Die Entwicklung einer umfassenden Alterstheorie ist extrem wichtig, um die Forschung voranzubringen (und neue Strategien gegen das Altern zu finden)
Zitat Nothing can be more important than the universal concept of aging to guide future research
Laut Vadim N. Gladyshev sei der Alterungsprozess sowohl genetisch vorprogrammiert als auch von zufällig aufgetretenen Fehlern vorangetrieben. Natürlich befeuern diese Prozesse sich gegenseitig. Da biologische Prozesse nie vollkommen perfekt stattfinden, sei dies unvermeidlich. Die Gesamtheit der zellulären Veränderungen die im Alter auftreten, bezeichnen er als das
Deleteriom.
ZitatIt is then useful to define the deleterious effects of all these processes as the deleteriome. This term encompasses molecular damage, consequences of additional deleterious processes, as well as increased disorder at all levels, from simple molecules to cells and organs.
Der Autor schlussfolgert, dass Alterung ein Quasi-Programm sei, und schließt sich damit im Grunde der Sichtweise von Mikhail Blagosklonny an, dessen Hyperfunction Theory of Aging ich hier im Forum ja schon ausführlich besprochen habe. Er ergänzt, dass Altern aber gleichzeitig auch durch "hypofunction", von Funktionsverlusten geprägt ist.
Das Deleteriom unterscheidet sich individuell, jeder hat unterschiedliche Schwachstellen. Es sei also wichtig, die Gesamtheit der Altersveränderungen im Blick zu haben.
Kommentar Prometheus Der Begriff "Deleteriom" ist sicherlich elegant. Fragt sich allerdings, welcher praktischer Mehrwert sich aus so einer Theorie generieren lässt. Mein Vorschlag: Um hinterher überhaupt reparieren zu können, wäre ein Vorher/Nachher-Vergleich sinnvoll. Die Differenz ist dann das Deleteriom.