Von manchen Seiten hört, man immer wieder, man soll nur selten Seefisch usw. essen, weil die so viel Blei und Quecksilber enthalten.
Andererseits, empfehlen andere Experten wieder, man sollte jeden Tag Fisch essen. Nicht nur wegen den Omega-3 Fettsäuren sondern auch wegen dem Selen, Jod und Vitamin-D. Alles Nährstoffe, von denen die meisten Mitteleuropäer zumindest leichte Mängel haben.
ZitatSelbst die schwedische Regierung warnt davor, Fettfische wie Lachse oder Heringe zu verzehren, da diese Schadstoffe im Fettgewerbe binden und Gifte mit sich tragen. Aufgrund des Dioxingehalts sollen sie vermieden werden. Sie können den Hormonhaushalt beeinflussen und Krebs verursachen, so die Fernsehdokumentation. Ein Widerspruch zu der Empfehlung des österreichischen Ministeriums für Gesundheit, das pro Woche mindestens ein bis zwei Portionen fettreichen Seefisch wie Makrele, Lachs, Thunfisch und Hering empfiehlt.
Auch der Onkologe Jean Loup Mouysset rät seinen Patienten maximal ein bis zwei Mal pro Monat Fisch zu essen. Der Experte argumentiert ebenso mit dem hohen Gehalt an Pestiziden und Quecksilber und appelliert weiters, dass Menschen Lachs, Dorsch oder Thunfisch aufgrund gesundheitlicher Risiken meiden sollen.
Kann man davon ausgehen, dass die erlaubte Quecksilber und Blei Konzentrationen in Seefischen, die bei uns verkauft werden dürfen so gering sind, dass sie auch bei täglichem Verzehr unbedenklich sind?
Die Japaner, essen täglich Dinge aus dem Meer und haben eine extrem hohe Lebenserwartung. Oder sind die Grenzwerte bei den Japaner niedriger als bei uns und werden strenger kontrolliert?
Wenn man sich Menschen ansieht, die viel Fisch essen, so sind diese laut Studien durchwegs gesünder. http://www.welt.de/gesundheit/article118...Vegetarier.html Ich habe noch nie gehört, dass bei einer Studie, Fischverzehr mit erhöhter mortalität oder sonstigen Krankheiten in Verbindung gebracht werden konnte, stehts fast genau das Gegenteil! Mit Ausnahme eben, der Quecksilbervergiftungen, die viele Japaner erlitten, weil eine Firma organische Quecksilberverbindungen ins Meer geleitet hat. http://de.wikipedia.org/wiki/Minamata-Krankheit
Quecksilber und seine schrecklichen Folgen: In den 50er-Jahren forderte die sogenannte Minamata-Krankheit Tausende Opfer. Der außerhalb Japans in Vergessenheit geratene Vorfall ist nun wieder aktuell.
ZitatIn den vergangenen 100 Jahren habe sich die Menge des menschlich produzierten Quecksilbers in den oberen 100 Metern der Ozeane verdoppelt, heißt es im Unep-Bericht, in der Tiefsee sei der Anteil um 25 Prozent gestiegen.
In der Atmosphäre beginnt die lange Reise des Quecksilbers
In Ozeanen, Seen und Flüssen können Mikroorganismen die anorganische Form des Metalls in Methylquecksilber umwandeln. Diese giftigste und fettlösliche Form von Quecksilber lagert sich im Organismus ein. Sie kann die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta-Barriere überwinden. Und entlang der Nahrungskette reichert sich das Gift an, weshalb gerade große Raubfische wie Thunfisch, Dorsch, Schwertfisch oder Hai besonders belastet sind.
Der Stoff schädigt neben Immun- und Fortpflanzungssystem vor allem das zentrale Nervensystem, wobei ungeborene Kinder besonders empfindlich reagieren. Deshalb raten etwa die US-Behörden Schwangeren, bestimmte Fischarten aus manchen Gebieten zu meiden.
Die höchsten Quecksilber-Werte finden Forscher in den polnahen kalten Gebieten. Dort setzt sich das flüchtige Element, das schon bei Raumtemperatur verdampft, am ehesten ab. Allein in der Arktis würden pro Jahr rund 200 Tonnen Quecksilber abgelagert, schätzt Unep.
Ein Bericht des Arctic Monitoring and Assessment Programme (AMAP) kam 2011 zu dem Befund, dass sich die Belastung von Belugas, Robben, Eisbären oder Greifvögeln mit dem Schwermetall in den vergangenen 150 Jahren verzehnfacht hat.
ZitatFür Fischarten, die keine erhöhten Methylquecksilber-Gehalte aufweisen, gilt ein Höchstgehalt von 0,5 mg/kg. Ältere Raubfische weisen häufig erhöhte Werte von Methylquecksilber auf. Für diese Fische gilt europaweit ein Höchstgehalt von 1,0 mg/kg Frischgewicht. Bei Einhaltung dieser Höchstmenge, die durch die Lebensmittelüberwachung kontrolliert werden, ist eine gesundheitliche Gefährdung der Allgemeinbevölkerung bei in Deutschland üblichen Verzehrgewohnheiten nicht zu erwarten (Stellungnahme des Bundesinstitutes für Risikobewertung BfR; September 2008). Das BfR hat Daten zum Quecksilbergehalt in Thunfischen und daraus hergestellten Erzeugnissen aus der Lebensmittelüberwachung für den Zeitraum zwischen 2000-2008 ausgewertet. Es kommt zu dem Ergebnis, dass Thunfisch-Konserven in Einzelfällen Höchstgrenzen von einem Milligramm je Kilogramm aufweisen. Darum hält das BfR seine Empfehlung, dass Schwangere und Stillende vorsorglich den Verzehr von Thunfisch einschränken, weiterhin aufrecht.
