Anschläge vom 11. September Das Sterben geht weiter Vor 18 Jahren starben bei den Anschlägen vom 11. September in den USA Tausende Menschen. Auch heute noch fordert der einschneidende Tag Todesopfer.
Zitat New Yorks Feuerwehrchef Daniel Nigro spricht allein von Feuerwehrleuten. Insgesamt sind rund 2400 Menschen an den Spätfolgen der Terroranschläge gestorben. Zehntausende sind erkrankt: Helfer, Polizisten, Anwohner, Mitarbeiter oder Schüler, die kurz nach den Anschlägen zurück in ihre Wohnungen, Büros oder Schulen gelassen wurden, obwohl die Luft noch voller Schadstoffe war.
Tödliche Spätfolgen Die Erkrankungen reichen von Atemproblemen über Depressionen bis zum gefürchteten 9/11-Krebs. "Für all die Familien der Menschen, die wir nach wie vor durch Krankheiten verlieren, ist jedes Jahr trauriger", sagt Feuerwehrchef Nigro.
Zumindest finanziell bekommen sie inzwischen gesicherte Unterstützung. Nach einer langen Hängepartie für die Opfer und ihre Angehörigen hat Präsident Donald Trump im Juli ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet. Es garantiert den Ersthelfern der Anschläge lebenslange medizinische Versorgung. Für Richard Driscoll kam dieser Trost zu spät. Er starb nach 13-monatiger Krankheit an Lungenkrebs.
Übergewicht zeigt sich auch in der Lunge Fett reichert sich in den Atemwegen an und könnte zu Asthmasymptomen beitragen Dickes Problem: Übergewicht verursacht offenbar auch krankhafte Veränderungen in der Lunge. Wie Gewebeanalysen nahelegen, reichert sich bei dicken Menschen vermehrt Fett in den Atemwegswänden an. Dadurch kommt es zu Entzündungen und einer Verengung der Atemwege. Dies könnte erklären, warum Übergewichtige häufiger an Asthma leiden und dicke Patienten oft besonders starke Symptome entwickeln. https://www.scinexx.de/news/medizin/uebe...h-in-der-lunge/
Fast alle Menschen, unterschätzen, wie empfindlich die Lunge auf Schadstoffe in der Atemluft reagiert.
LUNGENFUNKTION Wenig rauchen ist auch sehr gefährlich Wer dachte, dass nur ein paar Zigaretten am Tag harmlos seien, irrt. Eine neue Studie zeigt, dass die Lungenfunktion auch durch eine geringe Dosis langfristig beeinträchtigt wird
Zitat"Viele Leute denken, dass das Rauchen von ein paar Zigaretten täglich doch gar nicht so schädlich ist", sagt die Medizinerin Elizabeth Oelsner vom Vagelos College of Physicians and Surgeons der Columbia University. Sie nehmen an, dass die Lunge das wegsteckt, dass es nur ein kleiner Kavaliersdelikt sei. Aber stimmt das? Oelsner wollte es genau wissen und führte mit ihrem Team eine Studie durch, deren Ergebnisse nun in The Lancet Respiratory Medicine erschienen sind. "Es zeigt sich, dass der Unterschied in der Lungenfunktion zwischen jemandem, der täglich fünf Zigaretten raucht, und jemandem, der zwei Packungen Zigaretten raucht, gar nicht so groß ist", so Oelsner.
An der großangelegten Studie nahmen mehr als 25.352 Personen im Alter zwischen 17 und 93 Jahren teil: Ex-Raucher, Nichtraucher, Raucher (Leichtraucher (<5 Zigaretten täglich) und starke Raucher (> 30 Zigaretten täglich)). Sie unterzogen sich jeweils drei Spirometrien. Bei einer Spirometrie, einer Messung der Lungenfunktion, wird der Luftstrom beim Atmen mit einem Sensor bestimmt. Neben der Ruheatmung wird bei der Spirometrie eine maximale Aus- und Einatmung gefordert. Eine sehr beliebte Messgröße ist die Einsekundenkapazität (FEV1): Sie ist dasjenige Volumen, das innerhalb einer Sekunde nach maximalem Einatmen von Luft forciert ausgeatmet werden kann. Damit lässt sich eine obstruktive Lungenfunktionsstörung erfassen.
