in einem heutigen Beitrag von Dr. Strunz zum Thema Krebstherapie erwähnte und empfiehlt er das Krankenhaus St. Georg in Bad Aibling. Auf dessen HP wurde ein Vortrag im Oktober zu einer Krebstherapie mit Aminosäuren nach Prof. Tallberg angekündigt. Danach mal gesucht ist z. B. diese Page zu finden, mit wie ich finde interessanten Informationen.
Für weitere Malignome stehen uns heute Tallbergs Codes zur Verfügung. Außer den jeweiligen Aminosäuren** und Mineralien*** kommen weitere Therapeutika zum Einsatz:
Aminosäurencode Spurenelemente (verschiedene je nach Tumorart) Physiologische Dosen von Vit. A, B, D, D, E, teils Folsäure in mg-Dosen Neurolipide Tumorvakzine **** spezielle Labordiagnostik***** (z.B. Hormonstatus zur Verlaufskontrolle) teils Impfungen gegen Influenza A/ B
Einige wichtige Malignomformen möchte ich kurz vorstellen: Prostata-Ca: Zum Einsatz kommen folgende Bio-Immun-Komponenten:
Doz. Dr. med. Thomas Tallberg war knapp 30 Jahre Vorstand der Immunologischen Abteilung der Universität Helsinki. Studien des Amerikaners Howard Beard sowie eigene umfangreiche klinisch-experimentelle Studien führten zur Konzeption der Bio-Immuntherapy, nachdem Malignome primär keine Immunerkrankung, sondern ein nutritives Defizit darstellen. Tallbergs Therapie umfasst Aminosäuren, Mineralienkomplexe, Vitamine, Neurolipide, teils sekundäre Pflanzenstoffe wie Lycopin, teils Hormonrezeptorenblocker sowie die Verabreichung von Tumorvakzine aus Tumor- und Metastasengewebe.
Meine Frage hierzu, sind jemanden nähere Informationen zu diesem Therapieansatz bekannt? Der zweite Link ist von 2006, demnach gibt es diese Therapie ja schon lange. Der finnische Arzt Prof. Tallberg hat offensichtlich schon laut dem ersten Link seit den 70-iger Jahren aus meiner Sicht und wie im ersten Link nachzulesen offensichtlich sehr erfolgreich mit seinem Therapieansatz Krebskranke geheilt bzw. die Lebenserwartung deutlich verlängert.
Was ist aus dieser Therapie geworden? In Finnland weiter erfolgreich eingesetzt, nur in Deutschland nicht(kommerzielle Gründe etc.)? In Deutschland nur in einigen wenigen kleineren Kliniken wie dem o. g. Klinikum eingesetzt und diskutiert? Wie ist dazu der Stand?
Für mich klingt der Ansatz im Gegensatz zu den üblichen aggressiven und dennoch oftmals völlig nutzlosen Behandlungen, wie Chemo, Bestrahlung etc. grundsätzlich sehr interessant,aber auch, weil man mit der Zuführung der von Prof. Tallberg eingesetzten AS eventuell selbst schon präventiv wirksam werden könnte.