Die Ärztinnen und Ärzte des Berufsverbandes der Frauenärzte raten, dem Risiko einer Unterversorgung in Schwangerschaft und Stillzeit an Omega-3-Fettsäuren DHA rechtzeitig zu begegnen und beim Verzicht auf fetten Seefisch eine Nahrungsergänzung mit der Gynäkologin/dem Gynäkologen zu besprechen.
Da ist dann schon wieder die nächste Frage, wie viel Quecksilber dürfen maximal in Fischölkapseln vorhanden sein?
Zitat Quecksilber im Fisch kann das Herz schädigen Der Verzehr von Quecksilber-belastetem Fisch erhöht einer internationalen Studie zufolge das Risiko von Herzerkrankungen. Eine hohe Konzentration des Schwermetalls in der Nahrung mache auch den positiven Einfluss der mehrfach ungesättigten Fettsäuren wieder zunichte, erklärte 2002 der Leiter der Studie von der "Johns Hopkins School of Public Health", Eliseo Guallar. Die Wissenschaftler hatten in Europa und Israel 684 Herzinfarkt-Patienten mit 724 gesunden Männern verglichen. Die Quecksilber-Konzentration bei den Herz-Patienten war um 15 Prozent höher. Das Schwermetall wird vor allem über große Seefische aufgenommen. Die Warnung schwangerer Frauen vor Quecksilber-belastetem Fisch müsse möglicherweise auf die gesamte Bevölkerung ausgeweitet werden, urteilten die Forscher.
Von Fischverzehr raten sie deshalb allerdings nicht generell ab. Für die Versorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren und als ergiebige Quelle für Jod und Selen solle weiterhin regelmäßig Fisch gegessen werden. Dabei empfehlen die Wissenschaftler fetthaltigen Fisch, der weniger Schwermetall aufnehme, wie etwa Lachs oder Thunfisch.
ZitatDa ist dann schon wieder die nächste Frage, wie viel Quecksilber dürfen maximal in Fischölkapseln vorhanden sein?
Chriss Kresser schreibt dazu (automatisch überetzt, sorry):
Wie man bekannt, konzentrieren viele Arten des Fisches toxische Chemikalien wie Schwermetalle, PCBs und Dioxine, die ernste Krankheit, besonders in Kindern und sich entwickelnden Föten verursachen können. In einem vorherigen Artikel habe ich erklärt, wie diese Chemikalien normalerweise nicht eine Sorge sind, wenn sie ganzen Fisch essen, weil Fische auch Selen enthalten. Selen bindet zu Quecksilber und macht es nicht verfügbar zu Geweben, so gegen jeden Schaden schützend, den es verursachen kann.
Und während Fische nur 9 % unserer diätetischen Aufnahme von Dioxinen und PCBs, hohen Dosen von Fischölen genommen jeden Tag einsetzen (wie häufig empfohlen wird), kann diesen Prozentsatz bedeutsam erheben und uns zu unerwünschten Niveaus dieser Toxine ausstellen.
Um das zu richten, angeln Sie Ölhersteller verwenden genannte molekulare Destillation eines Prozesses, um die Toxine vom Öl zu entfernen. Wenn getan, richtig ist molekulare Destillation dazu fähig, die Toxine in Fischöl zu Niveaus zu reduzieren, die betrachtet sind, durch den EPA und die anderen Agenturen sicher zu sein.
Obwohl fast jeder Fischölhersteller Ihnen sagen wird, dass ihr Produkt frei von diesen Toxinen ist, erzählen unabhängige Laboratoriumsanalysen eine verschiedene Geschichte. Gerade im letzten Monat (März 2010) wurde eine Klage im Gericht von Kalifornien gegen die Hersteller von zehn populären Fischölen eingereicht, weil sie geheim gehalten und (vielleicht) unsichere Niveaus von Verseuchungsstoffen enthalten haben.
Leider ist diese Art des Betrugs in der Ergänzungsindustrie allzu üblich. Deshalb ist es notwendig, dass Sie um etwas bitten, hat ein Zertifikat der Analyse (COA) vom Hersteller genannt, bevor Sie ihr Produkt kaufen. Ein COA ist eine von einem unabhängigen Laboratorium durchgeführte Analyse, um die Zutaten eines Produktes zu messen und zu bestätigen, ob er den vom Hersteller erhobenen Ansprüchen entspricht.
Wenn der Hersteller keinen COA zur Verfügung stellen wird, fange ich an, misstrauisch zu werden. Das ist Standardpraxis in der Industrie, und es gibt keinen Grund sie sollten nicht glücklich sein, Ihnen ihrigen zu zeigen. Stellen Sie sicher, dass das unabhängige Laboratorium, das sie verwenden, tatsächlich unabhängig ist und vorzugsweise akkreditiert, von einer Regierungsstelle gesponsert wird, oder einen festen Ruf im Feld hat.
Hi, bei der Blutuntersuchung bei Dr. Strunz sind zumindest Quecksilber und Aluminium dabei. Quecksilber war bei mir nie nachweisbar. Aluminium einmal. Da hatte ich am Tag vorher beim Grillen Alufolie verwendet. Bei der nächsten Messung wieder alles ok. LG Chuby
Anorganisches Quecksilber wird im Vollblut bestimmt und ist nur für kurzfristig erfolgte Quecksilberbelastungen geeignet. Für chronische Quecksilberbelastungen ist eine Messung im 24h-Urin geeigneter. Chronische organische Quecksilberbelastungen können am besten im Haar nachgewiesen werden.
Wenn es nur die Schwermetalle wären, hätte ich nicht mal die großen Probleme, es sind noch ganz andere Gifte, die da im Fisch rumschwirren, Plastik und Co., aber das ist ein andere Thema. Hier soll es ja speziell um die Schwermetalle gehen.
Die Quecksilberform im Fisch ist das Methylquecksilber, das kriegt man mit Acetylcystein wieder ganz gut raus aus dem Körper. Z.B. 1 Tag nach dem Fischverzehr Acetylcystein einwerfen. Wer täglich Acetylcystein supplementiert, braucht sich sowieso keine Gedanken wegen des Quecksilbers zu machen.
