Bakterien helfen einander gegen Antibiotika An vielen Infektionen ist nicht nur eine Bakterienart beteiligt, sondern gleich mehrere. Sie bilden kleine Ökosysteme im Menschen, den sie krank machen, und helfen einander im Kampf gegen Antibiotika, wie nun Forscher herausfanden.
ZitatIn einzelnen Patienten waren es bis zu fünf unterschiedliche Bakterienarten, die einander mehr positiv als negativ beeinflussten. Manchmal wuchsen sie dadurch doppelt so schnell.
Resistente Bakterien auf "stumm" schalten Forscher haben die Grundlage für neue Wirkstoffe gegen den multiresistenten Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa entdeckt
ZitatBraunschweig –Immer mehr Bakterien entwickeln Resistenzen gegen die gängigen Antibiotika. Einer dieser Problemkeime ist Pseudomonas aeruginosa, der beim Menschen schwere Infektionen auslöst und gleich gegen eine ganze Reihe von Antibiotika resistent ist. Pseudomonaden können in sogenannten Biofilmen überdauern – das sind dichte Verbünde, in denen die einzelnen Bakterien vor dem Immunsystem und Medikamenten geschützt sind. Damit die Bakterien einen solchen Biofilm bilden können, müssen sie zunächst über Signalstoffe miteinander kommunizieren. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig haben die dreidimensionale Struktur eines Proteins aufgelöst, das an der Bildung der Signalmoleküle beteiligt ist. Anhand dieser Struktur ist es nun möglich, passgenaue Hemmstoffe zu modellieren, die den Signalweg unterbrechen und so die Bakterien auf "stumm" schalten können.
Die Sprache der Bakterien Im übertragenen Sinn sprechen auch Bakterien miteinander. Sie kommunizieren dabei über chemische Signale. So stimmen sie zum Beispiel das Eindringen in einen Wirt oder ihre Vermehrung ab. Diese spezielle Art der Kommunikation wird "Quorum sensing" genannt. Der Begriff "Quorum" stammt aus der Zeit des römischen Reiches und bezeichnet im Senat die für eine Abstimmung benötigte geringste Zahl an Mitgliedern. Pseudomonaden veranlassen darüber auch die Bildung von Biofilmen, indem die einzelnen Bakterien Signalmoleküle freisetzen und messen, wie viele Artgenossen sich gerade in ihrer Umgebung aufhalten. Ist ein Schwellenwert überschritten, starten sie ihr Angriffsprogramm. Haben sich die Pseudomonaden erst zu einem Biofilm zusammengelagert, sind sie nur noch schwer zu bekämpfen – egal, ob durch das Immunsystem oder durch Medikamente, denn selbst Antibiotika sind gegen Erreger in Biofilmen oft wirkungslos. Allerdings bietet das Kommunikationssystem der Bakterien, das an der Biofilmbildung beteiligt ist, einen geeigneten Angriffspunkt für alternative Wirkstoffe: Sie könnten die Kommunikation unterdrücken, sodass die Bakterien für das Immunsystem und Antibiotika zugänglich bleiben.
Mikroplastik könnte Antibiotika-Resistenzen fördern Ob sich auf Mikroplastik spezielle Bakteriengemeinschaften entwickeln, hängt primär von den jeweiligen Umweltbedingungen ab, haben Forscher herausgefunden
Im Flüssen, Seen und Ozeanen schwimmt sogenanntes Mikroplastik – Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Welche Auswirkungen das auf die Gesundheit haben kann, darüber gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse. Das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) in Rostock hat nun den Einfluss von Mikroplastik in Wasserökosystemen auf die Entstehung spezieller Bakteriengemeinschaften unter die Lupe genommen. Konkret wurde erstmals systematisch untersucht, ob sich bakterielle Biofilme auf Mikroplastik von denen auf natürlichen Materialien unterscheiden und welchen Einfluss verschiedene Umweltfaktoren wie der Salzgehalt oder Nährstoffe im umgebenden Wasser dabei haben.
Alamierend ist aber auch noch wie viele sich anstecken:
ZitatIn Österreich steckt sich im Schnitt jeder zwanzigste Patient im Spital mit Keimen an. 4,5 bis fünf Prozent davon versterben daran, ein nicht abschätzbarer Anteil lebt mit bleibenden Schäden weiter.
Wenn ich das jetzt Hochrechne 4500 Tote, ergibt das mal 20 (Todesrate 4,5-5%), das sich 80-90 Tausend ansteckungen alleine in Österreich.
In Deutschland sterben laut Schätzungen zirka 40.000 Menschen im Jahr an Krankenhauskeimen. Ist also ähnlich wie in Österreich gemessen an der Einwohnerzahl.
Wie schreibt Dr Gerd Reuther Sinngemäß in seinem Buch? Die Patienten nehmen so viel Blutdrucksenker das sie Sturtzgefährdet sind, stürtzen, kommen ins Krankenhaus, infizieren sich dort mit einem Krankenhauskeim, sterben daran? Eigentlich ist die Ursache der Blutdrucksenker, auch wenn es so nicht im Totenschein steht?
