Wissenschaft ist weitgehend durch die Methode definiert, mit der sie sich bestimmten Fragestellungen nähert. Jeder Schritt sollte verifizierbar und reproduzierbar sein, also eine Evidenz besitzen. Antworten gibt "Wissenschaft" auch nicht immer, zumindest wird ein Ergbnis angestrebt. Wissenschaft arbeitet auch mit Hypothesen, die dann eventuell bestätigt oder abgelehnt werden. Das kann lange dauern, wie z.B. bei der allgemeinen Relativitätstheorie.
Die Benutzung von Mathematik wird oft als Kennzeichen der Wissenschaft angesehen. Das sind denn die sog. "exakten" Wissenschaften. Philosophie u.ä. bezeichnen sich auch als Wissenschaft, da halte ich mich lieber zurück. Wir hatten auch den "wissenschaftlichen" Sozialismus.
Ich habe nie gesagt, dass Religion Wissenschaft ist. Ich bezog mich darauf:
Zitat von Nurdug im Beitrag #23Die Idee der Immortalisten fußt meines Erachtens darauf, dass die Wissenschaft als Religionsersatz gesehen wird.
Wenn man Wissenschaft im allg. und im speziellen nicht versteht, kann man natürlich auch an Wissenschaft glauben. Nach dem Motto, die wird es schon richten. Ich glaube da auch teilweise, z.B. dass sie die Alterung entschlüsseln wird und was dagegen . Oder mal einen Wetterbericht, der stimmt. Meteorologie ist Wissenschaft, keine Relegion.
Ob jemand lieber glaubt an alles mögliche oder alles eher anzweifelt. hängt vom Typ ab.
Ich wäre dafür die Begriffspusselei sein zu lassen und eine Skala zu verwenden, die den Grad der Evidenz (meine jetzt nicht nur große Studien in der Medizin, sondern ob etwas reproduzierbar wirkt, und sei es persönlich oder in wenigen Fällen, überhupt nicht auf Medizin beschränkt). 0 . niemals eine Evidenz nachgewiesen 100. Ganz klar, jederzeit reprozierbar.
Himmel und Hölle haben bei mir 0 Punkte, dass ein Blitzschlag tötet vll. 90 und das Gravitationsgesetz 100 Punkte.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #24Wissenschaft ist eigentlich klar definiert. Man kann sich höchstens zusammenspinnen, was die Wissenschaft noch so alles an Großtaten hervorbringen wird. Wenn das Religionsersatz ist, ok.
Auch das sehe ich als Wunschtraum: die exakte Wissenschaft, alles ist messbar, alles ist irgend wann irgend wie machbar.
Ein kleines bisschen mag das bei Mathe der Fall sein, alle anderen Wissenschaften sehe ich als nicht statisch und auch nicht exakt (wie man ja gern sagt "exakte Wissenschaft) an. Da ist im Bild gesprochen 1+1 selten = 2
Meine Erfahrung ist, dass es vielen nicht bewußt ist, Wissenschaftsgläubig zu sein. (das meine ich nicht wertend!!!) Die Religion wird oft ad acta gelegt, dafür aber an die "Wissenschaft geglaubt".
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #26Wissenschaft ist weitgehend durch die Methode definiert, mit der sie sich bestimmten Fragestellungen nähert. Jeder Schritt sollte verifizierbar und reproduzierbar sein, also eine Evidenz besitzen.
Bei den "harten Wissenschaften" mag das funktionieren, bei den "weichen" schon nicht mehr. In der Psychologie, Biologie oder der Religionswissenschaft funktioniert das sicherlich nicht.
Naja, das Thema ist endlos , ich weiß.
Übrigens, es gibt die Religionswissenschaft. Sie befasst sich mit der empirischen, systematischen und historischen Erforschung der Releigionen. Da geht es nicht um persönlichen Glauben, das darf man nicht verwechseln.
Zitat von Nurdug im Beitrag #27Die Religion wird oft ad acta gelegt, dafür aber an die "Wissenschaft geglaubt".
