Ich bin ja neugierig wie Bolle, was wohl im "Elixer" drin ist. Ich vermute mal, nichts, was nicht hier oder im englischen Forum bereits diskutiert wurde, also "alte Bekannte" aber who knows?
Eine Wahnsinnsarbeit! Ich habe das zumindest quer gelesen, auch den konreteren Teil. Ich bin wie so oft bei diesem blog am Ende meist etwas ratlos, was ich daraus jetzt entnehmen soll für die Praxis. Vince G. scheint ja noch ziemlich gut drauf zu sein.
Ich bleibe bei meinem tiefenpsychologischen Ansatz, da bin ich wenigstens schon jetzt jung, gerade nachdem ich das Buch von Marissa Peer gelesen habe. Das meiste wusste ich bereits aus eigener Erfahrung, aber viele Details waren eine gute Ergänzung. Ich konnte das persönlich total bestätigen.
Man sollte in diesem Zusammenhang auch einmal über die Intelligenz der Zelle nachdenken.
Diese zehntausenden abhängigen Parameter von aussen regeln zu wollen halte ich für illusorisch.
ZitatMan kann das Verhalten eines Systems nicht anhand des Wissens über die einzelnen Teile vorhersagen. „Das Ganze ist größer als die Summe seiner Teile. „Ein einfaches Beispiel dafür ist das Backen eines Kuchens. Wenn Sie alle Zutaten eines Kuchens auslegen würde, hätten Sie keinen Kuchen. Stattdessen würden Sie die Zutaten des Kuchens haben. Kombinieren Sie diese Zutaten jedoch auf eine bestimmte Art und Weise, um einen Kuchen zu erhalten. Organismen, auch der menschliche Körper, sind äußerst komplexe Systeme auf mehreren Ebenen, wobei zahlreiche Subsysteme auf äußerst komplexe Weise miteinander interagieren. Zum Beispiel kann die Gesundheit eines Herzens von der Funktion des Gefäßsystems abhängen, das Blut an das Herz liefert, von den Lungen, die Sauerstoff liefern, und von den Zuständen des Herzmuskels sowie von der Funktionsweise der neuromuskulären Systeme und insbesondere des Vagusnervs, der das Herzschlag-Timing kontrolliert. Die Herzgesundheit kann von der Gesundheit der Zellen im Herzen abhängen, die wiederum von der Gesundheit der zellulären Komponenten wie den Zellmitochondrien und der Integrität der inneren Zellgerüst- und Transportsysteme abhängt. In all diesen Fällen ist eine Komplexität molekularer Mechanismen am Werk. [...] Daher misst der Körper diese und unzählige andere Parameter kontinuierlich und nimmt ständig Anpassungen vor, um sie alle konstant im normalen Betriebsbereich zu halten. In der Biologie ist dieser Prozess ist als Homöostase bekannt. Eine konsequente Feinabstimmung ist erforderlich. [...] Sowohl die Alterung als auch die Verjüngung erfordern mehrere Informationsrückkopplungsschleifen auf mehreren Systemebenen, die miteinander interagieren, um in neue Gleichgewichtszustände zu gelangen. Dies kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Ereignisse auf molekularbiologischer Ebene, auf Ebene der Zellorganellen, auf Ebene des Gewebetyps, auf Ebene der Organe und auf Systemebene wirken sich gegenseitig aus, und diese, die alle ins Gleichgewicht kommen, können komplexe zeitaufwändige Wechselwirkungen erfordern. Deshalb ist Verjünung notwendigerweise ein langsamer Prozess, der viel Zeit in Anspruch nimmt.
Für die Verjüngung MUSS man mit vielen verschiedenen Ansatzpunkten arbeiten. Die Manipulation eines einzelnen Parameters (z.B. eine Pille schlucken) wird NIE funktionieren, um ein ganzes, sich selbst regulierendes System in eine neue Bahn zu lenken. Eine einzelne Veränderung wird vom System austariert und quasi "geschluckt". Der Effekt auf das Gesamtsystem verpufft.
Eine Verjüngung muss daher konsequent MEHRERE Subsysteme gleichzeitig verbessern. Beispielsweise:
-Mehr Energie (->Mitochrondriale Biogenese) -Saubere Chronobiologie (circadianer Rhythmus) -Entgiftung (Lysosomen, Peroxysomen) -DNA-Reparatur, Telomer-Verlängerung -Rückführung der Epigenetik
Ich wiederhole mich: Die "Anti-Aging Pille" wird es nie geben. Reale Verjüngung ist IMMER ein ganzheitlicher Prozess! Welche Achsen hast DU bislang vernachlässigt?