Ab dem 20. Lebensjahr Es ist normal, dass die Lungenfunktion bzw. die Einsekundenkapazität FEV1 mit zunehmendem Alter abnimmt. Der Prozess beginnt bereits ab dem 20. Lebensjahr. Beim Nichtraucher führt das zumeist zu keinen Symptomen. Raucht jemand, dann verschlechtert sich die Lungenfunktion aber mehr als normal.
Wird die normale altersbedingte Abnahme der Lungenfunktion beim Schon-immer-Nichtraucher als Basis (31,01 ml/Jahr) verwendet, dann verringert sie sich bei all jenen Personen, die täglich weniger als fünf Zigaretten rauchen, zusätzlich um 7,65 ml/Jahr. Bei den starken Rauchern mit mehr als 30 Zigaretten täglich sind es 11,24 ml/Jahr, die zum Basiswert der Nichtraucher hinzukommen.
Überraschenderweise ist der Unterschied zwischen leichten und starken Rauchern beim zusätzlichen Verlust an Lungenfunktion nicht so groß wie jener zwischen Nichtrauchern und leichten Rauchern. "Das Rauchen von wenigen Zigaretten täglich ist viel gefährlicher, als viele Leute denken", sagt Oelsner. Oder anders ausgedrückt: Jede einzelne Zigarette hinterlässt einen Fußabdruck in der Lunge. Alle zusammen führen wohl zu anatomischen Veränderungen in der Lunge und zu veränderten Genaktivitäten im Lungengewebe.
Langatmige Wirkung Die Lunge ist nachtragender als gedacht. Oelsner und ihr Team wollten auch noch wissen, wie gut sich die Lungenfunktion nach einem Rauchstopp erholt. Bislang ging man davon aus, dass sich die Rate, mit der die Lungenfunktion jährlich abnimmt, innerhalb weniger Jahre normalisiert. Tatsächlich nimmt die Lungenfunktion (FEV1) nach dem Rauchverzicht im Vergleich zu Nichtrauchern nur um zusätzliche 1,57 ml/Jahr ab. Das ist zwar pro Jahr ein verhältnismäßig kleiner Zusatzverlust an Lungenfunktion, aber er ereignet sich noch für rund 30 Jahre, obgleich der Betroffene nicht mehr raucht. Erst nach dieser Zeit nimmt die Lungenfunktion jährlich so ab wie beim Schon-immer-Nichtraucher.
Je früher man mit dem Rauchen aufhört, desto besser ist es für die eigene Lunge. Ein Rauchstopp kann möglicherweise verhindern, dass sich die Lungenfunktion so stark vermindert, dass sie einen unteren Grenzwert unterschreitet. Dann tritt nämlich die gefürchtete COPD auf.
Asthma und Allergien Asthma-Risiko anhand einer Stuhlprobe vorhersagen? Ein von Darmbakterien gebildetes Lipid im Stuhl von Neugeborenen könnte auf das Risiko für Asthma und Allergien des Kindes hinweisen. Zu diesem Ergebnis kommen US-Forschende in einer Studie, die in „Nature Microbiology“ veröffentlicht wurde.
ZitatBereits in vorangegangenen Studien wies das Wissenschaftsteam nach, dass die mikrobielle Darmflora von Babys, die ein erhöhtes Asthma-Risiko haben, gestört ist. Im Detail konnten sie zeigen, dass 12,13-diHOME, ein spezielles von Bakterien gebildetes Lipid (Fett), in Stuhlproben dieser Babys in besonders großen Mengen vorhanden war. Ihre Vermutung: Das Lipid fördert die Fehlfunktion des Immunsystem, indem es sowohl die Zahl als auch die Aktivität der regulatorischen T-Zellen vermindert. Aufgabe dieser speziellen Immunzellen ist es normalerweise, allergische Entzündungen zu unterdrücken.
Um nachzuweisen, dass tatsächlich 12,13-diHOME das Risiko für Allergien und Asthma erhöht, brachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der aktuellen Studie das Lipid in den Darm von Mäusen ein. Mit der Folge, dass die Zahl der regulatorischen T-Zellen in der Lunge der Tiere zurückging - ein wesentliches Merkmal für allergische Entzündungsmechanismen in den Atemwegen.
