Hier mal ein Überblick über die Effekte von Lakritz:
ZitatSüßholzwurzel wirkt aufgrund der enthaltenen Saponine, vor allem der Glycyrrhizinsäure, expektorierend (auswurffördernd), sekretolytisch (schleimverflüssigend) und sekretomotorisch (schleimlösend). Bei Süßholzextrakten wurde eine antibakterielle und antimykotische Wirkung nachgewiesen. Typische Anwendungsgebiete sind Husten, Bronchialkatarrh und andere Erkrankungen der oberen Atemwege.
Bei Gastritis und Magengeschwüren findet die Süßholzwurzel ebenfalls Anwendung. Die experimentell und klinisch belegte entzündungshemmende und krampflösende Wirkung ist noch nicht vollständig geklärt. Die nachgewiesene entzündungshemmende Wirkung der Glycyrrhizinsäure soll aber nicht durch eine Hemmung der Prostaglandinbiosynthese, sondern durch Einfluss auf die Wanderung der Leukozyten zum Entzündungsort entstehen.[3] Daneben beeinflusst Glycyrrhizinsäure selbst den Steroidstoffwechsel, indem sie das Enzym Steroid-5β-Reduktase (EC 1.3.99.6), möglicherweise auch die NAD+-abhängige 11β-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2 hemmt. Diese Enzyme bauen Cortison und Aldosteron ab, ihre Hemmung führt daher zu einer Verlängerung der biologischen Halbwertszeit der Corticosteroide sowie bei hohem Aldosteronspiegel zu Bluthochdruck und Kaliumverlust.[4]
Zur Behandlung der chronischen Hepatitis und der Leberzirrhose wird im ostasiatischen Raum Glycyrrhizinsäure in Kombination mit Glycin und Cystein als Infusion eingesetzt. Für Glycyrrhizin wurde eine antivirale Wirkung bei Hepatitis A und C belegt.[5] Auch soll der Süßholzzucker die Produktion eines Virusproteins der Herpesviren blockieren, das normalerweise die Entdeckung des Erregers durch die Zelle verhindert.[6] Ohne dieses Protein bemerken die Zellen den Eindringling und leiten ihren eigenen Tod ein. Die dafür nötige Dosis ist allerdings viel zu hoch, um durch normalen (gesundheitlich unbedenklichen) Lakritzkonsum erreicht zu werden, und wurde nicht am lebenden Menschen, sondern nur an Zellkulturen nachgewiesen.[7] Weitere Forschungen untersuchen auch die antivirale Wirkung auf das Kaposi-Sarkom-auslösende Herpesvirus.[8]
ZitatThis review describes the cytotoxic and anti-tumor properties of GA and its derivatives, targets and mechanisms of action and provides insight into the structure-activity relationship of GA derivatives.
bei diesen interessanten Effekten der Süßholzwurzel dürfte doch aber wohl auch die effektive Dosis eine Rolle spielen? In vintro ist ja immer die eine Seite, da dürfte das gute Glas Süßholzwurzeltee aber wohl kaum ausreichen, selbst regelmäßig getrunken.
@Tizian Ja, Dosierung und Bioverfügbarkeit spielen eine wichtige Rolle!
Effekte auf Blutdruck, Magenschleimhaut und den Hormonhaushalt hat Lakritz bereits beim regelmäßigen Naschen.
Ob man durch einen regelmäßigen Verzehr von Lakritz bereits etwas zur Krebsprävention beiträgt? Durchaus denkbar, aber nicht ausreichend belegt.
Zur Krebs-Therapie werden derzeit Medikamente auf Basis von Lakritz-Inhaltsstoffen entwickelt, die in dieser Hinsicht potenter sein sollen als die Ausgangssubstanz.
Glycyrrhizinsäure verlangsamt die Alterung des Rundwums durch eine bessere Protein-Homöostase und wirkt so auch gegen ß-Amyloid-Ablagerungen in Nervenzellen:
18α-Glycyrrhetinic Acid Proteasome Activator Decelerates Aging and Alzheimer's Disease Progression in Caenorhabditis elegans and Neuronal Cultures. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26886723
Effects of licorice root supplementation on liver enzymes, hepatic steatosis, metabolic and oxidative stress parameters in women with nonalcoholic fatty liver disease: A randomized double-blind clinical trial https://onlinelibrary.wiley.com/doi/abs/10.1002/ptr.7543