Dem Knochenmark haben wir bisher noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl es bzw. seine Reduktion ein wesentlicher Faktor der Alterung sein dürfte, denn dort sitzen viele Stammzellen.
ZitatThe depletion of bone marrow cellularity begins at birth and continues to decline with age. At 50 years of age the average cellularity is 50 %; however, wide ranges of 30–70 % have been observed [69]. This highlights the importance of the bone marrow milieu in the aging hematopoietic system.
Restoring bone marrow niche function rejuvenates aged hematopoietic stem cells by reactivating the DNA Damage Response
ZitatWe identify Netrin-1 as a critical regulator of BM niche cell aging. Niche-specific deletion of Netrin-1 induces premature aging phenotypes within the BM microenvironment, while supplementation of aged mice with Netrin-1 rejuvenates aged niche cells and restores competitive fitness of aged blood stem cells to youthful levels. We show that Netrin-1 plays an essential role in maintaining active DNA damage responses (DDR), and that aging-associated decline in niche-derived Netrin-1 results in DNA damage accumulation within the BM microenvironment. We show that Netrin-1 supplementation is sufficient to resolve DNA damage and restore regenerative potential of the aged BM niche and blood stem cells to endure serial chemotherapy regimens.
Aged bone marrow macrophages drive systemic aging and age-related dysfunction via extracellular vesicle-mediated induction of paracrine senescence
ZitatHere we found that physiologically aged bone marrow monocytes/macrophages (BMMs) propagate senescence to multiple tissues, through extracellular vesicles (EVs), and drive age-associated dysfunction in mice. We identified peroxisome proliferator-activated receptor α (PPARα) as a target of microRNAs within aged BMM-EVs that regulates downstream effects on senescence and age-related dysfunction. Demonstrating therapeutic potential, we report that treatment with the PPARα agonist fenofibrate effectively restores tissue homeostasis in aged mice. Suggesting conservation to humans, in a cohort study of 7,986 participants, we found that fenofibrate use is associated with a reduced risk of age-related chronic disease and higher life expectancy.
https://www.sciencedirect.com/science/ar...1125?via%3Dihub Die Wasserstoffgasbehandlung verlängert die replikative Lebensdauer multipotenter Stromazellen des Knochenmarks in vitro und bewahrt gleichzeitig die Differenzierung und parakrine Potenziale Mein running Gag...aber es steht auch... Interessanterweise verringerte eine 3 %ige Wasserstoffgasbehandlung Hydroxylradikale, Proteincarbonyl und 8-Hydroxydesoxyguanosin nicht, was darauf hindeutet, dass das Abfangen von Hydroxylradikalen in dieser Studie möglicherweise nicht für diese Wirkungen von Wasserstoffgas verantwortlich ist. Also vielleicht doch mehr als stumpfes Vitamin C. Und halt in Vitro, yummy Knochensuppe.
Zitat von version2 im Beitrag #1Dem Knochenmark haben wir bisher noch wenig Aufmerksamkeit geschenkt, obwohl es bzw. seine Reduktion ein wesentlicher Faktor der Alterung sein dürfte, denn dort sitzen viele Stammzellen.
Ja, genau! Danke für dieses wichtige Thread!
Bisher hatten wir ja schon oft das Immunsystem allgemein thematisiert, das Knochenmark bildet eine wichtige Stammzellnische für Immunzellen und der Erhalt oder Wiederaufbau dieser Nische ist sehr wichtig für den Erhalt der Immunfunktion.
Wenn das Knochenmark seine Stammzellen und Stammzellnischen verliert, wird es durch Fettmark ersetzt. Ein wichtiger Grund dafür ist eine PPAR-γ Daueraktivierung:
Die fettige Degeneration des Knochenmarks im Alter ist nicht grundsätzlich irreversibel, sondern kann in speziellen Situationen (z.B. bei Blutverlust/Anamie, Höhenaufenthalt etc) auch wieder rückgängig sein. Das nennt sich auf Englisch "bone marrow reconversion".
Geht ein Aderlass nicht auf den Stammzellvorrat im Rückenmark? Wenn ja wäre ein zu häufiger Aderlass gegenüber der Apherese eher nachteilig und der Verlust an Geld wäre aus AA-Sicht besser als der Verlust an Knochenmarksstammzellen?
Wobei ich es prinzipiell ja hasse, der Ärzteschaft Geld in den gierigen Rachen zu werfen. Besonders die um die Truppe der Ärzte in Roth.
Zitat von bul im Beitrag #4Geht ein Aderlass nicht auf den Stammzellvorrat im Rückenmark?
Möglich, aber die Effekte scheinen trotzdem vorteilhaft zu sein:
Blood donation and blood donor mortality after adjustment for a healthy donor effect
ZitatAnalyses adjusted only for demographic characteristics showed a 18.6% reduction in mortality per additional annual donation (95% confidence interval [CI], 16.8%-20.4%). After additional adjustment for the internal healthy donor effect, each additional annual donation was associated with a 7.5% decreased mortality risk 7.5% (95% CI, 5.7%-9.4%).
Interessant auch die Überlegung, Blutspende mit Fasten zu kombinieren:
Does donating blood extend your life expectancy?
ZitatFor several years, Valter Longo has been expounding a theory that an extended fast can reset the immune system. The data on blood donation suggested to me that something similar was happening, and that there might be synergistic benefit from combining a fast with blood donation.
Geht ein Aderlass nicht auf den Stammzellvorrat im Rückenmark? Wenn ja wäre ein zu häufiger Aderlass gegenüber der Apherese eher nachteilig und der Verlust an Geld wäre aus AA-Sicht besser als der Verlust an Knochenmarksstammzellen?
Berechtigte Frage! Ähnliche Überlegungen habe ich mir auch schon gemacht. Allerdings: die Daten sprechen klar für einen positiven Effekt auf die Stammzellen im Knochenmark. Gelegentliche Blutspenden dürften in der Regel noch in einem hormetischen Bereich liegen.
Allerdings nutze ich diese Option aktuell selbst mittlerweile nicht mehr, weil der negative Effekt auf die Fitness durch den geringeren Hämatokrit mich persönlich zu sehr beeinträchtigt. Gleichzeitig Fasten würde diesen Effekt noch verstärken.
Apherese hat aus meiner Sicht kein gutes Preis-Leistungsverhältnis, was aber weniger an den Arztkosten liegt sondern an den Geräte- und Materialkosten.