Dehnt ihr eigentlich vor oder nach dem Sport? Ich halte Dehnübungen für sehr wichtig, um "Aterssteifigkeit" zu vermeiden. Meine hintere Oberschenkelmuskulatur und meine Waden sind vom Joggen gefühlt ein wenig zu kurz geworden (früher habe ich leider weniger Wert auf Dehnübungen gelegt) Wie oft und wie lange sollte man idealerweise dehnen? Und mit welcher Technik?
Hallo Methos, Dehnen vor dem Sport v.a. in Sportarten, die einen großen Gelenkspielraum verlangen, also z.B. Tanz, Fußball, Turnen usw. Dagegen geht man mehr und mehr dazu über in den anderen Sportarten das Dehnen als eigene Trainingseinheit anzusehen. Nach belastenden Sporteinheiten sollte die strapazierte Muskulatur nicht auch noch durch Dehnung belastet werden. Besser z.B. am nächsten Tag noch moderater Bewegung. Lg Chuby
Ich dehne grundsätzlich nicht - weder vor dem Sport noch danach. Stattdessen gehe ich jede Trainingseinheit betont langsam an. Muskeln, Sehnen und Bänder werden so automatisch auf die richtige Betriebstemperatur gebracht. Dehnen ist meiner Meinung nur dann erforderlich, wenn man keine Aufwärmphase hat.
Hallo Mischa, das hängt eben sehr von der Sportart ab. Es gibt Sportarten, wo es nicht möglich ist, langsam anzufangen oder die eben eine große Bewegungsweite voraussetzen. Grundsätzlich ist es schon so, dass ein dickerer Muskel von Haus aus mal schlechter dehnbar ist und eher zur Verkürzung neigt, wodurch es dann rel. schnell zu muskulären Dysbalancen kommt, die sich manchmal nur schwer wieder revidieren lassen. Ein einfaches, aber sehr gutes Beispiel ist die Oberschenkelrückseite bei Läufern. Die Muskeln verkürzen sich, fast ohne dass man es merkt. Bewusst wird es einem erst, wenn die Bewegungsweite eingeschränkt ist, Schmerzen oder Krämpfe kommen oder es zu Verhärtungen kommt, was öfter vorkommt. Und je älter man wird bzw je intensiver man trainiert, desto wichtiger wird das Dehnen. LG Chuby
Je nach Sportart. Vor dem Krafttraining wird es recht einheitlich als kontraproduktiv angesehen, da es den Muskeltonus senkt, den man aber für Kraftübungen braucht. Nach dem Krafttraining sagt man, dass man den strapazierten und durch Mikrotraumen belasteten Muskel nicht noch weiter "auseinanderreißen" soll. Wie mans macht, ists also angeblich verkehrt ;) Ich mache ganz leichtes Dehnen vorher, eher ein kleines Warm Up und mache an trainingsfreien Tagen ein richtiges Dehnprogramm. Damit geht es mir, unabhängig von der Wissenschaft, gut ;)
Dehnen vor dem Sport ist gesund und gut für steife Menschen. Manche unserer Mitmenschen sind einfach steifer als andere. Nach dem Sport soll es kaum was bringen aber wenn es Spaß macht warum nicht.
ZitatDen meisten ist Menschen unbekannt, dass Stretching auch Anti-Aging-Vorteile hat. [...] Dehnübungen helfen Ihnen nicht nur, sich vor und nach dem Training aufzuwärmen und abzukühlen, sie können und werden auch dazu beitragen, dass Ihre Muskeln größer und stärker werden.[...] Sie werden mobiler, agiler und leiden unter weniger Schmerzen, die mit dem Altern und steifen Körperteilen verbunden sind. Diese Anti-Aging-Vorteile durch regelmäßiges Dehnen sind unbezahlbar. Vorteile, die man mit Geld niemals kaufen kann. [...]
Es kommt ganz auf die Sportart drauf an und auf die Art der Dehnung. Vor dem Sport sollte man sich ganz leicht dehnen, aber eben nur vorsichtig! Denn da ist man noch kalt und wenn man zu stark dehnt, zerrt man sich was. Wenn man nach dem Sport schön warm ist, kann man ausgiebiger dehnen, zB. wenn man den Spagat erreichen möchte. Ich finde jeder muss auf seinen Körper hören. Man spürt, wenn man eine Grenze erreicht und was sich gut anfühlt. Man nennt es den "angenehmen Schmerz" beim richtigen Dehnen.
Um mal ein praktisches Beispiel dafür zu geben, in welcher Form ich ein paar Elemente aus der Dr.Faust'schen Reverse-Aging-Philosophie in meine eigene Strategie übernommen habe:
Wenn man biologisch alte Menschen betrachtet, sieht man typischerweise im Alter auftretende Bewegungseinschränkungen, zum Beispiel laufen diese Menschen oft vornübergebeugt am Rollator oder sind so unbeweglich, dass sie sich nicht mehr selber die Schuhe anziehen können. Kann man natürlich so als gegeben und unabänderlich hinnehmen. Wir kennen aber auch Beispiele von Menschen, die sich außergewöhnlich gute Beweglichkeit bis ins hohe Alter erhalten haben:
Beweglichkeit mag zwar nur ein Teilaspekt der Alterung sein, aber definitiv kein Unwesentlicher! Gemessen an der Beweglichkeit könnte man Durchschnittswerte für jede Altersgruppe angeben. Durch entsprechendes Training (Hormesis!) kann man bei diesem spezifischen Teilaspekt der Alterung problemlos eine Beweglichkeit erreichen die eigentlich der Durchschnittswert in einer sehr viel jüngeren Kohorte entspricht. Wenn man durch das Training beweglicher wird als vorher, ist man -zumindest im Hinblick auf diese Messgröße - ein Stück weit rückwärts gealtert, also verjüngt.
Welches Bild von euch habt ihr im Kopf, wenn ihr euch euren Körper im Alter von 90 oder hundert Jahren vorstellt? Wollt ihr zur ersten geschilderten Kategorie gehören oder zu letzteren? Eben. Darum geht es, zuerst kommt die Imagination, wie man sein oder werden möchte (Idealerweise ist man in der Lage, sich mit 100 Jahren wieder so vorzustellen wie mit 20 Jahren, aber das ist schwierig wenn man keine Vorbilder kennt). Nehmen wir zunächst einmal konservativ an, du möchtest im hohen Alter einfach beweglicher sein als jetzt gerade. Zum Beispiel wie die Dame im Video. Wär ja schon mal was! Aber:
Die Beweglichkeit wird sich höchst wahrscheinlich nicht bequem mit einer Pille zur täglichen Einnahme erreichen lassen. Nein, dafür muss man schon etwas tun! Und was? Richtig, man braucht eine tägliche Routine zum Dehnen. Erst die Vision, dann das Abstecken von erreichbaren Teilzielen, z.B. mit durchgestreckten Beinen mit den Händen den Boden berühren können, bis hin zum Spagat. Und immer wieder Abgleich mit der Realität, ob man seinen Zielvorstellungen bereits näher gekommen ist. Jeder kann das erreichen, mit Geduld und Dranbleibe-Mentalität.
Für ein vollständiges Reverse-Aging braucht es natürlich mehrere solcher Teil-Verjüngungsmaßnahmen auf vielen Ebenen.
Zitat von Prometheus im Beitrag YoungingDeshalb ist Verjüngung notwendigerweise ein langsamer Prozess, der viel Zeit in Anspruch nimmt.