Zur Jahreszeit passend noch einmal der Hinweis für alle Pollenallergie-Geplagte:
Benifuku-Grünteepulver lindert Allergie-Symptome erheblich. Ich hatte schon einmal vor ca. einem Jahr darüber geschrieben.
Nun findet sich dazu auch ein Artikel auf der Tee-Seite:
http://www.teepapst.com/
Ich kann die Wirkung absolut bestätigen, seit 3 Jahren komme ich im Frühjahr allein mit diesem Tee zurecht. Davor ging es ohne Cetiricin bzw. Zyrtec überhaupt nicht. Entscheidend ist, dass man (wie auch bei den Medikamenten) rechtzeitig ca. 4 Wochen vor Beginn der Symptome beginnt, den Tee zu trinken.
Benifuku kann man googlen, dann findet man auch zumindest 2 Versandhändler.
Immer wenn meine Nase und meine Augen zu jucken beginnen, nehme ich Vitamin C im Grammbereich. An brisanten Tagen stündlich bis zweistündlich je 500mg bis 1g. Bis zur "Durchfallgrenze" brauchte ich nie zu gehen und habe diese Ausnahmedosierungen immer gut vertragen. Zur Heuschnupfenzeit habe ich immer Vit C bei mir und nehme es nach Bedarf, immer wenn die Wirkung nachzulassen beginnt, die nach Einnahme zügig eintritt.
Jahrzehntelang konnte ich zur Gräser- und Roggenzeit nie ohne o.g. Medikamente aus der Apotheke - und selbst diese haben oft nur bedingt geholfen. Seitdem ich grundsätzlich NEM nehme (seit ca. 4 Jahren LEF-Basis + andere) und zur Heuschnupfenzeit mit dieser für mich einfachen Lösung ergänze, kann ich endlich wieder befreit und ohne Behinderung zu meinen morgendlichen Nüchternläufen aufbrechen und jede Jahreszeit genießen.
Was das bedeutet, kann nur jemand verstehen, der zeitweise pollenbedingt um jeden Atemzug ringen muss - dann auf die einfachste und preiswerteste Lösung gebracht wird und seitdem Ruhe hat.
Durch den Tipp von Ununheilig an anderer Stelle las ich heute nachmittags mal wieder auf "Agepal.org".
Dort gab es aktuell ein Update zum Thema Allergien, den Artikel "Adieu zu Allergie und Asthma im Frühling". Es sowohl von Vit. C als auch von Quercetin die Rede. Darüber hinaus insbesondere von Apfel-Polyphenolen, Pycnogenol, Luteolin, Tocopherole und Vit. D.
Diesen Artikel kannte ich noch nicht, sehe aber jetzt beim Lesen, dass sich wahrscheinlich bei mir ein Synergieeffekt eingestellt hat, da ich seit ca. 4 Jahren NEM nehme (u.a. ausreichend Zink, Vit. A und die Grundversorgung Vit. C etc.), meinen Vit. D Spiegel in Ordnung gebracht habe und auf moderate Low Carb Ernährung umgestellt habe. Seitdem selbstredend Vermeidung von Zucker, Mehlprodukten, raffinierten Ölen, gehärteten Fetten etc.. Margarine sowieso, die fand ich schon immer eklig.
Apropos: Früher war ich mehr als drei Jahrzehnte lang Vegetarierin, meist voll auf der Vollkornschiene. Heute esse ich Fleisch und Fisch, allerdings nicht in Unmengen. Meinen Eiweißbedarf decke ich nach wie vor auch gerne mit Quark, Yoghurt und auch Whey-Shakes. Durch die nun auch hier angeregte Methionindiskussion denke ich aktuell darüber nach, auch hier noch zu tarieren. Zumindest mal wieder eine Methioninauszeit zu nehmen.
