hier ein aktueller Welt-Online-Artikel zum Thema Barfußlauf:
Barfuß über 42,195 Kilometer
Die Marathonsaison hat begonnen. Einige Hartgesottene ziehen es vor, ohne Schuhe zu laufen. Verrückt oder vernünftig? Läufer schwärmen von dem Erlebnis, Orthopäden warnen. "Die Dosis macht das Gift." http://www.welt.de/sport/fitness/article...-Kilometer.html
Zum echten Barfußlaufen gibt es seit einigen Jahren eine praktikable Alternative: Barfußschuhe. Die sind etwa so wie Handschuhe gearbeitet. Jeder Zeh steckt in einem eigenen Fach. Die Sohle ist sehr dünn, aber strapazierfähig. Das Laufgefühl ist fast identisch zu einem Laufen ohne Schuhe, nur dass man scharfkantige Steine weniger spürt.
Da man wegen der fehlenden Dämpfung auf dem Vorderfuß laufen muss (sonst werden die Gelenke zu sehr belastet), ergibt sich ein leicht abweichender Bewegungsablauf. Der Fersenbereich wird sehr viel mehr belastet, Knie und Hüfte unter einem anderen Winkel beansprucht. Das macht das Training im Wechsel mit „normalen“ Läufen weniger einseitig, was natürlich gut ist. Außerdem kommt Abwechslung ins Spiel, und das ist beim Ausdauertraining oft schon die halbe Miete.
Ich laufe in Barfußschuhen außerhalb meines normalen Trainingprogramms - meist spontan für 10 bis 20 Minuten in der Abendsonne. Mehr geht nicht wegen der höheren Belastung von Achillessehne und Wadenmuskulatur. Ein zusätzlicher Vorteil eines derartigen Kurzlaufes ist, dass sich am Ende die Endorphine bemerkbar machen und man in bester Stimmung zu Haus ankommt. (Bei langen Läufen werden natürlich auch Endorphine ausgeschüttet. Die sind aber irgendwann abgebaut bzw. werden vom allgemeinen Erschöpfungszustand überlagert.)
ich habe Fivefingers von Vibram und nutze sie gelegentlich, derzeit ca. 1x/Woche! Mit den Schuhen laufe ich ausschließlich auf den Ballen, ganz nach Strunz-Manier vermutlich kann man auch ausschließlich Barfuß oder mit Barfußschuh laufen, wenn man sich langsam herantastet. Bis man da einmal hinkommt, vergehen aber - Rückschläge mit eingerechnet- vermutlich einige Jahre!
Ich nutze Fivefingers für Intervalleinheiten oder Läufe um die 5 km. ich bin auch schon problemlos 10 km damit auf Rasen gelaufen. Alles eine Frage der Gewohnheit und die Waden gewöhnen sich gut daran. Eine höhere Belastung kann ich nicht feststellen, im Gegenteil, mein Laufstil ist lockerer, federnder, leichter geworden. Seit 25 Jahren habe ich chronische Kniearthrose und durch Muskelaufbau keine Probleme damit. Lange Läufe absolviere ich mit dem Nike Free 3.0. Alles natürlich auf dem Vorfuß. Die Umstellung hat 1 Jahr gedauert und war vor ca. 2-3 Jahren abgeschlossen. Ich war nie verletzt, empfinde es als echte Bereicherung und würde nie mehr anders laufen. Vor 6 Wochen lief ich mal wieder so einen HM.
Wer sich die teuren Fingerschuhe nicht leisten kann oder will, kann sich auch sogenannte Boots-oder Strandschuhe zulegen. Sie haben nur eine extrem flache Silikonsohle und oben Trikot:
Hallo Vera, ich kaufe die nur sehr deutlich reduziert und ich habe dieses Paar seit 2 Jahren, schätze sie halten noch 6 Monate. Ich vermute allerdings, dass die silikonbesohlten deutlich früher in die Knie gehen. Also suche die Schnäppchen, die Zehenbox hat ja auch durchaus ihren Sinn, die Zehen spreizen sich beim Laufen deutlich weiter ab, als im ganzen Schuh und das ist gewollt und wichtig.
