"Myricetin ist ein sekundärer Pflanzenstoff aus der Gruppe der Flavonoide. Hinsichtlich seiner antioxidativen Wirkung zählt Myricetin (zusammen mit Quercetin und Rutin) zu den wirkungsvollsten Vertretern dieser Pflanzenstoffgruppe.
Eigenschaften von Myricetin
Im Tierversuch besitzt Myricetin eine Insulin-ähnliche Wirkung. Es fördert den Transport von Glucose (Zucker) in die Zellen und stimuliert den Aufbau von Körperfett (Lipogenese).
Des Weiteren soll Myricetin die Konzentration des LDL-Cholesterins senken und sich positiv auf die Entstehung von Prostatakrebs auswirken.
Myricetin hemmt sowohl die Freisetzung von Histamin als auch die Bildung des Enzyms Lipoxygenase. Dies könnte sich bei Entzündungsreaktionen und Allergien positiv auswirken, da so weniger Leukotriene aus der Fettsäure Arachidonsäure gebildet werden.
Myricetin kommt u.a. in folgenden Lebensmitteln vor:
Wirkung als Antioxidans, Schutz vor Hautalterung; Schutz vor Hautkrebs und Leberkrebs, Wirkung als Thrombozytenaggregationshemmer und Blutdrucksenker, sowie immunmodulatorische und antiinflammatorische Effekte, antiallergische und analgetische Wirkung, sowie positive Effekte auf Alzheimer- und Parkinsonmodelle: http://www.mdpi.com/2072-6643/8/2/90/htm
Zitat von Prometheus im Beitrag Krebs, allgemein[quote][...] Myricetin Found in walnuts and many other sources among fruits, herbs, vegetables In vitro DNMTi Fang et al. (2007), Lee et al. (2005b) and Paluszczak et al. (2010)
Zitat von Prometheus im Beitrag #1Myricetin kommt u.a. in folgenden Lebensmitteln vor: Schwarzer Tee Schwarze Johannisbeeren Heidelbeeren Trauben Walnüsse"
Hier die Top-12 aus dem Phenol-Explorer (Myricetingehalt pro 100 g Frischgewicht):
Alles weitere (Trauben, Tee, etc.) liegt dann im sub-mg-Bereich und ist daher als Myricetin-Quelle nicht mehr der Rede wert.
Mal so als persönliche Anekdote: ich habe die Angewohnheit, öfters am Abend nach dem Essen Rotwein zu trinken und dazu Walnüsse und Bitterschokolade zu knabbern. Dabei habe ich, wie ich gestehen muss, schon das eine oder andere mal etwas erschrocken festgestellt, dass die Weinflasche dann am Ende leer war, obwohl ich dabei nie eine besonders intensive Alkoholwirkung verspürt habe. Einen Kater im Gegensatz zu anderen Gelegenheiten auch nie.
Blaubeeren und Heidelbeeren sind doch eigentlich die selbe Frucht. Ist da vielleicht bei 8 mit Blaubeere die Wildform und bei 12 die Kulturheidelbeere gemeint?
Zitat von La_Croix im Beitrag #5Hier die Top-12 aus dem Phenol-Explorer (Myricetingehalt pro 100 g Frischgewicht): Blaubeeren und Heidelbeeren sind doch eigentlich die selbe Frucht. Ist da vielleicht bei 8 mit Blaubeere die Wildform und bei 12 die Kulturheidelbeere gemeint?
Ich habe das schon grob vereinfacht. Bei Phenol-Explorer ist das Ganze noch nach verschiedenen Unterarten der Blaubeere (= amerikanische Kulturheidelbeere) gegliedert: Highbush, Lowbush, Half-Highbush...
Den höchsten Myricetingehalt unter den Vaccinium-Arten hat übrigens die Rauschbeere. Würde ich trotzdem mit Vorsicht genießen
Zitat von Timar im Beitrag #6 Ich habe das schon grob vereinfacht. Bei Phenol-Explorer ist das Ganze noch nach verschiedenen Unterarten der Blaubeere (= amerikanische Kulturheidelbeere) gegliedert: Highbush, Lowbush, Half-Highbush...
Ja, und welche Unterart ist jetzt mit der Nummer 8 und der Nummer12 in deiner Liste gemeint?
Mit Heidelbeeren (englisch Bilberry) ist eigentlich immer die europäische Wildform (Vaccinium myrtillus) gemeint, so auch hier unter der Nummer 12. Nummer 8 ist die nordamerikanische Highbush Blueberry (Vaccinium corymbosum, wächst in Kanada und im Norder der USA). Weiterhin gibt es die Lowbush (Vaccinium angustifolium, wächst weiter nördlich in Kanada) und die Evergreen Blueberry (Vaccinium darrowii, wächst in den Südstaaten der USA).
Die gezüchteten und kommerziell angebauten Sorten, die bei uns als Blaubeeren im Handel sind, stammen im Wesentlichen von Vaccinium corymbosum ab und haben wie diese relativ große, innen weiße Früchte. Je nach Sorte können aber die anderen genannten Arten mit eingekreuzt sein.
Vom Myricetingehalt abgesehen haben Heidelbeeren aber insgesamt einen deutlich (ca. 4-fach) höheren Gehalt an Polyphenolen und vor allem Anthocyanen, die bei ihnen nicht nur in der Schale, sondern auch im Fruchtfleisch enthalten sind. Deswegen werden Extrakte für NEM, auch für den amerikanischen Markt, fast ausschließlich aus Heidelbeeren und nicht aus Blaubeeren gewonnen. In diesem Video der italienischen Phytopharmafirma (wass'n Wort!) Indena sieht man gegen Ende den Unterschied sehr gut: https://www.youtube.com/watch?v=wo7lX960y-o
Vielleicht sollten wir besser ein Vaccinium-Thema aufmachen? Was den Myricetingehalt betrifft, ist die Gattung jedenfalls nicht besonders interessant.
Wobei wir an dieser Stelle aber vielleicht auch etwas genauer zwischen Myricetin und Dihydromyricetin unterscheiden sollten. So ähnlich sich die Substanzen auch sein mögen, komplett gleich sind sie in der Wirkung nicht. Hier eine kleiner Vergleich:
Bildschirmfoto zu 2021-01-05 10-35-49.png - Bild entfernt (keine Rechte) (Informationen aus Wikipedia entnommen)
Das mit dem Alkohol (was ich auch gern mal probieren würd ;-)) geht wohl nur mit Dihydromyricetin.