In diesem Artikel wird bei akuten Symptomen zu bis zu drei Gramm Vit. C geraten. Damit bin ich anfangs nicht ausgekommen und ich habe wie schon beschrieben auch mehr als das Doppelte vertragen, sogar ungepuffertes Vitamin C, allerdings mit viel Flüssigkeit. In den vergangenen zwei Jahren brauchte ich in der Tat meist weniger. Keine Ahnung, ob es an den anderen Wetterlagen lag oder an meinem vermutlich positiv veränderten Immunsystem.
Nahrungsallergien sind ein ziemlich komplexes Thema. Doch werden die zugrunde liegenden Ursachen zunehmend besser verstanden. Eine Schlüsselrolle spielt unter anderem der Ah-Rezeptor (AhR). Dieser dirigiert ein gigantisches entzündungsmodulierendes Konzert. Während eine direkte Aktivierung tendentiell entzündungsaktivierend wirkt (via IL-17 und TGF β 1), treten bei einer chronischen Aktivierung aber auch Immuntoleranzphänomene auf. Pflanzliche Polyphenole, aber auch zahlreiche Giftstoffe können eine Aktivierung bewirken. Je nach Aktivierungsmuster unterscheidet man eine adaptive und eine toxische Antwortreaktion auf die AhR-Aktivierung.
An Grenzschichten zur Außenwelt sorgt AhR für die "Bewachung" durch Lymphozyten. Zu wenig AhR-Aktivität hat eine geschwächte Barrierefunktion zur Folge:
Exogenous stimuli maintain intraepithelial lymphocytes via aryl hydrocarbon receptor activation.
ZitatWe show here that the aryl hydrocarbon receptor (AhR) is a crucial regulator in maintaining IEL numbers in both the skin and the intestine. In the intestine, AhR deficiency or the lack of AhR ligands compromises the maintenance of IELs and the control of the microbial load and composition, resulting in heightened immune activation and increased vulnerability to epithelial damage. AhR activity can be regulated by dietary components, such as those present in cruciferous vegetables, providing a mechanistic link between dietary compounds, the intestinal immune system, and the microbiota.
In dieser Arbeit zeigt sich beispielsweise nach AhR-Aktivierung eine Unterdrückung der Allergie durch regulatorische T-Zellen:
AhR pathway activation prevents food allergy in mice partly by preserving CD25-positive Tregs in the thymus
ZitatFood allergy is an increasing health problem. We and others have shown that the intensity of food allergic reactions can be regulated by regulatory T (Treg) cells. In addition, others have shown that activation of the aryl hydrocarbon receptor (AhR) is able to induce Treg cells. Here, we investigated whether activation of the AhR could suppress food allergic responses through the induction of Treg cells in a mouse peanut allergy model. [...] Activation of the AhR (by its high affinity ligand TCDD) during sensitization suppresses the peanut allergic response and CD4+CD25+Foxp3+ Treg cells are involved in this suppression. The increase of these natural Tregs occurs in part because they survive thymolytic effects of TCDD. Data suggest that the AhR pathway may be relevant in modulating Th2 responses and possible target of therapeutic leads.
Ein ähnliches Bild ergibt sich logischerweise auch bei Autoimmun-Darmerkankungen:
Aryl Hydrocarbon Receptor-Induced Signals Up-regulate IL-22 Production and Inhibit Inflammation in the Gastrointestinal Tract
ZitatAhR is down-regulated in intestinal tissue of patients with IBD; AhR signaling, via IL-22, inhibits inflammation and colitis in the gastrointestinal tract of mice. AhR-related compounds might be developed to treat patients with IBDs.
Fazit: Iss Gemüse. Kommentar Prometheus: Die Vorteile einer AhR-Aktivierung habe ich 2014 hier im Thread ja schon ausführlich besprochen, Stichwort: Autoimmunerkrankungen und Allergien.