Also die Dämpfung kann jedenfalls nicht verschleißen, die Sohle nutzt sich wenig ab. Die Schwachstelle ist eher die Verbindung von Sohle und Softshellmaterial. Da werden meine wohl irgendwann kaputt gehen. Aber bisher noch alles top. Ich kann nicht sagen wie die Laufleistung genau damit ist, da ich sie im Winter nur in der Halle trage, da barfuß und wegen Kälte nicht draußen. In der wärmeren Zeit ist das unterschiedlich, je nachdem was ich laufe. Leider habe ich hier viele sehr grob steinige Wege, da gehen sie gar nicht. Am besten gehen sie auf Asphalt, Wiese, nicht zu grobe Wald-und Feldwege. Und da sind 10 km kein Problem (nach Eingewöhnung).
Ja, FiveFingers bekommen irgendwann Löcher an der Oberseite der Zehen. (Vermutlich könnte man das vermeiden, wenn man nicht immer bis zur Muskulatur-Erschöpfung weiterläuft...)
Ich habe mir Silikonkleber "Marina" dick draufgeschmiert, 24 Stunden später und alles ist wieder voll einsatzfähig. Die Löcher entstehen durch die Zehnägel.
zum laufen, bzw. in gewissen trainings, benutze ich luna sandalen (lunasandals.de). alternativ zieh ich barfussschuhe an (sole runner usw.) oder gehe gleich barfuss. :)
Ich bin mir wirklich unsicher.. Beim joggen ist meine schwachstelle die Achillessehne, nach dem laufen auf beton habe ich erhebliche schmerzen. Wie sind die Erfahrungen mit dem Laufen auf Bodenplatten? Darauf bin ich leider angewiesen in der nachbarschaft
Wenn die andere Achillessehne keine Probleme hat, kann eine Fehstellung im Bewegungsapparat die Ursache sein oder auch ein ungünstiges "Laufstil-Muster". Gerade bei andauernden Schmerzen sollte man etwas vorsichtig sein, dass kann zu schlimmeren Verletzungen führen.
Chronische Sehnenentzündungen verschwanden sich bei mir tatsächlich erst, als ich die die schmerzauslösende Bewegung wirklich konsequent für ca. 6 Wochen vermieden habe. Vor einem Neuanfang - wenn möglich - zuerst die Ursachenbeseitigung!
hatte 2 Mal Probleme mit der Achillessehne bzw. deren "Hülle". Das erste Mal nach einem ausgiebigen Barfußlauf am Strand (sollte man nur auf sehr hartem Boden am Wassersaum machen, nicht im weichen Sand, die Ferse sinkt wohl zu tief ein). Das zweite Mal ca. zwei Jahre nach Beginn meines regelmäßigen Lauftrainings. Eine Laufpause brachte zwar eine Verbesserung, sobald ich mit dem Training wieder begann, waren die Probleme wieder da. Ich habe dann weitertrainiert, aber vor Beginn jedes Trainings langsam vom Gehen über langsames Laufen gesteigert. Das ging dann einigermaßen schmerzfrei; parallel dazu auf Hin-/Rückweg zu/von der Arbeit in der S-Bahn immer gestanden und rythmisch die Fersen angehoben und wieder abgesenkt. Irgndwann waern die Probleme einfach weg. Seitdem laufe ich mindestens 25 Jahre ohne derartige Probleme.
