Zitat von Prometheus im Beitrag #13Im Grunde ist und bleibt Gluten "giftig" und ein tagtäglicher Verzehr wirkt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit unvorteilhaft aus. Wie bei jedem Gift ist aber die Dosis entscheidend. Und die Erholung nach Exposition!
Gelegentlich geringe Mengen an Gluten können durchaus auch hormetisch wirksam sein und somit vorteilhafter als eine vollkommen glutenfreie Ernährung - solange man nicht übertreibt. In Ausnahmefällen (Zöliakie, Gluten-Sensitivität) ist die suprahormetische Dosis so gering, dass bereits Spuren in der Ernährung des Guten zu viel sein können.
50 milliliters of carrot juice goes in, one kilo of body fat goes out
If you drink 50 milliliters of fresh carrot juice every day for 6 weeks, you might lose a kilo of your body fat. Well, this certainly happened to the test subjects in a small human study, which was published in Nutrition and Metabolic Insights in 2021.
Die Frage nach dem tatsächlichen Einfluss (un)gesunder Ernährung ist eine der interessantesten unserer Zeit. Warum gelten Pizza und Burger als ungesund, ihre Zutaten für sich genommen jedoch nicht? Wäre ein normalgewichtiger Mensch, der täglich Fastfood isst, ungesünder als ein übergewichtiger Mensch, der nur Clean Eating befolgt, dafür aber im Überfluss? Wir können diese Dinge kaum isoliert betrachten, da Menschen, die auf ihre Ernährung achten, oft auch Sport machen und umgekehrt. Hinzu kommt die Scham, sich als jemand der Fastfood oder Zuckerprodukte genießt zu outen. Müsste ich den Impact auf die Verjüngung gewichten, so ergäbe sich folgende Priorität (absteigend):
1. Supplements (auch zur Vermeidung eines Nährstoffmangels) 2. Sport/Bewegung 3. Übergewicht vermeiden 4. Genetik 5. Giftstoffe, Sonnenexposition und andere schädliche Faktoren vermeiden 6. Ernährung
Das ist keine ganz saubere Liste, da sich individuell einzelne Punkte je nach Ausgestaltung in der Priorität verschieben ließen. Trotzdem denke ich, dass die Ernährung vergleichsweise unwichtig sein kann, solange ein Nährstoffmangel ebenso ausgeschlossen ist wie Übergewicht. Übergewicht scheint wiederum bis zu einem gewissen Grad weniger kritisch zu sein, als keinen Sport zu betreiben. Ohne Supplements ist aber bislang gar keine Verjüngung möglich, wage ich zu behaupten. Wichtig: Das basiert rein auf meiner subjektiven Einschätzung, kann also komplett falsch sein. Ich bin auf eure Meinung gespannt.
Steile These - sicherlich eine interessante Diskussionsgrundlage!
Ernährung schließt für mich die Punkte "Übergewicht vermeiden" und "Supplements" mit ein. Oder meinst du mit "Ernährung" die Zusammensetzung der Makronährstoffe? Genetik darf man auch nicht unterschätzen, genetisch steckt uns der Grönlandwal locker in die Tasche. Innerhalb der Gattung Homo sapiens können die Gene zwar die Langlebigkeit erleichtern oder erschweren, aber das ist nicht so entscheidend wie der Lifestyle.
Wo du allerdings Recht haben düftest: Man kann seine Ernährung auch problemlos "Überregulieren". Mit ein paar einfachen Basismaßnahmen kann man bereits die größten Effekte abgreifen, eine weitere Optimierung macht dann prozentual gesehen kaum noch etwas aus.
bei der AA Strategie geht es u.a. um eine genetisch korrekte Ernährung und ich halte Deine Aussage für abenteuerlich: Bewegung - Ernährung - Denken (Dr. Strunz). Die Urmenschen mussten sich von den Nahrungsmitteln ernähren, die sie in der Natur vorfanden, aber sie waren häufig sehr gesund. So hat der Zahnarzt Weston Price vor ca. 100 Jahren traditionell lebende Völker besucht und sie hatten im Vergleich zu US Bürgern u.a. zehnmal höhere Blutwerte von fettlöslichen Vitaminen (siehe auch "Verborgene Therapien" Teil 1).
Zitat von Prometheus im Beitrag #35Oder meinst du mit "Ernährung" die Zusammensetzung der Makronährstoffe?
Du könntest 2000kcal durch eine ausgewogene Ernährung oder durch das Essen von Burgern erreichen. Sofern du zusätzlich noch Multivitamin- und Mineralstoffsupplements nimmst, dürftest du mit keiner der Ernährungen einen Mangel erleiden oder übergewichtig werden (die Kalorien sind ja im Beispiel identisch).
Zitat von Prometheus im Beitrag #35Innerhalb der Gattung Homo sapiens können die Gene zwar die Langlebigkeit erleichtern oder erschweren, aber das ist nicht so entscheidend wie der Lifestyle.
Ich denke schon, dass Genetik gut und gerne bis zu 50 Jahre ausmachen könnte. Einige sterben mit 70, andere erst mit 120. Das Potential der meisten liegt ohne Interventionen irgendwo dazwischen.
