Also, in wie weit Gehirnjogging vor altersbedingten Gehirnabbau schützt, darüber weis ich leider nichts.
Was ich allerdings weis ist, dass man bei den meisten Gehirnjogging Aufgaben zwar besser wird, wenn man sie traineirt, es aber keine Transfereffekte zu anderen Fähigkeiten gibt. Man schneidet bei IQ-Tests nicht besser ab, außer in dem Test kommen hauptsächlich trainierte Aufgaben und auch andere Gehirnjogging aufgaben werden nicht besser bewältigt.
Die einzige Außnahme (ist allerdings umstritten, auch wenn ich glaube, dass es eine Wirkung hat) von der ich weis scheint Dual-N-back Training zu sein! Man sieht in einer 3x3 Kästchen Matrix Symbole aufleuchten, außerdem hört man einen Buchstaben. Muss sich dann immer eine gewisse Anzahl von Runden zurück erinnern, was damals aufleuchtete und welchen Buchstaben man hörte. Git es eine übereinstimmung muss maneine Taste drücken. Zumindest beim lösen von Raven-Matrizen (Tests zum messen der Fluiden-Intelligenz) schneidet man danach laut Studien besser ab und es scheint auch Transfereffekte zu anderen Arbeitsgedächtnis-Aufgaben zu geben, woraus man schließen kann, dass sich wirklich das Arbeitsgedächtniss verbessert. Dies sollte wenn schon nicht zu einer höheren Intelligenz doch zumindest zu einem besseren Konzentrationsvermögen führen. Allerdings gelang es nicht in allen Studien, die Ergebnisse zu replizieren (in einigen allerdings schon)!
Der große Unterschied zu den meisten anderen Gehirnjogging Aufgaben schieint zu sein, dass man beim Dual-n-back training keine Strategien entwickeln kann, um mehrere Informationseinheiten zu einer einzigen zusammen zu fügen und dass die Aufgaben immer schwerer werden, je besser man ist. Auf diese Art und weise versucht man sicher zu stellen, dass wirklich die Arbeitsgedächtnisskapazität erhört wird und nicht nur irgend welche Strategien trainiert werden.
Es ist gratis und man erhält eine sehr gute Statistik über den eigenen Trainingsfortschritt.
Ich habe seit Winter 2012 manchmal damit trainiert. Letzten Sommer habe ich einen Arbeitsgedächtnis-Test gemacht, danach einen Monat lang jeden Tag über 20min trainiert und habe danach bei einem weiteren Test eine Erhöhung meiner Arbeitsgedächtnisskapazität um über 13% fest gestellt. Diese Erhöhung der gemessenen Kapazität blieb bisher (mit leichten Schwankungen) bestehen. Ich habe auch wirklich, dass Gefühl mich seit damals besser konzentrieren zu können. Allerdings sind meine persönlichen Erfahrungen natürlich nich wissenschaftlich 100% zuverlässig, vielleicht ist es nur ein Placebo-Effekt oder hat andere Ursachen...
Inzwischen trainiere ich nur noch alle paar Wochen, was aber angeblich ausreichen soll um die Trainingserfolge zu erhalten.
Meine auf die 100 zugehende Oma, die ich um ihren guten physischen Zustand beneide, macht täglich Kreuzworträtsel und spiel oft Scrabble und hält sich so auch geistig fit. Aber ich denke, es muss eine gewisse "Grundgesundheit" schon vorliegen. Also nur mit Gehirnjogging wird man wohl nicht weit kommen, dann dürfte es nicht so viele Fälle von Demenz und Alzheimer geben, denn diese Leute sind oder waren ja auch nicht alle denkfaul...
Meine auf die 100 zugehende Oma, die ich um ihren guten physischen Zustand beneide, macht täglich Kreuzworträtsel und spiel oft Scrabble und hält sich so auch geistig fit. Aber ich denke, es muss eine gewisse "Grundgesundheit" schon vorliegen. Also nur mit Gehirnjogging wird man wohl nicht weit kommen, dann dürfte es nicht so viele Fälle von Demenz und Alzheimer geben, denn diese Leute sind oder waren ja auch nicht alle denkfaul... ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Denkfaul wohl nicht, denn gerade an Demenz oder auch Alzheimer erkrankte denken oft sehr viel, auf jeden Fall im Anfangsstadium der Krankheit, nur leider immer in die verkehrte Richtung. Sie sehen die Welt anders, unrealistisch, meistens viel zu negativ und sind davon auch gar nicht mehr abzubringen. Es ist eben eine Krankheit bei der sich mit Gehirnjogging nichts erreichen lässt.