Hallo Vor einigen Jahren habe ich mich mit dieser Theorie mal beschäftigt, angeregt durch eine Ärztin, die ursprünglich aus Estland kam und daher diese Theorie kannte. Auffallend war für mich, dass ich alle AS meiden sollte, die anabol wirken. Das gefiel mir schon mal gar nicht, da ich für den Alltag Leistungsfähigkeit und Kraft brauche. Dazu kommt, dass es im Alltag unmöglich ist, EINZELNE AS zu meiden. D.h. es läuft dann auf insgesamt wenig AS/Protein raus, was dann wieder zu viel KH oder Fett führt, was gerade bei Krebs/manchen Krebsarten auch nicht gerade förderlich ist. Zudem habe ich lange im Internet gestöbert, um Bestätigungen für Tallbergs Theorie zu finden, habe aber nichts gefunden, das Tallbergs Empfehlungen bestätigen würde, v.a. seinen Code, der bei verschiedenen Krebserkrankungen verschiedene Empfehlungen enthielt. Von der Ärztin war das auch einfach als gegeben angenommen werden. Bei allen AS besteht wohl immer das Problem, dass sie einerseits gewebeaufbauend wirken, andererseits aber auch das Immunsystem stärken. Mit anderen Worten: reduziere ich AS/Protein, reduziere ich gleichzeitig anabole Prozesse und das Immunsystem und damit Lebensqualität. Mittlerweile habe ich mich von der Theorie verabschiedet und versuche die Balance zu halten, also weder zuviel noch zu wenig Protein und schon gar nicht einzelne AS gezielt zu meiden. IF und Fastenperioden, z.T. durch Sport verstärkt, sehe ich dabei inzwischen als gute Ergänzung. Wohl gemerkt gehe ich dabei bei der Ernährung insgesamt von max. isokalorischer Ernährung aus. Ein Thema, das wir hier ja beim Thema CR oder auch Methioninrestriktion oder IGF-1schon diskutiert haben. LG Chuby
Also wenn ich den ersten Link lese, was offenbar mit dieser Therapie geheilt bzw. lebensverlängernd therapiert wurde, vor allem bei Schwererkrankten, kann man wohl kaum von einer "Theorie" sprechen. Ich finde das schon sehr erstaunlich. Vielleicht solltest Du den Link mal lesen, CC!
Nitrosylcobalamin scheint ein sehr vielversprechender alternativer Ansatz als Krebstherapie zu sein. Man sollte zumindest mal die Quellen prüfen, ob da was dran ist.
Hallo Tizian, ich habe mir die Links vorgenommen: nichts, was ich nicht irgendwo schon mal gefunden habe.
Klar, das Ganze klingt schön. Nur, wenn man versucht, genauere Informationen zu bekommen, wird es dünn. Mir ist es damals nicht gelungen, wirklich Handfestes in die Hände zu bekommen, auf das ich hätte aufbauen können. Ich hatte nur die Angaben der Ärztin. Als ich dann nachgefragt habe, wo ich Genaueres dazu finden oder erfahren kann, kam nichts. Sie wussten es selbst nicht. Und damit konnte ich nichts anfangen. Da scheint auch ziemlich "gemauert" zu werden. Ob um damit Geld zu machen, weiß ich nicht. Ich habe auch keine kommerziell ausgerichteten Infos gefunden, einfach gar nichts, was mich weiter gebracht hätte.
Pauschal einfach alle BCAA, Leucin, Arginin.... u.a.m. zu meiden, war nicht machbar, wenn ich nicht schlapp in der Gegend herumhängen wollte, weil sich diverse Defizite ergeben würden. Es geht schließlich auch um Lebensqualität und Mängel an essentiellen AS sind ja insgesamt nicht gerade gesundheitsfördernd. Ich habe auch niemanden aufgetrieben, der mit dieser Therapie arbeitete oder eine Quelle, wo die Krebsarten, für die es Codes gibt, endlich mal detailliert behandelt würden. Da kam ich einfach nicht ran, so sehr ich auch suchte. Es sind etliche Konzepte zu den häufigsten Krebsarten zu finden, aber in meinem Falle war eben absolut nichts aufzutreiben. Deshalb musste ich diesen Ansatz fallen lassen, obwohl ich ihn gern genutzt hätte.
