Die Quellen kann ich nicht mehr benennen, doch habe ich mittlerweile mehrmals gehört/ gelesen, dass es einen direkten Zusammenhang gibt. Intensiv gepflegte Sozialkontakte/ Freundschaften sollen das Leben geringfügig verlängern. Immer wieder wird behauptet, dass Freunde für ein gesundes langes (relativ zu sehen) Leben mit das Wichtigste sind. Mit etwas Sorge frage ich mich, ob dies tatsächlich so ist. Existieren Belege über langlebige Menschen, die relativ isoliert gelebt haben oder waren sie alle damit beschäftigt, Freundschaften zu pflegen?
ich denke, wenn man sucht würde man genügend Beispiele dafür in der Geschichte und auch in der Gegenewart dafür finden, das sehr zurückgezogen bzw. selbstgewählt einsam lebende Menschen, Asketen, Eremiten etc., auch sehr alt werden oder geworden sind.
Solche Pauschalisierungen sind sicher nicht richtig, denn wenn Menschen bewußt Sozialkontakte vermeiden, werden sie diese auch nicht vermissen. Das dürfte dann für diese Menschen kein Stress bedeuten, sondern im Gegenteil, die gewünschte Ruhe und Entspannung etc.. Ergo auch keine Beeinträchtigung gesundheitlicher Aspekte aller Art.
Sozialkontakte machen einen glücklich (zumindest die meisten Menschen), senken die Level der Stresshormone usw. Dadurch kommt der Effekt der Lebensverlängerung wohl haupschlich zustande.
Nur wer sich dauerhaft einsam fühlt und dadurch gestresst ist wird etwas weniger lang leben.
Wenn man sich aber durch ein zuviel an sozialen Kontakten (und Verpflichtungen) dauerhaft gestresst fühlt, ist hat das genau den selben Effekt wie anders herum. Das ist wahrscheinlich Typ-abhängig.
Allgemein ist es von Vorteil, keinen Single-Haushalt zu führen, weil dann gesundheitliche Probleme weniger gut verdrängt werden können und gesundheitsschädigendes Verhalten (z.B. Rauchen) eher sanktioniert wird:
Vor einiger Zeit sah ich einen kurzen Beitrag über das Oxytocin, welches wohl jetzt in die Autismustherapie Einzug halten wird. Dabei wäre für mich interessant, ob es einen nachgewiesenen Zusammenhang zwischen dem Oxytocinspiegel (falls es den gibt) und der Lebenserwartung gibt. Was konkretes dazu habe ich nicht gefunden. Oxytocin wird als Gegenspieler der Cortisols gesehen. Es sorgt für Glücksgefühle und ist stresshemmend.
Einsamkeit führt zu mehr Entzündungen, und einer schlechterern Abwehr gegenüber Viren, wirkt ich also so aus, wie Alterung!
Wie Einsamkeit die Immunabwehr schwächt Das Gefühl der sozialen Isolation verändert die Genaktivität in Abwehrzellen Tiefgreifende Folgen: Einsamkeit schlägt nicht nur auf die Stimmung, sie hemmt auch unsere Immunabwehr. Forscher haben herausgefunden, dass sich bei einsamen Menschen die Genaktivität in bestimmten Abwehrzellen deutlich verändert. Es werden Gene aktiver, die Entzündungen fördern und die die Abwehr gegenüber Viren schwächen. Das wiederum erklärt, warum einsame Menschen häufiger krank werden und früher sterben, berichten die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences".
Wer sich einsam fühlt, dem geht es selten gut. Die soziale Isolation drückt nicht nur auf die Stimmung, einsame Menschen schlafen schlechter, stehen unter Stress und werden eher krank. Möglicherweise trägt die Einsamkeit sogar dazu bei, dass wir körperlich schneller altern, wie kürzlich eine Studie an Papageien nahelegte. Die molekularen Gründe dafür, dass einsame Menschen häufiger unter chronischen Krankheiten leiden und früher sterben, waren bisher jedoch kaum untersucht.