Windelinhalt verrät Asthma-Risiko Anschließend untersuchten sie die Stuhlproben von einen Monat alten Babys nochmals genauer. Es zeigte sich, dass das Risiko mit zwei Jahren an einer Allergie oder mit vier Jahren an Asthma zu erkranken, nicht nur anhand der 12,13-diHOME-Konzentration vorhergesagt werden konnte, sondern auch anhand der Kopienzahl der bakteriellen Gene, mittels derer das Lipid gebildet wird.
Schwere von Asthma durch Mikrobiom in oberen Atemwegen bestimmt? Verschlechterung bei Asthma oft in Zusammenhang mit Staphylokokken, Streptokokken oder Moraxella Spielt das Mikrobiom in den oberen Atemwegen eine entscheidende Rolle dabei, wie schwer Kinder von Asthma betroffen sind? Die Ergebnisse einer aktuellen Studie legen nahe, dass sich eine Veränderung der Bakterienarten lindernd auswirken könnte. https://www.esanum.de/today/posts/die-sc...haft-verbessern
Spezialdiät gegen Asthma Ketogene Diät hilfreich für Asthmatiker? Kann eine spezielle Diät gegen bestimmte Fälle von Asthma helfen? Eine neue Studie an der Universität Bonn legt diesen Schluss zumindest nahe. Demnach zeigten Mäuse, die auf eine so genannte ketogene Ernährung umgestellt wurden, eine deutlich geringere Entzündung der Atemwege. https://www.esanum.de/today/posts/spezialdiaet-gegen-asthma
Reaktion auf Hausstaubmilben hängt vom Alter ab Bei erwachsenen Hausstaubmilben-Allergikern führen Entzündungsprozesse zu einem Umbau der Atemwegsoberfläche (sog. Airway Remodeling), was auch mit Cortison nicht aufzuhalten ist.
ZitatBei Hausstaubmilben-Allergikern im Erwachsenenalter führt eine Kaskade von Entzündungssignalen auf der Oberfläche der Atemwege zum so genannten Airway Remodeling. Dieser Prozess ist nicht durch die standardmäßige Cortisontherapie zu beeinflussen. Das berichten Forscher vom Helmholtz Zentrum und der Technischen Universität München (siehe Journal of Allergy and Clinical Immunology, Online-Veröffentlichung im Juli 2016).
Weltweit sind mehr als 300 Millionen Menschen von Asthma betroffen. Ein häufiges Symptom in diesem Zusammenhang ist das Airway Remodeling: ein krankhafter Umbau der Atemwegsstruktur, bedingt durch fehlgesteuerte Reparaturprozesse - beispielsweise eine vermehrte Einlagerung von Bindegewebe in die Wand der Bronchien, eine Zunahme von schleimbildenden Drüsenzellen im Bronchialgewebe oder ein verstärktes Wachstum von Muskelzellen in den Atemwegswänden. Ein wichtiger Auslöser für diesen fehlerhaften Umbau sind offenbar fortwährende Entzündungsprozesse in den Atemwegen. Je nach Alter der Patienten können dabei bestimmte Botenstoffe (Leukotriene) eine wichtige Rolle spielen, wie Forscher um Dr. Julia Esser-von Bieren nun herausfanden. „Es gibt zwar bereits Medikamente, die gegen Leukotriene gerichtet sind, über die genauen Krankheitsmechanismen wissen wir aber noch viel zu wenig“, so die Gruppenleiterin am Zentrum Allergie und Umwelt (ZAUM), einer gemeinsamen Forschungseinrichtung des Helmholtz Zentrums und der Technischen Universität München.
Die Forschenden interessierten sich vor allem dafür, ob es altersbedingte Unterschiede bei der Ausprägung einer Hausstaubmilben-Allergie gab. Sie untersuchten in Zusammenarbeit mit Prof. Benjamin Marsland vom Universitätsspital CHUV in Lausanne ein entsprechendes Versuchsmodell. Dabei stellte sich heraus, dass ein Extrakt aus Hausstaubmilben unterschiedliche Reaktionen hervorrief, je nachdem in welchem Zeitfenster er auf das Immunsystem trifft.
