News aus der Forschung 2016 #228 : Was man an dieser Diskussion wieder sieht: sehr hilfreich wäre ein Computermodell, mit dem man ausprobieren könnte, wie sich ein Stoff auswirkt. Man muss ja nicht gleich 10000 Stoffe und Gene berücksichtigen, aber der menschliche Geist tut sich schon schwer damit, sich auch nur zwei ineinandergreifende Regelmechanismus vorzustellen. Die Anzahl der Enzyme und anderen Stoffe, über die in der Mehrzahl der Fälle geredet wird, ist ja überschaubar.
@Dr. Faust Die Idee ist gut! Die Komplexität des Unterfangens ähnelt dem der Wettersimulation an Großrechnern. Glücklicherweise muss das Rad nicht komplett neu erfunden werden:
Stöbert man ein wenig in der Datenbank, findet man viele Publikationen, in denen bereits mit Hife dieses Modells Stoffwechselvorgänge im Rechner simuliert wurden. Zum Beispiel zur mitochonrialen Dysfunktion bei seneszenten Zellen - und wie sie sich in der Simulation beeinflussen lässt:
#3: Ja, hätte mich gewundert, wenn es das noch nicht geben würde, auch z.B. bei der Pharma-Entwicklung. Ich wäre aber erst dann zufrieden, wenn es auf meinem Computer läuft und ich es verstehen würde. Vielleicht gibt es das ja "Open Source"?
Das Komplexitäts-Argument kenne ich. Wenn ich etwas über Stoffwechsel-Vorgänge sage, bekomme ich das immer zu hören. Kenne auch die furchterregenden Stoffwechsel-Graphiken, die dem Schaltplan eines INTEL-Chips ähneln. Letzterer wäre allerdings viel einfacher zu verstehen. Wenn das so wäre, dann können wir hier sofort aufhören. Wenn man jeden Stoffwechsel-Weg abbilden will, kommt man natürlich zu keinem Ergebnis. Mir wäre schon gedient, wenn ich wichtige Stoffwechsel-Prozesse formaliert vorliegen hätte und probieren könnte, wie sich die Anwesenheit des Stoffes A auf den Stoff B auswirken würde, wenistens in der Tendenz.
Wenn alles so unendlich kompliziert ist, dann frage ich mich, wie man überhaupt Bücher z.B. über Mitochondrale Medizin oder Mikronährstoffe schreiben kann. Die Autoren haben sicher auch kein Computermodell auf dem Schreibtisch, wo sie alles mal durchspielen.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #4Wenn alles so unendlich kompliziert ist, dann frage ich mich, wie man überhaupt Bücher z.B. über Mitochondrale Medizin oder Mikronährstoffe schreiben kann. Die Autoren haben sicher auch kein Computermodell auf dem Schreibtisch, wo sie alles mal durchspielen.
Erfahrungswissen ist Gold wert.
Die zelluläre Biochemie ist zwar komplex, aber auch nicht unendlich kompliziert. Man muss halt nur etwas vorsichtig sein. Wenn man aus einem biochemischen Modell praktische Schlüsse ziehen will, ist die Gefahr gegeben, dass man eine Milchmädchenrechnung aufmacht.
Daher ist es wichtig, eine Prognose immer wieder mit der Realität zusammenzubringen. Stimmt die Prognose mit experimentell ermittelten Daten auch überein? Wenn nein, warum nicht?
Um das Stoffwechselmodel aus #3 auf deinem Rechner zu nutzen, brauchst du das COPASI-Programm. Hier zum Download:
#5: Letztlich führt da gar kein Weg dran vorbei. Ab einer gewissen Komplexität ist der Geist überfordert, und ich fürchte, die Schwelle liegt garnicht so hoch. Das war auf allen Gebieten so. Und der Trend ist auch so, dass es immer preiswerter wird und immer verfügbarer. Und was ich auch sehe, es bleibt nicht einem elitären Kreis von Experten vorbehalten. Das ist wichtig, sozusagen eine Demokratisierung. Siehe Windows - Linux.
Es muss dahin kommen, dass z.B. Veröffentlichungen über Biochemie auch ein Programm enthalten, mit dem man die beschriebenen Vorgänge, auch wenn es Hypothesen sind, in formalisierter Form vorlegt. Es ist alles viel zu "verbal-lastig", an den Kern der Sache kommt man nur mit Mühe ran.
#6: Danke für den Hinweis, ich werde mir das mal ansehen. Der Abgleich Vorhersage - Realität ist selbstverständlich notwendig. Der Computer führt nur Regeln aus, die man vorgegeben hat. Aber das ist natürlich auch so bei nicht-formalen bzw. computerbasierten Schlüssen. Gilt für alle Theorien, auch die des Alterns ganz allgemein. Trotzdem halte ich es für möglich, computerbasiert interessante Zusammenhänge zu entdecken, auf die man so nicht gekommen wäre.