wollte kurz mein Fazit nach 2 Jahren Barfußlaufen. Habe vor ca. 10 Jahren mit Nike Free´s begonnen und bin seit ca. 2 Jahren mit Solerunner und Vivobarefoot unterwegs. Hatte jetzt fast 2 Jahre eine Sportpause eingelegt und nun wieder mit joggen gestartet. Laufe jetzt nur Mittel bzw. Vorfuß und bin echt zufrieden damit. Meine Knieprobleme haben sich allerdings noch nicht komplett gelöst. Joggen geh ich aber mit Laufschuhe oder mit meinen geliebten Free 3.0. Ansonsten habe ich seit der Umstellung wesentlich weniger Rückenschmerzen (eigentlich gar keine mehr), Fuß ist insgesamt wesentlich stabiler, also knicke nicht mehr um. Leider habe ich es die letzte Woche übertrieben und bin sehr viel Kopfsteinpflaster gelaufen, dadurch habe ich starke Schmerzen in der Ferse und Fußsohle. Aber nach ca. 4 Tagen wird es langsam besser. Ich kann nur empfehlen die "Umtellung" langsam durchzuführen und nicht zu schnell, dadurch hat man wesentlich weniger Probleme...
Öfters mal Barfuß zu laufen oder zu gehen, scheint nicht nur dem Skelett und ganzen Bewegungsapparat gut zu tun, es scheint auch den Blutdruck und die Venen zu verbessern (gibt auch einige Erfahrungsberichte dazu), könnte also eine recht einfach umzusetzende Möglichkeit sein, sein Risiko für Kardiovaskuläre Erkrankungen zu reduzieren.
Barfußlaufen beugt Venenproblemen vor Barfußgehen kann Venenproblemen vorbeugen. Wer so oft wie möglich ohne Schuhe läuft, aktiviert damit die sogenannte Fußsohlenpumpe, erläutert die Zeitschrift "Neue Apotheken Illustrierte".
ZitatDenn beim Auftreten und Abrollen des bloßen Fußes werden die Venen der Füße regelrecht ausgepresst - das unterstützt den Blutrückfluss zum Herzen. Hilfreich ist auch, die Beine so oft wie möglich hochzulegen. Das entspannt und erleichtert den Rückfluss des Blutes.
Zitat«Barfusslaufen tut gut. Als Venenarzt empfehle ich es jedem. Nicht dauernd, aber immer mal wieder. Auf dem Barfusspfad im Kreuzlinger Seeburgpark zum Beispiel. Beim Barfusslaufen staut sich kaum Blut in den Beinvenen. Die wechselseitige An- und Entspannung der Wadenmuskulatur hilft, das Blut gegen die Schwerkraft wieder in Richtung Herz zu pumpen. Auf nackten Füssen viel mehr als mit Schuhen.»
Sanftes Drücken, anregendes Piksen, wohliges Kitzeln: So fühlt sich ein Durchgang auf dem Pfad an. Er ist ein Geschenk der Venenklinik Bellevue aus Anlass ihres 35-jährigen Bestehens an die Bevölkerung. Der Pfad hat darum die Form des Klinik-Logos. Er ist für jedermann das ganze Jahr hindurch offen.
Mehr als 30 Muskeln werden gebraucht «Wir wollten etwas Sinnvolles machen, etwas, das die Gesundheit fördert und allen kostenlos zugute kommt. Als Spezialklinik für Venenleiden wissen wir über die Ursachen für Krampfadern und defekte Beinvenen Bescheid. Und wir haben Rezepte dagegen: Barfusslaufen ist eines. Es fördert nicht nur die Venen-Gesundheit, sondern verbessert die gesamte Körperhaltung. Fehlstellungen der Füsse werden automatisch korrigiert, Haltungsschäden wird vorgebeugt. Beim Barfusslaufen braucht der Fuss mehr als 30 Muskeln – zehn Mal so viele wie beim Laufen mit Schuhen. Selbst das Immunsystem profitiert. Nervenimpulse auf die Fusssohlen stimulieren die inneren Organe und fördern deren Durchblutung.»