Wobei ich persönlich finde das hier viel die schlechte Strukturierung zu dem hohen Risiko noch unnötig beiträgt.
Zum Beispiel gehen die meisten ADHS, Autismus und Kinder mit ähnlichen Problemen in ein Krankenhaus zur Ambulanten Therapie. Hingebracht werden sie meist von den Großeltern weil die Eltern arbeiten. Die Großältern haben Naturgemäß ein schlechteres Immunsystem.... Die meisten Psychologischen Sachen könnte man vom Krankenhaus auslagern in kleine private Ordinationen. Ernährungsberatung in Krankenhäusern? Kann man das nicht Lokal machen, Logopädie, Physiotherapie ähnlich. Aber Lokale Therapeuten bekommen kaum einen Kassenvertrag, zumindest ist es so in Österreich, sodass man meist in ein Krankenhaus muß.
Gefährliches Resistenzgen in Salmonellen Gen macht Keime gegen Notfall-Antibiotikum Colistin immun Bedrohliche Resistenz: Forscher haben ein neues Gen entdeckt, das Bakterien gegen das Notfall-Antibiotikum Colistin resistent macht. Der in Salmonellen gefundene Erbgutabschnitt bedroht damit die Wirksamkeit des Mittels der letzten Wahl gegen multiresistente Krankheitserreger. Besonders gefährlich dabei: Das Gen kann über sogenannte Plasmide auch auf andere Bakterienstämme- und arten übertragen werden. https://www.scinexx.de/news/medizin/gefa...en-salmonellen/
Mukoviszidose: Phagentherapie rettet todkranke Patientin Bislang führte die Bekämpfung von Bakterien durch Phagen in westlichen Industrieländern ein Schattendasein. Doch ein Fall aus London zeigt ihre potenzielle Kraft. Bis vor wenigen Jahren starben die meisten Mukoviszidose-Patienten spätestens im Jugendalter: Dank der Fortschritte in der modernen Medizin – und in einigen Fällen durch Lungentransplantationen – haben die meisten Betroffenen heute eine Lebenserwartung von mindestens 40 oder 50 Jahren. Dennoch bleiben erhebliche Risiken, vor allem wenn Patienten auf ein Spenderorgan angewiesen sind, wie ein Fall aus London zeigt. Eine an Mukoviszidose erkrankte Jugendliche überlebte nach einer Transplantation bloß dank einer innovativen Therapie, wie Rebekah Dedrick von der University of Pittsburgh und ihr Team in »Nature Medicine« berichteten. Demnach überlebte die junge Frau eine Infektion mit multiresistenten Bakterien nur dank eigens für sie entwickelter Phagen, welche die Keime letztlich erfolgreich bekämpften. https://www.spektrum.de/news/phagenthera...tientin/1644740
Auch Reserveantibiotika wirkungslos Todesfälle versechsfacht: Extrem resistente Bakterien verbreiten sich in Europa Manche Erreger sind nicht nur multiresistent, sondern extrem resistent: Ihnen können auch Reserveantibiotika nichts anhaben. Solche Bakterien breiten sich derzeit in Europa schnell aus. Forscher zeigen mögliche Schutzmaßnahmen auf.
Ein extrem resistenter Krankheitserreger verbreitet sich in Europa über Krankenhäuser - mitunter auch über Landesgrenzen hinweg. Bakterien der Art Klebsiella pneumoniae, die gegen Carbapenem-Antibiotika immun sind, gelten als die am schnellsten wachsende Bedrohung durch resistente Keime in Europa: Von 2007 bis 2015 stieg die Zahl der Todesfälle durch diese Erreger, die etwa Lungenentzündungen auslösen, einer früheren Studie zufolge um das Sechsfache - von etwa 340 auf knapp 2100.
Zitat"Das ist sehr beunruhigend" Insgesamt gingen 70 Prozent aller Proben auf nur vier Erregerlinien zurück. Die Daten zeigen, dass diese Linien sich vor allem in Krankenhäusern verbreiten - also genau dort, wo viele Antibiotika verabreicht werden. In mehr als der Hälfte der Fälle fanden die Forscher in verschiedenen Proben aus einer Klinik ähnliche genetische Varianten. "Je resistenter die Erreger sind, desto besser verbreiten sie sich in Krankenhäusern", sagt Grundmann. "Das ist sehr beunruhigend." Besonders häufig treten solche Erreger in Südeuropa auf, wo besonders oft Reserveantibiotika verordnet werden.
"Die genetischen Unterschiede zwischen extrem resistenten Isolaten nahmen zu, je größer die Entfernung zwischen den Krankenhäusern war", sagt Grundmann. "Unsere Beobachtungen sprechen dafür, dass sich extrem resistente Bakterien vor allem innerhalb einzelner Krankenhäuser sowie bei der Verlegung von Patienten zwischen geografisch naheliegenden Krankenhäusern verbreiten."