Ja mag sein. Man muss aber bedenken, dass die wenigsten mal Wissenschaft betrieben haben. Wissenschaft wird mehr von aussen betrachtet und hat dann was "mystisches", an das man glaubt oder nicht. Dabei ist Wissenschaftliches Vorgehen "alternativlos", wenn man zu soliden anwendbaren Erkenntnissen kommen will. Religion mag für den einzelnen Menschen wichtig sein, aber kann wegen des notwendigen Glaubens nicht Wissenschaft sein. Dass es gläubige Wissenschaftler gab, ist kein Widerspruch für mich.
Zitat von Nurdug im Beitrag #27In der Psychologie, Biologie oder der Religionswissenschaft funktioniert das sicherlich nicht.
Warum sollte das nicht funktionieren? Warum speziell nicht in der Biologie? Nur ist eben nicht alles, was sich "Wissenschaft" nennt, auch wirklich welche. Gerade in der Psychologie ...
Und wenn die wissenschaftliche Methodik nicht anwendbar ist oder nicht angewandt wird, dann ist es eben keine. Pseudowissenschaft sozusagen.
Zitat von Nurdug im Beitrag #27Da ist im Bild gesprochen 1+1 selten = 2
Wenn das rauskommt, hat man wohl einen wissenschaftlichen Fehler gemacht. Man sollte dann wieder auf Feld 1 zurückgehen. Lemma 1 sozusagen.
Naja zur Not gibt es auch Fuzzy Sets und Statistik. Da sind wir dann wieder wissenschaftlich. 1 + 1 ist meistens 2 mit einer Unsicherheit von 5% :-)
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #28Warum sollte das nicht funktionieren? Warum speziell nicht in der Biologie? Nur ist eben nicht alles, was sich "Wissenschaft" nennt, auch wirklich welche. Gerade in der Psychologie ...
U
Weil diese Bereiche mit Leben/Lebendig sein zu tun haben. Da läuft nichts statisch oder komplett festgelegt. Exakte Berechnungen, komplett gleiche Abläufe in Studien oder Tests geht nicht. Es spielen zu viele Dinge mit hinein, die unterschwellig laufen und nicht zwingend erkennbar sind. Wenn man glaubt, man hat was gefunden/festgelegt/etc., gibt es doch immer wieder Ausnahmen.
z.B. Experimente mit Pflanzen oder Tieren in geschlossenen Räumen sind schon mal nur bedingt auch für die "Wildbahn" aussagekräftig. Ob ein Tier/Pflanze in seiner natürlichen Umgebung gedeiht oder in speziellen Kunstumgebungen ist ein Unterschied. Tiere/Pflanzen sind, wie der Mensch auch, keine Maschinen oder Automaten.
Ich will damit keineswegs sagen, dass Wissenschaft nicht laufen soll. Absolut spannend und bringt weiter. Trotzdem wachsam und skeptisch bleiben, damit Wachstum in der Erkenntnis sein kann. Das wiederum gibt ja auch die Hoffnung.
Zitat von Nurdug im Beitrag #29Exakte Berechnungen, komplett gleiche Abläufe in Studien oder Tests geht nicht. Es spielen zu viele Dinge mit hinein, die unterschwellig laufen und nicht zwingend erkennbar sind. Wenn man glaubt, man hat was gefunden/festgelegt/etc., gibt es doch immer wieder Ausnahmen.
Das ist kein Kriterium für Wissenschaft. Das trifft auf alles zu, nichts ist "exakt". Schon garnicht die Quantenphysik. Das mit dem "exakt" ist 19.Jh. Mechanik. Heute ist Statistik. Alle Aussagen haben nur eine bestimmte Wahrscheinlichkeit. Es geht um die Methodik, ob die wissenschaftlichen Kriterien genügt.
"Verborgene" Parameter sind in der Wissenschaft kein Fremdwort, sondern eher die Regel. Die Wissenschaft setzt keine Automaten und Maschinen voraus.
Zitat von Nurdug im Beitrag #29Trotzdem wachsam und skeptisch bleiben, damit Wachstum in der Erkenntnis sein kann.
Keine Sorge, ich hab das ein halbes Leben gemacht.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #24 Was soll ich im Zustand der Superposition? Wie kann man sich das Leben vorstellen.
Genau kann ich dir das nicht sagen.