„Auffällig ist, dass Leukotriene vor allem dann eine wichtige Rolle zu spielen scheinen, wenn Erwachsene eine Allergie erwerben“, berichtet Katharina Dietz, die Erstautorin der Studie. „Sie sind Teil einer ganzen Kaskade von Signalen, die letztlich zur Reaktion auf den Hausstaubmilbenextrakt führt.“ Dabei involviert sind der Studie zufolge vor allem das Signalprotein Wnt5a, die Enzyme Transglutaminase 2 und Phospholipase A2 sowie die Leukotriene selbst. Diese Ergebnisse konnten die Wissenschaftler in menschlichen Zellen und Nasenpolypengewebe von Patienten bestätigen.
Interessant war für die Forscher auch, woher diese Moleküle stammen. „Bisher wurde angenommen, dass die Leukotriene bei Allergien hauptsächlich von bestimmten weißen Blutkörperchen, den sogenannten eosinophilen Granulozyten, produziert werden“, ordnet Studienleiterin Esser-von Bieren die Ergebnisse ein. Dabei sind es vor allem die Epithelzellen im Bronchialgewebe, welche die Kaskade selber antreiben – wie die Forschenden zeigen konnten.
Die Ergebnisse dienen aber nicht nur dem Verständnis, sondern sind auch für die Therapie relevant, „Bei einer chronischen, Kortison-resistenten Entzündung in Form von Asthma oder Nasenpolypen sollte je nach Alter und Allergiestatus des Patienten die Anwendung von Medikamenten erwogen werden, die auf die Leukotrienkaskade im Atemwegsepithel zielen“, rät Esser-von Bieren.
Mehrzahl der Raucher ist chronisch Lungenkrank Trotz unauffälliger Lungenfunktion sind bei vielen Rauchern häufig schon deutliche Lungenschäden nachweisbar.
ZitatDeutlich mehr Raucher als bisher angenommen – nämlich rund 80 anstatt der mit gängigen Diagnosetests ermittelten ca. 50 Prozent – entwickeln eine so genannte chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), die mit fortschreitenden Lungenschäden einhergeht. Das ist das Ergebnis einer Studie der US-amerikanischen Lungenfachklinik National Jewish Health mit mehr als 8.800 Rauchern, an der auch ein Radiologe des Universitätsklinikums Heidelberg beteiligt war (siehe JAMA Internal Medicine, Online-Veröffentlichung am 22.6.15): Prof. Dr. Hans-Ulrich Kauczor, Ärztlicher Direktor der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie in Heidelberg, wertete computertomographische Aufnahmen der Studienteilnehmer aus. Er hat sich auf die Weiterentwicklung der Lungenbildgebung spezialisiert und leitet die „Imaging-Plattform“ am Deutschen Zentrum für Lungenforschung.
Selbst bei Rauchern, deren Lungenfunktionstest unauffällig ausfiel und die daher als gesund eingestuft wurden, fand der Experte Gewebeschäden: „Das Ergebnis zeigt ganz klar: Die Mehrheit der Raucher ist chronisch lungenkrank – auch wenn viele von ihnen nichts bemerken und davon ausgehen, dass es sie nicht betrifft.“ Ohne Behandlung schreitet die COPD allerdings unaufhaltsam weiter fort.
Hierzulande leiden rund acht Millionen Menschen an COPD. Jedes Jahr sterben über 100.000 an den Folgen des schleichenden Lungenversagens.
ZitatEinschränkungen im Lungenfunktionstest signalisieren, dass bereits ein Viertel des Lungengewebes zerstört ist. Bis dahin bleibt viel Raum für erhebliche Schäden, die Betroffene nicht bewusst wahrnehmen oder wahrnehmen wollen.
Raucher: Viele sind lungenkrank – auch ohne Beschwerden
ZitatMit fortschreitendem Alter entwickeln viele aktive oder ehemalige Raucher die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenkrebs. COPD-Frühstadien sind jedoch mit der Spirometrie in vielen Fällen nicht nachweisbar, obwohl bei einer erheblichen Anzahl der asymptomatischen Raucher schon pathologische Veränderungen der Atemwege bestehen. Ergebnisse einer vor kurzem veröffentlichten internationalen Studie bestätigen diese Annahme.
Wasserdesinfektion Wie ungesund sind Schwimmbäder? Schwimmen ist in jedem Alter der Gesundheit zuträglich. Den Vorteilen der Bewegung stehen allerdings die Nachteile der Wasserdesinfektion gegenüber. Schwimmbadbesuche werden mit einem erhöhten Risiko für Allergien und Asthma in Verbindung gebracht.
