die Tatsache, dass es mir damit richtig gut geht, ich so schlank bin wie in jungen Jahren(wieder), nach dem essen nicht mehr müde, leistungsfähiger und klarer im Kopf bin. Das ist meine ganz persönliche Erfahrung. Ansonsten hat mich das Buch anti aging und prävention überzeugt, sollte ich damit meine funktionelle Lebensspanne verlängern, würde ich mich zusätzlich freuen. Muss bloß noch einen Weg weg von Nougatschokolade finden
kenne das Problem mit Nougat. Stecke immer ein Stück Bitterschokolade (min. 80 %) zusammen mit einem Stück Nougat in den Mund. Passt geschmacklich perfekt und streckt sozusagen den ungesünderen Anteil.
Die Paleo-Ernährung finde ich gar nicht mal so schlecht, aber Naschereien? Wenn ich mal eine Heißhungerattacke habe, sind Beeren oder Honig einfach nicht wirklich das, wonach ich mich sehne.... Hat jemand vielleicht einen Paleo-gerechten Tipp für Heißhunger?
Heißhunger? Du meinst echten Heißhunger? Dann hattest du zuvor hochglykemische Lebensmittel gegessen, den Fehler also bereits zuvor begangen... wie wäre es mit einem gekochten Ei oder einem Beef-Jerky?
Zitat von Rola im Beitrag #3Nicht alles was "die zeit" schreibt ist richtig. Mit den nicht konkret benannten quellen für "wissenschaftlich Erkenntnisse" muss man sehr vorsichtig sein. Hier verhält es sich wie bei allen Studien, wie sind sie gemacht usw.
Da gebe ich dir vollkommen Recht, nur ist auch die Paleobewegung nicht ganz ohne wirtschaftliche Interessen entstanden. Ob sie gesünder ist, für jemanden der keine Gluten- oder Lactoseallergie hat, ist nämlich bis heute nicht wissenschaftlich belegt.
Übergewichtige Diabetiker nehmen in 12 Wochen 6,7kg, ohne immer noch Übung 5,7 kg, ab- mit einer Paleoernährung, ad libitum. Natürlidh eingehend mit drastisch verbesserter Insulinsensivität.
Effects of a Paleolithic diet with and without supervised exercise on fat mass, insulin sensitivity, and glycemic control: a randomized controlled trial in individuals with type 2 diabetes
ZitatAbstract Background
Means to reduce future risk for cardiovascular disease in subjects with type 2 diabetes are urgently needed. Methods
Thirty-two patients with type 2 diabetes (age 59 ± 8 years) followed a Paleolithic diet for 12 weeks. Participants were randomized to either standard care exercise recommendations (PD) or 1-h supervised exercise sessions (aerobic exercise and resistance training) three times per week (PD-EX). Results
For the within group analyses, fat mass decreased by 5.7 kg (IQR: −6.6, −4.1; p < 0.001) in the PD group and by 6.7 kg (−8.2, −5.3; p < 0.001) in the PD-EX group. Insulin sensitivity (HOMA-IR) improved by 45% in the PD (p < 0.001) and PD-EX (p < 0.001) groups. HbA1c decreased by 0.9% (−1.2, −0.6; p < 0.001) in the PD group and 1.1% (−1.7, −0.7; p < 0.01) in the PD-EX group. Leptin decreased by 62 % (p < 0.001) in the PD group and 42 % (p < 0.001) in the PD-EX group. Maximum oxygen uptake increased by 0.2 L/min (0.0, 0.3) in the PD-EX group, and remained unchanged in the PD group (p < 0.01 for the difference between intervention groups). Male participants decreased lean mass by 2.6 kg (−3.6, −1.3) in the PD group and by 1.2 kg (−1.3, 1.0) in the PD-EX group (p < 0.05 for the difference between intervention groups). Conclusions
A Paleolithic diet improves fat mass and metabolic balance including insulin sensitivity, glycemic control, and leptin in subjects with type 2 diabetes. Supervised exercise training may not enhance the effects on these outcomes, but preserves lean mass in men and increases cardiovascular fitness.
Danke Niko Freiher, das ist ein interessanter Bericht .
Einiges daraus ist mir bereits bekannt, viele Leute verzichten ganz überflüssigerweise auf KH, sie kasteien sich umsonst. Für mich wäre der Preis zu hoch, vor allem, wenn man bedenkt, dass so eine Diät gar nicht richtig funktionieren kann, auf jeden Fall nicht auf Dauer gesehen.