BARFUSS IST GESUND Darum sollten wir öfter mal die Schuhe ausziehen Durch falsches Schuhwerk ist unsere Fußmuskulatur oft in keinem guten Zustand. Doch wer öfter mal die schuhe auslässt, der kann die Muskulatur wieder trainieren und beugt Haltungs- Knie und Hüftschäden vor. Barfuß durch das feuchte Sommergras zu streifen oder an Strand oder Dünen entlang zu laufen ist nicht nur für die Füße eine wahre Wohltat.
ZitatAuch bei Knie-, Hüft- und Rückenproblemen kann der Verzicht auf Schuhe positiv wirken – vorausgesetzt, man geht es richtig an. Worauf „Barfußläufer“ beim Start achten sollten, erläutert Dr. med. Thomas Schneider, leitender Orthopäde der Gelenkklinik in Gundelfingen.
Warum ist Barfußlaufen so gesund? Dr. Thomas Schneider: Unsere Füße müssen Tag für Tag einiges aushalten. Stundenlang eingepfercht in engen Slippern oder in hohen Stöckelschuhen, sind gesundheitliche Schäden programmiert. Nicht nur die Füße leiden unter dem beengten Dasein. Auch Knie-, Hüft- und Rückenprobleme sind eine häufige Folge.
Mit Barfußlaufen kann ich dem entgegenwirken? Schneider: Ja, denn Füße und Wirbelsäule bilden beim Gehen eine systematische Einheit: Über Muskeln und Sehnen miteinander verbunden, kann sich eine Fehlstellung der Füße ungünstig auf Rücken- und Körperhaltung auswirken. Deshalb sollte man bei passender Gelegenheit am besten ganz aufs Schuhwerk verzichten.
Was sind die konkreten gesundheitlichen Vorteile? Schneider: Schon Gesundheitspfarrer Sebastian Kneipp wusste um die wohltuende Wirkung des Barfußgehens über taufrisches Gras. Unermüdlich pries er den kreislaufstärkenden, positiven Abhärtungseffekt.
Inzwischen empfehlen auch Orthopäden durchweg die natürliche Gesundheitsvorsorge, um Fußmuskulatur und Fußgewölbe zu kräftigen. Erwiesen ist: Regelmäßiges Laufen mit nackten Füßen fördert die gesunde Zehenstellung und kann somit Schäden wie Senk- und Spreizfüße korrigieren oder sogar verhindern.
Welche Auswirkungen hat Barfußlaufen auf die Bandscheiben? Schneider: Die „Freiluft-Bewegung“ wirkt sich im Normalfall auch auf die Bandscheiben wohltuend aus. Erschütterungen und Stöße werden gedämpft. Blockaden der Wirbelgelenke lösen sich auf.
ZitatEignet sich Barfußlaufen für jedes Alter? Schneider: Heute raten Orthopäden bereits Kindern dazu, so oft wie möglich mit nackten Füßen zu laufen. Denn das ist die beste Methode, um die Fußmuskulatur zu kräftigen und eine gesunde Zehenstellung fürs ganze Leben zu sichern.
Außerdem belegen wissenschaftliche Studien positive Auswirkungen auf die gesamte Körperkoordination.
Sollte ich auch als Rentner barfuß laufen? Schneider: Ja, denn gerade im Alter macht es Sinn, das Gleichgewicht zu schulen. Durch Druck, Temperatur, Unebenheiten oder andere Reize werden die Sensibilität und Sensormotorik gefördert. Eine gut trainierte Fußmuskulatur senkt die Gefahr des Umknickens und daraus folgender Verletzungen, die gerade im Alter problematisch sein können. (dmn)
SCHUHE AUS! Warum Barfußlaufen uns glücklich macht Schuhe schützen vor Kälte, Scherben und Dreck. Aber eigentlich vergewaltigen sie unsere Füße. Die Folge: Knick-, Senk- und Spreizfüße bei der Mehrheit der Bevölkerung. Doch es gibt ein erstaunlich einfachen Tipp dagegen: Öfter mal barfuß laufen.