"Erreger bekommt man nicht in der Straßenbahn oder im Baggersee" Über Landesgrenzen hinweg verbreiten sich diese Erreger zwar eher selten. Dass dies aber passiert, zeigt etwa die Analyse der Erregerlinie ST258/512: Untersuchungen von 651 solchen Isolaten aus 20 Ländern weltweit ergaben, dass die Variante ST258 in den 1990er Jahren in den USA entstand, von dort nach Griechenland gelangte und sich dann von dort ausbreitete - unter anderem nach Deutschland und Großbritannien. Der eng verwandte Stamm ST512 kam demnach wohl von Israel nach Italien und verbreitete sich von dort nach Spanien, Belgien und Österreich.
Die Studie enthält auch eine gute Nachricht: "Diese Erreger bekommt man nicht in der Straßenbahn, durch Essen von Fleisch, Baden im Baggersee oder an der Ägäisküste", betont Grundmann. Vorsicht sei dann geboten, wenn Menschen kürzlich in einem Krankenhaus behandelt worden seien.
"Es ist extrem wichtig, Patienten bei der Aufnahme nach früheren Krankenhausaufenthalten im In- und Ausland zu fragen", betont Grundmann. In einem solchen Fall sollten Patienten gezielt auf Resistenzen untersucht werden.
Antibiotikaresistenz in Kenia Pillen aus Blechhütten statt Arztbesuch Das eigene Kind fiebert, hat Schmerzen, hustet - was tun? Ein Arztbesuch wäre gut, doch das ist Eltern aus Kenias Slums oft nicht möglich. Stattdessen kaufen sie billige Antibiotika - mit gefährlichen Folgen. https://www.tagesschau.de/ausland/kenia-...istenz-101.html
Antibiotika Gefahr aus stinkendem Wasser Die Gewässer rund um die Pharmafabriken im indischen Hyderabad sind tiefschwarze Kloaken. Darin leben Bakterien, die sich mit einer Vielzahl von Antibiotika nicht mehr töten lassen. Forscher sprechen von einer "Zeitbombe".
ZitatDrinnen gibt es wohl Reinräume. Es muss sie geben. Dort, wo Tabletten hergestellt werden, geht es sauber zu. Das gilt auch in den Fabriken in Indiens Pharma-Metropole Hyderabad, sonst würden die Menschen in reichen Ländern die Tabletten von hier nicht schlucken wollen. Aber das tun sie in großer Zahl. Kaum ein Antibiotikum wird noch in Europa hergestellt, 80 bis 90 Prozent kommen aus Indien und China. Aus Fabriken wie diesen grüngraubraunen Klötzen in Hyderabad.
Irgendwo da drinnen wird es also Reinräume geben. Draußen aber, das steht außer Frage, ist es alles andere als rein, rund um die Pharmafabriken von Hyderabad. Wer den Weg zu einem der zahlreichen Kanäle sucht, welche die Fabriken mit dem Fluss Musi verbinden, muss seinen Würgereflex unter Kontrolle haben. Die Inder treiben ihre Schafherden hier herum, aber dem Team von Wissenschaftlern, die zusammen mit Reportern von NDR, WDR und SZ die Gewässer um die Pharmafabriken erforschen wollen, wird reihenweise schlecht, wenn sie die Luft hier atmen. Auf dem Fluss treibt dicker Schaum, und dort, wo das Wasser kaum in Bewegung ist, hat es sich in eine grünschimmlige oder tiefschwarze Kloake verwandelt. An Gesundheit denkt man hier nicht, auch wenn die großen Fabriken der Pharmahersteller mit ihren beeindruckenden Rohren von jedem Fleck in der Umgebung aus zu sehen sind. Was einem in den Sinn kommt, ist Krankheit.
Im Wasser leben Bakterien, die sich mit Antibiotika nicht töten lassen Eben deshalb ist das Team von Wissenschaftlern um den Infektionsmediziner Christoph Lübbert vom Universitätsklinikum Leipzig auch hier. Die Forscher hegen einen schlimmen Verdacht: Sie befürchten, dass die Firmen Medikamentenrückstände einfach in der Umwelt entsorgen und so zur Ausbreitung von multiresistenten Bakterien beitragen. Dort, wo Antibiotika gegen gefährliche Bakterien hergestellt werden, könnte in der Umgebung eine Brutstätte für Keime sein, die eben gegen diese Antibiotika immun sind. Deshalb entnehmen die Forscher, während ihnen die Augen tränen und ein beißender Gestank die Schleimhäute reizt, zahlreiche Proben - aus Abwasserspeichern, Bächen, Kanälen, einem Bohrloch und auch aus manchem Wasserhahn.
Einen Teil der Proben schicken sie nach Nürnberg. Dort sollen Wissenschaftler am Institut für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) die Proben auf Medikamentenrückstände untersuchen. Als sie die Probenröhrchen aus Hyderabad öffnen, füllt der beißende Geruch schnell das gesamte Labor. Am Ende werden die Erwartungen der Wissenschaftler um ein Vielfaches übertroffen - im Negativen: In gigantischen Konzentrationen schwimmen Antibiotika im Wasser rund um die Pharmafabriken, in Konzentrationen, die nicht einmal im Blut von Patienten während einer Behandlung erreicht werden. Von dem Anti-Pilz-Mittel Fluconazol fanden die Forscher so viel, dass sie sagen können, sie hätten den höchsten Wert bestimmt, der jemals von einem Medikament in der Umwelt gemessen wurde.