-Für die epigenetische Verjüngung ist die Demethylierung von H3K27me2/3 erforderlich -Die Demethylierung von H3K27me2/3 kann durch Aktivierung von JMJD3 erfolgen
ZitatInitiation of adult aging around 24 years of age appears to be an evolutionarily conserved process triggered by histone methylation by the double and triple histone methylases H3K27me2/3. [...] The main substance that specifically demethylates H3K27me2/3 is JMJD3.
Ich habe mir dazu inzwischen ein paar Gedanken gemacht. Giuliano und Buss schreiben, dass die Demethlierung nicht zwingend mit JMJD3 erfolgen muss.
Wenn man sich die Literatur zu JMJD3 ansieht, macht man einige interessante Entdeckungen:
Grundsätzlich stimme ich zu, dass der Alterungsprozess epigenetisch initiiert wird und das H3K27me2/3 dabei eine wichtige Rolle spielt. Konkret sehe ich aber eine Dauer-Aktivierung von JMJD3 NICHT als zielführend an!
JMJD3 ist hingegen ein wichtiges Tool um die epigenetische Reprogrammierung via OKSM gezielt zu stoppen!
JMJD3-Aktivierung durch Alpha Ketoglutarat: α-ketoglutarate orchestrates macrophage activation through metabolic and epigenetic reprogramming https://www.nature.com/articles/ni.3796
JMJD3 zur Differenzierung von weißen Fettgewebe in braunes Fettgewebe (Kälteexposition zur JMJD3-Aktiverung?) Jmjd3-Mediated H3K27me3 Dynamics Orchestrate Brown Fat Development and Regulate White Fat Plasticity https://www.sciencedirect.com/science/ar...534580715007169
ZitatHighlights • A CaAKG-supplemented diet extends lifespan of middle-aged female mice • AKG supplementation extends healthspan of both female and male mice • AKG compresses morbidity. Reduction in frailty is more dramatic than lifespan extension • AKG reduces chronic inflammation and induces IL-10 in T cells of female mice
Summary Metabolism and aging are tightly connected. Alpha-ketoglutarate is a key metabolite in the tricarboxylic acid (TCA) cycle, and its levels change upon fasting, exercise, and aging. Here, we investigate the effect of alpha-ketoglutarate (delivered in the form of a calcium salt, CaAKG) on healthspan and lifespan in C57BL/6 mice. To probe the relationship between healthspan and lifespan extension in mammals, we performed a series of longitudinal, clinically relevant measurements. We find that CaAKG promotes a longer, healthier life associated with a decrease in levels of systemic inflammatory cytokines. We propose that induction of IL-10 by dietary AKG suppresses chronic inflammation, leading to health benefits. By simultaneously reducing frailty and enhancing longevity, AKG, at least in the murine model, results in a compression of morbidity.
Das klingt doch mal vielversprechend - vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei AKG ja um ein gängiges Bodybuilding-Supplement handelt und in der Form von Arginin- oder Ornithin-Alpha-Ketoglutarat zu Spottpreisen (< 50€/kg) erhältlich ist.
Es wird noch einmal hervorgehoben, dass die Histon-Methylierungen nicht vergleichbar sind mit den DNA-Methylierungen. Die H2K37-Methylierung sorgt dafür, dass gigantische Gen-Regionen stillgelegt werden - das kann tausende bis zehntausende Gene gleichzeitig betreffen!
Wichtig:
-Inflam-Aging führt zu H3K27-Methylierungen
-Vitamin C bewirkt eine Demethylierung von H3K27 durch Aktivierung von jmjd2
-Für eine zelluläre Reprogrammierung wird die Kombination mit Vitamin C, Alpha Ketoglutarat und Eisen benötigt
Wenn wir also H2K37me3 demethylieren wollen, welche Ansatzpunkte gibt es?
