Die intrazelluläre Glutathionmessung gehört nicht gerade zur Routine-Diagnostik, ist in spezialisierten Laboren aber verfügbar.
ZitatStörungen der GSH-Homöostase mit GSH-Abfall werden z.B. gesehen bei viralen Infektionen, AIDS, Malignomen, Xenobiotika/-Schwermetallbelastung, Arteriosklerose (Lipidperoxide, erkennbar am erhöhten MDA-LDL !), einigen Autoimmunerkrankungen (SLE, rheumatoide Arthritis) sowie neuro-degenerativen Erkrankungen. Bei diesen Erkrankungen hat es sich als sinnvoll erwiesen, den Gluthationspiegel zu normalisieren.
[...]
Die getrennte Bestimmung in Monozyten und Lymphozyten erlaubt eine Aussage darüber, ob ein Glutathionmangel durch verstärkten Verbrauch bedingt ist oder durch einen Mangel an „Rohstoffen“, insbesondere Cystein. Monozyten zirkulieren nach Übergang aus dem Knochenmark nur 24 h im Blut, gehen dann ins Gewebe und zirkulieren nicht zurück ins Blut. Ein niedriges GSH in Monozyten zeugt somit von einem primären Mangel an Syntheseprodukten oder (selten) einem GSH-Synthesedefekt. Lymphozyten rezirkulieren zwischen Gewebe und Blut. Insofern widerspiegelt das GSH in Lymphozyten eher den „Verbrauch“ im Gewebe bzw. der reduzierten Regeneration. In der Praxis zeigt also ein vermindertes GSH in Lymphozyten bei normalem Monozytenwert, dass das GSH sekundär reduziert ist (siehe Musterbefund). In diesem Fall wäre eine Glutathion- oder ACC-Substitution allein weniger erfolgversprechend, sondern sie sollte von einer antientzündlichen und/oder antioxidativen Therapie begleitet sein. Die Bestimmung in NK-Zellen begründet sich durch die essentielle Rolle der NK-Zellen im Rahmen der Tumorimmunität.
ZitatAufgrund der hohen diagnostischen Sensitivität und des hohen negativ prädiktiven Wertes von >97% [2, 3] kann NT-proBNP zur Ausschlussdiagnostik der Herzinsuffizienz entsprechend den Richtlinien der European Society of Cardiology (ESC) eingesetzt werden. Bei Patienten mit einem NT-proBNP-Wert unterhalb des cut-off von 125 ng/l kann eine linksventrikuläre Dysfunktion trotz vorliegender Verdachtssymptomatik (z.B. Dyspnoe) mit hoher Sicherheit ausgeschlossen werden. Bei Patienten unter Therapie einer Herzinsuffizienz stellt NT-proBNP einen guten Verlaufsparameter des Therapieerfolges dar.
Kommentar Prometheus: Wird der Herzmuskel überdehnt, bildet dieser Peptide die den Blutdruck senken und die Urinproduktion steigern. Bei einer Herzinsuffizienz sind diese Peptide (BNP und NT-proBNP) erhöht und korrelieren auch mit dem Schweregrad der Herzschwäche. Erhöhte Werte können aber z.B. auch bei Leber- oder Nierenerkrankungen, neurologischen Erkankungen und bei Hyperthyreose auftreten. Die Blutabnahme sollte nüchtern erfolgen und ohne körperliche Belastung einige Stunden zuvor.
Die Insulinsensitivität dürfte tagesszeitlichen Schwankungen unterliegen, der HOMA-Index daher ebenfalls.
Um eine gute Vergleichbarkeit zu haben, würde ich den morgendlichen Nüchtern-Blutzuckerwert mit der Insulinmessung kombinieren. Denkbar wäre auch die Bestimmung im Rahmen eines standardisierten oralen Glukosetoleranztestes (OGTT) (der OGTT ist allerdings ein ungesundes "Aha-Erlebnis"...)