Zitat von Dr.FaustWenn das so wäre, dann können wir hier sofort aufhören. Wenn man jeden Stoffwechsel-Weg abbilden will, kommt man natürlich zu keinem Ergebnis. Mir wäre schon gedient, wenn ich wichtige Stoffwechsel-Prozesse formaliert vorliegen hätte und probieren könnte, wie sich die Anwesenheit des Stoffes A auf den Stoff B auswirken würde, wenistens in der Tendenz.
Du brauchst einen Plotter und eine freie Wand für diese 2 Mappen:
#9: Die Poster gibt es wohl z.Zt. nicht bei Roche. Finde sie sehr beeindruckend. Es ist eigentlich genau das, was ich mir vorstelle, nur eben nicht (nur) als Poster, sondern formalisiert, z.B. als XML-Datei und einem entsprechenden Interpreter. Dier Aufwand, alles abzuschreiben, dürfte nicht unerheblich sein. Es gibt auch ein Buch (Atlas) vom Autor des Posters G.Michael.
Hier mal ein paar nette Gewürze für die Verdauung ... (Kurkuma, besonders für die Eiweißverdauung und -Verwertung und Hing/Asa foetida als besonderes Karminativum und Beinahe-Zwiebel-und-Knoblauch-Ersatz hat er "vergessen" - dafür gibt's noch ein paar weitere Infos und Gratis-Ebooks.)
Ayurveda ist auch Modell und System, und wenn auch schon in die Jahre gekommen, nicht veraltet. In Indien ist es trotz der großen Kochkunst durchaus üblich, Karminativa nicht nur den Speisen beizugeben, sondern diese nach dem Essen zu nehmen.
... und nicht vergessen, gut gekaut (kann bis in Extrem gehen, wie Fletchern oder Schmauen) ist halb (ist doch schon mal gut) verdaut.
#12: Ja, ich kenne ein wenig Ayurveda. Habe mal ca. 1992 versucht, dem ein wenig zu folgen. Habe auch noch Bücher, u.a. von Deepak Chopra. War auch bei einem Ayurveda-Arzt, der vata - kapha - pita erfühlt hat und mir dann irgendwelche teure indischen Krautmischungen verschrieben hat. Habe auch ein Kochbuch und einiges selbst zubereitet. Es war garnicht schlecht, habe damals abgenommen, leider die Sache irgendwann aufgegeben. Meine Familie hat mich wohl als eine Art "Außerirdischen" betrachtet, der jetzt bis dato unbekannte Lebensmittel und gelbes Pulver anbringt.
Ayurveda basiert sicher auf sehr langer Erfahrung. Es ist m. E. sehr auf Psychosomatik ausgerichtet. Aber es hat schon was, wenn ich dem auch nicht komplett folgen kann.
Ich war damals auch kurzzeitig Mitglied in einem Maharishi-Yog -Verein, der die Transzendentale Meditation lehrte. Habe das aber relativ schnell aufgegeben, es wurde mir zu mysthisch und esotherisch. Wirksam war auf jeden Fall die Vorschrift, früh nur eine Tasse mit warmen Wasser zu trinken ... eine Art IF.
Bestimmte Apekte sind auf jeden Fall bedenkenswert, aber einem "System" komplett zu folgen, was sich Gurus ausgedacht haben, ist nichts für mich. Habe da eine Art "Steinbruch-Mentatlität": von jedem das Beste ...
PS: mithut, die Zeit des Beitrags (01:04 Uhr) ist aber auch nicht im Sinne von A-A :)
Ich sehe es auch wie Paulus - prüfet alles und behaltet das Beste.
Meditieren hab ich auch vor zig Jahren über Maharishi begonnen, heute halt mit anderem Mantra. Seine Produkte sind wirklich sehr teuer.
Man kann aber mit Ayurveda sehr viel selber machen.
Wegen des Zeitpunktes:
Rhythmik ist Thema vieler Systeme - unmöglich auf einen Nenner zu bringen.
Ich richte mich viel nach Gefühl, versuche, eine gewisse Routine einzuhalten, aber auch ein wenig zu manipulieren (harmlose! Sedativa und "Weckamine" nach Bedarf und Wunsch).
Heute Nacht hatte ich einfach Lust, "was zu tun". :)
Ich hab bei Yoga Vidya den Yogalehrer gemacht und mehrere Fortbildungen. Nächstes Jahr werde ich dort noch den Thaimasseur machen. Dort ist alles komplett traditionell ausgerichtet, die "Anführer" (Sukadev z.B.) predigen schon lange diesen Anti Aging Lifestyle. Also wenig essen, zweimal täglich essen, keinen Zucker, keine Fertigprodukte, vegan (früher waren sie vegetarisch), Körper und Geist trainiert halten. Ich bin dort immer total gerne und freu mich schon auf die vierzehn Tage nächstes Jahr.
Dort gibt es auch Ayurveda Ausbildungen, mich hat das nie so getriggert. Bin mehr so die vegane Yogagesundheitstante :)) aber interessant find ichs schon.
Leider nicht wirklich....;)) Gurus gibts dort auch. Swami Vishnu Devananda und Sukadev sind bei Yoga Vidya die Gurus. Ich übernehm immer das, was für mich stimmig und schön ist, das andere lass ich halt. So fahr ich immer ganz gut.