Bei der Gelegenheit noch ein Update für junge Eltern:
Wer nicht möchte, dass ein Kind Nahrungsmittelallergien entwickelt, sollte dafür sorgen, dass das Immunsystem DES DARMS zur rechten Zeit (= während der Einführung der Beikost) mit dem Nahrungsmittel in Kontakt kommt. Findet der Erstkontakt fälschlich über die Haut statt, ist das fast schon ein Garant für ein erhöhtes Allergiepotential!*
*Aktuell noch nicht in den einschlägigen Leitlinien aufgenommenes Wissen. Wird wohl mal wieder Zeit für Updates.
Kohlgerichte kann man gut mit Fenchel kombinieren oder mit Kümmel würzen, dadurch treten weniger Blähungen auf. Ingwer ist auch eine gute Alternative, passt z.B. gut in Kombination mit Brokkoli!
Falls das nicht reicht, kann man auch eine Supplementierung mit Alpha-Glucosidase austesten (einfach mal nach Verdauungsenzym-Tabletten googeln).
Das Mikrobiom kann sich der Ernährung anpassen! Wenn man regelmäßig (=täglich) Kohgemüse und Hülsenfrüchte auf dem Speiseplan hat, muss sich die Darmflora nicht ständig umstellen!
Also in diesem Artikel wird geschrieben das der Ah-Rezeptor wichtig ist. Aha, sonst würde es ihn wohl nicht geben. Dann soll er aktiviert werden durch Gemüse. Ok, aber Dioxin wäre viel potenter Und wenn er nicht ständig aktiviert wird, folgt eine Fehlregulation? Naja, ich finde den Text nicht sonderlich gelungen oder für MICH verständlich.
Ansonsten finde ich Gemüse auch gut, außer Zwiebel da geht's meinem Gedärm schlecht.
Das AhR-Signal kann man sich im Grunde auch als "Gift-Alarmschalter" vorstellen. Klar ist, dass eine Ahr-Daueraktivierung (Dioxin) ebenso schlecht ist wie eine dauerhaft fehlende AhR-Aktivierung.
Alle allergisch? Allergien mögen vielen harmlos erscheinen, doch sie können ernsthafte Folgen haben. Dass sie immer weiter auf dem Vormarsch sind, liegt auch am Klimawandel, erklärt unser Kolumnist Eckart von Hirschhausen.
ZitatDas Problem: Allergien gelten selbst Allergikern oft als kaum ernst zu nehmende Krankheit, eher als peinliche Marotte des Immunsystems. Eine Studie zeigte, dass mehr als die Hälfte der Betroffenen mit Mitteln aus der Apotheke oder Drogerie an sich herumdokterten, ohne die Ursache ihres Leidens genau zu kennen.
Weil Allergien rasant zunehmen, gilt es inzwischen fast als unhöflich, »Gesundheit!« zu wünschen, wenn jemand niest – man könnte den Geplagten ja zu Unrecht in einen Topf mit Erkälteten werfen. Infekte gehen von allein vorbei, Allergien viel seltener, tendenziell verschlimmern sie sich unbehandelt sogar. Aus einem Heuschnupfen kann nach dem Etagenwechsel in die Lunge bronchiales Asthma werden. Und daran sterben jedes Jahr etwa 250 000 der 300 Millionen Asthmatiker weltweit. So viel zum Thema »harmlos«.
Ist der moderne Mensch eine Mimose, oder wird die Umwelt immer gefährlicher? Traidl-Hoffmann erklärt: »Der Klimawandel macht krank. Steigende Temperaturen verlängern die Pollensaison. In Kombination mit der Luftverschmutzung und besonders mit Gewittern platzen die Pollen durch die elektrostatische Aufladung der Luft, und die Bruchstücke gelangen tiefer in die Lunge.«
Ein weiteres Problem für Allergiker sind invasive Arten, also etwa Pflanzen, die ins heimische Ökosystem eingeschleppt wurden. Wenn in Sciencefiction-Filmen Wesen aus anderen Gefilden dem Menschen das Leben schwer machen, denkt man eher nicht an die harmlos wirkende Ambrosia artemisiifolia. Doch auf das »Beifußblättrige Traubenkraut« reagieren rund acht Millionen Deutsche mittlerweile allergisch; die entsprechenden Therapien und Arbeitsausfälle verschlingen hunderte Millionen Euro jährlich. Bis zu eine Milliarde Pollen setzt eine einzige Pflanze frei. Dabei genügen bereits fünf, um eine allergische Reaktion hervorzurufen.