Übrigens: Für den Vitamin B12-Status eignen sich die Messung von Methylmalonsäure oder auch Methylcitronensäure im Urin eher als die direkte Messung im Blut!
Vorbemerkung: Über die Problematik der Cytomegalievirus-Infektion (betrifft ca 50% der Bevölkerung) hatte ich hier schon geschrieben.
ZitatDas CMV des Menschen repliziert nur in menschlichen Zellen, in vitro gehören hierzu Fibroblasten, Epithel- und Endothelzellen sowie Makrophagen. Wie alle Herpesviren besitzt das CMV die Fähigkeit, nach Primärinfektion eine latente Infektion zu etablieren, während der keine nachweisbare Virusvermehrung stattfindet, jedoch eine kleine Anzahl viraler Gene exprimiert wird. Zu den Zellen, in denen das Virus in vivo Latenz etabliert, gehören hämatopoetische Stammzellen sowie Monozyten.
ZitatDrei Formen der CMV-Infektion können unterschieden werden: primäre Infektion, Reaktivierung und Superinfektion. Die CMV-Reaktivierung ist mit einer hohen Zytokinexpression im Rahmen von Immunaktivierungsprozessen vergesellschaftet. Eine Schlüsselrolle kommt hierbei hohen TNF-alpha-Spiegeln zu. Auch andere Ereignisse wie Streß (über Catecholaminausschüttung) und systemische Inflammation (vermittelt über Prostaglandine) führen zur Aktivierung des CMV. Den größten Anteil an der Kontrolle der CMV-Proliferation besitzen die zytotoxischen T-Lymphozyten.
-Ob eine latente CMV-Infektion vorliegt, kann durch einen CMV-Antikörpertest festgestellt werden. -Eine Reaktivierung lässt sich am besten durch eine quantitative Real-Time CMV-PCR (die untere Nachweisgrenze liegt zwischen 50 und 200 Kopien/ml) oder einem pp65-Antigenämietest feststellen. -Auswirkungen chronischer viraler Infekte auf das Immunsystem können durch eine Lymphozytentypisierung festgestellt werden.
Kommentar Prometheus:
Eigentlich kann man im Jahr 2015 auf die CMV-Diagnostik für allgemeine Präventionszwecke noch gut verzichten. Nicht weil CMV unwichtig wäre, sondern weil sich aus der Diagnostik momentan noch keine Konsequenzen ergeben. Wichtig wird die Diagnostik erst, wenn tatsächlich ein Impfstoff zur Verfügung steht (für CMV-negative Personen) oder wenn eine Therapie für eine Viruselimination entwickelt wird. Sinnvoll ist die CMV-Diagnostik selbstverständlich für die bereits etablierten Indikationen z.B. bei Schwangerschaft oder bei Verdacht auf CMV-Infektion unter Immunsuppression
Allerdings: Bei einer CMV-Reaktivierung (=nachweisbare Viren im Blut) sollte man seinem Immunsystem definitiv mehr Aufmerksamkeit schenken!
Klar, die mit dem Alter geänderte Epigenetik wirkt sich auch auf die vom Körper hergestellten Proteine aus. Die Analyse von Proteinen im Serum wäre ein hübscher Maßstab, ob die Änderungen die du in deinem Lebensstil vornimmst, auch wirklich greifen.
Für mich wäre das eine Messung, die ich gerne machen lassen würde! Kommerzielle Labordienstleister gesucht! Eine Marktlücke?
Eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit der Mitochondrien ist (unter anderem) eine wichtige Ursache für Nierenerkrankungen.
Im Blut gemessene mitochondriale DNA (mtDNA) ist ein Marker, der Hinweise auf den Status deiner Mitochondrien geben kann. Viel mtDNA im Blut bedeutet ein geringeres Risiko für chronische Nierenerkrankungen, Diabetes und Mikroalburinurie!
