Leptin ist ein Proteohormon, es hemmt das Auftreten von Hungergefühlen und spielt eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Fettstoffwechsels von Menschen und anderen Säugern.
Bei Adipositas findet man paradoxerweise erhöhte Leptin-Spiegel. Eigentlich sollten sich Übergewichtige Menschen SATT fühlen. Das Problem liegt jedoch darin, dass die dauerhaft erhöhten Leptin-Spiegel mit einer Leptin-Resistenz auf der Rezeptorebene einhergehen.
Da Leptin eine wichtige Rolle für die Energiebilanz des Organismus spielt, ist es nur logisch dass es auch Einflüsse auf den Alterungsprozess hat:
Leptin und Adiponektin sind im Stoffwechsel eng miteinander verknüpft. Adiponektin wird gebildet, wenn die Fettspeicher geleert sind. Hohe Adiponektinlevel stellen die Insulinsensitivität wieder her, hoher Adiponektinspiegel schützt vor Diabetes. Zudem wirkt Adiponektin antiinflammatorisch und schützt vor Atheriosklerose.
Adipocytokines and aging: adiponectin and leptin.
ZitatAdiponectin is an insulin sensitizing, anti-inflammatory, and antiathoregenic adipokine. Centarians have higher adiponectin levels associated with longevity. [...] There have been conflicting reports of not only the effects of aging on leptin, but also the effects of leptin on age-related diseases including sarcopenia, Alzheimer's disease and cardiovascular diseases. Aging is also associated with resistance to leptin and/or to a decrease of receptors for this hormone.
Es geht also hauptsächlich darum eine Leptinresistenz zu vermeiden. Was verursacht eine Leptinresistenz? Abgesehen von genetischen Ursachen und der Alterung haben Lifestyle-Faktoren den größten Einfluss. Wie Leptin durch den Lifestyle beeinflussbar ist, wird in diesem Video gut erklärt:
What Causes Leptin Resistance? — Stephan Guyenet, Ph.D.
Bei der Alzheimer-Erkankung ist der Leptin-Signalweg beeinträchtigt - und umgekehrt: Ein beeinträchtigtes Leptin-Signalling fördert die Alzheimer- Erkankung:
17α-Östradiol wirkt wohl über Leptin wie ein CR-Mimetikum:
ZitatThe authors propose that activation of the hypothalamic leptin signaling pathway rather than a remodeling in the metabolic balance, a well-known hallmark of calorie restriction (12,13), could be at play. Consistent with these observations, energy expenditure and energy content in feces were not altered between experimental groups. Decreased plasma and epididymal WAT levels of proinflammatory markers, such as tumor necrosis factor alpha (TNF-α) and interleukin-6 (IL-6), were observed after 17α-E2 treatment together with the suppression of a senescence-associated secretory phenotype in WAT.
[...]
The observations presented in this study support the notion that 17α-E2 supplementation confers metabolic benefits comparable with the effects of chronic calorie restriction and other forms of dietary restriction
17α-Estradiol: A Novel Therapeutic Intervention to Target Age-related Chronic Inflammation https://doi.org/10.1093/gerona/glw041
P.S.: Hier auch schon gepostet: Nicht-feminisierende Östrogene P.P.S.: 17α-Östradiol unterdrückt zwar die Signale von seneszenten Zellen, hat aber keine senolytische Wirkung.
Adiponektin hat die Gennamen GBP-28, AdipoQ und Acrp30 und gehört zu den Adipokinen (Fettgewebshormonen). Der Körper bildet es mithilfe des Gens APMI auf dem Chromosom 3q27. Die Produktion von Adiponektin erfolgt immer dann, wenn die Fettzellen nur gering gefüllt sind.
Adiponektin reguliert zusammen mit Leptin, Insulin und anderen Hormonen den Glucosestoffwechsel. Es verändert die Wirkung von Insulin auf die Fettzellen. Daher wird es auch als Immun-Modulator bezeichnet. Ist der Adiponektin Gehalt im Blut niedrig, ist die Wirkung von Insulin ebenfalls abgeschwächt.
Da übergewichtige Menschen und Insulin resistente Patienten einen niedrigen Adiponektin Spiegel haben, ist ihr Risiko, einen Diabetes Typ-2 zu bekommen, deutlich höher als das von Personen mit Normalgewicht. Adiponektin wirkt an den Rezeptoren AdipoR1 und AdipoR2. AdipoR1 befindet sich in den Skelettmuskeln, AdipoR2 im Lebergewebe. Bei Menschen mit einem normalen Adiponektin Spiegel im Blutserum erhöht das Hormon die Empfindlichkeit gegenüber Insulin und wirkt einer Insulinresistenz entgegen.
ZitatAstragalus für das Herz-Kreislauf-System (Astragalus ist im Zusammenhang mit Adiponektin auch interessant.)
In Versuchen mit fettreich ernährten Hamstern konnte die Zufuhr von Astragalus die Blutfettwerte der Tiere erheblich verbessern. Vermutlich führen die organischen Säuren und Phytosterole der Wurzel zu einer verminderten Resorption von Cholesterin im Darm und beschleunigen die Sterolausscheidung. Erhöhte Blutfettwerte gelten als einer der Risikofaktoren für Erkrankungen, die unter dem metabolischen Syndrom zusammengefasst werden, wie Übergewicht, Diabetes, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Hier könnte Astragalus künftig eine wichtige Rolle bei der Prävention und Heilung spielen. Außerdem erhöht die Wurzel die Produktion des Hormons Adiponektin, das den Blutdruck reguliert und bei der Entstehung von Arteriosklerose beteiligt ist. Auch bei Herzschwäche zeigten sich in einer Studie mit 90 Patienten, die unter einer chronischen Herzschwäche litten, deutliche Verbesserungen. Ab einer Dosis von 4,5 g wurden die Herzkontraktionen stärker.[5]
Wirkstoff Celastrol kann Hungergefühl von Übergewichtigen reduzieren
Zitat Der steigende Konsum hoch verarbeiteter Lebensmittel, Bewegungsmangel und eine Reihe weiterer Faktoren haben dazu geführt, dass wie eine Studie des Robert Koch-Institut (RKI) bestätigt in Deutschland 67 Prozent aller Männer und 53 Prozent aller Frauen an Übergewicht leiden. Die Folgen dieser Volkskrankheit sind unter anderem steigende Diabetes-Erkrankungen, Bluthochdruck und Herzprobleme. Betroffene sollten daher dringend abnehmen, um ihre Gesundheit langfristig zu erhalten.
In vielen Fällen ist dies jedoch nur schwer möglich, weil die Wirkung des Sättigungshormons Leptin gestört ist und so ein permanentes Hungergefühl besteht. Die Wissenschaft sucht daher seit längerem nach Möglichkeiten, die den betroffenen Menschen ein normales Sättigungsgefühl zurückgeben sollen, um ihnen so das Abnehmen zu erleichtern.
Wirkstoff aus der traditionellen chinesischen Medizin
Celastrol aktiviert Mechanismen zur Gewichtssteuerung
Verantwortlich für die Gewichtsabnahme ist laut Katrin Pfuhlmann, Autorin der Studie „die Reaktivierung der körpereigenen Mechanismen zur Gewichtssteuerung, die bei Fettleibigkeit sonst aussetzen.“ Dies erfolgt dadurch, dass Celastrol auf das Sättigungszentrum im Gehirn wirkt und dort die für das Sättigungsgefühl nötige Leptin-Sensitivität wiederherstellt.