ZitatAbebe Bikila kämpfte 1960 in Rom mit einem Problem, das heute kaum noch vorstellbar scheint. Vor der olympischen Marathonentscheidung hatte sich herausgestellt, dass die Schuhe des Äthiopiers zu sehr durchgelaufen waren. Weil sich in der Ewigen Stadt kein passender Ersatz finden ließ, entschied sich Bikila, wie in seiner Heimat barfuß zu laufen. Er gewann Gold in Weltrekordzeit.
Die Mehrheit hat Fußdeformationen Auch Martin Engelhardt kennt diese Geschichte. „Mit Barfußlaufen ist der Mensch per se schneller. Zu dieser Erkenntnis gibt es eine Menge wissenschaftlicher Studien“, sagt der Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfall- und Handchirurgie am Klinikum Osnabrück. Zwar liefen Leichtathleten heutzutage stets mit Schuhen. Die seien aber sehr leicht und hätten fast keine Fersenerhöhung, erklärt Engelhardt. „Sie sind also ganz dem natürlichen Fuß angepasst.“
Das lässt sich für viele Alltagsschuhe nicht unbedingt behaupten. „Die Mehrheit unserer Bevölkerung hat Fußdeformationen, also Knick-, Senk- oder Spreizfüße“, sagt Engelhardt, der Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU) ist. Das hänge damit zusammen, dass wir im Unterschied zu unseren Vorfahren, die meist auf weichen Böden wie Waldwegen unterwegs waren, kaum noch barfuß laufen. Ärzte empfehlen daher, auch im Industriezeitalter gelegentlich mal die Schuhe wegzulassen.
Füße werden in Schuhen vergewaltigt „Evolutionsbiologisch gesehen ist es so, dass wir unseren Fuß erst seit wenigen hundert Jahren in Schuhen vergewaltigen“, sagt Engelhardt. Dabei würden die vielen kleinen und großen Fußmuskeln kaum noch trainiert, was zu Fehlstellungen führe. „Bei Kindern sind Schuhe oft schon kurz nach dem Kauf zu klein“, ergänzt Patrik Reize, Ärztlicher Direktor der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Klinikum Stuttgart. Der Fuß werde dadurch gestaucht. Je weniger aber Bänder, Sehnen und Muskeln belastet werden, desto eher bilden sie sich zurück. Barfußlaufen helfe, diesen Gefahren zu entkommen, und fördere auch eine gesunde Zehenstellung.
Bei älteren Menschen gehe es bei der Bewegung mit nackten Füßen eher darum, den Vorfußgang wiederherzustellen, erklärt Reize. Damit lässt sich zum Beispiel die Sehnenplatte in der Fußsohle zwischen Vor- und Rückfuß trainieren, die Achillessehne unterstützen oder die Wirbelsäule entlasten. Das verringert die Gefahr von Rückenproblemen.
Barfußparks sind ein Erlebnis für alle Sinne Reize beschreibt noch einen weiteren Effekt: Bewegt sich der Mensch ohne Schuhe, wirkt sich die Stimulation an den Fußsohlen positiv auf die inneren Organe aus. Verantwortlich dafür seien Reflexbögen und Verschaltungen im Körper, erläutert er. Daher schätzt der Arzt Barfußparks. Sie sind für ihn mehr als nur ein Trend, denn: „Es braucht manchmal Außergewöhnliches, um festgefahrene Verhaltensweisen zu verändern.“
ZitatMöglicher Nutzen von Barfußaktivitäten Viele Lebensreformer – der populärste war Sebastian Kneipp – haben das Barfußgehen als wichtiges Element der Gesundheitsvorsorge empfohlen. Kneipp begründete das vor allem mit einem durchblutungsfördernden Abhärtungseffekt.[68] Dadurch wird der Kreislauf gestärkt und vermehrt Körperwärme freigesetzt. In der Kneipptherapie wird Barfußgehen auf nassen Böden, im Wasser (Wassertreten), auf taufrischen Wiesen (Tautreten) oder Schnee (Schneegehen) unter anderem als Mittel gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt.