Einsamkeit verändert weiße Blutkörperchen Was die Einsamkeit in unserem Zellstoffwechsel und mit unseren Genen anrichtet, haben nun Steven Cole von der University of California in Los Angeles und seine Kollegen genauer untersucht. Sie verglichen dafür die Genaktivität in den Abwehrzellen von 141 menschlichen Probanden mit unterschiedlich stark ausgeprägter Einsamkeit. In einem weiteren Test führten sie vergleichende Genanalysen bei 27 Rhesusaffen durch, von denen einige in Isolation gehalten worden waren.
Freundschaften: Viel hilft viel Ein großer Freundeskreis in der Jugend fördert die Gesundheit ähnlich gut wie viel Bewegung Auf die Menge kommt es an: Je mehr Freunde wir als Jugendliche und im Alter haben, desto gesünder sind wir. Ein großer Freundeskreis wirkt sogar genauso effektiv gegen Übergewicht, Entzündungen und Bluthochdruck wie gesunde Ernährung oder ausreichend Bewegung, wie US-Forscher im Fachmagazin " Proceedings of the National Academy of Sciences" berichten. In der Lebensmitte spielt dagegen eher die Qualität der Beziehung eine Rolle.
Länger leben durch Facebook? Wer Freunde hat, ist gesünder. Ob das auch für Online-Freunde gilt, haben Forscher anhand von Facebook-Daten analysiert: Statistisch leben die so vernetzten Menschen tatsächlich länger, jedoch besonders dann, wenn hinter den virtuellen echte Kontakte stecken.
Studie lief über 80 Jahre: Drei Faktoren beeinflussen, ob Sie im Alter gesund bleiben 1. Beziehungen zu Freunden und Familie 2. Qualität der Beziehungen zu den Mitmenschen 3. Beziehung zu einem Partner in der Ehe
Mir tun einsame Menschen in der Seele leid. Ich kann mir so ein Leben gar nicht vorstellen. Ich habe tolle Freunde, viele Sportskollegen und Kolleginnen und meine Freizeit ist erfüllt mit tollen Aktivitäten. Das Wort Langeweile kenne ich nicht. Manchem einsamen Menschen würde bestimmt auch ein Haustier helfen. Liebe Grüße von Julie
@Tizian klingt ja schön, aber will ich das überhaupt? Ich glaube eher nicht. Ich bekomme in meinem Job zu viel Elend mit. Bin ständig mit dem ''Alter'' konfrontiert. Es ist alles andere als schön sehr alt zu werden :-(.
Wie Beziehungen uns stark machen Liebe, Glück, Gesundheit: Diese drei Variablen scheinen unwiderruflich miteinander verknüpft zu sein. Warum wir andere Menschen brauchen, um glücklich zu sein – und andere Menschen uns.
ZitatDen Zusammenhang zwischen Einsamkeit und verkürzter Lebenszeit belegte 2015 auch eine große Metaanalyse unter der Leitung von Julianne Holt-Lunstad von der Brigham Young University. Die Psychologin nahm 70 Langzeituntersuchungen mit insgesamt rund 3,4 Millionen Teilnehmern unter die Lupe, die im Schnitt über sieben Jahre hinweg von Wissenschaftlern begleitet worden waren. Dabei entdeckte sie, dass Probanden, die sich einsam fühlten, ein um 26 Prozent höheres Risiko hatten, vorzeitig zu sterben. Bei Alleinlebenden war die Sterbewahrscheinlichkeit im Versuchszeitraum um 32 Prozent erhöht. Für die Ergebnisse machte es keinen Unterschied, ob die Studien das tatsächlich vorhandene soziale Netz oder lediglich die gefühlte Einsamkeit der Versuchspersonen untersucht hatten. Isolierte und einsame Menschen mussten gleichermaßen Einbußen bei der Lebenserwartung hinnehmen. Da Holt-Lunstad in ihrer Analyse auch den anfänglichen Gesundheitszustand der Teilnehmer und andere Variablen wie den sozioökonomischen Status und das Alter berücksichtigte, ist sie zuversichtlich, auch eine Richtung für den Effekt gefunden zu haben. Wahrscheinlich erhöht Einsamkeit das Risiko, früh zu sterben – und nicht umgekehrt, glaubt die Psychologin.