Schlimmer noch sind die Ergebnisse aus Leipzig, wo die Forscher nach Keimen in den Proben suchen: Im Wasser leben demnach Bakterien, die sich mit einer Vielzahl von Antibiotika nicht mehr töten lassen. Multiresistente Keime, die in den Krankenhäusern in aller Welt das Leben von Patienten bedrohen, tummeln sich rund um Hyderabad in der Umwelt, wie das Team aktuell auch im Fachblatt Infection berichtet. Frei von den Supererregern sind nur die Proben aus dem Wasserhahn des Hotels in Hyderabad. Offenbar trägt die Pharmaindustrie also mit dazu bei, dass super-resistente Erreger entstehen, gegen die ihre eigenen Mittel nicht mehr helfen.
Der Infektionsmediziner Lübbert wirkt heute noch entsetzt. "Eine der ersten Proben war aus dem Musi River, da hatte ich natürlich erwartet, dass etwas drin ist. Aber dass alles drin ist, wovor wir Angst haben müssen, das hat mich wirklich wütend gemacht", sagt er. Die Ergebnisse seien "sehr beängstigend", denn die Bakterien könnten sich in der Umwelt ausbreiten und am Ende Menschen befallen. Der Leiter des IBMP, Fritz Sörgel, spricht von einer "Zeitbombe". Solche multiresistenten Keime betrachtet die Weltgesundheitsorganisation als eine der größten globalen Bedrohungen. Schon jetzt sterben weltweit jedes Jahr 700 000 Menschen, weil Ärzte nichts mehr gegen deren Infektionen tun können. "In Deutschland sind das bisher noch Einzelfälle", sagt Christoph Lübbert, "aber wenn wir hier auf der Intensivstation einen Patienten haben, bei dem wir im Blut einen Erreger mit nur einem Resistenzmechanismus finden, schlottern uns vor Angst die Knie. Wenn weitere Resistenzen auftreten, sterben einem die Patienten unter den Händen weg."
Mehr als 70 Prozent der Touristen bringen resistente Erreger aus Indien mit Lübbert weiß, dass solche Keime häufig aus fremden Ländern mitgebracht werden. Mehr als 70 Prozent aller Touristen bringen Studien zufolge resistente Erreger aus Indien mit. Sie sind nicht krank, tragen die Keime aber in ihrem Körper. "Wenn wir diese Bakterien nicht kontrollieren können, dann könnte es sein, dass wir in 30, 40 Jahren wieder - wie vor der Einführung der Antibiotika - überwiegend an nicht behandelbaren Infektionskrankheiten sterben", sagt Lübbert. Tim Eckmanns, Fachgebietsleiter für Infektionsforschung am Robert-Koch-Institut, denkt deshalb über ein generelles Gesundheits-Screening für Rückkehrer von Indienreisen nach.
Antibiotikaresistenzen steigen massiv an In Schwellen- und Entwicklungsländern nehmen antibiotikaresistente Mikroorganismen in Nutztieren stark zu. Auf einer Karte zeigt ein internationales Forschungsteam unter ETH-Federführung erstmals auf, wo der Handlungsbedarf am grössten ist. Um weitere Resistenzdaten zu sammeln, haben die Forschenden eine offene Webplattform geschaffen.
ZitatAlarmierender Trend bei Mehrfachresistenzen Um nachzuverfolgen, wie sich Mehrfachresistenzen entwickeln, haben die Forschenden einen neuen Index geschaffen. Dieser beziffert für jede Region den Anteil der Antibiotika mit Resistenzraten von mehr als 50 Prozent. In Schwellen- und Entwicklungsländern hat sich dieser Index für Hühner und Schweine in den letzten 20 Jahren nahezu verdreifacht. Zurzeit versagen ein Drittel der Antibiotika in 50 Prozent der Fälle in Hühnern und ein Viertel der Mittel in 50 Prozent der Fälle in Schweinen.
«Dieser beunruhigende Trend zeigt, dass in der Tierzucht eingesetzte Medikamente ihre Wirksamkeit rasch einbüssen», sagt Van Boeckel. Dies werde sich auf die Nachhaltigkeit der Fleischindustrie und möglicherweise auch auf die Gesundheit von Konsumierenden auswirken.
Besorgniserregend sei dies deshalb, weil die Resistenzen besonders in jenen Ländern zunähmen, in denen auch der Fleischkonsum stark wachse und der Zugang zu tiermedizinisch verwendeten Antibiotika nur ungenügend reglementiert werde. «Antibiotika-Resistenzen sind allerdings ein globales Problem. Es ergibt keinen Sinn, mit beträchtlichem Aufwand auf der einen Seite der Erde Antibiotikaresistenzen einzudämmen zu versuchen, während sie auf der anderen Seite massiv steigen», sagt der ETH-Forscher.
