Mercola meint, dass Herzinfarkte NICHT durch blockierte Arterien entstehen (das sind nur resultierenden Symptome). Die Krankheit entsteht viel früher und hat viele Ursachen, besonders auch die Überstimulation des Symphatikus versus Unterstimulation des Parasymphatikus bzw. Vagus:
"Was heißt das für den interessierten mediz. Laien?"
Es heißt, kurz zusammengefasst, dass in "unserem" durchschnittlichen Leben zu viel Stress oder auch "Kampf- und Flucht-Reaktion" stattfindet. Wir haben nicht mehr die Zeit bzw. die Muße oder die Geduld, den Spannungsphasen (Symphatikus) auch entsprechende Entspannungsphasen (Parasymphatikus) folgen zu lassen.
Der Vagus ist der 10. Hirnnerv und der ist für Entspannung bzw. als Gegenspieler des Parasymphatikus wirksam. DEN sollten wir öfter stimulieren. Das heißt eben konkret: Entspannung, Meditation, Ruhephasen, auch diverse körperliche Entspannungsübungen.
Gerd Schnack hat darüber mehrere Bücher geschrieben. Mal googeln.
Danke, aber ich bin dabei immer etwas skeptisch. Nachdem ja mit dem jahrzehntelangen Mythos der angeblichen schon "vorprogrammierten" und deutlich höheren Herzinfarktanfälligkeit von stressgeplagten Managern ebenso aufgeräumt wurde wie mit dem Cholesterinmythos als Hauptursache ist es jetzt die fehlende "innere" Liebe. Fehlt nur noch der Zwang zur Verwandlung eines Jeden in das aktuelle naive und selbstlose Gutmenschentum zur Rettung der ganzen Welt als Allheilmittel, auch gegen Herzinfarkt & Co. und andere Wehwehchen Schön ist ja auch, das der gute Mercola in seinem Job gleich seine eigenen Spezialsocken fürs Earthfeeling usw. anbietet. Da wird dann zwar nicht gleich die Welt gerettet, aber zumindest sein Geldbeutel gefüllt.
Es ist aber ganz bestimmt so, daß Herzinfarkte mit Stress zusammen hängen...und mit schlecht gehärteten Fetten und mit Rauchen und mit Zuwenig Bewegung und...
Ich habe mit den Artikel von Merkola durchgelesen. Er überzeugt mich nicht.
Es mag sein, dass er mit seiner Kritik an den Weisheiten der Schulmedizin bezüglich Herzinfarkt Recht hat. Allerdings kann ich mir NICHT vorstellen, wie diese Infarkte durch seine Erklärungsversuche zustande kommen. Da fehlt mir der physikalische Zusammenhang.
Und jemand, der so etwas publiziert und nicht einmal MERKT, dass da was entscheidendes fehlt, ist mir suspekt.
Zitat von jayjay im Beitrag #6Es ist aber ganz bestimmt so, daß Herzinfarkte mit Stress zusammen hängen...und mit schlecht gehärteten Fetten und mit Rauchen und mit Zuwenig Bewegung und...
Natürlich ist negativer Stress zumindest dauerhaft nicht gut und nicht gesund, das ist doch keine Frage. Aber mit Verlaub, Stress, gar Todesangst ist uns wohl evolutionär sozusagen "in die Wiege gelegt" worden. Was müssen die Urmenschen für Stress gehabt haben, im täglichen Überlebenskampf bei der Nahrungssuche, geschweige denn bei der Jagd. Jahrtausendelang umgeben von Gefahren aller Art und diesen mehr oder weniger hilflos ausgeliefert, dazu sicher zahlreich Opfer von Raubtieren oder bei der eigenen Jagd auf Tiere. Was müssen Menschen für Stress im Krieg haben/gehabt haben, Soldaten wie Zivilisten. Dagegen ist unser Stress doch pillepalle, wenn auch nicht gesund. Aber die Herzinfarktrate in solchen tatsächlichen Krisenzeiten müßten gigantisch, epidemisch sein, wenn Merkola recht hätte.
Und ist es nicht eher so, daß viele stressgeplagte Menschen heute diesen nicht gesund abbauen, sondern mit Völlerei, Alkohol,-Drogen und Medikamentenmißbrauch versuchen zu kompensieren? Dann ist Stress nicht der Grund des Infarkt, sondern "nur" der Auslöser des Teufelskreises.
Der Herzchirug Barnard hat gesagt und darüber auch ein Buch geschrieben, "der Mensch ist so gesund, wie seine Gefäße". Stress allein macht einiges mit Gefässen, aber gesunde Gefässe können das auffangen. Erst weitere Faktioren, wie auch schon von Dir genannt, machen die Gefässe kaputt und können somit einen Infarkt begünstigen oder verursachen. Stress allein kann das nicht und "killt" eben daher auch nicht. Sonst wäre aus den oben genannten Gründen der Mensch schon ausgestorben.