Was der normale Mensch so landläufig als „Demenz“ bezeichnet, also Konzentrationsschwäche oder auch mal verminderte Merkfähigkeit, müssen natürlich nichts mit einer derartigen Erkrankung zu tun haben. Ich könnte mir vorstellen, dass ein bisschen Gehirnjogging hier, im Sinne von Sprachen lernen oder anderen geistigen Beschäftigungen hilfreich sein kann
Dem geistigen Abbau können sehr viele unterschiedliche Ursachen zugrunde liegen. Die Alzheimer-Krankheit ist ja nur eine von vielen Demenzformen. Grob unterscheidet man zwischen vaskulären Demenzen und degenerativen Demenzen.
Darüber hinaus können ja auch andere Erkrankungen vorliegen, die eine Demenz-Symptomatik verursachen können. Und nicht zuletzt können sogar psychische Erkrankungen eine Demenz vorgaukeln.
Fakt ist aber: Bei Nichtgebrauch bauen nicht nur Muskeln ab, sondern auch das Gehirn. "Gehirnjogging" ist tatsächlich ein wirksames Taining, allerdings - wie von La_Croix schon angedeutet - ein sehr schmalspuriges Training. Weitere sehr wichtige Bereiche sind z.B. soziale Interaktion, Sprachen, Geschicklichkeitstraining, sportliche Betätigung (neue Bewegungsabläufe), auch das bereits erwähnte Konzentrationstraining ist wichtig.
Hier z.B. ein aktuelles Review bezüglich des Erlernens von Sprachen bereits in früher Kindheit in Hinblick auf Demenzen:
Delaying onset of dementia: are two languages enough?
ZitatThere is an emerging literature suggesting that speaking two or more languages may significantly delay the onset of dementia. Although the mechanisms are unknown, it has been suggested that these may involve cognitive reserve, a concept that has been associated with factors such as higher levels of education, occupational status, social networks, and physical exercise. In the case of bilingualism, cognitive reserve may involve reorganization and strengthening of neural networks that enhance executive control.
Sehr cooler Link. Wer sein Gehirn richtig trainieren möchte, sollte sich mal bei der Lufthansa bewerben. Man bekommt dann einen Zugang zum Trainingscenter für die Prüfungen. Unglaublich anspruchsvolle, aber auch wirkungsvolle Simulatoren für Kopfrechnen, Logikaufgaben usw.
Ich bin da aber eher auf dem Smartphone aktiv. Ist aber einfach ne tolle Sache, wenn man abends auf der Couch sitzt oder mit dem Bus auf den Weg zur Arbeit bzw. nach Hause ist :-)
Hilft Gehirnjogging doch gegen Demenz? Spezielles Training senkt das Erkrankungsrisiko im Alter deutlich Doch kein Humbug? Bestimmte Formen des Gehirnjoggings wirken offenbar tatsächlich vorbeugend gegen Demenz, wie eine Studie belegt. Demnach kann das regelmäßige Training vor allem der visuellen Aufmerksamkeit bei Senioren nicht nur die Leistungsfähigkeit in Alltagssituationen steigern. Es vermag sogar das Demenzrisiko im Alter um bis zu 48 Prozent zu senken, wie die Forscher auf einer Tagung in den USA berichten.
Gehirnjogging soll gegen den geistigen Abbau helfen und die kognitive Leistungsfähigkeit bis ins hohe Alter hinein steigern. So zumindest lautet das einhellige Werbeversprechen der zahlreichen Anbieter solcher Trainingsprogramme. Doch ob das Sortieren von Symbolen, Ordnen von Zahlenreihen oder anderen computerbasierten Spielen tatsächlich wirkt, ist umstritten. Kritiker betonen, dass es den meisten Gehirnjogging-Trainings an einer wissenschaftlich fundierten Grundlage fehlt: Die Methode halte nicht, was sie verspreche.
"Viele machen dabei jedoch den Fehler, alle Hirntrainings in einen Topf zu werfen", bemängelt Jerri Edwards von der University of South Florida in Tampa. Das sei, als wenn man für eine Analyse der Wirkung von Antibiotika auch Zuckerpillen und Nahrungsergänzungsmittel in die Stichprobe einschließen würde. Ähnlich mangelhaft seien die meisten Studien zum Thema Hirnjogging.