Tausende von Studien flossen ein Für ihre aktuelle Studie sammelten Forschende der ETH, der Princeton University und der Freien Universität Brüssel tausende von Publikationen sowie unveröffentlichte Berichte von Tiermedizinern aus aller Welt. Auf Basis dieser Daten generierten die Forschenden die nun erstmals veröffentlichten Resistenzverbreitungskarten.
Die Karten decken jedoch nicht das gesamte Untersuchungsgebiet ab, insbesondere gibt es in Südamerika grosse Lücken, welche die Forscher auf einen Mangel an öffentlich zugänglichen Daten zurückführen. «Aus weiten Teilen Südamerikas gibt es kaum offizielle Zahlen oder Daten», sagt Mitautor und ETH-Postdoktorand Joao Pires. Das habe ihn überrascht, denn aus einigen Länder Afrikas seien sehr viel mehr Daten zugänglich, obwohl dort die Ressourcen für solche Erhebungen knapper seien als in Südamerika.
Open-Access-Webplattform entwickelt Um ihre Resultate zu verbreiten und weitere Resistenzdaten zu sammeln, haben die Forscher die Webplattformresistancebank.org geschaffen. Dort können beispielsweise Tiermediziner oder Behörden neue Daten über Antibiotikaresistenzen in ihren Regionen hochladen und mit anderen Interessierten teilen. Die Web-Plattform ist frei zugänglich.
Van Boeckel erhofft sich davon, dass Wissenschaftlerinnen, die sich eine teure Publikation in einer Fachzeitschrift nicht leisten können, ihre Ergebnisse auf der Plattform teilen. «So stellen wir sicher, dass die Daten nicht einfach in einer Schublade verstauben», sagt er, «gerade in Afrika oder in Indien schlummern viele relevante Ergebnisse, die das globale Bild der Verbreitung von Antibiotikaresistenzen vervollständigen.» Auch könne die Plattform Geldgebern dienen, diejenigen Regionen zu identifizieren, die am stärksten von Resistenzen betroffen sind, um entsprechende Massnahmen finanzieren zu können.
Da die Fleischproduktion weiter steigt, könnte die Webplattform dabei helfen, gezielter gegen Antibiotikaresistenzen vorzugehen und betroffene Gebiete auf den Weg einer nachhaltigen Fleischproduktion zu bringen. «Die reichen Länder des Nordens, die seit den 1950er Jahren Antibiotika verwenden, sollen dabei helfen, dass die Umstellung gelingt», findet Van Boeckel.
WHO-Warnung: Das sind die 12 gefährlichsten Bakterien Resistenzen sind immer schwerer zu bekämpfen - die Weltgesundheitsorganisation will Anreize zur Entwicklung neuer Antibiotika geben.
ZitatGegen manche Bakterien können Antibiotika nichts mehr ausrichten - dann sind sogar die Ärzte machtlos und Patienten sind ihrem Schicksal ausgeliefert. Das liegt an Bakterien, die gegen alle verfügbaren Medikamente resistent geworden sind. Die Weltgesundheitsorganisation WHO will nun den Kampf gegen diese antibiotika-resistenten Bakterien verstärken und veröffentlichte am Montag erstmals eine Liste mit zwölf Bakterienfamilien, die "die größte Bedrohung der menschlichen Gesundheit" darstellen, wie die Organisation in Genf mitteilte. Sie will Forscher dadurch animieren, neue Antibiotika zu entwickeln.
Zu den gefährlichsten Keimen dieser Art gehören nach Angaben der WHO die Gattungen Acinetobacter, Pseudomonas und Enterobacter, zu denen etwa Kolibakterien gehören. Die Keime können Durchfälle auslösen, aber auch gefährliche Infektionen in der Lunge oder im Blut. Andere, wie zum Beispiel Gonokokken oder Salmonellen, wurden als hohes Risiko klassifiziert. Weitere "Killer": Staphylococcus aureus (können etwa Abzesse auslösen), Streptococcus pneumoniae (Auslöser für z.B. Lungenentzündung), Shigella (kann Bakterien-Ruhr auslösen)
Betroffen seien Millionen Patienten in aller Welt, sagte Evelina Tacconelli, Mitglied der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ESCMID). 60 Prozent der Patienten mit schweren Infektionen, die sich nicht mit Antibiotika behandeln lassen, sterben nach ihren Angaben. An Schätzungen über die weltweite Zahl von tödlichen Infektionen durch Antibiotika-resistente Bakterien wolle die WHO sich aber nicht beteiligen. Britische Forscher nannten 2014 eine Zahl von weltweit 700 000 im Jahr.
Gefahr durch multiresistente Keime Besonders groß sei die Bedrohung durch Keime, die gegen mehrere Antibiotika resistent sind, teilte die WHO mit. Diese Bakterien veränderten sich ständig und werden so auch gegen neue Medikamente immun. Diese Immunität könnten sie auch an andere Bakterien weitergeben. Die Keime kämen oft in Krankenhäusern und Pflegeheimen vor. Erst im Jänner dieses Jahres ist in den USA eine Patientin an einer Infektion gestorben, nachdem sich alle 26 zugelassenen Antibiotika als wirkungslos erwiesen hatten.
