Um den Thread aus dem alten Forum hier einmal fortzuführen:
Granatapfelsaft ist reich an Polyphenolen, wirkt antiinflaammatorisch, krebsvorbeugend und schützt die Gefäße! Aus Anti-Aging sicht ein klares must-have... und lecker ist er auch!
Die positive Wirkung von Granatäpfeln zur Demenz-Vorbeugung wird erst durch die "Vorbearbeitung" durch die Darmflora ermöglicht. Nur so gelangen die Stoffe durch die Blut-Hirn-Schranke:
Meist wurde bei den Studien zu Granatäpfen ja etwa 1/4L Granatapfelsaft benutzt oder Reinsubstanzen genutzt wie Punicalagin. Auch dieser Tread heißt ausdrückich Granatapfelsaft und nich Granatapfel.
Warum eigentlich? Mit dem Verzehr von einem ganzen Granatapfel pro Tag, sollte man doch auch schon einen Efekt haben oder etwa nicht?
Weiß jemand, wie viele Granatäpfel man etwa verbraucht, für 1/4L Saft?
Es gibt den Saft ja als Muttersaft,quasi aus der ganzen Frucht und welchen,der aus 'nur' Kernpressung gewonnen wird. Weiss jemand welcher gesundheitlich der bessere ist?
Zitat[...]für die in bekannten Studien nachgewiesenen Gesundheitseffekte scheint der Vollfrucht-Saft weniger geeignet, weil die herben Ellagitannine wie Punicalagin wichtig zu sein scheinen
Es gab jetzt wieder eine neue Studie, laut der Granatapfelsaft sich auch positiv auf die Muskelfunktion auswirkt. Außerdem, sollen dei PSA werte schon nach 1 Monat sinken, wenn man täglich 1/4L Granatapfelsaft trinkt. Also auch für die Prostata sehr gut.
Übrigens: Wer einmal Granatapfelsaft frisch aus dem Entsafter gekostet hat, kauft sich danach garantiert NIE WIEDER die abgestandenen Flaschen aus dem Einzelhandel!
Zitat von Prometheus im Beitrag #10Übrigens: Wer einmal Granatapfelsaft frisch aus dem Entsafter gekostet hat, kauft sich danach garantiert NIE WIEDER die abgestandenen Flaschen aus dem Einzelhandel!
Nimmst du die ganze Frucht, schälst du sie vorher oder nur die Kerne?
Granatapfel: Anti-Aging-Geheimnis gelüftet Abbauprodukt der Frucht reaktiviert Aufräum-Prozess in den Muskelzellen Jungbrunnen für die Muskeln: Ein Wirkstoff aus dem Granatapfel erweist sich als wirksames Anti-Aging-Mittel. Denn das Urolithin A bekämpft die alterstypische Muskelschwäche, indem es das "Aufräumsystem" der Muskelzellen reaktiviert, wie Experimente belegen. Bekamen Mäuse-Senioren einige Wochen lang diese Substanz verabreicht, stieg ihre Muskelausdauer dadurch wieder um 42 Prozent, wie Forscher im Fachmagazin "Nature Medicine" berichten. Erste klinische Studien mit Menschen sollen bereits begonnen haben.
Granatapfel: Anti-Aging-Geheimnis gelüftet Abbauprodukt der Frucht reaktiviert Aufräum-Prozess in den Muskelzellen Jungbrunnen für die Muskeln: Ein Wirkstoff aus dem Granatapfel erweist sich als wirksames Anti-Aging-Mittel. Denn das Urolithin A bekämpft die alterstypische Muskelschwäche, indem es das "Aufräumsystem" der Muskelzellen reaktiviert, wie Experimente belegen. Bekamen Mäuse-Senioren einige Wochen lang diese Substanz verabreicht, stieg ihre Muskelausdauer dadurch wieder um 42 Prozent, wie Forscher im Fachmagazin "Nature Medicine" berichten. Erste klinische Studien mit Menschen sollen bereits begonnen haben.
ZitatMitophagie reaktiviert Bei beiden Tierarten stellten die Wissenschaftler zudem klare Unterschiede in der Mitophagie der Muskelzellen fest: In den Zellen der behandelten Tiere fanden sich weniger beschädigte und leistungsschwache Mitochondrien als bei ihren Altersgenossen. "Die verbleibenden Mitochondrien aber waren robust und dazu fähig, den Energiebedarf der Zellen zu decken", berichten Auwerx und seinen Kollegen.