Training für bessere Aufmerksamkeit Die Alterswissenschaftlerin hat sich deshalb nun gezielt einer ganz bestimmten Form des Gehirnjoggings gewidmet: dem sogenannten "Speed of Processing"-Training. Mit dieser Methode sollen vor allem die visuelle Aufmerksamkeit sowie die Auffassungsgabe gestärkt und beschleunigt werden. Bei einer typischen Aufgabe gilt es zum Beispiel, ein Objekt in der Mitte eines Bildschirms voller Gegenstände zu identifizieren und gleichzeitig ein bestimmtes Objekt im peripheren Sichtfeld zu lokalisieren.
Die Erfahrung zeigt: Je länger jemand trainiert, desto schneller findet er den gesuchten Gegenstand – selbst wenn die Objekte auf dem Monitor schwierig zu unterscheiden sind. Aber welche Auswirkungen hat das Training auf die geistige Leistung im normalen Alltag? Um dies zu überprüfen, wertete Edwards mehr als 50 Studien aus, die sich mit dieser Trainingsform befassen.
Alltagsleistungen verbessert Das Ergebnis: Das Gehirnjogging hilft auch bei Alltagsleistungen. So waren Personen, die regelmäßig trainierten, generell aufmerksamer und waren zudem beim Autofahren reaktionsschneller und folglich in weniger gefährliche Manöver verwickelt. Im Vergleich zu Menschen, die kein Hirnjogging machten, sank der Anteil derjenigen, die im Alter das Autofahren ganz aufgeben mussten, dadurch um 40 Prozent, wie Edwards berichtet. Auch Depressionen kamen seltener vor.
Doch lässt sich damit möglicherweise auch einer Demenz vorbeugen oder gar das Alzheimer-Risiko wegtrainieren? Für die Beantwortung dieser Frage führten Edwards und ihre Kollegen eine eigene Untersuchung durch. Insgesamt begleiteten sie 2.785 Probanden im Alter zwischen 65 und 94 über einen Zeitraum von zehn Jahren.
Demenzrisiko sinkt mit jeder Sitzung Zu Beginn der Studie übten sich die Teilnehmer fünf Wochen lang regelmäßig im Gehirnjogging. Nach einem und drei Jahren nahm ein Teil von ihnen zudem an weiteren Trainingssitzungen teil. Drei Gruppen praktizierten dabei jeweils eine bestimmte Form des Trainings, darunter auch das "Speed of Processing"-Training. Eine Kontrollgruppe führte kein spezielles Hirnjogging durch.
Dabei zeigte sich: Vor allem das "Speed of Processing"-Training verringerte das Demenzrisiko bei den Senioren und verzögerte das Einsetzen des geistigen Abbaus deutlich. Nach mindestens zehn solcher Sitzungen war ihr Risiko im Vergleich zur Kontrollgruppe nach zehn Jahren um 48 Prozent reduziert, wie die Forscher berichten. Dabei bringt schon eine einzelne Trainingseinheit etwas: Mit jedem Gehirnjogging sank das Demenzrisiko der Probanden weiter ab.
Für die Wissenschaftler ist damit klar, dass Hirnjogging nicht per se Humbug ist. "Manche Trainings funktionieren und andere nicht", schließt Edwards. "Für das "Speed of Processing" konnten wir belegen, dass es Menschen dazu verhelfen kann, im Alltag besser zu funktionieren." Wer geistig fit bleiben wolle, solle sich am besten auf Gehirnjoggings konzentrieren, deren Wirkung durch Studien sicher fundiert ist.
Habe diesen Thread gerade gelesen, weil mich geistige Aktivitäten immer sehr interessieren. Habe mit dem "Gehirnjogging" allerdings ein Problem. Ich bin kein Spieler und überlege mir in meinem Alter schon, was ich mit meiner Zeit mache (... die könnte ja kurz sein, wenn es mit dem Anti-Aging doch nicht funktioniert :( ) Es gibt so viele Möglichkeiten, sich auch geistig fit zu halten und flexibel zu bleiben. Natürlich ist nicht alles für jeden geeignet. Z.B.