Die mehr als 70 Jahre alte Frau hatte mehrere Spitalsaufenthalte in Indien hinter sich: Sie hatte sich den Oberschenkel gebrochen – aber die Heilung verlief nicht komplikationsfrei, es kam zu einer Entzündung.
Zurück in den USA, musste die Frau neuerlich ins Spital – die Infektion breitete sich im Körper aus, herkömmliche Antibiotika-Therapien wirkten nicht. Die Ärzte diagnostizierten einen multiresistenten Erreger (Klebsiella pneumoniae) mit einer gefährlichen Eigenschaft: Er besitzt Enzyme, die viele Antibiotika spalten und damit unwirksam machen können. Alle 26 in den USA zugelassenen Antibiotika halfen nichts – die Entzündung breitete sich im Körper aus, die Frau starb an den Folgen.
Urlauber schleppen multiresistente Keime ein Eine neue Studie zeigt: Viele deutsche Urlauber, die von einer Fernreise zurückkehren, schleppen sogenannte ESBL-bildende Bakterien ein. Dabei handelt es sich um gefährliche multiresistente Keime.
ZitatEine neue Studie von Mikrobiologen des Universitätsklinikums Leipzig kommt zu beunruhigenden Ergebnissen: Deutsche Urlauber bringen von ihren Fernreisen häufig gefährliche multiresistente Keime mit, gegen die viele Antibiotika nicht mehr wirken.
Demnach ist fast ein Drittel der Reisenden nach der Heimkehr aus Gebieten mit hoher Erregerdichte tatsächlich Träger multiresistenter Erreger. Antibiotika-resistente Bakterien sind ein zunehmendes Problem in Deutschland, vor allem in den Krankenhäusern. Die von solchen Bakterien ausgelösten Infektionen sind schwer oder manchmal gar nicht zu behandeln.
Im Zentrum der Studie standen sogenannte ESBL-bildende Bakterien, die gegen die Mehrzahl der verfügbaren Antibiotika resistent sind. Eine Besiedlung mit diesen Darmbakterien ist für Gesunde in den meisten Fällen ungefährlich und verursacht keine Symptome. Für Kranke oder immunschwache Menschen können sie aber zur Gefahr werden.
Vor allem Indien- und Südostasien-Reisende betroffen Die Leipziger Mediziner analysierten zwischen Mai 2013 und April 2014 die Daten von 225 Reisenden vor und nach einer Fahrt in Gebiete mit hohem Vorkommen multiresistenter Erreger (MRE). Am häufigsten wurden die Erreger demnach nach Indien-Reisen festgestellt.
In diesen Fällen trugen mehr als 70 Prozent der Reisenden die problematischen Keime in sich. Auch jeder zweite Südostasien-Reisende brachte die multiresistenten Bakterien mit nach Hause.
Insgesamt sei bei 30,4 Prozent der untersuchten Fernreisende eine Besiedlung mit ESBL-bildenden Bakterien nachgewiesen worden, erklärte Christoph Lübbert, Leiter der Infektions- und Tropenmedizin am Uniklinikum. Dieser Wert sei „höher als bisher angenommen“. Frühere Studien gingen von Raten zwischen 14 und 25 Prozent aus.
Mensch und Tier Antibiotikaresistenzen bei Haustieren? Bakterien mit Multiresistenzen gegen Antibiotika (MRE) spielen eine zunehmende Rolle bei Infektionen. Für den Allgemeinarzt sind vor allem Methicillin-resistente Staphylococcus aureus (MRSA) und sogenannte ESBL-bildende Escherichia coli relevant. Auch Haustiere wie Hunde und Katzen können MRE auf den Menschen übertragen. https://www.allgemeinarzt-online.de/gast...stieren-1826940
Resistenzgene in unserem Hausstaub Hausstaub enthält zahlreiche Gene, die Bakterien immun gegen Antibiotika machen Verborgene Gefahr? Forscher haben im Hausstaub von Gebäuden 183 verschiedene Resistenzgene nachgewiesen – DNA-Sequenzen, die Bakterien immun gegen Antibiotika machen können. Die meisten der in den Staubmikroben gefundenen Gene verleihen Resistenzen gegen gleich mehrere Antibiotika-Klassen. Zudem liegen 57 von ihnen in mobilen Abschnitten der DNA und können daher leicht zwischen verschiedenen Mikrobenarten ausgetauscht werden, wie die Wissenschaftler im Fachjournal „PloS Pathogens“ berichten. https://www.scinexx.de/news/medizin/resi...erem-hausstaub/
Extreme Umgebung Überraschung: Forscher finden gefährliche Bakterien in Schlammvulkan Die krankheitserregenden Keime dürften von der Oberfläche eingeschleppt worden sein
ZitatEin Team um Dirk Schulze-Makuch von der Technischen Universität Berlin hat deshalb die außerordentlich extremen Umgebungen einiger Schlammvulkane auf der karibischen Insel Trinidad chemisch-mikrobiell genauer untersucht. Dabei stießen die Wissenschafter auf eine Überraschung: Die Forscher fanden mehrere gefährliche krankheitserregende Bakterienstämme. Unter anderem identifizieren sie solche, die als multiresistente Krankenhauskeime bekannt sind. Woher die Bakterien stammen, ist nicht ganz klar. Die Wissenschafter gehen allerdings davon aus, sie sehr wahrscheinlich nicht aus den Tiefen des Schlammvulkans stammen, sondern durch Oberflächen- und Regenwasser dort eingeschleppt werden.