Nach Ansicht der Forscher ist dies ein Meilenstein der Anti-Aging-Forschung. "Es ist das einzige bisher bekannte Molekül, das den mitochondrialen Aufräum-Prozess reaktivieren kann", erklärt Aebischer. Zumindest für die Muskelzellen scheint der Granatapfel-Wirkstoff wie ein Jungbrunnen zu wirken. "Die Wirkung von Urolithin A ist stark und messbar und noch dazu handelt es sich um eine komplett natürliche Substanz."
Erste klinische Studien laufen bereits Die Wissenschaftler halten es für durchaus wahrscheinlich, dass das Urolithin A auch beim Menschen die Muskelalterung aufhalten kann. "Wenn so evolutionär entfernte Arten wie Fadenwürmer und Mäuse auf die gleiche Weise auf diesen Granatapfel-Wirkstoff reagieren, dann spricht dies dafür, dass wir an einem fundamentalen Mechanismus aller lebenden Organismen ansetzen", so Aebischer.
Aebischer und seine Kollegen sind so überzeugt von ihrem Fund, dass sie ein Start-up-Unternehmen gegründet haben. In diesem haben sie bereits Methoden entwickelt, um Urolithin A genau dosiert verabreichen zu können. Eine erste klinische Studie mit Menschen hat bereits in mehreren europäischen Kliniken begonnen, wie sie berichten.
Allerdings: Wer nun massenhaft Granatäpfel kauft und isst, sollte nicht zu viel erwarten. Denn das Urolithin A wird nur dann in unserem Darm produziert, wenn unsere Darmflora die richtige Zusammensetzung hat. Daher kann es sein, dass das Granatapfel-Abbauprodukt in unserem Körper gar nicht oder nur in sehr geringer Menge entsteht. Unter anderem deshalb setzen die Forscher auf die direkte Gabe des Urolithins.
Granatapfelsaft ist schon eine feine Sache, aber es gibt etwas noch besseres: Granatäpfel!
Betrachtet man den Gehalt von Polyphenolen im Granatapfel, fällt auf, dass die saftreichen Kerne zwar reich an Anthocyanen sind (Überraschung!), aber die beim Granatapfel besonders interessanten Polyphenole - insbesondere die Ellagitannine, die in der bahnbrechenden, in Beitrag #15 vorgestellten Studie als Substrat für die intestinale, mikrobielle Produktion von Urolithin A identifiziert wurden - fast auschließlich in der bitteren, weißen Haut (Mesocarp) enthalten sind.
Von dort gelangen sie auch in den Saft. Jedenfalls, wenn man Glück hat und einen Saft bekommt, bei dem die Granatäpfel im Ganzen gepresst wurden, so dass der Saft aus den Kernen die Schale mazeriert und die wertvollen Tannine aus ihr herauslöst. Ein solcher Granatapfelsaft ist daran zu erkennen, dass er trüb und relativ bitter ist. Klarer, mild schmeckender Saft wird hingegen durch die Pressung der zuvor von der Schale separierten Kerne gewonnen und ist enthält kaum Ellagitannine.
Wie auch immer der Saft gewonnen wird, die Schale fällt am Ende als Abfallmaterial an. Mittlerweile ist sie bei Herstellern von NEMs jedoch ein gefragtes Rohmaterial für die Produktion von Granatapfelextrakt, der auschließlich aus Schale bzw. Mesocarp gewonnen wird. In dem folgendem Video der EPFL präsentieren Auwerx et al. ihre Forschungsergebnisse. Man kann darin auch beobachten, wie das Mesocarp zur Extraktion präpariert wird:
Der Gesamtphenolgehalt des Mesocarp liegt also um den Faktor 20-100 über dem der unterschiedlichen Säfte, der der besonders wertvollen Ellagitannine um den Faktor 20-500. Saftvarianten 1 und 2 wurden aus den ganzen Früchten gepresst, mit einem Druck von 10 bar (Variante 1) oder 150 bar (Variante 2). Variante 3 wurde ausschließlich aus den Kernen gewonnen. Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass es erstens wohl kaum einen kommerziell erhältlichen Saft geben dürfte, der mit einem Druck von 150 bar(!) gepresst wird, und zweitens, dass sich die Angaben zu Schale und Mesocarp auf die Trockenmasse beziehen und der Wassergehalt bei 58% (Schale) bzw. 80% (Mesocarp) liegt.
Ich hatte nun schon lange bevor die Forschungsergebnisse von Auwerx et al. publik wurden, die Angewohnheit, Granatäpfel samt dem Großteil des Mesocarps zu verspeisen und sehe mich jetzt natürlich um so mehr darin bestärkt. Wer sich fragt, wie man das nun praktisch am besten anstellt, oder überhaupt das Essen von Granatäpfel zu kompliziert findet, dem sei dieses kurze "Lehrvideo" empfohlen:
Hat man den Granatapfel auf diese Weise in seine Segmente zerteilt, lassen diese sich einfach wie ein Stück Melone essen. Dabei beiße ich das Mesocarp, auf dem die Samen sitzen, einfach mit ab. Pur ist es zwar selbst für Bitter-Enthusiasten wie mich starker Tobak, aber zusammen mit den süßen Kernen gegessen finde ich es durchaus lecker.