Ich möchte mich hier der Sichtweise von Rola anschließen. Habe mich zwar nicht konsequent im Sinne von "Paläo" ernährt. Von vorgefertigten "Diäten" halte ich eigentlich nicht viel (las mal ein Buch "The End of Dieting"). "Low Carb" erschien mir nachvollziehbar, siehe auch www.marathonfitness.de. Es war im Zusammenspiel mit Kraftsport und etwas Kardiotrainnig letztlich erfolgreich (-17 kg in ca. 6-7 Monaten). Ist mir nun nicht so schwer gefallen. Vor allem, wenn man die Erfolge sieht, steigt der Optimismus. Schokolade mit > 85% Kakao habe ich auch gegessen, sogar mal ein Stück Kuchen (in kleinen Abschnitten, schließlich muss man ja auch "Carb Back Load" ;) machen ...). Das Kontrollinstrument war die Waage (täglich jeden Morgen in gleichem "Zustand" wiegen, Gewicht aufschreiben). Ganz einfacher Regelkreis: bei Zunahme etwas die Kalorienmenge reduzieren, bis wieder eine kleine Reduktion erfolgt. Das muss logisch einfach funktionieren. Unterstützt habe ich mit den üblichen NEM's, ein paar Aminosäuren.
Nach dem Erreichen des Zielgewichtes mache ich das immer noch, nur Low Carb nicht mehr so streng. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mich "kasteien" muss. Allerdings, der Kraftsport bleibt. Und bekanntlich nehmen Muskeln ja auch Glykogen auf und verbrennen Fett, nebst anderen Wirkungen. Ich fühle mich jedenfalls sehr gut. Es ist zum Selbstläufer geworden, denke ich. Das "Metabolische Syndrom" hat sich hoffentlich für immer verabschiedet. Wie gesagt, das ist meine Erfahrung. Früher wollte ich da auch nicht ran, aber ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt. Selbst meine Diabetologin war höchst erstaunt, was möglich ist. Aber ich muss sagen, die Ideen und die Anleitung kamen eher nicht aus der Medizin, sondern aus dem o.g. Blog. Auf jeden Fall sollte man keine Berührungsängste mit dem Fitness-Studio haben. Wie hat Chris Michalk sinngemäß geschrieben hat: "Lies nicht erst 10 Bücher, gehe ins Studio und nimm ein Stück Eisen in die Hand .."
Respekt, 17 kg in ca. 6-7 Monaten sind eine stolze Leistung! Wieviel bzw. wie oft hast du dafür trainiert und wie lange hat es gedauert, bis die ersten Erfolge sichtbar waren?
Und zur Paläo-Ernährung: An mir ist dieser Trend bis vor kurzem tatsächlich etwas vorbeigegangen. Habe erst davon gehört, seit ich mich im Rahmen meiner Diabetes-Erkrankung mehr mit diversen Diäten beschäftigt habe.
Dass man sich fitter und gesünder fühlt, wenn man auf industriell gefertigte Lebensmittel und Fast Food verzichtet, erscheint mir nur logisch. Ob es dafür die ganze Vermarktungsmaschinerie der Paleo-Bewegung braucht, sei mal dahingestellt. Für mich persönlich ist das Ganze mehr Lifestyle als bloße Ernährungsform. Aber wenn man wie Rola sehr gut damit zurecht kommt, soll jeder machen, was ihm persönlich guttut.
Soweit auf jeden Fall meine Meinung als Laie, ihr beschäftigt euch ja hier um einiges intensiver mit Studien, die wirklich etwas dazu beitragen könnten
Paläodiät aus Früchten, Wurzeln und Salat In den letzten Jahren hatte es sich selbst auf bunten Diätseiten herumgesprochen: Essen wie in der Steinzeit ist gesund. Schön: Aber was aß man denn in der Steinzeit? Jedenfalls nicht nur Fleisch, zeigt ein seltener Blick in uralte Speisekammern.
Die Vorfahren der modernen Menschheit ernährten sich im Hauptmigrationskorridor der frühen Menschheit auf dem Weg aus Afrika heraus ziemlich vielseitig: Offenbar standen regelmäßig Meeresfrüchte, Wurzelgemüse, allerlei Kräuter, Früchte und Nüsse auf dem Speiseplan, wie die Analysen von uralten Siedlungsplätzen nun belegen. Schon vor rund 780 000 Jahren hatten Homo-erectus-Siedler beim Zubereiten ihrer Mahlzeiten in der Levante demnach auf mindestens 55 unterschiedliche Pflanzenarten zurückgegriffen, berichten Yoel Melamed von der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan und seine Kollegen. Die Wissenschaftler hatten aus Bodenproben den Paläospeisezettel von Menschen rekonstruiert, die im Acheuléen an der Fundstelle Gesher Benot Ya‘aqov gelebt haben.
