In der hier dargestellten Studie wird klar, warum Schilddrüsenhormone zwar vor Krebs schützen, aber gleichzeitig die zelluläre Alterung anheizen. Wundert mich beides nicht.
Im Grunde besagt ja schon eine der ältesten Alterstheorien, die Rate of Living-Theory, dass eine Stoffwechsel-Umsatzsteigerung auch zu einer schnelleren Alterung führt. Das wird zum Teil auch über die Schilddrüsenhormone vermittelt. So führt z.B. mehr Trijodthyroin zu einem vorzeitigen Eintritt der Zellen in die Seneszenz, wie im vorigen Post dargestellt.
Bedeutet das, dass wir unsere Schilddrüse herunterregulieren müssten, um die Alterung zu verzögern? Ich denke nicht, denn eine Unterfunktion birgt wiederum große Risiken für andere lebensverkürzende Erkrankungen.
Aber: Wenn du dir einen Hochleistungsstoffwechsel wünschst, solltest du bedenken dass auch diese Münze eine zweite Seite hat.
Betrachtet man langlebige Menschen, fällt auf, dass diese in der Regel hohe TSH-Werte haben, jedoch gleichzeitig optimale T3 und T4 -Werte aufweisen:
Ich kenne mehrere Frauen die Hashimoto haben und an Brustkrebs erkrankt sind. Sie waren meines Erachtens alle zu niedrig eingestellt mit ihren Hormonen. Alle zu dick und immer müde. Eine Frau die ich kenne, die Hashimoto hat, ist an Hautkrebs erkrankt. Alles Zufall? Ich denke nicht. Ich fühle mich nur wohl mit einem T3 und T4 Präparat und höher eingestellt. Liebe Grüße von Julie
Zitat von Prometheus im Beitrag #2 Bedeutet das, dass wir unsere Schilddrüse herunterregulieren müssten, um die Alterung zu verzögern? Ich denke nicht, denn eine Unterfunktion birgt wiederum große Risiken für andere lebensverkürzende Erkrankungen.
Mit anderen Worten: Wenn du in deiner Situation Schilddrüsenhormone benötigst, ist es völlig richtig, dass du substituierst - ohne Substitution wäre es um deine Gesundheit schlechter bestellt.
Ich frage mich aber, ob sich mit einer SD-Hormonsubstitution alle durch Schilddrüsenerkrankungen hervorgerufenen Hormon-Probleme zufriedenstellend lösen lassen.
Durch die Substitution wird TSH und TRH unterdrückt. Das wird leider derzeit therapeutisch nicht berücksichtigt.
TSH brauchen wir aber unter anderem, damit die Schildrüse - und andere Gewebe - Jod vernünftig aufnehmen können - um nur ein Beispiel zu nennen.
Ein anderer Gesichtspunkt: Es ist sehr schwierig, die natürlichen Rhythmen der Schilddrüsen-Hormonsekretion nachzuahmen.
Zitat von Julie im Beitrag #3Ich kenne mehrere Frauen die Hashimoto haben und an Brustkrebs erkrankt sind. Sie waren meines Erachtens alle zu niedrig eingestellt mit ihren Hormonen. Alle zu dick und immer müde. Eine Frau die ich kenne, die Hashimoto hat, ist an Hautkrebs erkrankt. Alles Zufall? Ich denke nicht. Ich fühle mich nur wohl mit einem T3 und T4 Präparat und höher eingestellt.
Es ist ja längst bekannt, dass der TSH Wert mit dem Alter steigt, einfach weil die freien Werte sinken. Die Schilddrüse produziert im Alter oder besser gesagt, ab den mittleren Jahren immer weniger Hormone, so das es zu einer Unterfunktion kommen kann.
Wie sehen denn Deine freien Werte aus und was ist mit Deinem TSH, ist der unter der Substitution supprimiert?
Ich nehme nur L-Thyroxin , mein T3 ist allerdings trotzdem gestiegen, er ist im Moment höher als mein T4 Wert, früher war das nicht der Fall.