Ich finde ein Manager hat nicht nur negativen Stress, sprich Überforderung, Versagensängste, zu wenig Kohle für seine Arbeit, sprich Minderwert... Manager brauchen auch nicht das ganze Leben auf Überlast Leben. Es ist wohl dar persönliche Stress, den man nicht wirklich verlassen kann. Ich denke da kommen ganz schön die Hormone durcheinander, bei so "Versager". Da wäre doch die Physische Verbindung zum Herzinfarkt. Vielleicht auch so ein wenig, wozu lebe ich dieses Leben das ich gar nicht mag...Lebenskraft raubend.
Es gibt doch aus das Broken Heart Syndrom, dabei kommt es doch auch zu Todesfällen. Eine Mutter stirbt weil sie nicht mit dem plötzlichen Tod ihrer Kinder klar kommt...(Hörensagen)
Naja, ich denke im Krieg sind so einige am Herzschlag gestorben, ist ja auch schwierig da genau Studien zu betreiben.
Ich fände das Leben als Jäger super geil. Irgendwo im Regenwald ca. 4 Std. Jagdzeit mit meine Gruppe. Herzinfarkt kommt da wohl eher weniger vor, aber jede Menge anderer Krankheiten ohne Heilungschancen.
Zitat von jayjay im Beitrag #11Es gibt doch aus das Broken Heart Syndrom, dabei kommt es doch auch zu Todesfällen. Eine Mutter stirbt weil sie nicht mit dem plötzlichen Tod ihrer Kinder klar kommt...(Hörensagen)
Naja, ich denke im Krieg sind so einige am Herzschlag gestorben, ist ja auch schwierig da genau Studien zu betreiben.
Ich fände das Leben als Jäger super geil. Irgendwo im Regenwald ca. 4 Std. Jagdzeit mit meine Gruppe. Herzinfarkt kommt da wohl eher weniger vor, aber jede Menge anderer Krankheiten ohne Heilungschancen.
jayja, ich will in keinster weise bestreiten, daß es solche Extremfälle gibt. Aber vielleicht hatten diese Menschen auch generell schon ein schwaches Herz. Es gibt nun einmal auch sehr ängstliche und sensible Menschen, die schon bei kleinsten Anlässen sich quasi "zu Tode" erschrecken, so wie es körperlich und geistig sehr robuste und scheinbar unverwüstliche Leute gibt. Und auch Menschen, die schon als Kind ein organisch krankes oder zumindest nicht voll leistungsfähiges Herz haben, damit aber normal leben können, gibt es viele.
Aber deshalb kann man sich doch nun nicht hinstellen und seriös behaupten, man hätte die "wahren" Ursachen neu entdeckt. Man sollte dabei nicht vergessen, daß solche Leute wie Merkola auch immer in eigener Sache marktschreierisch unterwegs sind. Entweder um sich selbst zu vermarkten und im Gespräch zu bleiben, oder um Bücher oder gar andere rein zufällig passende Artikel zu verkaufen. Zumindest mal wieder Studiengelder an Land zu ziehen usw.
Ich habe den Mercola-Text gelesen und bin auch Links nachgegangen. Ich finde das nicht verkehrt, obwohl man manches vertiefen könnte.
Auch die Vorschläge am Ende, was man tun könnte, sind ja meist bekannt und nicht falsch.
Über "Erdung" gabs ja schon mal eine Diskussion, ich war da sogar interessiert am Test (noch am Laufen, aber die Socken halte ich in diesem Zusammenhang für nicht Zielführend).
Habe gerade mit einem Arzt darüber gesprochen. Ja, man kann psychisch bedingt durch Zusammenziehen der Gefäße einen Herzinfarkt erleiden, natürlich auch durch Störung der "Elektrik".
Zum Thema Entspannung möchte ich sagen. dass ich von den ungezählten Entspannungsgurus wenig halte. Die füllen ja inzwischen ganze Regale in Buchhandlungen einschließlich Achtsamkeit etc. Soviel Zeit zum Lesen und Machen habe ich garnicht. Und auch keine Lust darauf, das macht mich nervös.
Eins halte ich für entscheidend: die Fähigkeit zur Selbstanalyse und zur "Selbststeuerung". Immer mal kurz hinterfragen: ist das ok, was ich mache? Nichts verdrängen, ehrlich zu sich selbst. Auch: was will ich überhaupt erreichen? Ohne das geht auch Sport nicht wirklich. Jeder hat seine Entspannungsmethode, die gar kein Ritual sein muss.
Denke, Manager sind die großen Strategen und Problemanalysten. Bei sich selbst versagen sie? Dann habe ich zu den externen Entscheidungen auch nicht Vertrauen.
Die Leute suchen ihr Heil immer extern, dabei findet man es in sich selbst. Eigentlich ganz einfach.
Wollte wohl einfach bisschen quatschen. Dr.Faust sagt ja "das Heil in sich selbst finden", dass ich mit innerer Liebe oder man kann es Seelenfrieden oder was auch immer nennen. Stoffe von Extern zuführen hat nicht immer Erfolg. Die Alten trinken und sind trotzdem nicht so "saftig" wie die Jungen ;) So wird es auch mit vielen anderen Nährstoffen sein. Die Menge zu erhöhen bringt nicht immer den gewünschten Erfolg.