- im www surfen und Informationen beschaffen (z.B. in diesem und verlinkten Foren), - Fotobücher und CDs erstellen, - Memoiren schreiben, - wer kann, Computerprogramme entwickeln (z.B. zur Vorhersage von Aktienkursen) - Englisch lernen, um medizinische Fachartikel lesen zu können (falls man noch nicht kann), - Autofahren (natürlich nicht zum Bäcker) u.v.m. - alle 2-3 Stunden was anderes machen.
Ich bin zwar kein Computerspieler, aber ich sehe natürlich, was es alles für tolle Echtzeit-Computerspiele gibt, ebenso Strategiespiele. Denke, die könnte ich mangels Training garnicht so erfolgreich spielen (wie die Freaks), aber ich habe auch keine Lust darauf. In anderen geistig fordernden Felder kann ich sehr gut mithalten (muss ich auch, denn diskutieren sie mal mit einem 35jährigen Mediziner und Facharzt). Im übrigen beansprucht Krafttraining an der oberen Grenze auch das Gehirn, weil man mit dem Muskel ständig "reden" muss.
Nachtrag: ich finde soziale Kontakte mit den eher Jungen sehr wichtig, und dafür ist es unbedingt erforderlich, möglichst Augenhöhe zu behalten. Psychisch ist es von Bedeutung, nicht in die "Alten-Ecke" gestellt zu werden. Man muss akzeptiert werden, dazu muss man auch geistig möglichst fit bleiben. Vielleicht mal ein Computerspiel "gegen" jugendliche Spieler? Oder "Memory". Ich finde es zwar gut, wenn im Alterheim Kreuzworträtsel gelöst werden, aber "optisch" kommt das nicht so gut. Warum gibt es da keine Computerspiele? Oder überhaupt Computer mit Internet und MS Office? Oder ist das Standard heute?
" Ich finde es zwar gut, wenn im Alterheim Kreuzworträtsel gelöst werden, aber "optisch" kommt das nicht so gut. Warum gibt es da keine Computerspiele? Oder überhaupt Computer mit Internet und MS Office? "
Also mein Dad hat extrem viel uncoole Kreuzworträtsel gelöst. Ich bin da schon viel hipper mit meinem diversen Spielchen auf dem Smartphone. Ob wohl die Smartphone Zombies intelligenter sind, weniger Dement?
Ich denke aber das MS-Office die Geheimwaffe gegen Demenz ist ;-)
Ok, MS-Office als solches nicht. Eher als Tool gedacht, um z.B. Geschichten, Abhandlungen, Chroniken zu schreiben ... oder seine Erfahrungen mit dem Älterwerden aufzuschreiben. Denke ernsthaft, das hält jung. Habe vor zwei Jahren die Familiengeschichte (vorläufig) beendet, drei Jahre Arbeit und sehr viele Autofahrten, z.T. ziemlich weit, in 6 Bänden mit insgesamt 550 Seiten. Gebraucht habe ich dafür MS-Word und Visio. Bin erst 66 und denke, ein Ergänzungsband muss da noch kommen. Hoffe, dass ich meine Memoiren noch schreiben kann, aber da bin ich noch zu jung, es passieren gerade viele spannende Sachen. Übrigens hat eine Tante von mir (95) kürzlich ihre Autobiografie geschrieben (in einem Verlag erschienen), untergliedert nach den Männern, die sie hatte. Nur mal als Anregung. Computerspiele macht sie allerdings keine.
Bin gegen Kreuzworträtsel, es sei denn, man kann mit dem Lösungswort was ordentlichen gewinnen (siehe Song "wir lösten Kreuzworträtsel - die ganze Nacht" ...). Man hat einen Haufen Zeit investiert und was hat man dann ?
PS: Was die Tante betrifft - ich denke, sie ist ein Beispiel für langes Leben und passt hierher :) . Sie wohnt allein, schreibt emails - und zwar excellent, bekommt man so selten - und war kürzlich 3 Monate in den USA. Sie fährt Auto und vor allem mag sie eines nicht: auf ihr Alter angesprochen werden, so in dem Sinne: du hast dich ja gut gehalten für dein Alter ... (siehe das Thema Psychologie).