Hallo Parcel, mein TSH ist praktisch kaum noch messbar. Ist aber wohl normal, wenn man seit Jahrzehnten Schilddrüsenhormone einnimmt. Nehme ich weniger Hormone, bin ich ein Wrack. Ich hatte ewige Jahre schlimme Schmerzen von Kopf bis Fuß. Seitdem ich noch ein T3 Präparat bekomme habe ich nur noch selten Schmerzschübe. Liebe Grüße von Julie
ich habe das auch schon oft gehört, dass es den Leuten mit T3 besser gehen soll als wenn sie nur, so wie ich, L-Thyroxin substituieren. Ich nehme auch schon jahrzehntelang Schilddrüsenhormone und was mich bei der letzten Messung sehr erstaunt hat, dass mein T3 Wert so gestiegen ist, früher war er nie so hoch. Nun nehme ich an, dass das was mit der DHEA Substitution zu tun hat, ich habe nämlich gelesen, das DHEA die Umwandlung von T4 nach T3 verbessert.
Ich habe vor der BE auch überlegt mir mal T3 zusätzlich verschreiben zu lassen, aber das ist ja nun nicht mehr erforderlich. Mein T3 Wert war weit über dem Referenzbereich, allerdings hatte ich vor der BE L-Thyroxin bereits genommen, das mache ich aber meistens so.
Eine Bekannte von mir ist der Meinung, dass sie von der Schilddrüsen-Hormonsubstitution Zahnprobleme und Osteoporose bekommen habe. Ist da möglicherweise was dran?
Ja, wenn sie über einen sehr langen Zeitraum viel zu hoch eingestellt war, ist es durchaus möglich. Vorbeugend kann man aber auch Mineralien und Vitamine nehmen, die die Knochen und Zähne gesund erhalten, ich denke, das ist gerade bei Schilddrüsenproblemen wichtig.
Zitat von Julie im Beitrag #10@parcel mein TSH ist nach 30 Jahren Hormoneinnahme gar nicht mehr messbar. Das ist aber ganz normal und hat nichts zu bedeuten.
Wichtig sind die freien Werte, denn es ist möglich, dass der TSH Wert nicht mehr richtig anzeigt, nach vielen Jahren der Hormoneinnahme. Allerdings sollte man seine freien Werte kennen, die zeigen immer ganz zuverlässig an, wo man steht.
Es gibt durchaus auch viele Menschen, die jahrelang Schilddrüsenhormone nehmen und trotzdem noch einen TSH Wert im Referenzbereich haben, das ist alles individuell.
Zitat von LeeYa im Beitrag #8Eine Bekannte von mir ist der Meinung, dass sie von der Schilddrüsen-Hormonsubstitution Zahnprobleme und Osteoporose bekommen habe. Ist da möglicherweise was dran?
Bei Zähnen und Knochen geht es im Wesentlichen um den Calzium-Stoffwechsel. Dabei spielen Vitamin K2 und Vitamin D die Hauptrollen. Die Schilddrüse ist da erst einmal nicht beteiligt. Und bei beiden Vitaminen sehe ich eine deutliche Mangelversorgung in der Bevölkerung. Bei Vitamin D ist das ja wohl inzwischen jedem klar. Bei Vitamin K2 MK7 liegt die normale Aufnahme bei 45ug/Tag. Um den Großteil der GLA-Proteine zu carboxylieren (und damit das Calzium in Knochen und Zähne zu leiten), braucht man aber 600ug/Tag. Bei Vitamin D3 sind 70iU pro Tag und Kg Körpergewicht angesagt.
Ich substituiere entsprechend und kann sagen, dass ich noch nie so harte und gesunde Zähne hatte.
Meine freien Schilddrüsenwerte haben sich verändert, wie die letzte BE gezeigt hat. Ich nehme nun seit einigen Tagen zum LT, was ich allerdings drastisch gesenkt habe, eine niedrige Dosis T3.