Anorganisches Quecksilber ist in den Mengen im Fisch harmlos, da die toxische Dosis selten oder nie erreicht wird, es ist im wesentlichen das organische Quecksilber, speziell das Methylquecksilber, was den größten Schaden anrichtet.
(Und schon wieder reden wir über Methylgruppen... Methylierung scheint mein Lebensthema zu sein ... )
Allerdings sind noch mehr Schwermetalle in Fischen zu finden, Blei und Zinn und was da sonst noch so alles zu finden ist, sind auch nicht gerade lustig, gerade die organischen Formen sind sehr gefährlich.
Die Frage ist, warum man überhaupt Fisch verzehrt. Hier wären 3 gesundheitliche Vorteile zu nennen: - gute Fette: EPA, DHA - Protein (aber Achtung: Auch viel Methionin, welches die DNA zumethyliert!!! Passt daher eig. nicht optimal in die methioninarme Diät) - Jod
Das Jod kann ich mir auch anderweitig besorgen, Protein ist auch nicht das Problem. Einzig bei der DHA und evtl. EPA wird es schwierig. Zwar kann der Körper auch selbst EPA und DHA erzeugen, z.B. aus alpha-Linolensäure, aber die Frage ist eben, ob das ausreicht. Es ist nur ein kleiner Prozentsatz, welcher umgewandelt wird.
Die Frage ist, ob Algen eine sinnvolle Alternative sind, oder ob man sich da ähnliche Probleme einhandelt, also ebenfalls Schwermetalle drin sind? Oder ist vielleicht Fischöl eine sinnvolle Alternative, werden die Schwermetalle bei der Gewinnung von Fischöl entfernt? (Kenn mich da nicht so aus)
Zitat von Prometheus im Beitrag #9Nachtrag: Bei chronischer Quecksilberbelastung ist vor allem auf gute Selenspiegel zu achten!
Und Selen ist viel in Seefisch drin
Denkt ihr, man kann sich an die folgenden Empfehlungen halten?
ZitatLanglebige Raubfische enthalten Methylquecksilber, das aus toxikologischen Gründen bereits ab einem monatlichen Fischverzehr von 114 g (Schwertfisch) oder 454 g (Thunfisch) bedenklich wird. Fast unbedenklich sind Sardine, Anchovis oder Makrele (toxikologisch unbedenkliche monatliche Aufnahme 2724 g), noch besser Lachs (3623 g/Monat).
Aber, der durchschnittliche Japaner muss doch da weit drüber sein oder? Gibt es untersuchungen zur Quecksilberbelastung in der japanischen Bevölkerung?
ZitatDie Frage ist, ob Algen eine sinnvolle Alternative sind, oder ob man sich da ähnliche Probleme einhandelt, also ebenfalls Schwermetalle drin sind?
Wenn die Algen in Meerwasser gezüchet werden, sollten auch Schadstoffe reinkommen können. Allerdings sicher weniger, als in Fischen, weil sich die Schadstoffe ja mit der Zeit in der Nahrungskette anreichern.
ZitatOder ist vielleicht Fischöl eine sinnvolle Alternative, werden die Schwermetalle bei der Gewinnung von Fischöl entfernt? (Kenn mich da nicht so aus)
Soviel ich weis, wird das Fischöl durch Destillation gewonnen. Aber vielleicht weis da irgend jemand was genaueres!
Immer mehr Quecksilber im Thunfisch Schwermetall-Kontamination des Pazifik-Fischs steigt um 3,8 Prozent pro Jahr Sushi mit Schwermetall: Die Gelbflossen-Thunfische im Pazifik sind immer stärker mit Quecksilber kontaminiert. Wie Forscher ermittelten, steigen die Quecksilberwerte der Fische seit 1998 um rund 3,8 Prozent pro Jahr. Quelle der giftigen Schwermetalle sind Emissionen aus der Kohlenverbrennung, die aus der Luft ins Meerwasser übergehen. Die für Dosenthunfisch, Filets und Sushi beliebten Speisefische gelten inzwischen als quecksilberbelastet.
Quecksilber ist ein potentes und gleichzeitig schleichendes Gift – und es kommt immer häufiger in der Umwelt vor. Hauptquelle dieser Kontamination sind Quecksilberdämpfe, die bei der Verbrennung von Kohle, bei Bränden auf Mülldeponien oder bei der Zementherstellung freiwerden. Das Quecksilber wird in der oberen Atmosphäre in Methylquecksilber umgewandelt, das absinkt und sich in der Nahrungskette anreichern kann. http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18522-2015-02-03.html
Wie gesund ist Fischessen? Fisch gilt als nahrhaft und gesund – vor allem heimische Süßwasserfische. Doch auch Forelle, Zander und Co. sind belastet: Auch in ihnen finden sich nachweislich Spuren vom gefährlichen Nervengift Quecksilber.
Dass Fische mit Quecksilber belastet sein können, ist nicht neu. Das industriell - vor allem bei der Kohleverbrennung - ausgestoßene Metall lagert sich in Gewässern und den Weltmeeren ab und gelangt so auch in die Nahrungskette. Da sich das Quecksilber über die Luft global verbreitet, werden auch scheinbar absolut naturnahe Bäche und Seen mit dem Schwermetall belastet. Das zeigen auch die Recherchen des WDR, der in einer Stichprobe zwölf verschiedene Fischproben untersucht hat. Das Ergebnis: Fast alle Fische - bis auf zwei - hatten einen Quecksilbergehalt, der über der von der EU festgelegten Umweltqualitätsnorm von 20 Mikrogramm pro Kilogramm lag. Alle Fische waren zwar essbar und verkehrsfähig, zwei Proben erreichten aber fast den gesetzlichen Grenzwert, ab dem der Fisch nicht mehr hätte verkauft werden dürfen.