Also könnte man das MS Office durch einen Stift ersetzen. Man könnte auch sagen, eine subjektiv erfüllende Tätigkeit ist "Antiaging". Mein Dad war mit seinen Kreuzworträtseln ganz zufrieden, ich empfand es als arge Zeitverschwendung. Ich denke es ist wie bei deiner Tante, ein aktives zufriedenes Leben mit viel Sozialkontakten zahlt sich aus in Jahren, ob viele oder "nur" erfüllte.
So, jetzt muss ich dies nur noch umsetzen...schwer
Das ist schon die richtige Richtung. Mit dem Stift könnte ich wohl keine Bücher mehr schreiben, nur noch unterschreiben. "Copy&Paste" geht auch schlecht, nur mit Schere und Klebstoff. Kreuzworträtsel & Co. haben eben den Nachteil, dass sie in dem Moment wertlos werden, in dem sie fertig gestellt sind. Ich möchte allerdings nicht nur subjektiv zufrieden sein, sondern auch noch die Nachwelt beglücken (ob das immer gelingt, sei dahingestellt). So wie meine Tante.
Nehmen wir z.B.Goethe ... der dachte übrigens, er ist unsterblich. Ist ja auch fast 83 geworden. Meine Cousine (75) kennt jeden Tag im Leben Goethes so, als wäre sie dabei gewesen. Auch irgendwie Gehirnjogging, nicht für jeden geeignet. Man könnte ja eine andere Person nehmen.
Man muss nicht schreiben, wenn man es nie gemacht hat. Gefrustet soll man ja auch nicht sein. Schon berufsbedingt habe ich unheimliche Seiten Papier produziert, also macht es mir nichts aus. Das Gehirn wird da schon ziemlich beansprucht. Hinzu kommt ja noch, dass man die Texte gut layouten möchte. Als ich meinem Wohnungsnachbar (77, Dr., Elektroingenieur) meine Familiengeschichte stolz gezeigt habe, kam er mit einem ziemlichen dicken Buch an, A4 und reichlich bebildert und sehr gut gesetzt: seine Familiengeschichte :0 , kürzlich fertiggestellt.
Da ich Elektrotechnik studiert habe und ursprünglich Radiomechaniker bin, hätte ich da auch ziemlich viele Ideen und große Lust. Fotografie ist auch eine gute Idee, um die Sinne jung zu halten.
Also ich möchte eine Lanze für den Bleistift brechen. Erstens hatte auch Goethe bestimmt mit der Hand geschrieben und es ist etwas anderes etwas am PC zu tippen oder handschriftlich zu arbeiten. Es soll sich besser lernen, verbessert lernen, wenn man es niederschreibt, als er nur zu tippen. MEIN FAZIT: Aktiv ist besser als Passiv. Spaß besser als Frust. Durch was/wen man das erreicht ist Wurst.
Es kommt halt darauf an, welche Teile des Gehirns man verbessern möchte. Ich denke nun mal 10 mal schneller als der Bleistift schreibt und da ist es eben lästig. Für das manuelle hat man am PC ja noch die Maus. Man kann damit auch gut zeichnen. Und wer soll mein Geschmiere lesen? Die Mühe macht sich wohl niemand. Goethe hätte sicher auch gern einen PC benutzt, denke ich mal. Er hatte aber auch einen Verleger, der alles in Blei gesetzt hat. Macht heut niemand mehr, die verlangen alle einen bereits gestylten Computer-Satz. Und das macht ja auch Freude, mal gestalterisch tätig zu sein und nicht die "Tools", sondern das Objekt im Auge zu haben. Ich denke, die Frage PC oder Bleistift steht nicht wirklich. Auch nicht unter dem Aspekt Anti-Aging.
Naja, es scheint sich besser zu lernen, wenn man es händisch niederschreibt. Mehr gelernt = weniger Demenzrisiko = Antiaging. Durch Copy und Paste oder einen vorgefertigten Schriftsatz verwenden, geht viel Kreativität verloren. Memoiren finde ich fade, eine niedergeschrieben Information ohne eigenes Leben. Ich sollte meine Zeit mit eigenen Leben füllen, nicht mit dem Leben der Anderen.
Ich bezweifele ganz stark, dass hier irgendjemand durch Antiaging länger lebt. Bei diversen Krankheiten ist natürlich eine Therapie gut. Ist das dann Antiaging?
Zitat von jayjay im Beitrag #20Naja, es scheint sich besser zu lernen, wenn man es händisch niederschreibt. Mehr gelernt = weniger Demenzrisiko = Antiaging.