Immunsystem: Warum es immer mehr Allergien gibt Allergien sind ein Warnsignal für einen gefährlichen Trend: Der Mensch beraubt sich seiner eigenen Lebensgrundlage. Die Immunabwehr von Jung und Alt leidet am Verlust der Vielfalt und an Schadstoffen in der Umwelt.
Zitat»Eine Allergie?« – Die ältere Frau, die sich wegen eines trockenen Hustens und Atemnot beim Arzt vorstellt, reagiert überrascht auf die Diagnose. Noch nie in ihrem Leben hat sie im Frühling Probleme mit dem Pollenflug gehabt. Doch in diesem Jahr quälen sie ungewohnte Niesattacken, tränende Augen und der hartnäckige Husten.
»Alter schützt nicht vor Allergien«, sagt Claudia Traidl-Hoffmann, Direktorin der Umweltmedizin am Uniklinikum Augsburg, die das Beispiel der älteren Dame nennt. Der Höhepunkt des Erkrankungsbeginns läge zwar im Kindes- und jungen Erwachsenenalter. »In meinem Praxisalltag begegnen mir aber auch immer wieder Menschen, die noch im mittleren oder hohen Alter neu an einer Allergie oder Neurodermitis erkranken.«
Die Häufigkeit von Allergien hat seit den 1970er Jahren weltweit stark zugenommen. Die Anzahl der von Heuschnupfen betroffenen Menschen hat sich beispielsweise in Deutschland zwischen 1990 und 2011 verdoppelt, aktuell leiden etwa 12,3 Millionen Deutsche daran. Nach Zahlen des Robert Koch-Instituts ist etwa jeder fünfte Erwachsene und jedes vierte Kind beziehungsweise Heranwachsende von einer Allergieform wie Heuschnupfen, allergischem Asthma, Neurodermitis, Nahrungsmittel- oder Kontaktallergie betroffen.
»Mitverantwortlich für den Anstieg der Allergien in den letzten Jahrzehnten sind die Veränderungen der Umwelt, des Lebensstils und der Essgewohnheiten«, sagt Traidl-Hoffmann. Diese wichtigen Einflussfaktoren erklärten, warum so viele Kinder und Jugendliche betroffen sind, aber auch, warum Menschen im fortgeschrittenen Alter noch neu an einer Allergie erkrankten.