Offtopic und kann gerne auch wieder gelöscht werden: Habe meinen VitD-Wert beim Hausarzt messen lassen. Auf Anfrage, welche Einheit es nun wäre, bekam ich diese Antwort von der Ärztin: "Das kann ich ihnen nicht sagen. Spielt das eine Rolle?".
welcher Blutwert ist denn in einem großen Blutbild der wichtigste und aussagekräftigste Marker für den allg. Entzündungszustand des Körpers, von den organspezifischen Werten abgesehen? Ist das CRP oder gibt es da noch andere?
Junges Blut unterscheidet sich von altem Blut. Aber: Wie alt ist dein Blut?
Eine epigenetische Analyse durchzuführen, ist in Europa aktuell noch nicht möglich (In den USA gibt es dafür bereits kommerzielle Anbieter) Es ist allerdings auch möglich, mit einem Profil aus gebräuchlichen Laborwerten eine recht gute Einschätzung deines Blut-Alters zu bekommen:
List of the 19 biomarkers used to define signatures. The biomarkers are grouped by functions. Biomarkers with generally increasing values with older age are labeled with an arrow pointing up, while biomarkers that generally decrease with older age are labeled with an arrow pointing down.
Zusammenfassend:
-In der Studie wurden nur bereits bekannte und häufig bestimmte Laborwerte einbezogen -Schaut man sich nicht nur isolierte Werte an, sondern auch, wie die Werte zusammenhängen, ergeben sich verschiedene Signaturen mit hoher Vorhersagekraft -Die Signatur "Jung und gesund" unterscheidet sich von der Signatur "Alt und gesund". Das spricht für die These, das Altern eine eigenständige "Erkankung" ist.
Schaut man sich an, auf welche Werte es hauptsächlich ankommt um jüngeres Blut zu haben als es dem Kalenderalter entspricht, sind diese Werte am wichtigsten:
Um die besten Biomarker für die Alterung zu finden, wurden in dieser Studie 60.000 Blutproben verwendet und mit Hife von künstlicher Intelligenz (Deep Neural Networks) ausgewertet:
Angenommen, ihr habt zufällig ein paar eurer Blutwerte zur Hand. Wie kann man jetzt praktisch vorgehen, wenn man aus den Blutwerten auf das biologische Alter schließen möchte?
Dafür wurde extra eine Webseite eingerichtet, auf der man die Kalkulation durchführen kann:
Natürlich faszinierend, super, interessant ... und wichtig, aber/und ...
Was sind eure persönlichen oder auch objektiv betrachtet, die allgemein, grundlegend wichtigsten Parameter ?
(Sollte eigentlich klar sein, aber auch einmal gebündelt genannt sein/werden.) medctr.de/laborwerte
Sorry, sehe gerade, dass ich am Anfang des Threads die meisten genannt sind - hätte wohl besser schauen müssen - schäm :( Vll ist der obige Link trotzdem ein wenig brauchbar.
Hier mal ein Marker, der um einiges besser ist als der Body-Mass-Index:
Das LAP!
LAP steht für "lipid accumulation product". Es ist einfach zu bestimmen und ist ein guter Prädiktor für:
Das kardiovasculäre Risiko: The" lipid accumulation product" performs better than the body mass index for recognizing cardiovascular risk: a population-based comparison https://bmccardiovascdisord.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-2261-5-26
Dieses Labor wurde zwar von Curious (thx) im TMAO-Thread schon erwähnt, im Netz werden Sinnhaftigkeit, Aussagekraft und Verlässlichkeit vieler Tests tw. angezweifelt, aber weil ich über einen edubily-Thread zu Mitos darauf gestoßen bin,
Nie gehört? MTV steht für mittleres Thrombozytenvolumen (engl. MPV). Das MTV ist erniedrigt bei chronischer Niereninsuffizienz, erhöht bei Diabetes mellitus Typ 2 und Hyperthyreose.