Was Menschen in der Altsteinzeit zu sich genommen haben, war bislang kaum durch Fundstücke von eindeutig identifizierbaren Speiseresten, sondern höchstens indirekt aus Schlussfolgerungen bekannt: Gerade einmal zwei Orte – einen in Afrika sowie die Seeufer-Tongrube von Mülheim-Kärlich in Rheinland-Pfalz mit dort gefundenen Haselnussschalen – verrieten bislang ganz direkt auch etwas über mögliche vegetarische Ernährungsgewohnheiten. Nun sind die Forscher in Israel aber auf besonders gut erhaltene pflanzliche Reste gestoßen, die eindeutig der Speisekammer von Altsteinzeitsiedlern zuzuordnen sind: Die dort gefundenen essbaren Pflanzen – Teile von Nüssen, Samen, Früchten, Wurzeln und Gemüsen – finden sich lediglich in den höheren Bodenschichten aus Epochen, in denen Menschen vor Ort siedelten; sie fehlen aber auffällig in älteren, darunterliegenden geologischen Lagen. Vertreten sind vor allem Teile nahrhafter Pflanzen, etwa Wassernüsse oder die ernährungsphysiologisch wertvollen Samen von Stachelseerosen.
Zitat Gewiss war die Ernährung im altsteinzeitlichen Gesher Benot Ya‘aqov nicht deutlich anders als an anderen Orten, schlussfolgern die Forscher: Überall hatten Pflanzen sicherlich einen Anteil an der Ernährung. Sie war demnach wohl insgesamt deutlich vielfältiger und weniger fleischlastig, als man früher angenommen hat – vielleicht sorgte für diese Fehleinschätzung, dass die fett- und eiweißreichen Überreste von Fleischmahlzeiten an Fundstellen häufig länger deutlich erkennbar bleiben als die Überreste vegetarischer Mahlzeiten.
Das überrascht nun sicher nicht. Jagdglück hatte man mit Sicherheit nicht täglich und überhaupt war Fleisch wohl auch damals ein gewisser "Luxus", wie bei uns bis vor gar nicht langer Zeit ja auch der 1xwöchentliche Sonntagsbraten. Ich bin sicher, fleischreiche Tage nach erfolgreicher Jagd und darauffolgende längere fleischlose und dafür notgedrungen pflanzenreiche Zeiten haben sich mit gewissen Hungerperioden nicht nur jahreszeitlich bedingt abgewechselt.
Sehe ich genau so! Der große Fleischanteil in Paläo Ernährungsplänen verwirrte mich auch. Es geht mehr um die Mentalität, die Reduktion von Zusatzstoffe und das zurückgreifen auf Rohkost.
Keine schlechte Idee meiner Meinung nach, wenn auch nicht opti umgesetzt
Bemerkenswerterweise ist die Prämisse der Paleo-Ernährungsweise - nämlich dass sich unsere Gene seit der Steinzeit so gut wie nicht verändert haben - wissenschaftlich widerlegt. Ich zitiere aus dem Silke Rosenbuschs Blog Rohe Lust:
Zitat… sind Untersuchungen bezüglich der Gene von 101 europäischen Skeleten aus dem Bronze-Zeitalter, also 2200 bis 800 v. Ch. Es ging um das Gen, welches erwachsenen Menschen erlaubt Lactose zu verstoffwechseln. In der Bronzezeit hatte dieses Gen nur jeder 20., also 5% der Bevölkerung, heutzutage in Europa sind es zwischen 50% im Süden und 90% im Norden, die nicht laktoseintolerant sind. Das belegt, dass selbst innerhalb von nur wenigen Generationen und nur 2000-3000 Jahren immense genetische Anpassungen passieren können …
Dieses häufg gehörte Arguement ist doch gar keines, es zeigt nur die Ignoranz und das Nichtwissen desjenigen, der es vorbringt.
Denn Lactose kann jeder als Kleinkind verdauen, ist es doch das Hauptkohlenhydrat in der humanen Muttermilch. Bei vielen Menschen wird nur die Expression des Enzyms Laktase in späteren Jahren abgeschaltet, sie werden dann "laktoseintolerant". Ein komplett neues Enzym für eine neue fiktive Nahrungquelle durch Mutationen und Selektionen zu "erfinden" ist viel mehr als die Expression eines bereits vorhandenen Enzyms herunterzufahren, sowas dauert tausende von Generationen. Tatsächlich! Vielleicht sollte man mal weniger X-Men schauen und sich stattdessen mehr mit langweiligen Genetikbüchern beschäftigen
@Scout Das finde ich interessant. Hört sich logisch an. Doch ich weiß auch das Wissenschaftler doch oft recht haben, das hat mich schon manchmal genervt ;-)
Was meinst du was sich geändert hat? Die Epigenetic? So hartnäckig? Ich weiß es nicht.
Deuterium könnte doch Stangbrüche begünstigen? Ich suche immer noch nach meinem optimalen Wasser.