Mich würde interessieren, ob Du ein Mischpräparat, bestehend aus T4 und T3 nimmst oder auch die beiden Hormone einzeln. Ich habe mich jetzt erst einmal für beide Hormone entschieden, weil ich denke, so kann man es besser dosieren und auch leichter die richtige Dosis finden. Bisher merke ich noch nicht viel von der Umstellung, eventuell habe ich mich unter meiner alten Dosis etwas besser gefühlt, daran war ich aber auch gewöhnt. Aber wie ich schon schrieb, waren meine Werte nicht mehr in Ordnung, der ft4 war viel zu hoch und der ft3 ist nicht mitgezogen, er dümpelte so bei gut 50%.
ich nehme die Hormone getrennt und splitte. Nach meinen Werten richte ich mich gar nicht mehr. Ich gehe nach meinem Befinden. Hattest du dich denn schlechter gefühlt unter der ursprünglichen Dosierung? Liebe Grüße von Julie
ich nehme die Hormone getrennt und splitte. Nach meinen Werten richte ich mich gar nicht mehr. Ich gehe nach meinem Befinden. Hattest du dich denn schlechter gefühlt unter der ursprünglichen Dosierung? Liebe Grüße von Julie
Nein, ich habe es nicht bemerkt, dass die Werte sich so negativ verändert haben. T3 splitte ich auch, nehme aber ohnehin nur eine sehr geringe Dosis. Ich bin mittlerweile davon überzeugt, dass man Symptome oft nicht so richtig zuordnen kann. Beispielsweise hatte ich des Öfteren mal Oberbauchschmerzen, die habe ich mit Pfefferminzöl ect. dann behandelt. Mein Arzt hat mir immer gesagt, mir fehle ein Enzym, ja aber welches, das wusste er auch nicht.
Nun ist Licht in die Angelegenheit gekommen, ab der ersten Minidosis T3 habe ich niemals mehr wieder diese Oberbauchschmerzen gehabt. Sie hatten also etwas mit der Umwandlung zu tun, von T4 nach T3. Die neuen Werte zeigen ja auch eine Umwandlungsschwäche an, die ich vor Jahren noch nicht hatte.
Das ist zunächst einmal Thema Darm. Mal wieder – natürlich. Die Mikroflora des Darms ist verantwortlich für ungefähr 20 Prozent der Konversion von T4 in T3. Das macht die gastrointestinale Sulfatase und die sorgt hier im Darm für die Umsetzung. Das ist einer der Gründe, warum nach einer Antibiotika-Therapie – ich hatte heute eine Patientin, die da gerade ganz extrem darunter leidet – die Konversion plötzlich völlig zusammenbricht und man oft ganz müde und erschöpft ist und sich total mies fühlt. Weil das Mikrobiom stark beeinträchtigt wurde und dadurch die Konversion eben auch stark beeinträchtigt wird. Also das ist einer der Punkte: Darm.
Dann ist die Leber der nächste Punkt. Da hatten wir ja auch schon in einem anderen Live-Beitrag drüber gesprochen und über genetische Polymorphismen, die dazu führen, dass bestimmte Umwandlungsprozesse oder insgesamt die Prozesse der Leber beeinträchtigt laufen. 60 Prozent der Konversion erfolgt in der Leber. Das heißt, insgesamt, wenn dein Stoffwechsel verlangsamt läuft. Und zum anderen: Wenn du bestimmte Leberfunktionsstörungen hast, dann funktioniert auch dieser Mechanismus deutlich schlechter.
Die intrazelluläre Ansprechbarkeit für T3, also dass T3 da überhaupt rein kann, ist oft eingeschränkt. Das heißt, du bist auf einen höheren T3-Spiegel angewiesen als jemand gesundes. In einem Patientenkollektiv hat sich eingebürgert, dass man sagt: „Okay, man sollte versuchen bei 75 Prozent zu sein“. Statistisch gesehen ist jemand gesundes in etwa bei 50 Prozent mit dem T3, hat also einen niedrigeren Spiegel bei wahrscheinlich besserem Befinden. Das bedeutet, es braucht einen höheren T3-Anteil, um wirklich den Effekt zu erzielen, den man gerne haben möchte.
Die Symptome einer Hyperthyreose sind im höheren Lebensalter anders als bei jüngeren Patienten. Bei älteren Patienten zeigt sich die Überfunktion häufig allein durch Herzrhythmusstörungen, Gewichtsverlust und Müdigkeit.
