Noch ein weiteres fermentiertes Sojaprodukt würde ich hier gerne ansprechen: Natto.
Für den europäischen Gaumen eine eher gewöhnungsbedürftige Speise, schon der Geruch ist eine kleine Herausforderung. Dafür ist Natto reich an Spermidin und eine Vitamin K-2 Bombe. Soja hat nicht nur ein vorteilhaftes Aminosäureprofil; durch den Fermentationsprozess liegt das Eiweiß zudem noch in leicht verdaulicher Form vor. Auch die Darmflora profitiert! Die ebenfalls enthaltene Nattokinase wirkt fibrinolytisch.
Aus Wikipedia:
ZitatEin wichtiger Bestandteil, auf den die medizinische Wirkung von Nattō zurückzuführen ist, ist das zu den Serinproteasen gehörende Enzym Nattokinase. Dieses zeigt eine starke fibrinolytische (fibrinspaltende) Wirkung.[8][15] Durch das reichlich vorhandene Vitamin K2 wird die Knochenbildung angeregt, zudem wird durch die Bildung der Polyglutaminsäuren die Bindung von Kalzium gefördert. Dipicolinsäure besitzt eine antibakterielle Wirkung gegen Stämme von Escherichia coli und Helicobacter pylori.[6] Durch diese Effekte gilt Nattō als wirksam gegen Thromben,[6] Bluthochdruck,[16] Osteoporose und Magengeschwüre.[6]
Nattokinase ist zudem in der Lage, Amyloide genannte Ablagerungen zu zersetzen, die möglicherweise mit Krankheiten wie der Alzheimerschen Krankheit, der Transmissiblen spongiformen Enzephalopathie und systemischer Amyloidose in Verbindung stehen.[17] Bisher noch nicht identifizierte Inhaltsstoffe des Nattō haben einen einschränkenden Effekt auf die interzellulare Kommunikation bestimmter Zelltypen, was möglicherweise die Bildung von Krebsgeschwüren hemmt.[18] Um diese Wirkungen im menschlichen Körper zu entfalten, müsste Nattokinase allerdings aufgenommen werden, wobei es als Protein größtenteils verdaut wird.
Ich hab es noch nirgends gefunden, wollte es wegen seinem hohen spermidin und Menachinon-gehalts auch schon testen. Eventuell kann man es ja in Asiashops finden. Ist halt die Frage, ob Natto auch aus der Dose (in anderer Form wird es wohl kaum bei uns zu haben sein) nach dem pasteurisieren noch so wertvoll ist. Interessant wäre auch sich Soyabohnen und Bakterienkulturen zum beimipfen zu kaufen und sich selbst Netto herzustellen! Manche Leute machen sich ja auch selbst probiotisches Joghurt, Natto kann nicht schwieriger zum herstellen sein.
Wie viel Vitamin K2 ist denn durchschnittlich in so einem Präparat enthalten? Ich weiß nicht, ob man nicht generell besser bedient ist, wenn man K2 substituiert, vor allem, wenn man auf Knochenneubildung hofft.
Natto verlängert signifikant das Leben von Rundwürmern:
Natto (fermented soybean) extract extends the adult lifespan of Caenorhabditis elegans.
ZitatWe investigated the effects of a water extract of natto on the aging of the nematode Caenorhabditis elegans. The water extract significantly prolonged the adult lifespan of the wild-type worms and rendered them resistant to oxidative and thermal stress. In addition, treatment with natto extract significantly delayed the accumulation of lipofuscin, a characteristic of aging cells. Our findings suggest that components of natto have a beneficial anti-aging effect in vivo.
Normalerweise wird aus Nattokinase das Vitamin K entfernt. Sonst könnte man es nicht an Menschen verkaufen, die Vitamin-K-Antagonisten nehmen. Und ja, die positive Wirkung auf den Kalzium-Stoffwechsel kommt von K2, nicht von K1. K1 scheint eher schlecht für den Kalzium-Stoffwechsel zu sein. Deswegen nehme ich das Super-K auch nicht mehr, sondern nur noch K2.
Wieviel Vitamin K man nehmen sollte, hängt immer auch mit den Zielen zusammen, die man damit verfolgt. Wenn man z.B. das Kalzium von den Adern in die Knochen leiten will, muss man die GLA-Proteine carboxylieren. Dazu braucht man so ca. 1000ug K2-MK7 pro Tag...
Zitat von wmuees im Beitrag #8 K1 scheint eher schlecht für den Kalzium-Stoffwechsel zu sein. Deswegen nehme ich das Super-K auch nicht mehr, sondern nur noch K2.
Ich weiß, dass K2 potenter sein soll. Aber warum soll K1 den schlecht sein? Es ist doch sicher besser als gar kein Vitamin K.
Habe ich neulich ganz nebenbei in einer Studie gelesen, die festgestellt hatten, dass sie bei Ratten die Arteriosklerose mit Vitamin K1 beschleunigen konnten, und mit K2 bremsen. Habe den Link aber nicht abgespeichert, sorry. Muss ich mir unbedingt angewöhnen...