Mit dem Konzept der Mitochondriopathie habe ich mich recht intensiv beschäftigt und einzelne Elemente/Bausteine abgecheckt und gegebenenfalls ergänzt. Das habe ich auch immer noch im Visier und versuche da weiter zu kommen, was nicht ganz ist. Das Problem ist hier auch wieder die Widersprüchlichkeit der Aussagen, gerade zu Arginin, gerade im Zusammenhang mit nitrosativem Stress (Kuklinksi <-> Jester, edubily) oder Methionin. Ich weiß inzwischen, dass ich bei beiden z.B. eher einen Mangel habe. Genauso bei Phenylanalin und besonders auch immer wieder bei Threonin. Da ist es sicherlich nicht verkehrt, diese Mängel zu versuchen zu beheben, sodass die Werte im Normbereich sind. Umgekehrt habe ich v.a. Cystein lange verschrieben bekommen, damit der Körper vermehrt Glutathion bilden kann. Es gibt einfach sehr viele, meist widersprüchliche Ansätze und Theorien. Die gesamte schöne Liste mit Symptomen/Problemen traf bis auf 2 Punkte (Hashi, EBV), gegen die ich aber nichts machen konnte, auf mich nicht zu. Was bleibt einem dann übrig? Versuchen Defizite auszugleichen und den Stoffwechsel zu optimieren. Meine Meinung und Erfahrung dazu. LG Chuby
vielleicht war diese Ärztin damals einfach nicht kompetent genug oder das Wissen in Deutschland insg. noch nicht entsprechend vorhanden. In dieser von Dr. Strunz empfohlenen Klinik in Bad Aibling wird z. B. demnächst ein Vortrag dazu stattfinden.
Ich kann mir nicht vorstellen, daß es die einzige Klinik und der einzige Vortrag dazu seit Jahren ist. Und auch auf dem von mir geposteten Kongress der Uni Salzburg hat Prof. Tallberg neben den anderen im Abspann angeführten hochkarätigen Medizinern im Jahre 2010! selbst referiert. Also irgendwie gingen wohl auch Informationsmöglichkeiten an Dir vorbei. Und natürlich könnte ich mir auch gut vorstellen, daß solch ein Therapieansatz im Land der lukrativeren Chemo-und Bestrahlungsindustrie es schwer hat überhaupt anerkannt zu werden und blockiert wird, auch Informationen oder Informationsmöglichkeiten dazu.
Aber für mich ist auch nicht entscheidend was damals irgendwann zu erfahren war, sondern für mich wäre interessant wie die Einschätzung zu diesem Therapieansatz heute ist.
Und letztlich schreibst Du "Leucin, Arginin etc. zu vermeiden", bei den oben geposteten Krebsarten kommen Arginin, Leucin u. v. a. doch gerade gezielt zum Einsatz. Da ist kein Mangel, zumal ich es so verstehe, daß die angeführen AS verstärkt zu nehmen sind und nicht, das andere ganz fehlen sollen. Insofern kann ich nicht ganz nachvollziehen, was Du schreibst, zumal Du ja selbst betonst, daß Du keine näheren Infos hast, also auch nicht sicher wissen kannst, wie die Therapie genau funktioniert und was man essen/nehmen darf/soll und was nicht.
Hallo Tizian, bei mir ist es inzwischen 4,5 Jahre her, dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe. Es kann schon sein, dass sich seitdem einiges getan hat, was die Bekanntheit der Therapie angeht. Es gibt für die verschiedenen Krebse, gemeint die diversen Lokalitäten der Tumore im Körper, jeweils verschiedene "Codes" nach Tallberg. Sie weisen doch recht unterschiedliche Empfehlungen auf. Bekannt und öffentlich sind die Codes für z.B. Brust- , Darm- oder Prostatakrebs. Aber es soll jeder Krebs eben seinen eigenen Code haben. Ich habe damals in der Klinik (Bad Bergzabern) nachgefragt, aber sie konnten mir eben nichts sagen, hatten wohl die genauen Details für meine Krebsart selbst nicht. Es nützt mir also gar nichts, wenn ich einige Infos habe,die andere Krebslokalisationen treffen und die dann wieder ohne genauere Angaben.
Mich hat es damals auch irritiert, dass nur die Rede vom Weglassen war. Das konnte irgendwie nicht sein. Es war jedenfalls nie die Rede von irgendwelchen AS,die verstärkt eingesetzt werden sollten. Sie sagte zwar schon noch was zu Mineralien/Spurenelementen, aber das habe ich nicht mehr im Kopf, da da nichts dabei war, das ich hätte auf mich beziehen können. Somit war mir das Ganze zu "dünn" um für mich daraus etwas ableiten zu können. Auch bei den veröffentlichten Werten fehlen ja völlig die Dimensionen, also Mengenangaben, Werte o.ä. Und an den entsprechenden Code kam ich, wie geschrieben, trotz vieler Versuche nicht ran. Daher musste ich das Ganze für mich fallen lassen.