Doch woran könnte das liegen? Was passiert in unserem Körper, wenn wir einsam sind? Studien zeigen, dass Einsamkeit typischerweise mit einer stärkeren Aktivierung der so genannten Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (kurz: HPA-Achse) einhergeht, wie Forscher um John und Stephanie Cacioppo von der University von Chicago in einem Übersichtsartikel schreiben. Die HPA-Achse ist ein Regelkreislauf, an dem drei verschiedene Hormondrüsen beteiligt sind. Da sie unter anderem bei Anspannung aktiv wird, trägt sie auch den Beinamen Stressachse. Sehr einsame Menschen haben laut den Cacioppos größere Mengen des Stresshormons Kortisol im Urin und im Speichel als Personen, die über ein gutes soziales Netzwerk verfügen. Gleichzeitig ist die Konzentration an Immunzellen bei ihnen niedriger.
Einsame Menschen schütten mehr Stresshormone aus Langzeituntersuchungen zufolge hängt Einsamkeit vor allem mit einem erhöhten Kortisolspiegel am Morgen zusammen: Anhand der Werte auf einer Einsamkeitsskala konnten Forscher sogar vorhersagen, wie viel von dem Hormon ihre Probanden wohl am nächsten Morgen im Blut haben würden – unabhängig von anderen Faktoren wie demografischen Variablen, Nervosität oder empfundenem Stress. Auf diesem Weg könnte die Last, zu der Alleinsein für manche Menschen wird, vielleicht das Risiko für bestimmte Folgeleiden wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
Die Annahme, dass Einsamkeit hier ursächlich wirkt, stützen experimentelle Tierstudien. Wie Untersuchungen an monogamen Präriewühlmäusen zeigen, ist es offenbar tatsächlich die soziale Isolierung, die einen Anstieg der Stresshormonkonzentration bewirkt. Zudem weisen sie darauf hin, dass es eine zentrale Rolle spielt, von wem die Tiere getrennt werden. Besonders starke Auswirkung scheint dabei die Trennung vom Partner zu haben, während die Trennung von »weniger wichtigen« Artgenossen wie Geschwistern keine gesteigerte Anspannung verursacht.
Eine gute Beziehung zu anderen hingegen geht zahlreichen Studien zufolge mit einer besseren Gesundheit einher – nicht zuletzt, weil uns nahestehende Menschen auch unser gesundheitsbezogenes Verhalten beeinflussen, glauben Forscher. Eine besondere Rolle kommt auch hierbei unserem Partner oder unserer Partnerin zu, die uns etwa dazu motovieren und dabei unterstützen können, uns mehr zu bewegen, ungesunde Laster aufzugeben oder einfach häufiger zum Arzt zu gehen und Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen. Dabei sind der Beziehungsstatus wie die Qualität einer Liebesbeziehung starke Prädiktoren dafür, ob jemand ein hohes Alter erreicht.
Schon in der Kindheit könnten die Beziehungen zu unseren Mitmenschen zentral sein, erklärt Holt-Lunstad. Wer als Kind einen guten Draht zu seinen Eltern habe, sei beispielsweise auch als Erwachsener besser dazu in der Lage, seine Gefühle zu regulieren. Zudem gehen die betreffenden Personen sicherer durchs Leben, fühlen sich weniger durch Stress bedroht und leben im Schnitt gesünder. 2016 untersuchten Wissenschaftlern um Anne Gadermann von der University of British Columbia in Kanada mehr als 5000 Viertklässler. Dabei entdeckten sie, dass das Gefühl, bei Gleichaltrigen dazuzugehören, aber auch gute Beziehungen zu den Erwachsenen aus ihrem Umfeld deutlich mit einer hohen Lebenszufriedenheit der Schüler zusammenhingen. Gleichzeitig fühlten sich sozial gut eingebundene Kinder gesünder.
Einsamkeit scheint ein Risikofaktor für Diabetes zu sein!