Foodwatch: EU will Quecksilber-Höchstwert für Raubfische verdoppeln Die Konsumentschutzorganisation warnt vor den geplanten Grenzwerterhöhungen für Quecksilber in Thun- oder Schwertfischen und ruft zum Protest auf
Die Europäische Kommission will die Grenzwerte für Quecksilber in großen Raubfischen verdoppeln. Die Konsumentenschutzorganisation Foodwatch, der ein entsprechendes Arbeitspapier der EU vorliegt, kritisiert die Pläne scharf. Große Raubfische seien so stark mit Quecksilber belastet, dass auf Grundlage der noch geltenden Grenzwerte etwa 50 Prozent der Fänge nicht verkauft werden dürfen, heißt es von Seiten der Konsumentenschützer. Matthias Wolfschmidt von Foodwatch sagte am Mittwoch in Berlin, die Grenzwerte des Nervengiftes sollen für Fische am Ende der Nahrungskette wie Thun- oder Schwertfisch aus "wirtschaftspolitischen Gründen" von einem auf zwei Milligramm Quecksilber je Kilogramm Fisch angehoben werden. Nach Verdoppelung der Grenzwerte wären dann nur noch 14,5 Prozent der Fänge unverkäuflich. - derstandard.at/2000022322905/FoodwatchEU-will-Quecksilber-Hoechstwert-fuer-Raubfische-verdoppeln.
Umweltschützer können keine Art bedenkenlos empfehlen. Besonders kritisch sind die beliebten Fische und Fischstäbchen.
Fast keine Fischart kann nach Einschätzung von Greenpeace bedenkenlos gekauft und gegessen werden. Uneingeschränkt empfehlen können die Umweltschützer nur den Karpfen. Das geht aus einem neuen Einkaufsratgeber hervor, den Greenpeace am Mittwoch veröffentlichte. Das Heft soll Verbrauchern helfen, umweltbewusst Meerestiere zu kaufen.
Die Umweltschutzorganisation hat 115 Arten bewertet. Konsumenten sollten je nach Art auf den Zustand des Bestandes, das Herkunftsgebiet des Fangs und die Fangmethode achten. "Vielen Fischbeständen steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals", sagte die Greenpeace-Meeresexpertin Sandra Schöttner. Nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO seien 28,8 Prozent der weltweiten Speisefischbestände überfischt oder erschöpft, 61,3 Prozent würden bis an die Grenze genutzt. Fanggebiet ist oft das Problem
Hering und Wels sind ebenfalls noch überwiegend vertretbar, jedoch mit Ausnahmen. Bei beliebten, aber problematischen Arten wie Lachs und Thunfisch hilft der Fischratgeber, vertretbare Ausnahmen zu finden. So etwa Pazifischer Lachs aus dem Nordostpazifik, der im Golf von Alaska mit Ringwaden, Schleppangeln oder Stellnetzen gefangen wurde. Ausnahmslos als "rot" eingestuft sind unter anderem Aal, Makrele und Rotbarsch. Aber auch der Alaska-Seelachs, der in vielen Fischstäbchen und Schlemmerfilets steckt und zu Deutschlands meist konsumierten Speisefischen zählt.
Der Bundesverband der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels hält den Einkaufsratgeber für "wirklichkeitsfremd". Er ignoriere viele Entwicklungen, die von der Fischindustrie und zum Teil auch von Greenpeace selbst angestoßen worden seien.
Den Fischratgeber gibt es auch als App für iOS, eine Android-Version ist aktuell nicht verfügbar.
Ist jetzt keine Meldung zu Schwermetallen, aber trotzdem eine Nachricht für Fischesser.
Gift im Fisch hemmt Zellwächter Organische Schadstoffe blockieren wichtige Schutzfunktion des Körpers gegen Chemikalien Fisch mit Nebenwirkungen: In Speisefischen enthaltene organische Schadstoffe können eine wichtige Schutzfunktion unseres Körpers blockieren. Wie Forscher herausfanden, hemmen die Umweltgifte das Protein, das normalerweise Zellen gegen solche Chemikalien schützen soll. Besorgniserregend auch: Neun von zehn in Thunfisch gefundenen organischen Schadstoffe zeigen diese Wirkung, wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "Science Advances" berichten.
Zum Thema Schwermetalle und Cheleatierung allgemein:
ZitatThis review summarizes evidence from 2 lines of research previously thought to be unrelated: the unexpectedly positive results of TACT (Trial to Assess Chelation Therapy), and a body of epidemiological data showing that accumulation of biologically active metals, such as lead and cadmium, is an important risk factor for cardiovascular disease. Considering these 2 areas of work together may lead to the identification of new, modifiable risk factors for atherosclerotic cardiovascular disease. We examine the history of chelation up through the report of TACT. We then describe work connecting higher metal levels in the body with the future risk of cardiovascular disease. We conclude by presenting a brief overview of a newly planned National Institutes of Health trial, TACT2, in which we will attempt to replicate the findings of TACT and to establish that removal of toxic metal stores from the body is a plausible mechanistic explanation for the benefits of edetate disodium treatment.
Primary Endpoint in the Overall Patient Population
TACT (Trial to Assess Chelation Therapy) Kaplan-Meier estimates of the primary composite endpoint: edetate disodium (EDTA) chelation therapy versus placebo (2). The primary endpoint was a composite of death from any cause, reinfarction, stroke, coronary revascularization, or hospitalization for angina. CI = confidence interval.
Noch viel dramatischer schaut die "Schadensquote" für Diabetiker aus:
Nach Protesten EU verdoppelt Grenzwerte für Quecksilber in Fisch doch nicht Die Europäische Kommission hatte laut Foodwatch geplant, den zulässigen Quecksilber-Höchstwert bei Raubfischen von einem auf zwei Milligramm pro Kilogramm Fisch zu verdoppeln. https://www.kleinezeitung.at/wirtschaft/...silber-in-Fisch
ZitatNach Protesten von Verbraucherinnen und Verbrauchern will die Europäische Union die Grenzwerte für giftiges Quecksilber in Fisch nun doch nicht lockern. Die Generaldirektion für Gesundheit und Verbraucherschutz habe angekündigt, die Pläne nicht weiter zu verfolgen, und der zuständige EU-Ausschuss habe das nun bestätigt, teilte die Verbraucherorganisation Foodwatch heute mit.