Ein wichtiges Tool ist LSD-1:
ZitatThrough a FAD-dependent oxidative reaction, LSD1 specifically removes histone H3K4me2 to H3K4me1 or H3K4me0. When forming a complex with androgen receptor (and possibly other nuclear hormone receptors), LSD1 changes its substrates to H3K9me2. It's now known LSD1 complex mediates a coordinated histone modification switch through enzymatic activities as well as histone modification readers in the complex. [...] KDM1A appears to play an important role in the epigenetic "reprogramming" that occurs when sperm and egg come together to make a zygote.[12][13] Deletion of the gene for KDM1A can have effects on the growth and differentiation of embryonic stem cells.[14] Deletion in mouse embryos is lethal; embryos do not progress beyond Day 7.5.[15][16] KDM1A is also thought to play a role in cancer, as poorer outcomes can be correlated with higher expression of this gene.[17][18] Therefore, the inhibition of KDM1A may be a possible treatment for cancer.
ZitatIn diesen Blogeinträgen habe ich mindestens drei Schlüsselhypothesen vorgeschlagen. Die zweite davon ist einzigartig in der veröffentlichten Literatur zur Langlebigkeit.
Erstens , dass Menschen und andere fortgeschrittene biologische Organismen im Erwachsenenalter eine Reihe von Mechanismen der systemischen Altersumkehr aufweisen, die gleichzeitig mit den Alterungsprozessen ablaufen. Ich nenne diese YOUNGING-Prozesse. Obwohl die Existenz solcher Mechanismen in der Gemeinschaft der Langlebigkeitsforschung anerkannt ist, wage ich zu behaupten, dass sie dort jetzt nicht als sehr wichtig angesehen werden. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Prozesse von nicht wahrnehmbaren Prozessen bis hin zu langfristigen Prozessen reichen, die viele der Meilensteine des Alterns in viel jüngere Zustände umkehren können. Diese können ein Jahrzehnt oder länger andauern.
Zweitens habe ich behauptet, dass die H3K27me2-3 Histon-Demethylierung über die Expression von JMJD3 die grundlegende Grundlage für einen oder mehrere Schlüsselprozesse von YOUNGING in fortgeschrittenen Organismen einschließlich des Menschen ist.
Drittens ist die Kontrolle und Begrenzung chronischer systematischer Entzündungen auch notwendig, damit wesentliche YOUINGING-Prozesse ablaufen können.
Ich sehe die H3K27me2-3 Histon-Demethylierung zwar auch als entscheidend an, allerdings sollte eine ungezielte Demethylierung jenseits der Altersmarkierungen möglichst vermieden werden.
@Prometheus: Vielen Dank! Kannst du Einsteigern wie mir gute Literatur zum Thema DNA-Methylierung empfehlen? Gerne auch speziell im Hinblick auf die Alterung. Für mich ist das noch wie ein Buch mit sieben Siegeln.
Die schädigenden Effekte des Rauchens dürften ganz überwiegend auf die karzinogenen Verbrennungsprodukte zurückzuführen sein und - wenn überhaupt - nur zu einem geringen Teil auf das Nikotin, das ähnlich wie Koffein auch durchaus positive Effekte hat. Der herausragendste: Nikotin hat eine starke Schutzwirkung gegen Parkinson. Raucher haben ein um ca. 70% geringeres Risiko an Parkinson zu erkranken als Nichtraucher, was bei der (Neuro-)Toxizität von Zigarettenrauch schon wirklich bemerkenswert ist. Zum Glück muss man aber nicht Rauchen um von diesem Effekt zu profitieren! Es gibt Hinweise darauf, dass man mit einer Ernährung, die reich an Nachtschattengewächsen ist - die alle auch in den essbaren Teilen (also: Kartoffeln, Tomaten, Paprika, Auberginen, Physalis und Goji-Beeren) kleinere Mengen an Nikotin enthalten - bereits eine hormetisch wirksame Dosis aufnimmt.
ist "mein" einziges Sucht-Gift, ... an dem ich zu arbeiten habe ... es (zer)stört das ganze Bio-System massiv, ... (Kapillaren, Nerven und "Energie"-Flüsse) ...
ich rauche sehr wenig ... mit Genuss und Liebe ... "psycho-festlich" ...
das bisschen Teer-Rasseln usw. lässt sich leicht kompensieren ...
Die Epigenetik ist ein spannendes Thema. Die Frage ist: Willst du einen groben Überblick, oder willst du dich tief in die Thematik einarbeiten? Schwierig ist in erster Linie, dass man erst einmal sehr viele biochemische Fachbegriffe lernen muss um die Literatur zur Epigenetik zu verstehen. Lohnen wird sich das auf jeden Fall!