Ich hab gute Erfahrungen mit Nattokinase gemacht. Ein paar Tage genommen und dann kam eine merkliche Steigerung beim Joggen, konnte viel länger durchlaufen. Sonst hab ich irgendwann einfach keine Luft mehr bekommen und meine Beine taten höllisch weh. Mit Nattokinase war das weg :) Auf das NEM wird ich nie wieder verzichten:))
Zitat von wmuees im Beitrag #10Habe ich neulich ganz nebenbei in einer Studie gelesen, die festgestellt hatten, dass sie bei Ratten die Arteriosklerose mit Vitamin K1 beschleunigen konnten, und mit K2 bremsen. Habe den Link aber nicht abgespeichert, sorry. Muss ich mir unbedingt angewöhnen...
Würde das nicht bedeuten, daß Vitamin K1-reiches grüne Blattgemüse, wie Spinat, Kohl und Brokkoli etc. die Arteriosklerose fördern würde?
Man kann Natto durchaus frisch und essfertig kaufen. Zumindest für Leute, die im Rhein-Main-Gebiet wohnen, habe ich eine Quelle aufgetan (Frankfurt): http://www.umakiya.com/deutsch/ Ein kleiner von Japanern geführter Laden, der Lebnesmittel etc. aus Japan verkauft. Ich hole mir dort regelmäßig NATTO und sonstige "Gooddies" aus Japan.
Als Nattokinase wird ein besonderer Enzymkomplex mit starken gerinnungshemmenden Eigenschaften bezeichnet, der aus dem traditionellen japanischen Natto Käse extrahiert wird. Natto ist ein in Europa weitgehend unbekanntes Superfood. Es besteht aus Sojabohnen, die mithilfe von Bakterien fermentiert werden. Dieses käseähnliche Produkt wird seit mehr als 1.000 Jahren in Japan wegen seines guten Geschmacks und als Volksheilmittel gegen Herz- und Gefäßkrankheiten verwendet. Die Forschung hat gezeigt, dass Nattokinase die Blutgefäße im ganzen Körper schützt und Arteriosklerose, Blutgerinnseln, Schlaganfällen und der Schaufensterkrankheit vorbeugt.
Nattokinase hilft dabei, problematische Proteinmoleküle im Blut zu zerlegen. Dieses Enzym hat jedoch die einzigartige Fähigkeit, Blutgerinnsel zu verhindern und aufzulösen.
Kalifornischen Wissenschaftlern gelang es 2006 im Reagenzglas, Blut deutlich flüssiger werden zu lassen. Der Grund: Das Enzym Nattokinase, das aus fermentierten Sojabohnen gewonnen wird. Es hat eine stark gerinnungshemmende Wirkung.
Eine spätere Studie an 12 jungen Männern bekräftigte dieses Resultat noch einmal. Den Versuchsteilnehmern wurde pures Nattokinase gegeben, worauf die Gerinnung sich stark verbesserte. Da Nattokinase ein isoliertes Enzym ist, sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden, wenn man mit diesem Wirkstoff das Blut flüssiger machen möchte.
Es ist anzuraten, ein Vitamin K-freies Nattokinase-Produkt zu nehmen, da das Enzym von Natur aus viel Vitamin K enthält, das wiederum den Verdünnungseffekt zunichte macht. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung, die die obigen Lebensmittel enthält, ist man auf der sicheren Seite, wenn man Herzinfarkt und Venenleiden vorbeugen möchte. (kf)
Ich glaube, Natto einfach zu essen, wird den Wenigsten möglich sein, denn es hat eine glibberige Konsistenz und einen seltsamen Geschmack, selbst für viele Menschen in Japan soll es eine Herausforderung sein, habe ich mir sagen lassen. Das Vitamin K ist in Natto Präparaten nicht mehr vorhanden, also als Quelle hierfür deshalb nicht zu gebrauchen.
Fibrinogen und atherosklerotische Herz-Kreislauf-Erkrankungen – Literaturübersicht und klinische Studien
ZitatDie enorme Prävalenz von ASSCD-Erkrankungen weltweit bedeutet, dass nach Faktoren, die ihr Auftreten verursachen, gesucht wird, um geeignete Präventions- und Therapiemethoden zu entwickeln. Ein solcher Faktor ist die Fibrinogenkonzentration im Plasma.
Bereits in den 1950er Jahren wurde festgestellt, dass die Fibrinogenkonzentration im Plasma mit einem CVD-Risiko verbunden ist [7]. Vor vielen Jahren wurde in der Framingham-Studie mit 1315 gesunden Menschen ein Zusammenhang zwischen der Fibrinogenkonzentration im Plasma und der Inzidenz von CVD, einschließlich CAD und Schlaganfall, über eine 12-jährige Nachbeobachtungszeit gefunden. Menschen, deren Fibrinogen-Plasmakonzentration im zweiten und dritten Terzill lag (Konzentrationen: 2,7–3,1 g/L bzw. 3,1–7,0 g/L), zeichneten sich durch eine signifikant höhere CVD-Häufigkeit aus als im ersten Terzil (1,3–2,7 g/L). Eine höhere Fibrinogenkonzentration im Plasma als separate Variable hatte eine ähnliche Wirkung auf das kardiovaskuläre Risiko wie bekannte Risikofaktoren wie Zigarettenrauchen, Fettleibigkeit, arterielle Hypertonie und Diabetes [8].