Zitat von Prometheus im Beitrag #35Wo du allerdings Recht haben düftest: Man kann seine Ernährung auch problemlos "Überregulieren". Mit ein paar einfachen Basismaßnahmen kann man bereits die größten Effekte abgreifen, eine weitere Optimierung macht dann prozentual gesehen kaum noch etwas aus.
Welche Maßnahmen meinst du? Ich ernähre mich gerade eher nicht so gut; viel Zucker, oft Fertigessen. Aber gegen die schädlichen Auswirkungen von Zucker trinke ich bspw. Grünen Tee und nehme Carnosin. Zudem betreibe ich IF (8/16). In Zeiten wo ich Sport mache merke ich trotz fragwürdiger Ernährung kaum Nachteile. Wenn ich eher faul bin und mich nicht bewege merke ich schon, dass durch die "Schlacken" Nachteile entstehen. Deswegen habe ich Sport auch höher gewichtet als Ernährung. Natürlich empfehle ich jedem der es ernst meint eine gesunde und ausgewogene Ernährung, das ist hoffentlich klar.
Zitat von Roger im Beitrag #36So hat der Zahnarzt Weston Price vor ca. 100 Jahren traditionell lebende Völker besucht und sie hatten im Vergleich zu US Bürgern u.a. zehnmal höhere Blutwerte von fettlöslichen Vitaminen (siehe auch "Verborgene Therapien" Teil 1).
Sicherlich, aber die hatten keine Supplements und dürften sich auch nicht verjüngt oder die Alterung verlangsamt haben. Außerdem würde ich gerne mal sehen, wie Strunz heute so aussieht und was er bei welchem Alter wie macht. Bis dahin bleibt er für mich keine Autorität auf dem Gebiet. Meinen eigenen Stand kann ich ja täglich im Spiegel sehen.
Ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber gerade weil Du Dich mies ernährst, versuchst Du es Dir schön zu reden.
Es kommt auf die Lebensenergie im Lebensmittel (nicht Nahrungsmittel) an, Photonen, hast Du sicher auch schon gehört. Um satt zu werden, braucht man von guten Lebensmitteln (zu.B. Gemüse und Obst) viel weniger, als von platten und ausgelaugten Sattmachmitteln. Die Königsklasse ist dann wohl frisch voll ausgereiftes Obst aus dem Urwald. Nicht wie bei uns in den Läden, das unreif geerntete Zeugs, was dann in irgendwelchen Kammern mehr schlecht als recht nachreifen soll. Kostet halt wirklich viel Geld. Wir haben früher eine Zeitlang öfter mal bestellt. Das waren wirklich Welten zwischen diesem Obst und dem hier normal erhältlichen Obst. Leider hatten wir dann sehr viel weniger Geld zur Verfügung und konnten das nicht mehr.
Zitat von Larissa im Beitrag #38Ist jetzt wirklich nicht böse gemeint, aber gerade weil Du Dich mies ernährst, versuchst Du es Dir schön zu reden.
Durchaus möglich, dass das auch eine Rolle spielt. Trotzdem fühle ich mich nicht schlecht damit, es überrascht mich ja selber.
Zitat von Larissa im Beitrag #38Es kommt auf die Lebensenergie im Lebensmittel (nicht Nahrungsmittel) an, Photonen, hast Du sicher auch schon gehört. Um satt zu werden, braucht man von guten Lebensmitteln (zu.B. Gemüse und Obst) viel weniger, als von platten und ausgelaugten Sattmachmitteln. Die Königsklasse ist dann wohl frisch voll ausgereiftes Obst aus dem Urwald. Nicht wie bei uns in den Läden, das unreif geerntete Zeugs, was dann in irgendwelchen Kammern mehr schlecht als recht nachreifen soll. Kostet halt wirklich viel Geld. Wir haben früher eine Zeitlang öfter mal bestellt. Das waren wirklich Welten zwischen diesem Obst und dem hier normal erhältlichen Obst. Leider hatten wir dann sehr viel weniger Geld zur Verfügung und konnten das nicht mehr.
Das ist eine spannende Theorie, aber ich denke der Mensch könnte auch nur von Trockennahrung und Wasser leben. Einige Fette werden noch benötigt. Die Photonen könnten eine gute Wirkung haben, keine Ahnung. Zum langen Leben oder gar Überleben braucht man sie denke ich nicht unbedingt.
"Gesunde Ernährung" ist letztlich ein Begriff, der von jedem unterschiedlich interpretiert wird. Was ist "gesund"?
Es gibt ja durchaus Beispiele von Menschen, die auch mit "ungesunden" Ernährungsvorlieben ziemlich alt geworden sind. Anekdotisch zwar, aber Grund genug, einmal zu schauen, welche Nahrungsmittel wirklich mit einer geringeren Sterblichkeit verknüpft sind:
ZitatDie Ergebnisse der verschiedenen Studien waren sehr einheitlich. Es gibt Hinweise darauf, dass Ernährungsmuster bei Erwachsenen und älteren Erwachsenen, die einen höheren Verzehr von Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten, Nüssen, Vollkorngetreide, ungesättigten pflanzlichen Ölen, Fisch und magerem Fleisch oder Geflügel (wenn Fleisch einbezogen wurde) beinhalten, mit einer geringeren Gesamtsterblichkeit in Verbindung stehen. Diese gesunden Ernährungsmuster enthielten auch relativ wenig rotes und verarbeitetes Fleisch, fettreiche Milchprodukte und raffinierte Kohlenhydrate oder Süßigkeiten.