Eigentlich ist extrem viel Wissen im Internet frei verfügbar, man muss nur lesen können - und wollen.
Ich denke, die Beiträge von mir im Forum speziell zum Thema epigenetische Alterung sind mittlerweile auch schon eine wertvolle Sammlung, wie sie im deutschsprachigem Raum sonst kaum zu finden sein dürfte.
Wir wollen, dass unsere Stammzellen in einem optimalen Funktionszustand sind.
Das Alterungs-Epigenom blockiert jedoch und bremst die Feinregulation im Energiestoffwechsel der Zelle aus, die Genregulation funktioniert nicht mehr. Wir wissen, dass die Epigenetik ein "Software"-Problem ist, d.h. ohne das Alterungs-Epigenom würde sich die Stammzelle wieder normal verhalten. Wir haben allerdings kaum eine Chance, jede einzelne Methylierung oder Histonacetylierung etc. von außen zu steuern und zu kontrollieren.
Glücklicherweise gibt es in der Zelle durchaus übergeordnete Steuerungsprogramme, die wie ein Resetknopf funktionieren. Unsere Chance besteht darin, diese Steuermechanismen durch unseren Lifestyle anzusteuern und so ein Verjüngungsprogramm in den Stammzellen möglich zu machen. Das ist vergleichbar wie als Segler mit der richtigen Technik gegen den Wind zu segeln!
Wenn wir bei diesem Gleichnis bleiben: Um gegen den Wind segeln zu können, muss man nicht jedes zu Grunde liegende physikalische Grundprinzip im Detail verstehen - letztlich man muss nur wissen welches Equipment man benötigt und wie man zu handeln hat.
Wenn wir das gegen den Wind segeln allerdings erst noch ERFINDEN müssen, ist eine Kenntnis dieser physikalischen Grundprinzipien aber eben doch wichtig!
3) die hier im Thread vorgestellte Younging1.0-Strategie.
Das Problem beim Demethylieren in 1) sehe ich darin, dass der Ansatz nicht speziell auf die Altersmarkierungen abzielt, sondern auf das gesamte Epigenom "global" einwirkt. Weiß die Zelle wirklich, was wir uns davon erhoffen und schaltet sich das Alters-Reprogramming dadurch bereits von alleine ein?
Bei Variante 2) besteht die reelle Gefahr, dass zu stark reprogrammiert wird und die Zellen dabei ihre Differenzierung verlieren ->theoretisches Krebsrisiko!
Die Strategie, gezielt nur H3K27me2/3 zu demethylieren, wäre definitiv eine smartere Option!
Oft behindern zu viele Einzelheiten den Blick für das Ganze. Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wenn es sich als notwendig erweist, kann man immer noch in bestimmte Details gehen.
Wo ist das Gedächtnis für das "junge" Methylierungsmuster=
Ist die Blockierung eine kompletten Histons eine Folge der Alterung oder dient sie auch in jüngeren Jahren zur Ausprägung spezialisierter, gewebetypischer Zellen?
Gibt es eine Evidenz, sei es auch nur in einem Fall, dass man dadurch jünger wird? Ich mein, die genannten lifestyle-Aktivitäten macht man eigentlich ohnehin, ohne alle Wege zu kennen, über die sie wirken.
PS: Ich bin davon überzeugt, dass für die Zelle ein Druck existieren muss, sich wieder zu reprogrammieren. Man muss sie davon überzeugen, dass es jetzt notwendig ist. Wer - wenn nicht die Zelle selbst - sollte es tun?
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #23Gibt es eine Evidenz, sei es auch nur in einem Fall, dass man dadurch jünger wird? Ich mein, die genannten lifestyle-Aktivitäten macht man eigentlich ohnehin, ohne alle Wege zu kennen, über die sie wirken.
PS: Ich bin davon überzeugt, dass für die Zelle ein Druck existieren muss, sich wieder zu reprogrammieren. Man muss sie davon überzeugen, dass es jetzt notwendig ist. Wer - wenn nicht die Zelle selbst - sollte es tun?