Die Europäische Kommission hatte laut Foodwatch geplant, den zulässigen Quecksilberhöchstwert bei Raubfischen von einem auf zwei Milligramm pro Kilogramm Fisch zu verdoppeln. Damit hätte die Fischindustrie große Mengen ihres hochgradig mit Quecksilber belasteten Fangs legal vermarkten können.
Insbesondere große Raubfische am Ende der Nahrungskette wie Schwert- und Thunfische seien oft deutlich höher mit Quecksilber belastet, als es die geltenden Grenzwerte eigentlich erlauben. Heute dürfen den Angaben zufolge etwa 50 Prozent des Fangs nicht verkauft werden – die geplante Lockerung der Grenzwerte hätte zur Folge gehabt, dass nur noch 14,5 Prozent des Fangs als unverkäuflich eingestuft würden.
Lockerung wäre „absolut unverantwortlich“ gewesen Foodwatch machte die geplante Lockerung der Grenzwerte öffentlich und kritisierte die Pläne scharf. Fast 80.000 Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland und den Niederlanden unterzeichneten eine Onlineprotestaktion.
ZitatEr forderte die EU-Kommission auf, den Einsatz von schwermetallhaltigen Pflanzenschutzmitteln schnellstmöglich zu verbieten und den Quecksilberausstoß durch Kohlekraftwerke zu reduzieren. Beides seien Haupteintragswege für Quecksilber in der Lebensmittelkette.
Übrigens, hat man vor kurzem eine Möglichkeit gefunden, Quecksilber wieder aus Wasser zu entfernen!
Platin saugt Quecksilber aus dem Wasser Platte des Edelmetalls zieht laut schwedischen Forschern giftige Ionen an wie ein Magnet
ZitatForscher an der Technischen Universität Chalmers http://chalmers.se/en haben einen völlig neuen Weg gefunden, hochgiftiges Quecksilber aus Wasser zu entfernen. Der elektrochemische Prozess, den Björn Wickman und sein Team entwickelt haben, regt die Quecksilber-Ionen dazu an, eine Verbindung mit einem anderen Metall eizugehen. Das funktioniert sogar bei geringen Gehalten an Quecksilber, die dennoch gesundheitsgefährdend sind.
Ionen werden neutralisiert "Heute ist es noch eine gewaltige Herausforderung, Quecksilber bei niedrigen Konzentrationen aus großen Mengen an Wasser zu entfernen", sagt Wickman. Die Industrie brauche bessere Methoden, um das Schwermetall sicher aus Abwässern zu eliminieren. Um dieses Ziel zu erreichen, versenkt Wickman eine Metallplatte, die das Edelmetall Platin enthält, im kontaminierten Wasser. Zwischen Platte und Wasser, den beiden Elektroden, wird eine elektrische Spannung aufgebaut. Die Platte zieht die Quecksilber-Ionen an wie ein Magnet. Dort angekommen, werden die Ionen zu elektrisch neutralen Atomen, die sich fest an die Platin-Atome klammern. Jedes Edelmetall-Atom hält vier Quecksilber-Atome fest.
Da das Quecksilber sich nicht nur an der Oberfläche festklammert, sondern auch in das Kristallgitter diffundiert, kann die Platin-Elektrode lange Zeit eingesetzt werden, ehe sie gesättigt ist. Dann werden die Quecksilber-Atome abgetrennt und sicher gelagert. Die Elektrode kann erneut eingesetzt werden. Von dem kostspieligen Platin geht nichts verloren. Der Prozess benötigt zudem wenig Energie, wie die Forscher sagen.
ZitatDas Verfahren ist zudem äußerst selektiv. Die Elektrode bindet ausschließlich Quecksilber, keine anderen Verunreinigungen. In der chemischen Industrie und dem Bergbau ist das Interesse groß, so Wickman.
Zitat von Speedy im Beitrag #19Nach jeder Fischspeise ein wenig NAC. Frisch angesammeltes Quecksilber wird damit wieder ausgeleitet.
Naja, ob das der richtige Weg ist , ich esse jetzt nur noch selten Fisch. Jod kann man auch aus Algen bekommen, Eiweiß und gesunde Öle sind auch verfügbar, man braucht eigentlich gar keinen Fisch zu essen. Seit dem mir das bewusst ist, verzichte ich weitestgehend auch auf Fisch.
Woher stammt das, dass NAC Quecksilber ausleitet, wenn es frisch ist? Ich esse zwar keinerlei Fisch, trotzdem. Könnte aber mal wieder eine NAC-Tablette nehmen, nur so.
Zitat von Dr.Faust im Beitrag #21Woher stammt das, dass NAC Quecksilber ausleitet, wenn es frisch ist? Ich esse zwar keinerlei Fisch, trotzdem. Könnte aber mal wieder eine NAC-Tablette nehmen, nur so.
Industrielle Verschmutzung Extreme Quecksilber-Belastung von Fischen aus arktischen Seen Bei einem Fünftel der untersuchten Seesaiblings-Populationen vor allem aus Seen in Kanada und Grönland kritische Quecksilber-Werte überschritten - eine Gefahr auch für Menschen.
ZitatFische aus arktischen Seen sind stark mit Quecksilber belastet. Wie ein Forscherteam mit österreichischer Beteiligung im Fachjournal "Environmental Toxicology and Chemistry" berichtet, werden bei einem Fünftel der untersuchten Seesaiblings-Populationen vor allem aus Seen in Kanada und Grönland jene Quecksilber-Werte überschritten, bei denen negative Effekte etwa auf die Fortpflanzung auftreten.