"Zum Thema Entspannung möchte ich sagen. dass ich von den ungezählten Entspannungsgurus wenig halte. Die füllen ja inzwischen ganze Regale in Buchhandlungen einschließlich Achtsamkeit etc. Soviel Zeit zum Lesen und Machen habe ich garnicht."
Ja, "Entspannung" passt nicht in unsere Zeit. Ist aber vermutlich eine wesentliche Komponente für Wohlbefinden und Gesundheit.
Man braucht auch nicht die Regalmeter in den Buchhandlungen zum Thema zu lesen.
Ein Buch (oder Büchlein) eines Autors, der einen anspricht, durchlesen und dann die Übungen bzw. die Meditation regelmäßig machen. That's it. Aufwand: 2 x 10 Minuten täglich. Ist kein Hexenwerk. Mache ich morgens und abends. Gibt mir Kraft und Zuversicht, verbessert die Laune und entspannt.
Empfehlen kann ich z. B.: "Gerd Schnack: Neue Körperwunder gegen Stress."
Gerd Schnack war Chirurg und kennt sich mit Entspannung, Biomechanik und Stressreduzierung bestens aus. Er begründet fundiert. Es gibt aber auch viele andere. Nur ein Vorschlag.
#16:Danke, iIch sehe mir das mal an. Es ist allerdings so, dass ich mich eigentlich total stressfrei und entspannt fühle. Eine gewisse Resilenz habe ich ohnehin. Denke nicht, dass ich auf die diskutierte Weise mal einen Herzinfarkt erleide, eher doch durch blockierte Arterien.
Sehr entspannt fühle ich mich auch beim Krafttraining. Oder beim morgentlichen Träumen im Bett.
Ich glaube nicht, dass man das aus Büchern lernen kann. Ja, der Anstoß oder bestimmte Techniken vielleicht. Selbstreflexion und Ausprobieren, was einem wirklich gut tut.
Ich denke auch, man braucht nicht zu allem und jedem einen "Ratgeber". Mehr auf sich selbst und auf das Innere achten, hören und fühlen. Leider ist das den meisten Menschen abhanden gekommen oder zu unbequem. Und so muß zu jedem Thema oder zur Bespaßung eine Anleitung oder Motivation von außen kommen. Eigentlich traurig und absurd.
#18 Ja, im mentalen Bereich sehe ich das auch so. Auch teilweise im körperlichen Bereich, man muss da auch mal in sich hineinhorchen.
Aber es gibt natürlich Sachen und Vorgänge, wo man sich nicht auf sein Gefühl verlassen kann. Da hilft zwar auch nicht irgendein "Ratgeber" eines Gurus (wie lautet die weibliche Form eigentlich?), sondern man muss versuchen, seriöse Quellen zu finden. Die wirklich grundlegenden medizinischen Lehrbücher sind da hilfreich, und ansonsten aktuelle Veröffentlichungen. Auch Quervergleiche. Und letztlich die Praxis.
Was Darmbakterien und Herzinfarkt verbindet Ein Abbauprodukt von Darmbakterien kann die Prognose bei Patienten, die einen Herzinfarkt hatten, verschlechtern. Dies fand ein internationales Forscherteam heraus.
ZitatRisikofaktor aus dem Darm
Während der Verdauung bauen Bakterien die Nahrungsbausteine ab und um: einer des wichtigsten Jobs des Mikrobioms. Aus Speisen, die reich an Eiweiß und Fett sind – unter anderem Eier, fettes Fleisch und Milchprodukten mit hohem Fettgehalt – basteln Darmbakterien einen Stoff namens Trimethylamin. Er entsteht unter anderem aus dem Abbau von Carnitin und Cholin, die in diesen Nahrungsmitteln enthalten sind. Enzyme der Leber verwandeln das Trimethylamin in Trimethylamin-N-oxid, kurz TMAO. Damit beginnen die Probleme … Denn das TMAO hat eine sehr schlechte Angewohnheit: Es aktiviert Blutplättchen und begünstigt dadurch Ablagerungen an den Gefäßwänden. So ebnet es der Arteriosklerose und damit auch Infarkten von Herz und Gehirn den Weg: Je mehr TMAO im Blut schwimmt, desto größer ist das Risiko für einen Herzinfarkt und Schlaganfall.
Mehr Probleme nach dem Herzinfarkt
An der Studie* nahmen über 2.000 Patienten mit einem frischen Herzinfarkt teil. Bei allen wurden die Konzentrationen an TMAO im Blut gemessen. Abhängig davon unterschied sich der weitere Krankheitsverlauf der Infarktpatienten – und zwar erheblich. Denn der Problemstoff aus dem Darm bestimmte über das Ausmaß von Komplikationen bei den Patienten. Unter jenen mit hohen und sehr TMAO-Werten traten bei 41,5 Prozent schwere kardiovaskuläre Probleme auf. Bei niedrigen Werten war das nur bei 11, 3 Prozent der Patienten der Fall. Indem TMAO die Prognose durch mehr Komplikationen verschlechtert, erhöht er das Risiko für einen weiteren Herzinfarkt. In der Nachsorge von Infarktpatienten geht es also auch darum, die TMAO-Werte möglichst weit zu senken.