ZitatGenerell schützt Vielfalt vor Allergien: »Je vielfältiger die Umwelt, je vielfältiger die Ernährung, desto vielfältiger ist auch die Mikrobengemeinschaft, das Mikrobiom in und auf unserem Körper und desto besser der Gesundheitszustand«, sagt Traidl-Hoffmann. Der Anstieg von Allergien sei ein Warnhinweis für einen gefährlichen Trend: Schadstoffe in unserer Umwelt verringerten die Vielfalt der Lebewesen. »Der Mensch beraubt sich seiner eigenen Lebensgrundlage«, meint die Augsburger Allergologin. Schadstoffe in unserem Essen, wie zum Beispiel Weichmacher, seien zudem ein wesentlicher Faktor, der uns empfänglicher für chronisch entzündliche Erkrankungen mache, zu denen Allergien gehören. »Das moderne Leben macht uns krank; dazu gehören Schadstoffe auf der einen und der Wegfall schützender Faktoren auf der anderen Seite.«
ZitatUm das Risiko zu senken, dass der Nachwuchs an einer Allergie erkrankt, gibt es einige Möglichkeiten. Kinder sollten in einem möglichst vielfältigen, rauchfreien Umfeld aufwachsen. Traidl-Hoffmann rät zudem, Babys vier bis fünf Monate zu stillen, danach Beikost einzuführen und das Kind schon im ersten Lebensjahr mit einer vielfältigen Ernährung zu versorgen. Dazu gehöre auch Fisch, der nach Möglichkeit nicht mit Schwermetallen belastet sein sollte. Laut einer Studie an der Charité habe die Gabe von Probiotika keinen schützenden Effekt vor Allergien gezeigt, berichtet Karl-Christian Bergmann. »Wenn das Kind in den ersten Lebensjahren dagegen mit Haustieren aufwächst, möglichst zwei oder gar drei Hunden, sinkt das Allergierisiko nachweislich.«Bei älteren Menschen kann ein Mangel an Mikronährstoffen (Vitamin D, Eisen, Zink) eine Überreaktion beziehungsweise ein Ungleichgewicht des Immunsystems und damit auch eine Allergie fördern. Dem gilt es vorzubeugen. Alternde Immunzellen, eine verminderte Barrierefunktion von Haut und Darm, ein Rückgang der Schleimproduktion und Medikamente, die wegen anderer Erkrankungen eingenommen werden müssen, erhöhen das Risiko ebenfalls.
Allergien und Klimawandel Menschen mit Heuschnupfen leiden immer länger. Das hängt auch mit dem Klimawandel und der Städteplanung zusammen
ZitatProf. Schmidt-Weber, steigt die Zahl der Pollenallergiker in unseren Breitengraden? Hierzulande wird bei etwa jedem siebten Erwachsenen im Laufe des Lebens Heuschnupfen diagnostiziert. In der Gruppe der Kinder und Jugendlichen leidet etwa jeder Elfte darunter - Tendenz steigend.
Eine aktuelle Studie zeigt, dass mittlerweile jedes zweite Grundschulkind auf mindestens ein Allergen empfindlich reagiert; vor zehn Jahren war nur jedes zehnte Kind auf diese Weise vorbelastet. Auch bei Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale ist eine deutliche Zunahme zu verzeichnen.
Woran liegt das? Ein wichtiger Grund ist die Vorverlagerung und Verlängerung der Pollenflugzeit durch den Klimawandel. Die insgesamt höheren Durchschnittstemperaturen bewirken, dass wir den Pollen von Frühblühern wie Hasel und Erle immer zeitiger und stärker ausgesetzt sind. Sie blühen in milden Wintern oft schon im Januar. Birke, Esche, Gräser, Roggen und andere allergene Pflanzenarten schließen sich im Jahresverlauf an.
Durch die aus den USA eingeschleppte Pflanze Ambrosia verlängert sich die Pollenbelastung in Regionen mit milder Witterung bis in den November hinein. Bereits zehn Ambrosia-Pollen pro Kubikmeter Luft können schwere allergische Symptome hervorrufen. Zum Vergleich: Bei der Birke sind 40 Pollen die kritische Grenze.
Bleiben im besten Fall zwei pollenfreie Monate pro Jahr. Oft nicht mal das: In Städten werden zunehmend robuste Erlenarten gepflanzt, die auch in Sibirien vorkommen und bereits im Dezember blühen. In Vorträgen versuchen wir, den Städte- und Grünflächenplanern diese Problematik nahezubringen.
Unserer Ansicht nach sollten in Städten und 30 Kilometer um sie herum weder Birken noch Erlen gepflanzt werden.
Wie reagieren die Zuständigen auf Ihre Hinweise? Ein häufiges Gegenargument ist: "Wenn wir keine Birken und Erlen mehr pflanzen, wird der nächste Baum zum No-Go erklärt." Das stimmt aber nicht, denn es bleibt regional nachweisbar bei den meisten kritischen Allergenquellen. Ohne Birken und Erlen wären viele Allergiker hierzulande deutlich besser dran.