Auch heute empfehlen Ärzte und Physiotherapeuten, insbesondere Orthopäden, das Barfußgehen als Bestandteil einer gesunden Lebensweise.[69]
Fußform und -muskulatur Vor allem Kinder sollen möglichst viel barfuß gehen oder laufen, um ihre Fußmuskulatur zu kräftigen und ihre korrekte Zehenstellung lebenslang zu behalten. Das verringert das Risiko von Fußschäden wie zum Beispiel Senkfüßen, Spreizfüßen, Plattfüßen oder dem als Spätschaden gefürchteten Hallux valgus, der auch durch die Damenschuhmode begünstigt wird und oftmals nur operativ korrigiert werden kann.
Rehakliniken mit orthopädischen und psychosomatischen Schwerpunkten richten häufig Barfußpfade zur Nutzung im Kurbetrieb ein. Die Ärzte und Physiotherapeuten gehen davon aus, dass Barfußgehen auf unterschiedlichen Untergründen die Behandlung von körperlich oder psychisch bedingten Beschwerden des Bewegungsapparats unterstützen kann. Fußgymnastikübungen können das sinnvoll ergänzen.
Dies wird wie folgt erklärt: Beim Gehen stellen Füße und Wirbelsäule eine funktionale Einheit dar. Hierbei wirkt eine durch regelmäßiges Barfußgehen durchtrainierte Fußmuskulatur als Stoßdämpfer,[70] was den Bandscheiben sehr zugutekommt. In den Feinheiten des Bewegungsablaufs stimmen sich Füße und Wirbelsäule automatisch aufeinander ab. Deshalb können sich durch die intensive Bewegung der Füße beim Barfußgehen auf abwechslungsreichem Boden schmerzhafte (oftmals psychisch bedingte) Wirbelblockaden lösen. Solange die Zehenbeweglichkeit in Schuhen eingeschränkt ist, kann diese Wirkung nicht zum Tragen kommen. Umgekehrt sind Beeinträchtigungen des Körpers (Körperfehlfunktionen, Verspannungen usw.) an der Fußsohle spürbar. Durch Fußreflexzonenmassage oder Barfußgehen lässt sich die Einschränkung gut therapieren. Eine Alternative stellen Barfußschuhe dar, welche die Fußmechanik kaum einschränken.
Die Betreiber von Barfußparks werben unter anderem mit dem Argument, dass auch beim Barfußgehen auf natürlichen Wegen die Fußreflexzonen aktiviert und dadurch positive Auswirkungen auf die Organe erreicht werden. Durch das Barfußgehen wird neben der Fußmuskulatur auch die Wadenmuskulatur aufgebaut und gekräftigt. Deshalb werden Barfußspaziergänge in Verbindung mit Kneippanwendungen für die Behandlung von Venenleiden wie zum Beispiel Krampfadern eingesetzt. Der als Ausflugsziel bekannte Barfußpark Dornstetten dient unter anderem auch als Therapieeinrichtung für das naheliegende Venensanatorium.
Sensorik und Gleichgewichtssinn Barfußlaufen verbessert, bedingt durch die vielen Nervenzellen an den Fußsohlen, auch Sensorik, Koordinationsvermögen und Gleichgewichtssinn. Durch wissenschaftliche Untersuchungen wurde gezeigt, dass ein reines Sensoriktraining für die Fußsohle bei Grundschulkindern hochgradige Verbesserungen in der Gesamtkörperkoordination bewirkt.[71] Doch auch ältere Menschen können vom Barfußgehen profitieren, z. B. durch Schulung ihrer Sensomotorik zur Verringerung des Sturzrisikos.