Die Evidenz wird für die Therapie wichtig, für das Entwickeln experimenteller Therapien reichen mir zur Not auch Hypothesen. Sonst werden wir das mit der biol. Unsterblichkeit nie fertig bekommen! Man muss einfach ausprobieren und schauen was funktioniert. Zunächst in vitro, dann in vivo und zuletzt an (freiwilligen) Menschen. "Leider" haben wir unzählige Paper über alles mögliche, aber man kann immer noch keine einfachen Sachen wie z. B. Telomerasespritzen beim Arzt bekommen. Irgendwas läuft hier doch schief. Zurück zum Thema: Meines Wissens nach sind die epigenetischen Änderungen zum Teil auch zufällig, analog einer zunehmenden Entropie:
ZitatThe association between DNA methylation and aging has been studied for decades. Thirty-five years ago, Wilson and Jones (1983) observed a marked decrease in 5mC content in aged normal diploid fibroblasts of mice, hamsters, and humans. Since then, age-dependent genome-wide DNA hypomethylation especially on interspersed repetitive sequence (IRS) has been detected in a variety of cell types from different tissues and organs (e.g., blood, brain) (Vanyushin et al., 1973; Bollati et al., 2009; Jintaridth and Mutirangura, 2010). Over the human lifetime, the content of 5mC is highest in embryos and decreases gradually as individuals age (Goel et al., 2017). In addition, region/site-specific hypermethylation is also broadly observed in the genome during aging.
Klingt mir zu riskant. Vergleiche auch diesen Post: RE: News aus der Forschung (4) Wäre das deiner Ansicht nach eine Alternative?
Ich würde mich ferner wie bereits beschrieben an der Natur orientieren, genauer an den Tieren, die schon biol. unsterblich sind: Langlebigkeit in der Tierwelt
So wie es aussieht muss man wohl doch (Bio)chemie studieren, um hier ein größeres Verständis zu erlangen und das passende Labor parat zu haben...
Ich bin davon überzeugt, dass für die Zelle ein Druck existieren muss, sich wieder zu reprogrammieren. Man muss sie davon überzeugen, dass es jetzt notwendig ist. Wer - wenn nicht die Zelle selbst - sollte es tun?
Sehe ich auch so!
ZitatWo ist das Gedächtnis für das "junge" Methylierungsmuster=
Ist die Blockierung eine kompletten Histons eine Folge der Alterung oder dient sie auch in jüngeren Jahren zur Ausprägung spezialisierter, gewebetypischer Zellen?
Beides ist richtig.
In der Stammzellnische sollten sich die Stammzellen allerdings nicht weiter spezialisieren, sonst geht sie dem Stammzellpool verloren und differenzieren zu gewebetypischen Zellen aus. Bei der Zellteilung sollte immer nur eine der beiden Tochterzellen ausdifferenzieren, die andere bleibt undifferenziert. Sonst leert sich der Pool.
Der epigenetischer Drift in den Stammzellen ist also nicht der Zelldifferenzierung geschuldet. Mit den Altersuhren kann man das biologische Alter der Stammzellen sehr präzise anhand dieses Drifts bestimmen!
ZitatGibt es eine Evidenz, sei es auch nur in einem Fall, dass man dadurch jünger wird? Ich mein, die genannten lifestyle-Aktivitäten macht man eigentlich ohnehin, ohne alle Wege zu kennen, über die sie wirken.
Für 1) und 2) aus #22 gibt es Evidenz.
1) Eine Methioninrestriktion verzögert die Alterung in vielen verschiedenen Spezies und wirkt auch beim Menschen. Die Methioninrestriktion hat allerdings auch ihre Schattenseiten, das haben wir im Forum ausführlich diskutiert. Spekulativ ist, ob man mit den skizzierten Maßnahmen ein Reprogramming sauber durchführen kann.
2)Auch für den OKSM-Ansatz gibt es überzeugende Studien an Säugetieren. Die Reprogrammierung verjüngt den Organismus. Allerdings wurde im Tierexperiment OKSM nicht über den Lifestyle und Nahrungsergänzungen aktiviert - hier wird es spekulativ, das müsste man erst einmal hinbekommen.
3)Für das Threadthema gibt es meines Wissens bislang noch keine Evidenz, aber die Arbeitshypothese ist brilliant - Ich werde den Ansatz weiter verfolgen!
P.S.: Den Blog von Vince Giuliano beobachte ich schon seit 12 Jahren. Vince ist soweit ich weiß mittlerweile 91 Jahre alt. Wenn er in den nächsten 10 Jahren fitter und auch optisch wieder jünger werden sollte, wäre das für mich Evidenz genug.