Temperaturen und Bepflanzung sind aber nicht die einzigen Gründe für die Zunahme der Allergiker. Die zunehmende Kohlenstoffdioxidbelastung der Luft bewirkt, dass die Blütenpollen der Pflanzen aggressiver werden. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren eine schrittweise Zunahme der Allergenität beobachtet.
Können Sie das genauer erklären? Pollen selbst sind keine Allergieauslöser, sondern Organismen, die bestimmte allergene Eiweißpartikel enthalten. Durch die verstärkte CO2-Belastung, aber auch andere klimatische Stressoren wie hohe Ozonwerte oder extreme Trockenperioden setzen Pflanzen mehr von diesen kritischen Eiweißen frei - sozusagen als Überlebensstrategie.
Stimmt es, dass sich Ruß- und Feinstaubpartikel auf die Pollen setzen und sie so aggressiv machen? Fest steht: Feinstaub und Co. stellen ein Problem für unsere Atemwege dar und fördern die Entwicklung von Allergien. Der genaue Zusammenhang ist noch nicht erforscht. Nach neuen Erkenntnissen ist das Anlagern von Schadstoffen an Pflanzenpollen nicht der Grund dafür, dass Menschen in Großstädten stärker unter Allergien leiden.
Eher werden die Atemwege durch die Luftschadstoffe angegriffen und die Allergene anschließend schlechter vertragen. Möglicherweise ist es auch umgekehrt - und die Pollen beeinträchtigen die Atemwege so stark, dass Allergiker empfindlicher auf Luftschadstoffe reagieren.
Heißt das alo im Umkehrschluss: Eine bessere Luft könne die Allergieraten senken? Die Luft in den deutschen Großstädten ist in den vergangenen zehn Jahren wieder sauberer geworden - die Zahl der Allergiker aber weiter gestiegen. Lebensweise, Ernährungsgewohnheiten und weitere Faktoren spielen ebenfalls eine große Rolle.
Es heißt, Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, leiden seltener an Allergien. Warum ist das so? Ein positiver Effekt ist primär bei Kindern zu beobachten, die ihre ersten Lebensjahre auf einem ursprünglich wirtschaftenden Milchviehhof verbracht haben. Werden nur Schweine oder Schafe gehalten, bringt das wenig.
Die sogenannte Hygienehypothese - sie besagt, dass Kinder, die mit Tieren aufwachsen und im Dreck spielen, seltener Allergien entwickeln - greift also nicht. Neueren Untersuchungen zufolge schützen bestimmte Mikroben aus dem Staub in Kuhställen vor Allergien. Derzeit wird in klinischen Studien erforscht, ob man Kinder durch den Einsatz einer nichtinfektiösen Rohmilch mit dieser mikrobiellen Vielfalt versorgen kann.
Was kann jeder Einzlene angesichts der zunehmenden Pollenbelastung für seine Gesundheit tun? Mit Blick auf den Klimawandel und höhere Allergenkonzentrationen in der Luft sollten wir auf die Pflege unserer Atemwege achten. Rauchen und Passivrauchen sind ganz klar tabu, weil sie Allergien und Atemwegsbeschwerden verstärken. An Tagen mit starkem Pollenflug ist es sinnvoll, die Nasenschleimhäute durch Spülungen zu säubern.
In Zukunft dürfte die Nasendusche einen ähnlich selbstverständlichen Platz im Bad einnehmen wie die Zahnbürste.