20-jährige Studien Die Wissenschaftler um Benjamin Barst vom Water and Environmental Research Center der University of Alaska (USA) haben einerseits bereits existierende Studien zusammengefasst, andererseits eigene Messergebnisse der beteiligten Wissenschafter herangezogen. So untersucht etwa Günter Köck vom Institut für Interdisziplinäre Gebirgsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Rahmen des österreichisch-kanadischen Forschungsprojekts "High-Arctic" seit mehr als 20 Jahren u.a. die Anreicherung von Schwermetallen und die Einflüsse von Klimaveränderungen auf Seesaiblinge in der kanadischen Arktis.
Für die Studie lagen damit Daten von 1569 Seesaiblingen aus 83 Seen, vorwiegend aus Permafrostgebieten Kanadas und Grönlands, aber auch aus Norwegen, Frankreich und aus zwei Gebirgsseen in Österreich, vor. Bei 21 Prozent der untersuchten Populationen wurde im Mittel jene Quecksilber-Konzentration (0,33 Mikrogramm pro Gramm Muskelfleisch) überschritten, ab der toxische Effekte bei den Fischen auftreten können ("Effekt-Konzentration"). Je älter und größer die Fische waren, umso größer war auch die Quecksilberbelastung. Bei den Saiblingen aus den beiden österreichischen Hochgebirgsseen - der Schwarzsee ob Sölden und der Rotfelssee (beide Tirol) - waren die Werte sehr niedrig. "Allerdings waren die Quecksilber-Konzentrationen von Fischen aus den beiden Seen sowohl 2007 als auch 2011 höher als noch 1994", erklärte Köck gegenüber der APA. Dies seien aber viel zu wenige Daten, um seriöserweise von einem echten Anstieg zu sprechen. Dazu würde es weitere Untersuchungen brauchen, sagte der Forscher.
Schwermetalle wie Quecksilber gelangen aus Industriegebieten über die Atmosphäre in die Seen. Das metallische Quecksilber wird vor allem von Bakterien in den Gewässern und umliegenden Feuchtgebieten in das hochgiftige Methylquecksilber umgebaut. Diese Form des Schwermetalls gelangt sehr leicht in die Zellen von Lebewesen und reichert sich in der Nahrungskette an.
In vielen arktischen Seen hat in den vergangenen Jahren die Quecksilber-Belastung abgenommen. Es gebe aber auch Gewässer, in denen die Werte gleich bleiben oder sogar ansteigen, sagte Köck. Abhängig sei das vom Umland der Seen, etwa ob sie in felsigem Terrain liegen oder in Feuchtgebieten. Denn durch die Klimaerwärmung tauen die Permafrostböden zunehmend auf. Dadurch gelangt mehr gelöster organischer Kohlenstoff in die Seen. Dies verbessert die Lebensbedingungen der Bakterien und erhöht damit die Verfügbarkeit des Metalls für Fische.
Bedenkliche Werte Die hohe Quecksilber-Belastung stellt nicht nur ein Problem für die Fische dar, deren Reproduktion beeinträchtigt, die Genexpression verändert oder der oxidative Stress erhöht sein kann. Die Wissenschafter verwiesen in der Arbeit auch darauf, dass derart belastete Fische aus gesundheitlicher Sicht bedenklich seien, da viele indigene Gemeinschaften auf Fisch als Nahrungsmittel angewiesen sind.
ZitatÜberregional steht mit der vorliegenden Arbeit – veröffentlicht im Fachjournal Environmental Toxicology and Chemistry – fest: Seesaiblinge aus den Permafrostgebieten Kanadas und Grönlands sind am stärkten betroffen; stärker als jene Bestände aus Norwegen, Frankreich und eben Österreich. Hierzulande wurde der arktische Fisch, der mit der letzten Eiszeit in den Süden drängte, später jedoch vielerorts wieder verschwand, unter Kaiser Maximilian erneut angesiedelt.
Mensch isst mit „Für die Fische ist die Situation relativ drastisch“, sagt Köck. Der Klimawandel trägt „eindeutig“ dazu bei. Die Erderwärmung lässt die Permafrostböden tauen, dadurch gelangt mehr gelöster organischer Kohlenstoff in die Seen. Dies verbessert die Lebensbedingungen von Bakterien und erhöht die Verfügbarkeit des Metalls für die Fische. Auch das Verbrennen fossiler Energie bringt die Schwermetalle über die Atmosphäre in die Seen. Das metallische Quecksilber wird in den Gewässern und in umliegenden Feuchtgebieten in das hochgiftige Methylquecksilber umgebaut. Diese Form des Schwermetalls gelangt sehr leicht in die Zellen von Lebewesen und reichert sich in der Nahrungskette an. Nicht zuletzt isst der Mensch mit.
ZitatJeder fünfte Fisch vergiftet Etwa 20 Prozent der aktuell gemessenen Seesaiblinge wiesen 0,3 Mikrogramm Quecksilber pro Gramm Muskelfleisch auf - diese Konzentration gilt als Grenzwert für die Gesundheit der Fische. „Wenn die Fische diesen Wert an Quecksilber im Körper haben, kann das zu unterschiedlichen Vergiftungserscheinungen führen, etwa zu Störungen der Fortpflanzung." Sollten die Quecksilberwerte auch in Zukunft ansteigen, könnten die Seesaiblinge sogar aussterben, sagt Köck im Gespräch mit science.ORF.at.
In 17 der 83 untersuchten Seen überschritten die Fische zum Teil den gesundheitsgefährdenden Wert an Quecksilber. Sieben dieser Seen befinden sich in Grönland, zehn in Kanada. Alle diese 17 Seen befinden sich in Interfrost- oder Permafrostgebieten.