Aber das menschliche Bewusstsein befindet sich bereits im Zustand der Superposition, also ist das kein Zustand, der uns grundsätzlich fremd ist. Diese Superposition des Bewusstseins ist nicht stabil (wird unter ständiger Energiezufuhr aufrechterhalten) und endet mit dem Tod des Körpers.
Zitat von Joker im Beitrag #20Weiterhin glaube ich auch an eine absolute Unsterblichkeit, d.h. dass es möglich ist, länger als das Universum - also ewig bzw. außerhalb der Zeitlinie - zu bestehen. Das ist aber etwas komplizierter.
Diese Gedanken haben auch andere Völker und Religionen mit der Vorstellung der Reinkarnation in diversen Ausführungen. Das wird hier landläufig als esoterisch einsortiert. Aber warum eigentlich? Dann sehe ich Deinen Glauben genauso esoterisch. Das Wort bedeutet "innerlich", in diesem Zusammenhang: nicht allen zugänglich.
Nein Unsinn, das kann man nicht mit den Religionen vergleichen.
Für einen Immortalisten spielen die inneren Prozesse nur insofern eine Rolle, dass sie ein Handeln bewirken. Er erkennt, dass es theoretisch möglich wäre, ewig zu leben. Wenngleich sehr unwahrscheinlich. Dieses Ziel kann man nur durch aktives Handeln erreichen und niemals durch Glauben.
Also Religion = passives Warten auf das göttliche Eingreifen oder den Himmel/die Wiedergeburt <--> Immortalismus = aktives Handeln und Veränderung
Der Unterschied könnte kaum größer sein.
Zitat von Nurdug im Beitrag #23 Was die (unsterbliche) Seele betrifft, da kann man nur glauben, nicht wissen. Der Gedanke dieses Teils des Menschen zieht sich ja durch die gesamten Weltenzeiten.
Man kann glauben was man will. Ich habe grundsätzlich kein Problem mit Religionen oder mit Gläubigen, da dies alles Hilfskonstrukte sind, die das Leben erleichtern (sollten). Es ist Teil der menschlichen Kultur und hat - an der richtigen Stelle eingesetzt - eine wichtige Funktion. Man muss auch die Grenzen der Religion sehen. Sie ist nicht auf alle Bereiche anwendbar, sondern nur dort, wo es eine Hilfe ist.
Nur sind Religionen und Glaubensansichten nicht zielführend in wissenschaftlicher Hinsicht. Wo die Wissenschaft anfängt, hört die Religion(bzw. der Glaube) auf und umgekehrt. Man darf diese 2 niemals vermischen.
Wissenschaft fordert heraus, die Glaubenssysteme zu hinterfragen und ggf. zum Einsturz zu bringen, wenn unsinnig.
Der Glaube an eine unsterbliche Seele sabotiert die Bemühungen des Immortalismus insofern, da die Menschen, die an eine unsterbliche Seele glauben, das Leben hassen und den Himmel herbeisehnen. Somit werden sie automatisch zu Deathisten. Damit sage ich nicht, dass es nicht eine unsterbliche Seele geben könnte. Es könnte sehr wohl eine geben, wenngleich eher unwahrscheinlich. Aber der Glaube daran würde den Menschen in eine absolute Passivität verfallen lassen und somit alle Bemühungen der Lebensverlängerung sabotieren.
Es gibt nichts Lebensfeindlicheres als den Glauben an eine unsterbliche Seele und ein Leben nach dem Tod. Wozu soll man da dann das Leben verlängern, wenn es hinterher besser wird? Selbst wenn es eine unsterbliche Seele gäbe, wäre es den Menschen zuträglicher, wenn sie nicht daran glauben würden, da sie dann als aktiv Handelnde gefordert wären, ihr endliches Leben positiv zu gestalten und auch im Sinne der Lebensverlängerung aktiv zu werden.
Es stimmt auch nicht, dass die Leute die an eine unsterbliche Seele glauben, das Leben hassen. Das eine folgt nicht aus dem anderen.
Und vielleicht ist der Glaube an eine unsterbliche Seele ja genau das was du mit der absoluten Unsterblichlichkeit meinst? Ich sehe da Parallelen und keinen absoluten Gegensatz. Menschen die an eine unsterbliche Seele glauben handeln ja auch um diese zu erlangen. Den Gedanken gibt es also schon tausende Jahre, leider weiss niemand ob es wahr geworden ist.