Evaluation of Dietary Patterns and All-Cause Mortality: A Systematic Review https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34463743/
@Larissa Rohkost wird aus meiner Sicht unterschätzt. Ich ernähre mich normal, also mit ca. 1/2 kg Rohkost pro Tag. Aber selbst bei kleineren Mengen (2-3 Löffel) rohem Gemüse sieht man schon Effekte:
Dr. Strunz ist seit wenigen Wochen 80 Jahre alt und erfreut sich bester Gesundheit (siehe auch Link): Bücher schreiben, viele News, Sport etc. Die Ernährung bzw. NEM sollten individuell angepasst werden (Laborwerte siehe auch "Heilung erfahren", Dr. Strunz 2022).
Tatsächlich erlaubt man uns noch 1 Ei pro Woche?! Absurde Neuerung: Ernährungsempfehlungen richten sich jetzt nach Klimafreundlichkeit
Fleischverzicht fürs Klima: laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung sollen wir immer weniger tierische Produkte zu uns nehmen - gnädig spricht man uns immerhin ein Ei die Woche zu.
"Intake of eggs, organ meat, sausages, cheese, legumes, starchy vegetables, added sugar and lunch meat was associated with biological age acceleration, whereas intake of peaches/nectarines/plums, poultry, nuts, discretionary oil and solid fat was associated with decelerated ageing."
Zitat von Speedy im Beitrag #45Hat nicht gerade jeder so erwartet oder?
Nun, bei der mTOR-Aktivierung sind Eier, Innereien, Käse und Industriezucker ja ganz weit vorn.
Kartoffeln (Pommes) und Mais (Popcorn) sind zumindest nachvollziehbar.
Nicht ganz in das Raster passen die Hülsenfrüchte, für die uns eigentlich eine Verlängerung der Lebensspanne (=Verlangsamung der biolgischen Alterung) bekannt ist. Die Probandinnen kamen aus den USA, vielleicht sind die Hülsenfrüchte in Form von backed beans in die Gruppe der Ernährungspattern mit beschleunigter Alterung hineingerutscht?
Eine gesunde Lebensweise kann der genetischen Veranlagung für einen vorzeitigen Tod entgegenwirken
ZitatDie Forschenden stellten fest, dass das Sterberisiko für Personen mit einer genetischen Veranlagung für eine kurze Lebensdauer höher war als für Personen mit einer genetischen Veranlagung für eine lange Lebensdauer (Hazard Ratio: 1,21). Eine ungünstige Klassifikation des Lebensstils war auch mit einem höheren Sterberisiko verbunden (Hazard Ratio: 1,78) als die Klassifikation, die in der günstigen Kategorie des Lebensstils beobachtet wurde. Die Kombination einer genetischen Veranlagung für eine kurze Lebensspanne und eines ungünstigen Lebensstils erhöhte die Sterberate um das 2,04-Fache im Vergleich zu Personen mit einer genetischen Veranlagung für eine lange Lebensspanne und einem günstigen Lebensstil. Die kombinierten Faktoren des Lebensstils, wie das Nichtrauchen, regelmäßige körperliche Aktivität, ausreichende Schlafdauer und eine gesunde Ernährung, verringerten das Risiko vor dem 75. Lebensjahr zu sterben.
„Öffentliche Gesundheitsrichtlinien zur Verbesserung eines gesunden Lebensstils würden als wirkungsvolle Ergänzungen zur konventionellen Gesundheitsversorgung dienen und den Einfluss genetischer Faktoren auf die Lebensdauer des Menschen mindern“, schreiben die Autorinnen und Autoren.
Man hat es also weitestgehend selber in der Hand, ob man sehr lange lebt oder frühzeitig ins Reich der Entschlafenen einzieht. Entscheidet man sich für ersteres ist ein gesunder Lebensstil und eine gesunde Ernährung zwingend erforderlich.
Die Effektstärken sind insbesondere bemerkenswert, wenn man berücksichtigt, dass eine hypothetische Heilung aller Krebsarten (ohne therapeutische Adressierung des biologischen Alterns) auf Populationsebene in Deutschland im Durchschnitt schätzungsweise 2.66 zusätzliche Lebensjahre verspräche.
Zitat von CRONos im Beitrag #48Ein anschaulich gestalteter Onlinekalkulator mit dem die Auswirkungen von Diätmodifikationen auf die Lebenserwartung modelliert werden können:
Ich finde es gut, dass hier die Studiendaten für eine praktische Anwendung aufbereitet wurden! Weniger gut ist der psychologische Aspekt der "Expected years left"...Wollen wir mal hoffen, dass die abstrakten Zahlen wirklich zu einer umfassenden und dauerhaften Umgestaltung der Ernährung motivieren!