Kreislauf und Psyche Barfußlaufen regt die Durchblutung der Füße und Beine an, fördert damit den Kreislauf und senkt den Blutdruck, was wiederum zur Entspannung beiträgt, Stress abbaut, die Konzentration steigert und die Stimmung hebt.[72][73]
Barfußlaufen und Sport Laufsportler und Sportmediziner wie z. B. Thomas Wessinghage empfehlen Barfußlaufen auch als Trainingsergänzung für den Laufsport.[74] Dieser Vorschlag beruht auf der Erfahrung, dass sich beim Barfußlaufen von alleine eine stoßfreie und gelenkschonende Gangart entwickelt, bei der vor allem der Vorfuß aktiv ist (der so genannte Ballengang im Gegensatz zum Fersengang). Passiver (d. h. muskulär wenig unterstützter) Fersengang in wenig gedämpften Schuhen kann zu Gelenkschäden (Kniegelenk, Hüftgelenk, Rücken) führen. Allerdings verleiten gerade gedämpfte Schuhe zu passivem Fersengang, wogegen Barfüßigkeit und flache bzw. dünne, ungedämpfte Sohlen einen aktiven Geh- und Laufstil mit Tendenz zum Ballengang/-lauf fördern, weshalb z. B. in Sportfachzeitschriften regelmäßig Schuhe mit ungedämpften, sehr flachen Sohlen empfohlen werden. Dämpfung im Vorderschuh (im Ballenbereich) sollte ohnehin generell vermieden werden, da sie nicht nur keinerlei Nutzen bringt, sondern sogar zur Spreizfußentstehung beiträgt.
Einer Studie der US Army Baylor University zufolge verletzen sich Läufer mit festem Schuhwerk dreimal häufiger als jene, die barfuß oder mit Minimalschuhen laufen. Dies sei darauf zurückzuführen, dass gedämpfte Laufschuhe einen Laufstil fördern, der für Gelenke und Sehnen belastender ist (Abrollen über die Ferse).
Wie gesund ist barfuß laufen? | Odysso – Wissen im SWR
Warum Barfußlaufen so gesund ist und Flipflops den Füßen gut tun Jeden Tag zwängen wir unsere Füße in festes, häufig viel zu enges Schuhwerk. Für Sehen, Bänder und Gelenke ist das eine echte Herausforderung. Druckschmerzen, Blasen und Schwielen, aber auch Knie- und Rückenschmerzen sowie Krämpfe sind oft die Folge. Barfußlaufen hingegen ist wie ein Kurzurlaub für die Füße und sollte im Alltag nicht zu kurz kommen. https://www.t-online.de/gesundheit/gesun...ch-gesund-.html
ZitatAbstract Although most features of modern footwear have been intensively studied, there has been almost no research on the effects of toe springs. This nearly ubiquitous upward curvature of the sole at the front of the shoe elevates the toe box dorsally above the ground and thereby holds the toes in a constantly dorsiflexed position. While it is generally recognized that toe springs facilitate the forefoot’s ability to roll forward at the end of stance, toe springs may also have some effect on natural foot function. This study investigated the effects of toe springs on foot biomechanics in a controlled experiment in which participants walked in specially-designed sandals with varying curvature in the toe region to simulate toe springs ranging from 10 to 40 degrees of curvature. Using inverse dynamics techniques, we found that toe springs alter the joint moments and work at the toes such that greater degrees of toe spring curvature resulted in lower work requirements during walking. Our results help explain why toe springs have been a pervasive feature in shoes for centuries but also suggest that toe springs may contribute to weakening of the foot muscles and possibly to increased susceptibility to common pathological conditions such as plantar fasciitis.
Eigentlich logisch: Der Winkel im Schuh unterstützt/erleichtert das Abrollen und dadurch degeneriert die nicht mehr in dem Maße geforderte Fußmuskulatur!