ZitatKrankmachende Keime "In unseren mikrobiologischen Analysen konnten wir verschiedene aerobe und anaerobe Besiedelungen analysieren, also Bakterien, die mit und ohne umgebenden Sauerstoff leben können. Einige davon können Sulfat reduzieren, andere Methan produzieren, betreiben also einen derartigen Stoffwechsel, wieder andere binden Kohlendioxid oder Nitrate, aus denen sie Energie gewinnen", so Schulze-Makuch. "Mehrere identifizierte Arten waren halophil, also salzliebend, und stammten wahrscheinlich aus dem tieferen salzreichen Untergrundwasser." Doch was die Forscher dann verblüffe, war der Fund von verschiedenen hochpathogenen, krankheitserregenden Bakterienarten. "Diese Bakterienarten besiedeln typischerweise den Verdauungstrakt von Menschen und Säugetieren, und manche sind sogar die Ursache von Harnwegsinfekten", sagt Schulze-Makuch.
Unter den pathogenen Bakterien wurden auch solche aus der Familie der Enterobacteriaceaea gefunden, die insbesondere als pflanzenschädigend bekannt sind. Außerdem wurden Enterobacter cloacae identifiziert, die in den letzten Jahren vor allem in Krankenhäusern, unter anderem in Säuglingsstationen gefunden wurden. Diese wurden besonders als multiresistente Keime bekannt und sind für mehrere Infektions-Epidemien verantwortlich. Ein weiterer gefundener Krankheitserreger ist die Klebsiella variicola. Diese Bakterie wird mit Pflanzenkrankheiten in Zusammenhang gebracht, die auf Bananen- und Zuckerrohr-Plantagen aufgetreten sind. Außerdem wurde sie in Kühen isoliert, die unter Euter-Entzündungen oder Blutvergiftungen litten. Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen
Insgesamt sei es unwahrscheinlich, dass das infizierte Wasser aus den Tiefen stammt, die die Schlammvulkane speisen, schreiben die Forscher im Fachjournal "Science of the Total Environment". Es sei höchstwahrscheinlich von der Oberfläche eingeschwemmt worden. Da in Trinidad das Wasser in den Schlammvulkanen vor allem aus tief unter der Erdoberfläche liegenden Seewasser-Reservoiren stammt, gemischt mit Wasser aus oberflächennahen Aquiferen, wird vermutet, dass das Oberflächenwasser in mindestens einem Fall aus einem nahen Fluss stammt, der gelegentlich die Region überflutet. Gegenproben von anderen Regionen, wo Schlammvulkane vorkommen, seien negativ gewesen.
"Unsere biochemischen und mikrobiellen Ergebnisse lassen nicht zwingend den Schluss zu, dass es sich um eine anthropogene, also menschengemachte Kontamination handelt. Dies ist aber zumindest für einige Standorte sehr wahrscheinlich", so Schulze-Makuch, und die Forscher empfehlen: "Auf jeden Fall stellt die beobachtete pathogene Belastung der Vulkanschlammproben ein gewichtiges Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier dar, insbesondere, wenn das kontaminierte Wasser aus den Überflutungen stammt. Dies sollte weiter untersucht werden."
Cannabis hat Potenzial als Antibiotikum Inhaltsstoff der Hanfpflanze wirkt gegen MRSA-Keime Alternatives Antibiotikum: Ein bestimmter Inhaltsstoff der Hanfpflanze wirkt offenbar gegen resistente Bakterien. Wie Experimente zeigen, bekämpft dieses nicht-psychoaktive Cannabinoid unter anderem den berüchtigten Krankenhauskeim MRSA erfolgreich – einen grampositiven Erreger. In Kombination mit anderen Mitteln kann der Wirkstoff auch gramnegativen Keimen den Garaus machen. Bis er als Medikament zum Einsatz kommen kann, ist jedoch noch weitere Forschung nötig. https://www.scinexx.de/news/medizin/cann...s-antibiotikum/
ZitatAntibiotika müssen immer genommen werden, bis die Packung völlig leer ist, denn wenn man sie schon absetzt, wenn die Symptome sich lindern, dann kann es sein das die Bakterien welche bis zu diesem Zeitpunkt überlebt haben bereits eine gewisse Resistenz haben und dann überleben und sich weiter vermehren!
