Hallole ihr Lieben, ich nehme seit einiger Zeit Johanniskraut und extra, weil es lichtsensiblisiert einen Sunblocker. Trotzdem habe ich nun einen dunklen Pigmentfleck auf die Wange bekommen. Da ich jeden Tag ein bisschen Östrogencremme , gemischt mit Progesteron ins Gesicht auftrage, frage ich mich nun woher das kommen mag. Ist ein Melasma. Die Creme nehme ich schon lange gemischt und hatte das noch nie...das Johanniskraut seit ca. 8 Wochen erst. Liebe Grüße von Julie
Johanniskraut wirkt ähnlich wie synthetische Antidepressiva
Johanniskraut beeinflusst – genauso wie andere Antidepressiva – den Stoffwechsel der Nervenzellen des Gehirns. Bei Verstimmungen und Depressionen kommt es zu einem Defizit von Botenstoffen (Neurotransmittern) wie Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Die Johanniskrautstoffe können diesen Mangel beheben, indem sie die Wiederaufnahme der Botenstoffe an den Kontaktstellen zwischen den Nervenzellen (Synapsen) hemmen und so die Konzentration der Stoffe im synaptischen Spalt erhöhen. In diesem Wirkmechanismus ist Johanniskraut klassischen Antidepressiva sehr ähnlich.
Der Extrakt macht weder müde noch abhängig
Allerdings dauert es bei Johanniskraut-Extrakt genauso lange wie bei chemischen Antidepressiva, bis sich das Gemüt aufhellt. Rund zwei bis drei Wochen müssen Patienten warten, bis sie die Wirkung des Phytopharmakons verspüren. Allerdings hat Johanniskraut kaum Nebenwirkungen. Es wirkt zwar stimmungsaufhellend und seelisch entspannend, aber nicht dämpfend.
Außer den auf lifeline angeführten, sind möglich-unerwünschte! Wechselwirkungen mit SSRI und SNRI zu erwähnen ...
Zu einer Trp- oder Tyr- Kombi mit hypericum hab nichts gefunden, was dagegen spräche ... (Aminos haben ihre eigenen Dosierempfehlungen, Johanniskraut lässt sich dosisabhängig ein wenig steuern ...Tyr ist mit Rosmarin morgens die bessere Wahl)
Wenn ich ein stärkeres Tief habe und dann mit verschiedenen Mitteln am Hirn herumlaboriere wird es meist schlimmer....auch Bier. Als ob man wüste warum die Antidepressiva genau (positiv) wirken, wenn sie es den tun.
Nebenwirkungen von Johanniskraut: eine systematische Überprüfung
ZitatUm einen Überblick über die verfügbaren klinischen Erkenntnisse zur Sicherheit und Verträglichkeit von Hypericum-Extrakten zu erhalten, überprüften wir (1) die Abbruchraten und Nebenwirkungen in doppelblinden randomisierten Studien, in denen Hypericum-Extrakte mit Placebo- oder synthetischen Standardantidepressiva verglichen wurden; (2) Abbruchraten und Nebenwirkungen in groß angelegten Beobachtungsstudien; und (3) Nebenwirkungen, die in veröffentlichten Fällen und an öffentliche Drogenüberwachungsbehörden gemeldet wurden.
Sicherheit von Hypericum-Extrakt bei leicht bis mäßig depressiven ambulanten Patienten: eine Überprüfung basierend auf Daten aus drei randomisierten, placebokontrollierten Studien
ZitatHypericum-Extrakte wurden von Patienten, Medizinern und Forschern gleichermaßen als Antidepressiva ohne spezifische Nebenwirkungen angesehen. In letzter Zeit gab es Diskussionen über mögliche Wechselwirkungen zwischen Johanniskraut und anderen Medikamenten.
Für die Umfragedaten der drei Studien war der Prozentsatz der Patienten mit unerwünschten Ereignissen unter Hypericum-Extrakt-Exposition vergleichbar mit Placebo. Es wurde auch festgestellt, dass das Medikament keine Auswirkungen von Sedierung, anticholinergen Reaktionen, gastrointestinalen Störungen und sexueller Dysfunktion hat, die häufig bei Patienten auftreten, die mit trizyklischen Antidepressiva oder selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern behandelt werden.
Schlussfolgerung: Die Analyse ergab keine spezifischen Wirkungen von Hypericum-Extrakt.
Aktuelle Johanniskrautforschung von der Wirkungsweise zur klinischen Wirksamkeit
ZitatPräparate aus Johanniskrautextrakten werden in vielen Ländern zur Behandlung von Depressionen eingesetzt und stellen eine akzeptierte Alternative zu synthetischen Antidepressiva oder Verhaltenstherapie dar. Johanniskrautextrakte werden daher in einem therapeutischen Bereich eingesetzt, der weit über den traditionellen Bereich der Kräutermedizin hinausgeht. Der aktuelle Stand der präklinischen und klinischen Forschung wird zusammengefasst.