Na, da werden wir uns wohl nicht mehr einig. So einfach ist die Gleichung nicht. Aber jeder muss da seine Erfahrungen machen.
Noch eine Bemerkung zum Aspekt des "Werkes". Eine Autobiografie ist ein Werk, eine Familiengeschichte auch, ebenso wie eine gute Fotografie oder ein Bild, eine Komposition (geht mir leider ab). Es ist ja unbestritten, dass viele Kreative sehr viel Lebenszeit darauf verwenden, Werke zu schaffen und auf diese Weise "unsterblich" zu werden. Gelingt leider den wenigsten. Aber vielen vielleicht in kleinem Rahmen. Und es geht auch um den Erhalt der Komplexität des Denkens.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass die Erstellung der Familiengeschichte ein sehr spannender, interessanter, komplexer und erfüllender Vorgang war. Angefangen von vielen Reisen, dem Auftreiben von Kirchenbüchern, Fotos, Dokumenten, Korrespondenz, Datenbanksuche, textlich-grafischer Umsetzung und irgendwann hält man die fertigen Bücher in der Hand, die man dann verteilt. Allein das Lesen von Kirchenbüchern ab 1700 ist schon "Gehirnjogging" genug.
Ziel von Anti- und Reverse Aging ist ja nicht nur die absolute Verlängerung des Lebens, sondern vor allem die Verlängerung der aktiven Lebensphase (idealerweise von beidem, und beide sollten dann auch nahezu identisch sein). Mit dem "Gehirnjogging" habe ich ebenso wie mit "Jogging" ein Problem, ist irgendwie auch Zeitverschwendung (höre schon den Protest :( )
Nun, ich meine ja auch, dass eine forderte Tätigkeit die einem Spaß bereitet "Gehirnjogging" ist. Was auch immer diese Tätigkeit ist. Ob der "Computer" gut oder schlecht ist, weiß ich nicht. Ich finde es halt bedenklich nur noch Anwender zu sein, ohne es zu verstehen. Es ist eine bedenkliche Entwicklung, gerade weil wir von ihm abhängig sind und immer mehr Fähigkeiten abgeben. Das Internet sagt was wahr ist, jegliche Information ist von dort. Das Monopol auf Wahrheit ist schon "göttlich". Da komme ich zurück zu Copy and Paste. Viel fremde Information unreflektiert eingefügt. Wie beim Gutenberg, Dr.auf Zeit ;-)
Also, die Diskussion ist recht spannend. Wie ich schon meinte, geht es nicht nur um "Spaß", da kenne ich andere Möglichkeiten. "Gehirnjogging" ist mehr ein Nebenprodukt. Computer sind phantastisch, sie sind mein Speicher und Rechenwerk, quasi die technische Fortsetzung des Gehirns. Ich bin sehr verbunden mit ihnen. Sie sind nicht per se gut oder schlecht, man kann aber Gutes und Schlechtes damit machen. Es gibt eben eine technische Entwicklung, auch Sackgassen, aber Computer sind keine. Sie ermöglichen Kreativität in nie dagewesenem Maße, auch "Gehirnjogging" bis zum Umfallen, wenn man nicht aufpasst. Wir geben langweilige Tätigkeiten ab, um Raum für Interessantes zu haben. Der Computer jammert nie und ermüdet auch nicht. Ich bin Programmentwickler (u.a.) - natürlich auch "user" - also mir ist das kein Rätsel, was da drinnen abgeht. Denke, eine etwas positivere Sicht wäre da doch eher "Anti-Aging"-mäßig angebracht.
Und zum Internet: musste gerade bei Recherchen feststellen, dass das Internet überhaupt nichts sagt, sondern mir eine riesige Informationsmenge auskippt, und ich dann die Aufgabe habe, mir ein Bild zu machen. Das ist mir viel lieber, als wenn ich die alleinige Wahrheit im Zentralorgan "Neues Deutschland" lesen musste (wer es kennt, weiß was ich meine). Und im Internet steht genau das, was jemand hineinstellt, und das kann natürlich jedermann. In Blogs, Foren, facebook und eigenen sites.