Um abzuschätzen, wieviel Ellagitannine man sich durch das Essen eines mittelgroßen Granatapfels samt Mesocarp zuführt, habe ich den essbaren Teil des Mesocarps fein säuberlich abgepult und abgewogen und bin auf gut 50 g gekommen. Bei einem Ellagitannin-Gehalt von 4% in der Trockenmasse und einem Trockenmasseanteil von 20% komme ich auf 400 mg pro Granatapfel, entsprechend also etwa 1 Liter Saft der phenolreichen Variante 1.
Hinzu kommt, dass die in den Kernen steckenden Samen auch sehr interessante Fettsäuren (Punicinsäure) und Fettbegleitstoffe enthalten, die sich natürlich nicht im Saft wiederfinden. Doch dazu ein anderes mal mehr.
Ausschnitt aus Live Ext. Health Protocol Prostata Cancer:Pomegranate
Use of pomegranate (Punica granatum L. var. spinosa) juice, peel, and oil has been shown to possess anticancer activities, including interference with tumor cell proliferation, cell cycle, invasiveness, and angiogenesis (Lansky 2007). Apoptosis was implicated as a mechanism for this interference with prostate cancer cell proliferation in a laboratory study in which researchers found that pomegranate extract increases expression of a protein that promotes cancer cell death, while decreasing expression of a protein that inhibits cancer cell death (Malik 2005). Later, in a 2012 study, scientists found that the in vitro cytotoxic activity of an extract of pomegranate against prostate cancer cells was dose-dependent—and they also suggested that this antiproliferative effect followed an apoptosis-dependent pathway (Sineh Sepehr 2012).
Further clarifying pomegranate’s effects against prostate cancer cells, scientists found evidence of induced beneficial gene expression—inhibiting proinflammatory, DNA-related protein nuclear factor kappa B (NF-kB) (Heber 2008) and downregulating production of cancer-stimulating androgen receptors in prostate cells (Hong 2008). The suggested dosage for prostate cancer prevention is 80-120 milligrams daily (of punicalagins), and for adjuvant cancer therapy, 280-375 milligrams daily (of punicalagins), with or without food.
Ist dann nicht Granatapfelextrakt in der Kapsel die bessere Alternative als der Saft? Der ohnehin nicht günstig ist. Ich könnte mir gut vorstellen, daß bei der Herstellung des Kapselpulvers praktisch der ganze Granatapfel gehexelt und verarbeitet wird, zumindest alles Innere, Kerne, weiße Haut, Fruchtfleisch.
Zitat von Tizian im Beitrag #21Ist dann nicht Granatapfelextrakt in der Kapsel die bessere Alternative als der Saft? Der ohnehin nicht günstig ist. Ich könnte mir gut vorstellen, daß bei der Herstellung des Kapselpulvers praktisch der ganze Granatapfel gehexelt und verarbeitet wird, zumindest alles Innere, Kerne, weiße Haut, Fruchtfleisch.
Wie gesagt:
Zitat von Timar im Beitrag #19Wie auch immer der Saft gewonnen wird, die Schale fällt am Ende als Abfallmaterial an. Mittlerweile ist sie bei Herstellern von NEMs jedoch ein gefragtes Rohmaterial für die Produktion von Granatapfelextrakt, der auschließlich aus Schale bzw. Mesocarp gewonnen wird.
Wer keinen Granatapfel mag, für den ist ein standardisierter Granatapfelextrakt sicher eine Alternative. Das entsprechende Produkt von Life Extension entspricht etwa einem halben Granatapfel pro Pille (Punicalagin macht etwa 50% des Gesamtgehalts an Ellagitanninen aus) bei einem Preis von derzeit ca. 50 Cent. Das ist zumindest nicht teurer als ein Granatapfel - aber meiner Meinung nach ganz entschieden weniger lecker
Bioverfügbar sind die Ellagitannine in dieser Form jedenfalls. Hier wurde der im LE-Produkt enthaltene Extrakt (POMELLA) getestet:
Absorption, Metabolism, and Antioxidant Effects of Pomegranate (Punica granatum L.) Polyphenols after Ingestion of a Standardized Extract in Healthy Human Volunteers
Zitat This study investigated the absorption and antioxidant effects of a standardized extract from pomegranate in healthy human volunteers after the acute consumption of 800 mg of extract. Results indicate that ellagic acid (EA) from the extract is bioavailable, with an observed Cmax of 33 ng/mL at tmax of 1 h. The plasma metabolites urolithin A, urolithin B, hydroxyl-urolithin A, urolithin A-glucuronide, and dimethyl ellagic acid-glucuronide were identified by HPLC-MS. The antioxidant capacity measured with the oxygen radical absorbance capacity (ORAC) assay was increased with a maximum effect of 32% after 0.5 h, whereas the generation of reactive oxygen species (ROS) was not affected. The inflammation marker interleukin-6 (IL-6) was not significantly affected after 4 h after the consumption of the extract. Overall, this study demonstrated the absorbability of EA from a pomegranate extract high in ellagitannin content and its ex vivo antioxidant effects.