Socially isolated individuals are more prone to have newly diagnosed and prevalent type 2 diabetes mellitus - the Maastricht study.
ZitatBACKGROUND:Social isolation is associated with type 2 diabetes (T2DM), but it is unclear which elements play a crucial role in this association. Therefore, we assessed the associations of a broad range of structural and functional social network characteristics with normal glucose metabolism, pre-diabetes, newly diagnosed T2DM and previously diagnosed T2DM. METHODS:Participants originated from The Maastricht Study, a population-based cohort study (n = 2861, mean age 60.0 ± 8.2 years, 49% female, 28.8% T2DM (oversampled)). Social network characteristics were assessed through a name generator questionnaire. Diabetes status was determined by an oral glucose tolerance test. We used multinomial regression analyses to investigate the associations between social network characteristics and diabetes status, stratified by sex. RESULTS:More socially isolated individuals (smaller social network size) more frequently had newly diagnosed and previously diagnosed T2DM, while this association was not observed with pre-diabetes. In women, proximity and the type of relationship was associated with newly diagnosed and previously diagnosed T2DM. A lack of social participation was associated with pre-diabetes as well as with previously diagnosed T2DM in women, and with previously diagnosed T2DM in men. Living alone was associated with higher odds of previously diagnosed T2DM in men, but not in women. Less emotional support related to important decisions, less practical support related to jobs, and less practical support for sickness were associated with newly diagnosed and previously diagnosed T2DM in men and women, but not in pre-diabetes. CONCLUSION:This study shows that several aspects of structural and functional characteristics of the social network were associated with newly and previously diagnosed T2DM, partially different for men and women. These results may provide useful targets for T2DM prevention efforts.
Hier eine Studie an Mäusen, die mögliche Wirkmechanismen aufzeigt: Social isolation affects the development of obesity and type 2 diabetes in mice.
ZitatSocial isolation is associated with increased risks of mortality and morbidity. In this study, we show that chronic individual housing accelerated body weight gain and adiposity in KK mice but not C57BL6J mice, and fully developed diabetes in KKA(y) mice. Individually housed KK and KKA(y) mice increased body weight gain over the initial 2 wk without increased daily average food consumption compared with group-housed animals. The individually housed KK and KKA(y) mice then gradually increased food consumption for the next 1 wk. The chronic social isolation-induced obesity (SIO) was associated with hyperleptinemia and lower plasma corticosterone and active ghrelin levels but not hyperinsulinemia. Elevated plasma leptin in the SIO suppressed expression of 5-HT2C receptor in white adipose tissue. The SIO was also associated with decreased expression of beta3-adrenergic receptors in white adipose tissue and hypothalamic leptin receptor, which might be secondary to the enhanced adiposity. Interestingly, social isolation acutely reduced food consumption and body weight gain compared with group-housed obese db/db mice with leptin receptor deficiency. Social isolation-induced hyperglycemia in KKA(y) mice was associated with increased expression of hepatic gluconeogenetic genes independent of insulin. These findings suggest that social isolation promotes obesity due to primary decreased energy expenditure and secondary increased food consumption, which are independent of the disturbed leptin signaling, in KK mice, and develops into insulin-independent diabetes associated with increased expression of hepatic gluconeogenetic genes in KKA(y) mice. Thus, social isolation can be included in the environmental factors that contribute to the development of obesity and type 2 diabetes.
Sogar Fruchtfliegen, scheinen gesundheitlich zu leiden, wenn sie sich einsam fühlen! Ein einfaches Insekt, braucht soziale interaktion, für optimale Gesundheit!
In einem Darmkrebsmodel, wuchs der Tumor schneller, wenn die Fliegen alleine gehalten wurden, aber noch schneller, wenn nur eine kranke Fliege zusammen mit 7 gesunden Fliegen gehalten wurde, welche die kranke Fliege mieden! Wurden dagegen mehrere kranke Fliegen zusammen gehalten, haben diese normal miteinander sozial interagiert und der Tumor wuchs deutlich langsamer.