Werte in Österreich noch unbedenklich In den beiden gemessenen österreichischen Seen, dem Tiroler Rotfelssee und dem Schwarzsee liegen die Werte zwischen 0,02 und 0,1 Mikrogramm Quecksilber pro Gramm Muskelfleisch und sind daher unbedenklich. Doch Günther Köck rät zu weiteren Studien, denn Vergleiche mit früheren Analysen zeigen eine Zunahme dieser Werte: „In Österreich ist es so, dass die Quecksilberkonzentrationen in den Probenentnahmen von 2007 und 2011 doch höher waren als in dem Jahr 1994.“
ZitatFür den Menschen gelten andere Grenzwerte: Laut EU – Richtlinie (Kontaminantenverordnung, Verordnung (EU) Nr. 1881/2006) gilt für einen Großteil der Fische ein Höchstgehalt von 500 Mikrogramm Quecksilber pro Kilogramm Frischgewicht. Für bestimmte fettreiche Fische, vor allem Raubfische, Fische, die am Ende der Nahrungskette stehen und Schadstoffe vermehrt anreichern können, gilt der Höchstgehalt von 1.000 Mikrogramm pro Kilogramm Frischgewicht.
„Trotzdem muss man schon sagen, dass stark fischessende Nationen wie die Inuit oder die Skandinavier auch durch den Verzehr von Saiblingen mit Quecksilber belastet werden und dadurch gesundheitliche Schäden erfahren können“, so Köck.
Permafrost gibt Quecksilber ab Durch die Klimaerwärmung taut der Permafrostboden auf, das dort eingelagerte Quecksilber gelangt vermehrt aus dem Boden ins Wasser. Quecksilber kommt natürlicherweise im Boden vor und wird auch bei Vulkanausbrüchen, Waldbränden oder von Geysiren freigesetzt. Sowie beim Verbrennen fossiler Energieträger, Steinkohle etwa – denn auch sie enthält natürlicherweise Quecksilber.
Um den Trend zu stoppen, müsste man laut Günther Köck jedenfalls auf fossile Brennstoffe vollständig verzichten. Die Verbrennung von Kohle und anderen fossilen Brennstoffen wie Erdgas zählt zu den Hauptverursachern von Quecksilber-Emissionen.
Die Aale, scheinen unter der Schwermetallbelastung noch mehr zu leiden, als die Saiblinge!
Was dem aussterbenden Europäischen Aal besonders zusetzt Schwermetalle stellen für die weitreisende Fischart auf lange Sichte eine große Gefahr dar, wie eine aktuelle Studie zeigt
Der Europäische Aal (Anguilla anguilla) ist akut vom Aussterben bedroht. Fischfang ist nur zum Teil Ursache dafür, dass es diesen Fisch womöglich in absehbarer Zeit nicht mehr geben wird. Ein anderer Grund könnten Umweltgifte sein, die den Aal-Weibchen und in weiterer Folge ihren Nachkommen erheblich zusetzen. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Weibchen während ihrer Wanderung eingelagerte, potenziell giftige Schwermetalle an ihre Eier abgeben. Dies kann die Gesundheit und auch die Fortpflanzung der Tiere beeinträchtigen, berichten Forscher im Fachjournal "Pnas". Die Wissenschafter um Marko Freese vom Bremerhavener Thünen-Institut für Fischereiökologie, darunter Mitarbeiter der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, untersuchten den Abbau unter anderem von Knochen- und Muskelsubstanz während der Geschlechtsreifung der Aale. Dabei entdeckten sie, dass in Muskeln, Knochen und Leber angesammelte Schwermetalle wie Cadmium und Quecksilber in die Eierstöcke der weiblichen Aale gelangen.
Hochgradig schadstoffbelastet Umweltschützer hatten schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass Europäische Aale vor allem aus industriell genutzten Flüssen hohe Schadstoffgehalte aufweisen. "Schwermetalle und einige andere Schadstoffe setzen sich in Fluss-Sedimenten ab, in deren Nähe wiederum die Aale bevorzugt leben und belastete Nahrung aufnehmen", sagte Freese. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten reproduzieren sich Aale nur einmal im Leben, bis dahin vergeht über ein Jahrzehnt. "Während dieser Zeit fressen und wachsen die Aale und speichern dabei laufend Schadstoffe in ihren Körpern", so Freese. https://derstandard.at/2000103063686/Was...sonders-zusetzt
Schwermetalle in Flüssen: Aussterben der Aale beschleunigt sich Cadmium und Quacksilber gelangen in Eierstöcke
ZitatForscher sind alarmiert. Sie sehen die Fortpflanzung der Europäischen Aale gefährdet. Denn die Weibchen der ohnehin vom Aussterben bedrohten Tierart geben bei ihrer Wanderung eingelagerte, potenziell giftige Schwermetalle an ihre Eier ab. Dies könne die Gesundheit und auch die Fortpflanzung der Tiere, die auf der Roten Liste der gefährdeten Arten stehen, beeinträchtigen. Das berichten Forscher um Marko Freese vom Bremerhavener Thünen-Institut für Fischereiökologie in den „Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften („PNAS").
Die Wissenschaftler, darunter Mitarbeiter der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen, untersuchten den Abbau unter anderem von Knochen- und Muskelsubstanz während der Geschlechtsreifung der Aale. Dabei entdeckten sie, dass in Muskeln, Knochen und Leber angesammelte Schwermetalle wie Cadmium und Quecksilber in die Eierstöcke der weiblichen Aale gelangen.
Belastete Nahrung in Flüssen Umweltschützer hatten schon vor Jahren darauf hingewiesen, dass Europäische Aale (Anguilla anguilla) vor allem aus industriell genutzten Flüssen hohe Schadstoffgehalte aufweisen. „Schwermetalle und einige andere Schadstoffe setzen sich in Fluss-Sedimenten ab, in deren Nähe wiederum die Aale bevorzugt leben und belastete Nahrung aufnehmen", sagt Freese. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten reproduzieren sich Aale nur einmal im Leben, bis dahin vergeht über ein Jahrzehnt. „Während dieser Zeit fressen und wachsen die Aale und speichern dabei laufend Schadstoffe in ihren Körpern", sagt Freese.