Johanniskrautextrakt hat eine deutlich hemmende Wirkung auf die neuronale Aufnahme nicht nur von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, sondern auch von Gamma-Aminobuttersäure (GABA) und L-Glutamat. Kein anderes Antidepressivum zeigt ein annähernd gleich breites inhibitorisches Profil. In guter Übereinstimmung mit den Wirkungen in verschiedenen biochemischen Modellen der antidepressiven Wirkung konnten viele Wirkungen in einer Reihe von verhaltenspharmakologischen Modellen der antidepressiven Wirksamkeit auch für Johanniskrautextrakt nachgewiesen werden. Ähnliche Dosen von Johanniskraut verursachen auch Veränderungen in den oben genannten Neurotransmittersystemen im Gehirn.
ZitatUnterschied zu synthetischen Antidepressiva Sowohl Johanniskraut als auch synthetische Antidepressiva hemmen die Wiederaufnahme von Neurotransmittern in die präsynaptische Nervenzelle; die Botenstoffe verbleiben im synaptischen Spalt, die erhöhte Neurotransmitter-Konzentration wiederum veranlasst das postsynaptische Neuron, die Rezeptoren- dichte auf der Biomembran herunterzuregeln. Diese Downregulation kann bei den modernen synthetischen Antidepressiva erst dann eintreten, wenn zuvor das präsynaptische Neuron gereizt wurde. Johanniskraut dagegen kommt ohne diesen Stimulus aus – das heißt, die postsynaptische Reduktion der Rezeptorendichte läuft ohne Umweg über die Präsynapse ab.
Dies hat Auswirkungen auf die Verträglichkeit. Denn das präsynaptische Geschehen macht einen Großteil der für die synthetischen Antidepressiva gelisteten Nebenwirkungen aus. Grund dafür ist, dass die nach einer Wiederaufnahmehemmung in erhöhter Konzentration vorliegenden Signalmoleküle ihre Aktivität nicht allein auf die neuronalen Synapsen im Gehirn beschränken, sondern mit allen auf anderen Organen befindlichen Rezeptoren interagieren. Dieser Einfluss auf den gesamten Organismus ist mit dem Auftreten der bekannten Nebenwirkungen verbunden.
Diese alte Untersuchung von 2008 finde ich schon witzig gemacht, weil sie laut eigenen Angaben gar nicht beweist, dass Johanniskraut wirkt, sondern nur das Laif® 900 (eingetragenes Markenzeichen) wirkt. Die Pharmaindustrie ist schon äußerst gerissen. ;-) Es lebe die Pharmaindustrie! ;-)
"Die dargestellten Ergebnisse seien nicht automatisch auf andere Johanniskrautpräparate übertragbar, da Phytoäquivalenz nur dann gegeben sei, wenn zwei Extrakte tatsächlich auch in allen Parametern vergleichbar seien. Häberlein: „Dem steht entgegen, dass selbst bei adäquater Dosierung unterschiedlich standardisierte Extrakte mit unterschiedlichen – für den Resorptionsgrad wichtigen – Begleitstoffen und unterschiedlichen Auszugsmitteln auch zu unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen im Organismus führen können.“ Marianne E. Tippmann"
Diese alte Untersuchung von 2008 finde ich schon witzig gemacht, weil sie laut eigenen Angaben gar nicht beweist, dass Johanniskraut wirkt, sondern nur das Laif® 900 (eingetragenes Markenzeichen) wirkt. Die Pharmaindustrie ist schon äußerst gerissen. ;-) Es lebe die Pharmaindustrie! ;-)
"Die dargestellten Ergebnisse seien nicht automatisch auf andere Johanniskrautpräparate übertragbar, da Phytoäquivalenz nur dann gegeben sei, wenn zwei Extrakte tatsächlich auch in allen Parametern vergleichbar seien. Häberlein: „Dem steht entgegen, dass selbst bei adäquater Dosierung unterschiedlich standardisierte Extrakte mit unterschiedlichen – für den Resorptionsgrad wichtigen – Begleitstoffen und unterschiedlichen Auszugsmitteln auch zu unterschiedlichen Wirkstoffkonzentrationen im Organismus führen können.“ Marianne E. Tippmann"
Naja, dass sie vor allem ihre eigenen Produkte vermarkten wollen ist ja klar. Mir ging es um das Wirkprinzip und das haben sie doch gut dargestellt.