Social environment mediates cancer progression in Drosophila https://www.nature.com/articles/s41467-018-05737-w Sich Zeit dafür zu nehmen, alte Freundschaften zu pflegen ist auch ein wichtiger Beitrag für die Gesundheit! Niemand sollte sich einsam fühlen müssen.
Einsamkeit: Die Folgen für die Vergessenen | Panorama 3 | NDR
"Traurige Realität des Lebens" May ernennt "Ministerin für Einsamkeit" In modernen Gesellschaften fühlen sich viele Menschen zunehmend einsam. Allein in Großbritannien sind laut Rotem Kreuz mehr als neun Millionen Bürger von der "Epidemie im Verborgenen" betroffen. Eine neue Ministerin soll ihnen helfen. https://www.n-tv.de/panorama/May-ernennt...le20236496.html
Für viele Menschen, vor allem für diejenigen, die nichts mit sich selbst anfangen können und immer bespaßt werden wollen/müssen, ist Alleinsein dann natürlich schrecklich. Viele können auch nicht allein sein, weil sie dann auch nur mit sich selbst konfrontiert sind und sich dann auch über sich selbst und viele andere im Leben relevante Dinge anfangen Fragen zu stellen und Gedanken zu machen, die man ansonsten gern verdrängt und durch Bespaßung nicht hat. Wie heißt es dazu so treffend, man ist sich dann oft selbst der größte Feind. Diese ungewollte Konfrontation bringt dann oft Unruhe, Wut und Ängste, und das ist dann natürlich nicht gesund.
Für andere aber ist Alleinsein, Ruhe und Müßiggang sehr wohltuend, entspannend und damit auch gesund.
Freundlich zu seinen Mitmenschen zu sein, ist ein Beitrag zur Lebensverlängerung!
Wer freundlicher ist, hat bessere Blutgefäße:
ZitatWer streitlustig, manipulativ, arrogant und unkollegial ist, handelt sich mit der Zeit schlechte Blutgefäße ein. Wer freundlich und zuvorkommend ist, behält einen guten Gefäßzustand. Zu diesem Ergebnis kommt ein Forscherteam um Dr. Angelina Sutin aus Baltimore mit einer neuen Studie. Die Forscher hatten 5614 Einwohner von vier Städten auf der italienischen Insel Sardinien zunächst einem Persönlichkeitstest unterzogen, um ihre Wesenzüge zu ermitteln. Dann wurde bei jedem Patient über drei Jahre hinweg die Halsschlagader (Karotisarterie) mit einem Ultraschallgerät untersucht, um die Dicke der inneren Gefäßwand zu messen. Wenn diese innere Gefäßwand verdickt ist, gilt das als frühes Zeichen einer Verkalkung auch an anderen Blutgefäßen. Dies wiederum ist ein Risikofaktor für Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen Durchblutungsstörungen. Das Ergebnis lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig: Bei den 10 Prozent der Studienteilnehmer, die laut Persönlichkeitstest als die unfreundlichsten und unangenehmsten Zeitgenossen einzustufen waren, wurde im Studienzeitraum eine beschleunigte Zunahme der Intima-Media-Dicke (das ist die Schicht in den Blutgefäßen) beobachtet. Insgesamt besaßen diese Zeitgenossen ein um 40 Prozent erhöhtes Risiko für eine Verdickung der Karotisarterienwand.