Eine Thrombozytopenie mit hohem MTV spricht für einen gesteigerten Thrombozytenverbrauch. Eine Throbozytopenie mit niedrigem MTV spricht für eine gestörte Bildung im Knochenmark.
Ein hohes MTV ist ein Prädiktor für das kardiovaskuläre Risikio:
das cardiale Troponin T ist ein interessanter Marker für Myopathien und Sarkopenie:
"Cardiac troponin T is expressed in the skeletal muscle under various myopathic conditions, including denervation and neuromuscular diseases, and could be released into the circulation in those conditions.[8, 34] Although the evidence collectively indicates cTnT as a potential biomarker of skeletal muscle denervation and/or regeneration, its role is still not clear. Our findings in old mice indicate that cTnT is expressed in the skeletal muscle and increases with ageing and contributes to NMJ functional decline in ageing muscle"
Kupfer ist ein essentielles Spurenelement. Mit welchen Laborwerten kann man den Kupferstatus bestimmen?
ZitatFour tests of copper status generally are available: caeruloplasmin in plasma and copper in liver, plasma and urine [4]. Although these tests are useful in the diagnosis of Menkes’ and Wilson’s diseases, consideration here will be restricted to the general, adult population. Copper in human plasma or serum does not always change in depletion [5 6]. Serum copper generally exceeds plasma copper when measurements are made on the same samples of blood[7]. Urinary copper is useless in this context because copper is excreted mainly via bile and the gastrointestinal tract[7] and urinary copper is unaffected by months of experimental, copper depletion [5].
Gängige Messanalysen wie Kupfer im Plasma und Serum sind für Kupfermangel also gar nicht so aussagekräftig, weil der Körper wohl gerade auch in Mangelsituationen versucht, den Mangel in Blut und Serum auszugleichen! Gibt es geeignete Messparameter, die eine Beurteilung der Kupferspeicher ermöglichen?
ZitatDiSilvestro, et al.[8] supplemented middle-aged men and women with 2 mg of copper or placebo daily for eight weeks in a randomized, double blind experiment and identified a group of people low in copper. Because the response of erythrocyte superoxide dismutase to supplementation exceeded that of caeruloplasmin, it was suggested that this dismutase may be a more sensitive measurement of deficiency[9]. This observation prompted an extensive search for related data.
Comparative data (Table) on changes of values, based on percent, were collected in an attempt to evaluate analytical sensitivity in several experiments[5 6 8 10-12]. Vertical comparisons reveal that enzymatic caeruloplasmin is more sensitive than some other measurements in animals. In people superoxide dismutase seems most sensitive and the caeruloplasmin ratio is more sensitive than either caeruloplasmin measurement alone. However, it seems that plasma copper and caeruloplasmin are rather insensitive.
Indirekte Messparameter, die einen Hinweis auf die Kupfer-Versorgung geben können sind folglich:
-Superoxid-Dismutase und die -Caeruloplasmin-Ratio (= Serum-Kupfer/Caeruloplasmin).
ZitatThe low prevalence of copper deficiency in the large survey of Scotland (16 cases in five years) cited by the authors may have been the result of reliance on conventional and insensitive tests for diagnosis. Also, as only two in a series of ten deficient patients were anaemic [2], copper deficiency can occur without haematological change. Indices of low copper status must be improved so that deficiency can be recognized promptly because copper replacement can improve function [3]. These latter authors recommend 2-8 mg of elemental copper daily for long-term, oral maintenance.
Kupfermangel ist aufgrund der unspezifischen Symptome und dem vergleichsweise schwierigen Nachweis deutlich unterdiagnostiziert! Symptome, die auf einen Kupfermangel hindeuten können, sind:
Meine Nieren scheinen ein wenig zu spinnen ... hab zwar den ComburTest ... der hier hat mehr Parameter, und welche, die ich möchte ... den probier ich.