Die Variante mit dm irdischen Jammertal und Nektar etc im Himmelreich ist ja auch nur eine von vielen.
Zitat von Joker im Beitrag #33 Der Glaube an eine unsterbliche Seele sabotiert die Bemühungen des Immortalismus insofern, da die Menschen, die an eine unsterbliche Seele glauben, das Leben hassen und den Himmel herbeisehnen. Somit werden sie automatisch zu Deathisten. Damit sage ich nicht, dass es nicht eine unsterbliche Seele geben könnte. Es könnte sehr wohl eine geben, wenngleich eher unwahrscheinlich. Aber der Glaube daran würde den Menschen in eine absolute Passivität verfallen lassen und somit alle Bemühungen der Lebensverlängerung sabotieren.
Es gibt nichts Lebensfeindlicheres als den Glauben an eine unsterbliche Seele und ein Leben nach dem Tod. Wozu soll man da dann das Leben verlängern, wenn es hinterher besser wird? Selbst wenn es eine unsterbliche Seele gäbe, wäre es den Menschen zuträglicher, wenn sie nicht daran glauben würden, da sie dann als aktiv Handelnde gefordert wären, ihr endliches Leben positiv zu gestalten und auch im Sinne der Lebensverlängerung aktiv zu werden.
Nur weil man um seine Seele weiß folgt daraus nicht automatisch Untätigkeit oder Fatalismus. Auch wenn manche Religionen das so vorleben.
Zitat von Joker im Beitrag #33Also Religion = passives Warten auf das göttliche Eingreifen oder den Himmel/die Wiedergeburt <--> Immortalismus = aktives Handeln und Veränderung
Die Idee der Reinkarnation ist alles andere als passiv. Die Menschen wollen weiter in der "Rangliste" aufsteigen, nicht wieder einen Schritt zurück gehen müssen. Also tun sie etwas im Leben, was sie aus ihrer Sicht weiter bringt. (Wohin auch immer)
Die religiös geprägten Menschen, die ich kenne, sind wesentlich aktiver auf vielen Ebenen, als die, die an nichts glauben. Ob es um Umwelt oder andere gesundheitliche Themen geht oder auch um das soziale Miteinander. Das mal so nebenbei.
Dieses Thema ist mit den ganzen Lockdowns gerade relevant wie nie. Leider nimmt man in letzter Zeit vermehrt Artikel wahr, in denen man uns darauf einschwören möchte, dass nach Corona nichts mehr so sein wird wie früher oder dass wir mehr Verzicht üben müssen, vorgeblich für das Klima. Auch einige andere Aspekte, wie Toleranz für andere Meinungen, scheinen sich hier aus meiner Perspektive sehr zum negativen zu entwickeln.
Da stellt sich doch schon die Frage, ob man nicht auswandern sollte? Hätte ich gerade die Mittel, wäre Schweden ein interessantes, vorübergehendes Ziel. Ein langfristiges Ziel zum Auswandern fehlt mir noch, da Deutschland viele Annehmlichkeiten hat und die meisten Länder vom Wohlstand her noch deutlich schlechter darstehen. Generell ist aber die Überlegung, ob ich in einem Land leben möchte, in dem ich mich ständig aufrege. Das ist doch sicher nicht gesund.
Ja! Der "Wohlstand" Deutschlands ist bei mir nicht so ganz angekommen. Ich bin zufrieden, ich brauche nicht viel. Wir können zum Arzt und ins Krankenhaus oder einfach aufhören zu Arbeiten, dass ist schon nicht schlecht. UND wir dürfen auswandern, hätte das die DDR gedürft, wäre die nie zusammengebrochen Go West habe ich mal gelesen. Nach Westen auswandern erhöht die Lebenserwartung. Ich mag irgendwie Costa Rica. Aber da muss man ein Typ sein wie "Die Reimanns". Wer einen digitalen Arbeitsplatz hat, kann im Prinzip hin wo er will. Sprachbarrieren sind für Sprachlegasthemiker wie mich ein riesen Hindernis. Ich verstehe Witze nicht mal auf Englisch, weil er kommt nicht direkt, sondern so übersetzt ohne gezielt gesetzte Poante.