ZitatFreundliche Menschen bekommen also größere Stücke vom Kuchen des Alltags. Damit nicht genug: Sie dürfen auch mit mehr Glück und Gesundheit rechnen. So ließ sich nachweisen, dass bereits spontane Akte der Freundlichkeit den Vagus-Nerv aktivieren, also jenen Teil des Autonomen Nervensystems, der den Körper und die Ausschüttung von Stresshormonen herunterschaltet. Freundlichkeit wirkt also auf ähnliche Weise entspannend wie Yoga oder Autogenes Training. Die Effekte auf die Lebenszufriedenheit sind ebenfalls beträchtlich. Sonja Lyubomirsky von der University of California stellte ihren Studenten die Aufgabe, wöchentlich fünf willkürliche, aber nicht alltägliche Aktionen der Freundlichkeit durchzuführen. Dabei wurde beispielsweise anerkannt, wenn man einem Grundschüler bei den Hausaufgaben half, einem Obdachlosen einen Hamburger spendierte oder einer alten Dame über die Straße half. Das bloße Bedanken an der Supermarktkasse oder im Restaurant gehörte hingegen nicht dazu. Nach sechs Wochen zeigte sich: Die freundlichen Aktionen ließen die Testpersonen zu deutlich mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit mit ihrem Leben finden. Interessant: Am stärksten war dieser Effekt bei denen, die ihre Freundlichkeitsdosis an einem Tag absolvierten. Was vermutlich an dem hohen „Infektionsgrad“ dieser Strategie liegt. „Sehr viel Freundlichkeit an einem Tag führt dazu, dass sich die positiven Rückmeldungen unserer Mitmenschen besser in unserem Gedächtnis einprägen“, erläutert Lyubomirsky, „und das führt wiederum dazu, dass wir auch an den anderen Tagen etwas mehr Freundlichkeit entwickeln“.
Womit auch schon der Hauptgrund für den Wohlfühl-Effekt der Freundlichkeit genannt ist: Sie stimmt auch unsere Mitmenschen freundlich, so dass wir uns aufgehoben, verstanden und akzeptiert fühlen. Und für den Menschen mit seinen feinen sozialen Antennen ist das extrem wichtig. Nicht umsonst sagte Mark Twain: „Freundlichkeit gegenüber anderen ist eine Sache, die Taube hören und Blinde sehen können.“ Der amerikanische Schriftsteller betonte allerdings auch, dass man schon eine echte, also keine falsche und verlogene Freundlichkeit entwickeln sollte. Diese Einstellung würden wohl die meisten von uns teilen, insofern ja nicht nur Auto- und Versicherungsverkäufer gezielt auf den Nettigkeits-Faktor setzen, um ihre Kunden einzuwickeln. Wissenschaftlich belegen lässt sich diese Authentizitätsforderung jedoch nicht. Im Gegenteil. So kamen sowohl die Komplimente der österreichischen Döner-Testkäufer als auch die fünf guten Wochentaten der US-Studenten nicht von Herzen, sondern man hatte sie ihnen aufgetragen. Doch das Ergebnis war in beiden Fällen positiv. Freundlichkeit muss also nicht ehrlich und authentisch sein; es reicht, wenn die Mitmenschen das glauben.
„Der beste Weg zum freundlichen Menschen besteht darin, einfach nur freundlich zu sein“, weiß Psychologin Sonja Lyubomirsky. Also den Bürgersteig des Nachbaren fegen, den Kollegen nach seinem Baby fragen und einen lange vernachlässigten Freund anrufen, unabhängig davon, ob einem danach zumute ist und ob es der andere Mensch verdient hat. Denn so wie beim Lächeln, das uns nach einer Weile fröhlicher werden lässt, obwohl wir anfangs noch traurig oder gestresst waren, verhält es sich auch bei der Freundlichkeit: Ist sie erst einmal da, ergreift sie auch irgendwann unser Herz.
ZitatGesundheitsvorteile durch positives Handeln und Denken „Jeden Tag eine gute Tat“, wissen nicht nur die Pfadfinder. Handlungen, die aus Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit entspringen, haben einen positiven Effekt auf die eigene Gesundheit. Es lässt sich sogar gezielt trainieren, ein positiverer Mensch zu werden. Gesundheitsexpertinnen und Experten stellen drei Methoden vor.
Die Mayo Clinic ist eine weltbekannte Non-Profit-Organisation und Betreiber der renommierten Mayo-Kliniken, die zu den besten Krankenhäusern Amerikas zählen. Auch in der Forschung ist die Organisation tätig. Kürzlich berichtete ein Team der Klinik über die positiven Gesundheitsaspekte, die aus positiven Handlungen hervorgehen. Es lässt sich sogar das eigene Gehirn dahingehend trainieren, dass man von diesen Gesundheitsvorteilen profitieren kann.