"Copy & Paste" ist wohl ein Mißverständnis. Ich meine lediglich, die Möglichkeit, im Gegensatz zu Stift und Papier Texte korrigieren zu können (vorzugsweise natürlich die eigenen). Es gab ja Politiker auf Zeit, die haben davon allzu eifrig Gebrauch gemacht ;-) War Gutenberg Dr. auf Zeit, wusste ich garnicht. Leider hatte er keinen Computer. Er hat aber wenigstens die Abschreiberei der Texte überflüssig gemacht. Und ohne Gutenberg natürlich auch keinen PC.
Oh Sorry, jetzt mit Copy and Paste "Guttenberg" der Politiker nicht der Erfinder des Buchdrucks...wobei ich glaube die Chinesen waren mal wieder früher dran.
Ich finde Spaß ist wichtig, weil es das Gehirn schützt. Dauernde Euphorie oder Depression sind nicht gut fürs Hirn. Emotion ist wichtig zum lernen, um es zu verankern im Gedächtnis. Angst geht da natürlich auch, aber mit Angst willst nichts neues mehr lernen, darum Spaß oder positive Emotin. Da will man dann auch lernen.
Respekt das du dich so mit Computern auskennst. Ich kann mir die Technik dahinter nicht mehr so ganz vorstellen. Ich könnte auch keinen aus dem nichts nachbauen. Er kann nur durch das Zusammenspiel von viel Expertenwissen gebaut werden. Google bestimmt mit was wahr ist, was bestimmt kritisch zu sehen ist. Natürlich kann man Informationen hinterfragen aber es wird irgendwann schwer, die "Wahrheit" zu finden.
Man kann Computer und Roboter als Befreier aus der Sklaverei stupider Aufgaben sehen oder aber so wie die Armisch denken, dass es Tätigkeiten gibt die der Mensch selbst tun muss, um Zufriedenheit zu erlangen.
Bla bla bla, ist halt auch blöd wenn man merkt, bis hierher kann ich etwas verstehen und egal was ich versuche, ich komme nicht mehr weiter. Astra schrieb mal, grob wiedergegeben, wenn er es nicht schaffe unsterblich zu werden, sei es ein Versagen seines Intellekts und Selbstverschulden. Naja, er war mal mein Heilsbringer. Ich glaubte mal wirklich mir einen Vorteil verschaffen zu können durch epigenetische Reprogrammierung.
Alles klar mit Gut(t)enberg. Ist er nicht irgendwie Beauftragter für Internet &Co? Er kennt sich eben aus :-) . Aus dem Nichts könnte ich auch keinen Computer bauen, höchstens ein Funktionsmodell. Oder eben aus Fertigteilen, wie heute üblich. Computer sind mein Beruf, aber auch mein ständiger Begleiter
"Spaß" ist in dem Zusammenhang das falsche Wort, eher schon ein gewissen Freude, Befriedigung, auch "Euphorie", wenn was gut funktioniert oder etwas fertig ist. Depression ist mir fremd, Angst im wesentlichen auch. Bringt garnichts. Nein, "Spaß" habe ich mit dem Computer eher nicht. Im Internet mitunter schon ... aber das ist ja nicht direkt der Computer.
Ich lerne auch nichts gezielt, versuche nicht, mir was einzuprägen. Das Gehirn wird sich aus den angebotenen Infos schon was raussuchen, was es sich dann merkt und in Beziehung zu anderen Infos setzt. Assoziatives Denken eben. "Lernen" hatte ich reichlich in der Schule, Uni etc., zum Glück muss ich nicht mehr für eine Klausur lernen ... habe ich mitunter als Albtraum.
Wenn die Amisch zufrieden sind, ist es doch ok. Ich bins auch. Will niemanden bekehren (sagte schon Faust), nur scheint mir die Amisch-Auffassung ein wenig ideologisch-dogmatisch, und das mag ich nun schon garnicht. Ist vielleicht auch ein wenig Zwang dabei, oder sind da alle glückselig und leben lange?
Ich denke, man kann grundsätzlich alles verstehen. Je nach Vorkenntnissen dauert es halt auch mal etwas länger. Hätte nie gedacht, dass ich mich mal mit Biochemie befassen würde. Stelle aber fest, es geht. Sind auch nur Strukturen und Prozesse, eben andere. Im Grunde ist es sogar auch Elektrotechnik.
Was den mir nicht bekannten "Astra" betrifft, so hat er recht. Der Unterschied zwischen Genie und Wahnsinn ist der Erfolg. Klappt die epigenetischen Reprogrammierung nicht? Hoffe denn doch.