Auch bei Schilddrüsenhormonen sei mittlerweile bekannt, dass TSH und das biologisch aktive Trijodthyronin (T3) im Alter weniger synthetisiert werden, sagte die Endokrinologin aus Anlass eines Kongresses in Düsseldorf.
Auch komme es zu einer Verminderung der Jod-Clearance. Die Halbwertszeit von T4 hingegen ist im Alter verlängert. Aus Studien bei Hundertjährigen sei bekannt, dass T3 verbunden mit einem verminderten Stoffwechsel und niedrigem Körpergewicht besonders niedrig ist.
Kräuter zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion im Alter.
◾Zu geringe T3- und T4-Produktion. ◾Schlechte Konversion des inaktiven Hormons T4 in das aktive Hormon T3. ◾Zu hohe Produktion von reversem T3 (rT3).
Gegen diese körperlichen Fehlfunktionen sind ein paar Kräuter gewachsen, die in der östlichen Medizin schon lange bekannt sind, nämlich: ◾Ashwagandha: Soll die T3- und T4-Produktion anregen. ◾Guggul: Soll die Konversion von T4 in T3 verbessern. ◾Koreanischer Ginseng: Soll die Konzentration von reversem T3 (rT3) abbauen.
Bei Kindern und Jugendlichen sind die basalen TSH-Werte im Vergleich zu Erwachsenen deutliche höher. Deshalb gelten für beide Kollektive unterschiedliche Normalwerte. Im Alter steigt der basale TSH-Wert zunehmend an.
Als Ursache der altersbedingten Veränderungen von TSH wird einerseits eine verminderte TSH-Sekretion, zum anderen ein verändertes Ansprechen der Hypophyse auf niedrige fT4-Werte diskutiert. Surks MI et al. (JCME 2007) konnten diese Veränderungen entsprechend den unterschiedlichen Altersklassen bei gesunden Probanden quantifizieren (Abb 1).
Diese Befunde machen verständlich warum TSH Werte zwischen 4 – 10 mU/l bei älteren Menschen eine ganz andere Bedeutung haben als bei jungen Menschen, insbesondere bei schwangeren Frauen, bei denen es gilt einen TSH- Spiegel von 1 mU/l anzustreben.
Im Alter bleibt der fT4 Wert nahezu unverändert während der fT3 Wert abfällt. Die derzeitig gängige Erklärung ist dass der biologische Abbau von fT4 vermindert ist und parallel dazu die Konversion von fT4 zu fT3 sich abschwächt.
Die Bildung von Thyroxin bindendem Globulin (TBG) in der Leber wird durch Östrogene gesteigert, so dass bei einer Hormonersatztherapie der älteren Frau der tägliche Substitutionsbedarf von Levothyroxin sich erhöht.
Das in der Behandlung von Depressionen verwendete Lithium löst bei nahezu jedem 2. älteren Patienten eine Hypothyreose aus. Regelmäßige Kontrollen des basalen TSH-Wertes sind deshalb bei dieser Patientengruppe unumgänglich.
Viel zu wenig beachtet wird in diesem Zusammenhang dass bei älteren Patienten auch jodhaltige Nahrungsergänzungsmittel, Augentropfen, Desinfektionsmittel und Expektorantien eine Hyperthyreose auslösen können. Bei der Anamnese sollte deshalb gezielt gefahndet werden.
Guggul-Extrakt sollte nicht zusammen mit Warfarin, Aspirin, nichtsteroidalen entzündungshemmenden Medikamenten oder anderen Medikamenten, die die Blutgerinnung hemmen, eingenommen werden. Guggul-Extrakt kann das Risiko schwerer oder unkontrollierter Blutungen erhöhen, wenn er zusammen mit diesen Arzneimitteln eingenommen wird. Guggul-Extrakt kann mit synthetischen Schilddrüsenhormonen oder anderen Medikamenten zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen interagieren. Zusammengenommen können Guggul- und Schilddrüsenmedikamente das Risiko eines Schilddrüsensturms erhöhen, einer potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung, bei der sehr große Mengen an Schilddrüsenhormonen produziert werden. Guggul-Extrakt kann die Wirksamkeit der Medikamente Propranolol oder Diltiazem stark reduzieren.