Der Wille zählt Erst kürzlich stellte eine Studie fest, dass Optimisten im Durchschnitt länger leben als Pessimisten. Doch es ist nicht nur die Einstellung allein, die Gesundheitsvorteile mit sich bringt. Auch aktive positive Handlungen, die anderen helfen, können sich positiv auf die eigene Gesundheit auswirken. Dabei ist egal, ob man einem Obdachlosen einen Euro gibt, einem Mitbürger die Tür aufhält oder Größeres vollbringt, wie beispielsweise den Opfern von Naturkatastrophen zu helfen. Es zählt der Wille, der dahinter steht – und dieser lässt sich trainieren.
Konzept zieht sich durch alle Religionen In der Wissenschaft wird solches Handeln als „loving kindness“ (liebende Freundlichkeit) bezeichnet. Diese Art des Handeln taucht auch in jeder Weltreligion als Vorbild auf. Forschungen zu diesem Thema haben gezeigt, dass ein Akt, der aus dieser Motivation entspringt, die eigene Gesundheit beeinflusst. Den Forschenden der Mayo Clinic zufolge, haben Menschen, die oft aus solchen Beweggründen handeln,
-weniger Schmerzen und Verspannungen, -ein geringeres Risiko für Migräne-Anfälle, -ein besseres Selbstvertrauen, -ein gesünderen Schlaf, -eine verminderte Anfälligkeit für Depressionen, -eine höhere Wahrscheinlichkeit auf ein längeres Leben.
Loving-kindness Meditation (LKM) Bei der Loving-kindness Meditation wird das Denken auf die eigene Herzregion fokussiert. Dabei konzentriert man sich auf Menschen, die man liebt oder die einem geholfen haben. Dadurch sollen Gefühle der Liebe, Zufriedenheit und Freude gefördert werden. Wie die Forschenden der Mayo Clinic berichten, können bereits zehn Minuten am Tag helfen, das Gefühl der sozialen Verbundenheit zu stärken und positivere Gefühle gegenüber anderen zu entwickeln.
Handlungen der Nächstenliebe Diese Technik ist einfach umzusetzen. Man setzt sich selbst das Ziel, freundlicher zu anderen zu sein, beispielsweise zu Arbeitskollegen oder zu Nachbarn. Dies kann sich durch freundliche Worte oder einfache Handlungen wie Tür aufhalten oder Kaffee mitbringen äußern. Dieses Verhalten bringt gleich zwei Vorteile mit sich. Zum einen haben Studien gezeigt, dass Großzügigkeit „ansteckend“ ist und andere Menschen dazu geneigter sind, etwas zurückzugeben oder anderen etwas Gutes zu tun. Zum anderen wird durch solch ein Handeln ein Hormon namens Oxytocin freigesetzt, dass einen Einfluss auf die eigenen sozialen Interaktionen und Emotionen hat. Als Faustregel gilt: Behandle andere Menschen so, wie du möchtest, dass sie dich behandeln.
Dankbarkeit fokussieren Weißt du die guten Dinge in deinem Leben zu schätzen? Falls die Antwort nein lautet, gibt es gute Gründe damit anzufangen. Aus mehreren Studien geht hervor, dass Gefühle der Dankbarkeit den Schlaf verbessern, das Selbstvertrauen stärken und Depressionen abmildern oder verhindern. Es muss sich dabei nicht um die Millionen im Lotto handeln – auch für die kleinen Dinge des Lebens kann Dankbarkeit empfunden werden. Wer trainieren möchte, dankbarer zu sein, kann in einem Notizbuch oder in einer App festhalten, was ihm Gutes widerfahren ist, um so öfter daran zurückdenken zu können.
Wichtig ist natürlich immer auch, dass die Freundlichkeit von Herzen kommt. Aufgesetzte Freundlichkeit kann Stress bedeuten und sich durchaus negativ auswirken, selbst wenn andere Menschen dieses Verhalten als angenehm empfinden. Kein Verhalten ist positiv oder wirkt sich Lebensverlängernd aus, wenn es nicht mit den Gefühlen übereinstimmt, egal wie andere darauf reagieren .