Zum Laichen schwimmen die Aale dann bis zu 6.000 Kilometer weit in die Sargassosee im westlichen Atlantik. Während dieser langen Wanderung fressen die Tiere nicht, stattdessen bauen sie Energiereserven ab und beginnen auch damit, Eier und Samenzellen zu bilden. Nach erfolgreicher Vermehrung kehren die Larven dann nach Nordafrika oder Europa zurück. Dort entwickeln sie sich zu jungen Glasaalen und später zu erwachsenen Aalen.
Der folgende Bericht bezieht sich zwar nicht auf Fische oder Meeresfrüchte und Schwermetalle kommen nur am Rand vor. Trotzdem passt es zur Thematik, da die Schadstoffe in den Meeressäugern höchstwahrscheinlich durch Fische usw. in ihren Körper kamen....
Schadstoffe aus Plastikmüll in Meeressäugern nachgewiesen Erhöhte Werte mehrere Zusatzstoffe in Walen und Delfinen Neue Gifte: Meeressäuger sind nicht nur durch „alte“ Umweltgifte wie PCB belastet, sondern auch durch neue Chemikalien aus Plastik und Kosmetikprodukten. Das belegen Analysen bei gestrandeten Delfinen und Zwergpottwalen. In ihnen fanden die Wissenschaftler unter anderem erhöhte Werte von Triclosan, Atrazin oder Plastikzusatzstoffen wie Bisphenol A. Auch die Schwermetallkonzentrationen waren teils drastisch erhöht.
ZitatOb Schwermetalle oder langlebige organische Schadstoffe aus Pestiziden, Flammschutzmitteln oder anderen menschengemachten Chemikalien: Viele Umweltgifte aus menschlicher Produktion gelangen mit den Flüssen in die Ozeane und reichern sich dort vor allem in Raubfischen und Meeressäugern an. Selbst seit fast 20 Jahren verbotene Schadstoffe wie PCB sind in teils hohen Konzentrationen bei Delfinen und Orcas nachweisbar.
Neue Chemikalien im Meer Doch neben diesen klassischen langlebigen Umweltgiften werden heute immer mehr Chemikalien aus Plastikmüll sowie neue, bislang nur wenig untersuchte Inhaltsstoffe von Kosmetika, Desinfektionsmitteln oder auch Herbiziden ins Meer gespült. Zu diesen gehören das Pflanzenschutzmittel Atrazin, die Plastikinhaltsstoffe Bisphenol-A, Diethylphthalat (DEP) und Nonylphenolethoxylat (NPE) sowie Triclosan, das beispielsweise in Kosmetikprodukten zu finden ist.
Forscher um Annie Page-Karjian von der Florida Atlantic University haben nun das Vorkommen dieser neuen Giftstoffe sowie von verschiedenen Schwermetallen und essenziellen Spurenelementen in der Fettschicht und in den Organen großer Meeressäuger untersucht. Für die Analyse entnahmen sie Proben von 83 Zahnwalen und Delfinen, die von 2012 bis 2018 an der Südostküste der USA gestrandet waren – darunter ausgewachsene, aber auch einige noch sehr junge Tiere. Insgesamt untersuchten sie elf verschiedene Meeressäuger-Arten.
Zum ersten Mal wurden auch Proben von seltenen Meerestieren wie dem Weißschnauzendelfin und dem Zweizahnwal entnommen. Beide Meerestierarten finden sich nur noch in geringer Zahl in den Ozeanen.
Toxische Höchstwerte Die Auswertung ergab: Sowohl bei den Delfinen als auch den Zwergpottwalen konnten die Forscher erhöhte Werte der organischen Schadstoffe finden. In der Fettschicht der Delfine erreichte das BPA den höchsten Wert, gefolgt von Triclosan. Bei den Zwergpottwalen konnten die Untersuchungen zeigen, dass das NPE in der höchsten Dosis vorkam. Darauf folgte eine hohe Konzentration des Plastikzusatzstoffs BPA.
Ebenfalls teils stark erhöhte Konzentrationen ergaben die Tests auf Schwermetalle wie Arsen, Blei und Quecksilber. „Verglichen mit anderen Studien waren die Leberwerte für Quecksilber sehr hoch“, berichten Page-Karjian und ihre Kollegen. „Einige extrem hohe Konzentrationen sind vergleichbar mit den höchsten je dokumentierten.“
Anreicherung im Lauf des Lebens Die Analysen zeigten aber auch, dass die Schadstoffanreicherung vom Alter, Geschlecht und dem Fundort der Meeressäuger abhängt. Beispielsweise hatten Tiere, die in Florida strandeten, im Vergleich zu Artgenossen, die in North Carolina verendeten, einen höheren Gehalt an Quecksilber, Blei und Selen eingelagert. Bei den Delfinen waren die erwachsenen Tiere zudem deutlich stärker belastet als die Jungtiere, wie die Forscher berichten.
„Als langlebige Raubtiere zeigten Delfine mit zunehmendem Alter erhöhte Anreicherungen der Gifte, insbesondere ausgewachsene Männchen“, stellten die Forscher fest. Zusätzlich fanden sie heraus, dass auch über die Schwangerschaft und während der Stillzeit Giftstoffe vom Muttertier zum Nachwuchs gelangen können.
„Wir müssen etwas tun“ „Wir müssen unseren Teil dazu tun, die Menge an Giftstoffen, die in die Meere gelangen, zu reduzieren, denn sie haben große gesundheitliche und ökologische Auswirkungen auf den marinen Lebensraum und uns Menschen“, sagt Page-Karjian. „Die Chemikalien reichern sich im Laufe der Nahrungskette immer weiter an und je höher sie kommen, desto höher konzentriert sind sie.“
So landen diese Schadstoffe früher oder später nicht nur in den Mägen der großen Meeresräuber, sondern gelangen über den Verzehr von Speisefischen und Krabben auch zum Menschen.