Ich kann dieses Rational irgendwie nicht verstehen...
Sollten während einer Antibiose einzelne infektauslösende Bakterien derart mutieren, dass sie doch resistent gegen das eingenommene Antibiotikum geworden sind, hilft ja ein Mehr vom selben Antibiotikum doch offensichtlich auch nicht mehr weiter. Was soll das bringen, ausser den Körper noch mehr zu schwächen? Wenn die Antibiose also zu diesem Zeitpunkt 99,999% der Krankheitserreger vernichtet hat und ein entprecheder Blutlevel erreicht wurde, dann kann und muss das Immunsystem sich um den schäbigen Rest (die resistent gewordenen Keime) kümmern. Achtung, ich rede hier nicht von einer oder zwei Tabletten, sondern vom Zeitpunkt wo die Symptome nachlassen und das Immunsystem Oberhand hat.
ZitatAntibiotika müssen immer genommen werden, bis die Packung völlig leer ist, denn wenn man sie schon absetzt, wenn die Symptome sich lindern, dann kann es sein das die Bakterien welche bis zu diesem Zeitpunkt überlebt haben bereits eine gewisse Resistenz haben und dann überleben und sich weiter vermehren!
Ich kann dieses Rational irgendwie nicht verstehen...
Sollten während einer Antibiose einzelne infektauslösende Bakterien derart mutieren, dass sie doch resistent gegen das eingenommene Antibiotikum geworden sind, hilft ja ein Mehr vom selben Antibiotikum doch offensichtlich auch nicht mehr weiter. Was soll das bringen, ausser den Körper noch mehr zu schwächen? Wenn die Antibiose also zu diesem Zeitpunkt 99,999% der Krankheitserreger vernichtet hat und ein entprecheder Blutlevel erreicht wurde, dann kann und muss das Immunsystem sich um den schäbigen Rest (die resistent gewordenen Keime) kümmern. Achtung, ich rede hier nicht von einer oder zwei Tabletten, sondern vom Zeitpunkt wo die Symptome nachlassen und das Immunsystem Oberhand hat.
Wo ist da mein Denkfehler?
Grüße, Bul
Krankheitserreger, sind meist nicht nach einer einzigen Mutation plötzlich völlig resistent. Es beginnt meist mit einer kleinen Mutation, die dem Bakterium ermöglicht eine etwas größere Antibiotikadosis zu überleben bzw. etwas länger. Wenn diese ersten "erfolgreichen" Mutatnten dann nciht vernichtet werden, vermehren sie sich, es gibt Milliarden leicht resistentere Nachkommen, die dann wieder Mutieren können...
ZitatKrankheitserreger, sind meist nicht nach einer einzigen Mutation plötzlich völlig resistent. Es beginnt meist mit einer kleinen Mutation, die dem Bakterium ermöglicht eine etwas größere Antibiotikadosis zu überleben bzw. etwas länger. Wenn diese ersten "erfolgreichen" Mutatnten dann nciht vernichtet werden, vermehren sie sich, es gibt Milliarden leicht resistentere Nachkommen, die dann wieder Mutieren können...
... die dann eben vom Immunsystem plattgemacht werden.
Die Logik könnte ich ja noch bei immunsupprimierten oder AIDS-Patienten nachvollziehen. Da könnte es vielleicht wirklich zu Milliarden (teil)resistenten Nachkommen kommen. Aber bei halbwegs vorhandenem Immunsystem kann ich die Logik immer irgendwie noch nicht nachvollziehen.
Es geht also darum diese zunächst extrem wenigen - ich nenne sie mal - halbresistenten Bakterien auch noch, bzw. doch noch zu erwischen und deren Vermehrung zu unterdrücken? Die Frage wäre dann, ob eine Weitereinnahme der verordneten Dosis den Blutpegel noch erhöht oder ob nicht nicht bereits Abbau und Aufnahme des Antibiotikums sich in der Waage halten. Dann würde die Weitereinnahme ja nicht viel bringen, oder?
Bitte nicht falsch verstehen, wir nehmen die Antibiotika bis zum Ende wenn wir mal welche bverordnet bekommen, nur wirklich verstehen tu ich es nicht.
Zitat von bul im Beitrag #49 Es geht also darum diese zunächst extrem wenigen - ich nenne sie mal - halbresistenten Bakterien auch noch, bzw. doch noch zu erwischen und deren Vermehrung zu unterdrücken? Die Frage wäre dann, ob eine Weitereinnahme der verordneten Dosis den Blutpegel noch erhöht oder ob nicht nicht bereits Abbau und Aufnahme des Antibiotikums sich in der Waage halten. Dann würde die Weitereinnahme ja nicht viel bringen, oder?
Nein die Konzentration wird nicht erhöht, bei weiter Einnahme der selben Dosis. Aber, die teilresistenten, sind eben die, die zum schluss noch am ehesten da sind.
Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass bei vorzeitiger Absetzung des Antibiotikums es zu einer teilweisen Vermehrung kommt und ein paar wieder den Körper verlassen und sich sonst wo vermehren.