Effect of the supplementation of virgin coriander seed oil on reducing reactivity in healthy women with sensitive skin: a randomized double-blind placebo-controlled pilot clinical study https://foodandnutritionresearch.net/ind...ticle/view/7730
ZitatIn Untersuchungen hat sich die Pestwurz längst auch als Heilpflanze gegen Heuschnupfen bewährt. Sie lässt nachweislich die Schleimhäute abschwellen (sogar schneller als herkömmliche Medikamente) und erleichtert so den Betroffenen wieder das Atmen. In einer Vergleichsstudie des Helmholtz-Instituts in München stand die antiallergische Wirkung des Pestwurz-Präparates der von klassischen Antihistaminika in nichts nach. Der große Vorteil des pflanzlichen Wirkstoffs ist dabei, dass er - im Gegensatz zur chemischen Konkurrenz - keine Müdigkeit verursacht.
Forscher vermuten außerdem, dass der natürliche Wirkstoff der Pestwurz an einem früheren Punkt zu wirken beginnt als die üblichen Antihistaminika, nämlich schon an der Quelle der Entzündungen. Sollte sich das bestätigen, könnte die Pflanze künftig auch prophylaktisch gegen Heuschnupfen zum Einsatz kommen. In Südkorea und in der Schweiz sind Heuschnupfen-Medikamente mit dem Wirkstoff aus Petasites hybridus bereits erhältlich.
Sie sind verschreibungspflichtig, können mit einem Privatrezept also theoretisch über internationale Apotheken bezogen werden. In Deutschland dagegen sind entsprechende Präparate bisher nicht zugelassen, es sollen erst noch weitere Studien durchgeführt werden. Pestwurz-Präparate sind nicht zur Einnahme während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit geeignet.
Ja, hier in Deutschland gibt es mittlerweile auch rezeptfreie Präparate PESTWURZ mit Mariendistel Kapseln 180 St, allerdings steht nirgendwo wieviel vom jeweiligem Extrakt es beinhaltet. Ich habe standardisierten Pestwurz-Extrakt in Amerika gekauft und werde ihn bald mal ausprobieren.
ZitatMeldungen über potenziell leberschädigende Wirkungen der Pestwurz führten zur Verunsicherung bei den Anwendern. Eine Nutzen-Risiko-Analyse dieses Präparats anhand zwei aktueller Studien mit Erwachsenen und einer offenen Studie mit Kindern kommt zu einer positiven Bewertung.
Leberschäden können durch zahlreiche Arzneimittel wie Analgetika (zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Paracetamol), Antiarrhythmika, Antibiotika und eine Reihe anderer Substanzen hervorgerufen werden. Aber auch Verbindungen aus dem Pflanzenreich können dafür verantwortlich sein. Dazu zählen unter anderem die Pyrrolizidinalkaloide, die vor allem in Korbblütlern (Asteraceae) vorkommen.
Die traditionsreiche Heilpflanze Pestwurz (Petasites hybridus) gehört zu den Asteraceae und enthält diese Alkaloide. Daher führten zurückliegende Berichte über Hepatitisverdachtsfälle im Zusammenhang mit der Einnahme des Pestwurz-Spezialextrakts (Petadolex®) zu Verunsicherungen bei den Anwendern. Angesichts dieser Tatsache und zwei kürzlich veröffentlichten randomisierten Therapiestudien bei Erwachsenen sowie einer offenen Studie bei Kindern zur Migräneprophylaxe ist eine kurze Nutzen-Risiko-Analyse dieses Präparats angebracht.
Kein hepatotoxisches Risiko
Petadolex ist ein speziell patentierter Extrakt, der unter hohem Druck mittels CO2 aus dem Rhizom der Pestwurz gewonnen wird. Die im Extrakt enthaltenen Sesquiterpene vom Petasintyp werden für die pharmakologische Wirkung verantwortlich gemacht. Neben den Sesquiterpenen kommen in der Pflanze auch Pyrrolizidinalkaloide vor, die jedoch durch das Herstellungsverfahren so abgereichert werden, dass sie im Spezialextrakt nicht mehr nachweisbar sind. Ein Risiko durch Pyrrolizidinalkaloide ist folglich ausgeschlossen.