Gute Frage!, keine Antwort: Ich baue getrocknete Schalen, eingeweicht und gemahlene Kerne! preiswert in mein Essen - könnte einen Granatapfel gar nicht handhaben - und fraglichen Konserv-Saft kauf ich nicht, ver"kapselt" bin ich auch noch nicht - erst, wenn kryonisiert und/oder auf Weltraum-Reise ... ;)
Granatapfel-Metabolit gegen Darmentzündung? Mikrobielles Abbauprodukt der Frucht könnte bei Morbus Crohn und Co helfen Hoffnung für Betroffene: Ein Abbauprodukt von Granatäpfeln könnte sich als wirksames Mittel gegen entzündliche Darmerkrankungen entpuppen. Darauf deutet nun ein Versuch mit Mäusen hin. Demnach lindert die von Mikroben der Darmflora produzierte Substanz die für Morbus Crohn und Colitis ulcerosa typischen Entzündungen und wirkt einer krankhaften Durchlässigkeit der Darmwand entgegen.
Zitat Auf der Suche nach neuen Therapiemöglichkeiten für Morbus Crohn und Co richten Forscher ihr Augenmerk auch auf die Ernährung. So hat sich in der Vergangenheit beispielsweise gezeigt, dass die in hohen Konzentrationen in Granatäpfeln, Erdbeeren und Himbeeren vorkommende Ellagsäure von bestimmten Bakterien in unserem Darm zu Abbauprodukten mit anti-entzündlichen Eigenschaften verstoffwechselt wird: den Urolithinen. Könnten diese Phenole auch bei entzündlichen Darmerkrankungen heilsam wirken? Dies haben Rajbir Singh von der University of Louisville und seine Kollegen nun am Beispiel von Urolithin A an Mäusen untersucht. Dafür verabreichten sie an induzierten chronischen Darmentzündungen leidenden Nagern sieben Tage lang eine Dosis des Wirkstoffs mit dem täglichen Futter.
Heilsame und vorbeugende Wirkung Es zeigte sich: Tatsächlich gingen die Entzündungen im Darm durch die Behandlung merklich zurück. Die Mäuse verloren weniger an Gewicht als die Kontrolltiere, ihre Symptome schwanden und auch die Entzündungsmarker im Blut nahmen ab. „Passend zu diesen Ergebnissen zeigten Analysen von Dickdarmproben signifikant weniger Gewebeschäden und Entzündungsmerkmale“, berichten die Forscher.
Das Urolithin schien jedoch nicht nur einen therapeutischen, sondern auch einen vorbeugenden Effekt zu haben. Denn wurden Mäuse mit der Substanz gefüttert, bevor die Erkrankung bei ihnen induziert wurde, entwickelten sie später keine Darmentzündung. Ähnliche Ergebnisse erzielten die Forscher auch mit der Gabe eines synthetisch hergestellten Pendants des natürlichen Stoffs.
Reparierte Darmbarriere Das eigentlich Interessante aber: „Der gängigen Annahme nach gehen mögliche positive Wirkungen der Urolithine auf ihre anti-entzündlichen Eigenschaften zurück. Wir haben nun aber herausgefunden, dass ihre wichtigste Wirkweise eine andere ist“, berichtet Singh. So offenbarten weitere Experimente, dass sowohl Urolithin A als auch das synthetische Analogon UAS03 Defekte der Darmbarriere reparieren können.
Demnach aktivieren die Stoffe bestimmte Signalwege, die zu einer erhöhten Produktion sogenannter Tight-junction-Proteine führen. Tight junctions verschließen die Zwischenräume zwischen den Zellen des Darmepithels – sie spielen also eine tragende Rolle für eine intakte Darmbarriere. Nach Ansicht des Forscherteams ist es genau dieser Mechanismus, der das Urolithin zu einem so wirksamen Mittel gegen Darmentzündungen macht. Denn ist die Darmbarriere dicht, können keine möglicherweise Entzündungsreaktionen auslösenden Stoffe passieren.