Das Problem ist doch aber leider, daß so viele negative, egoistische, arrogante, unfreundliche und unangenehme Zeitgenossen um uns herumwandeln. Allein in einem normalen Job findet man genügend und stets sind diese in der Überzahl. Also Menschen, zu denen man einfach nicht immer nur einseitig freundlich sein will oder kann, wenn klar ist, daß von denen nichts entsprechendes oder ehrlich gemeintes zurückkommt. Wie sagte schon Nicolas Chamfort vor sehr langer Zeit so treffend, "Wer mit vierzig nicht Misanthrop ist, hat die Menschen nie geliebt."
Dann doch lieber ein Haustier. Hat mindestens denselben positiven Effekt, wenn nicht noch größer. Denn deren Zuneigung und Freundlichkeit ist echt, aufrichtig, grenzenlos und nicht gespielt. Jede Liebe und Freundlichkeit geben sie tausendmal uneigennützig zurück.
"loving kindness" in einer Welt voller Arschlöcher ist dasselbe wie ständig auch noch die andere Wange hinhalten und geht für mich eher in Richtung Esoterik oder Religion. Man sollte sich nichts vormachen, die Welt ist nun mal kein Ponyhof oder kitschiger Weihnachtsfilm. Man kann im Herzen ein guter und nach Außen hin auch stets freundlicher und hilfsbereiter Mensch sein, mit etwas Glück und Willensstärke gehört man vielleicht sogar zu denjenigen, die dafür von den vielen Egoisten und Psychopathen nicht als schwach oder naiv gehalten und dafür verachtet und ständig ausgenutzt werden, aber wer immer nur gibt und nichts/wenig zurückbekommt, der hat irgendwann nichts mehr.
Zitat von Tizian im Beitrag #24Das Problem ist doch aber leider, daß so viele negative, egoistische, arrogante, unfreundliche und unangenehme Zeitgenossen um uns herumwandeln. Allein in einem normalen Job findet man genügend und stets sind diese in der Überzahl.
In welcher Branche warst / bist du den tätig? Ja, es gibt leider notorische Lügner und und sonstige charakterlich miese Menschen, etwa extreme Egoisten. Psychopathen, sollen in Wirtschaft und Politik auch überdurchschnittlich erfolgreich sein. Aber Menschen die nicht gerade zu den paar % der Psychopathen gehören, geben meist (sicher nicht immer) auch mal was zurück.
Zitat"loving kindness" in einer Welt voller Arschlöcher ist dasselbe wie ständig auch noch die andere Wange hinhalten und geht für mich eher in Richtung Esoterik oder Religion. Man sollte sich nichts vormachen, die Welt ist nun mal kein Ponyhof oder kitschiger Weihnachtsfilm. Man kann im Herzen ein guter und nach Außen hin auch stets freundlicher und hilfsbereiter Mensch sein, mit etwas Glück und Willensstärke gehört man vielleicht sogar zu denjenigen, die dafür von den vielen Egoisten und Psychopathen nicht als schwach oder naiv gehalten und dafür verachtet und ständig ausgenutzt werden, aber wer immer nur gibt und nichts/wenig zurückbekommt, der hat irgendwann nichts mehr.
Die Kunst besteht so wie überall im rechten Maß. Freundlich und Hilfsbereit sein, ist ja erstmal noch weit davon entfernt, ausgenutzt zu werden. Loving Kindness, ist sicher nicht so gemeint, dass man z.B. pausenlos für einen Kollegen Arbeit übernimmt, gratis für Nachbarn ein Teil ihres Hauses baut oder Zinsfrei, ohne Sicherheit große Geldbeträge an Bekannte verleiht. Da gehts eher um eine positive Grundeinstellung anderen Menschen gegenüber, und darum das in kleinen Gesten und wenn jemand man wirklich Hilfe braucht, zu zeigen. Es sollte einem halt dadurch auch selbst besser gehen.
Die anständigen Menschen, findet und erkennt man meist nur, wenn man sich selbst anständig verhält. Wenn man dadurch ein paar gefunden hat, hat es sich schon gelohnt.