Die Klinik Skt Georg in Bad Aibling ist ziemlich auf Zack, was alternative, komplementäre Verfahren angeht. Ich habe dort schon viele interessante Artikel bes. von Dr. Douwes gefunden. Ich muss aber zugeben, dass ich seit ca 3 Jahren nicht mehr gezielt nach Tallberg gesucht habe, da ich das Ganze abgehakt habe. Doch wenn ich etwas gesehen hätte, wäre ich wohl darüber gestolpert, da mir Tallberg ja bekannt ist. Ein Knackpunkt bei Tallberg scheinen ja die doch recht kleinen Fallzahlen zu sein. Ich hoffe, es ist jetzt klarer. Es sind einfach MEINE Erfahrungen, die ich im Zusammenhang mit diesem Therapieansatz gemacht habe. Mein Fazit: Was nützt ein vielleicht interessanter Ansatz, wenn man nicht rankommt. Gar nichts! LG Chuby
Chuby, du hast recht. Völlig unabhängig davon, ob die Therapien von Prof. Tallberg Wirkung zeigen oder nicht - eine objektive Bewertung derartiger Tumortherapien ist aktuell aufgrund der extrem dünnen Datenlage einfach nicht möglich.
Tizian, danke für das Thread! Grundsätzlich finde ich den Ansatz einer Krebsbekämpfung auf metabolischen Weg durchaus spannend. Milliardengelder von Pharmafirmen werden in diesen Forschungzweig vermutlich keinen Eingang finden, das bedeutet aber nicht, dass es egal ist, wie der Mensch sich und seinen Tumor ernährt. Ab einem gewissen Tumorstadium beginnt der Tumor mit seinem Wirt um die Nährstoffe zu konkurrieren, das trägt dann zu rapidem Gewichtsverlust bei, der sogenannten Tumorkachexie. Diese wird allerdings in erster Linie von Stoffwechselprodukten des Tumors und durch körpereigene Zytokine hervorgerufen. In solchen Situationen ist eine proteinreiche, hochkalorische Ernährung vorteilhaft.
Könnte und sollte vorher schon die Ernährung umgestellt werden?
Ein Beispiel für eine tumorspezifische Ernährung ist der Versuch einer Ausnutzung des Warburg-Effekts durch No-Carb. Der Tumor kann dadurch zwar nicht geheilt werden, aber er könnte in seinem Wachstum gebremst werden. Das funktioniert aber längst nicht bei jedem Tumor, sondern nur bei Tumoren, die ihre Energie ausschließlich durch anaerobe Glykolyse beziehen. Siehe auch dieses Post: Low-Carb Strategie (4)
Da das Erbgut von Tumorzellen massive Schäden aufweist, sind auch Auswirkungen auf den Aminosäurestoffwechsel innerhalb der Tumorzellen zu erwarten. Könnte man sich dies therapeutisch zu Nutze machen?
Dafür müsste man zunächst einmal herausfinden, welche genetischen Charakteristika der jeweilige Tumor aufweist, analog zu der Analytik bei den sogenannten zielgerichteten Tumortherapien (http://de.wikipedia.org/wiki/Gezielte_Krebstherapie).
Folgende Idee von mir: Zunächst die Tumor-DNA vollständig entschlüsseln und mit (noch zu entwickelnden) Computer-basierten Algorithmen das Stoffwechselprofil des Tumors nachzeichnen. Findet man dabei Aminosäuren, die das Tumorgewebe im Gegensatz zum gesunden Gewebe nicht mehr selber herstellen kann ("neoessentielle" Aminosäuren), könnte der Tumor mit einer gezielten Spezial-Protein Ernährung (mit Depletion der neoessentiellen Aminosäuren) ausgehungert werden, ohne das dadurch der restliche Körper bzw. das Immunsystem dadurch beeinträchtigt werden... bis sich der Tumor dann durch Mutation und Selektionsdruck die Stoffwechselwege evtl. wieder neu erschließt.