ZitatIn der Ferienzeit drängen sich wieder jede Menge Wasserratten in den Becken der städtischen Schwimmbäder zusammen. Jede von ihnen bringt über Haarschuppen, Hautpartikel, Schweiß, Sonnencremes und Kosmetika Mikroorganismen ins Wasser, die in einer solchen Konzentration der Gesundheit der Mitbadenden nicht förderlich sind. Insbesondere UV-Schutz-Präparate verschmutzen das Wasser erheblich. Dazu kommen noch sogenannte Huminstoffe, das heißt Bodenbestandteile, die an den Füßen der Badenden kleben oder mit dem Frischwasser ins Becken gelangen. Ohne Desinfektion kommt deshalb kein öffentliches Bad aus. Das dafür eingesetzte Chlor verursacht aber nicht nur den typischen Schwimmbadgeruch, sondern reizt auch Augen und Atemwege. Trotzdem wird es verwendet, denn im Vergleich zu anderen Desinfektionsmitteln schadet es dem Menschen am wenigsten, und es ist sehr reaktionsfreudig. Es bindet sofort an Mikroorganismen, hindert sie damit an der Vermehrung und reinigt so das Wasser am schnellsten.
Reizende Nebenprodukte Im Zuge dieser chemischen Reaktionen entstehen jedoch auch sogenannte Desinfektionsnebenprodukte. Dazu gehören Chloramine und andere Stickstoffverbindungen, Trihalogenmethane, deren bekanntester Vertreter das Chloroform ist, Halogenessigsäure und weitere Stoffe. Diese verdunsten, sodass die Badegäste sie mit der Atemluft aufnehmen.
Verschiedene Studien lassen den Schluss zu, dass Kinder, die häufig ins Schwimmbad gehen, ein erhöhtes Risiko für allergisches Asthma tragen. Dies stellte beispielsweise ein Team um Dr. Alfred Bernard von der Universität Brüssel in mehreren Untersuchungen fest. In einer davon konnten die Belgier beispielsweise zeigen, dass Asthmaerkrankungen mit der Schwimmbaddichte einer Region ansteigen. In einer neueren Studie wiesen sie nach, dass Babyschwimmen sowohl das Risiko für Asthma als auch für chronische Bronchitis erhöht (Pediatrics 2007, Doi: 10.1542/peds.2006-3333).
Diesen Zusammenhang hat eine im Mai veröffentlichte norwegische Studie jedoch nur eingeschränkt bestätigt (Acta paediatrica, Doi: 10.1111/j.1651-2227.2008.00756.x). Hier traten lediglich bei Kindern, deren Mutter unter Asthma oder einer Allergie litt, durch Babyschwimmen etwas häufiger Atemwegserkrankungen auf als bei unbelasteten Kindern. Und sogar in dieser Gruppe mit Vorrisiko fiel der Effekt sehr gering aus. Unter allen Kindern mit entsprechender Veranlagung litten die Babyschwimmer zu 47 Prozent an Atemwegsproblemen und die anderen zu 44 Prozent. »Der Unterschied von 3 Prozent ist nicht groß«, kommentiert Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ), das Ergebnis.
Dennoch rät er diesen Müttern, mit ihrem Kind nicht allzu früh zum Schwimmen zu gehen. »Chlorierte Bäder können möglicherweise das noch nicht voll entwickelte Lungengewebe angreifen und zu vermehrten Atemwegsinfekten führen.« Wichtige Entwicklungsvorteile hätten Kinder durch das Babyschwimmen ohnehin nicht, gibt Fegeler zu bedenken. Denn in diesem Alter könnten Kinder noch nicht schwimmen lernen, solche Kurse dienten hauptsächlich dem Spaß.
Keinen Grund, Kleinkinder vom Schwimmbad fernzuhalten, sieht dagegen Dr. Andreas Hellmann, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbandes der Pneumologen und ehemaliger Leistungsschwimmer. »Sicher kann Chlor das Risiko für Asthma, allergische Rhinitis oder andere Atemwegserkrankungen erhöhen beziehungsweise bereits vorliegendes Asthma verstärken«, sagt er. Das gelte aber für jeden anderen Schadstoff in der Luft, der die Schleimhaut reizt. Er schließt andererseits nicht aus, dass die chronische Rhinitis, unter der Leistungsschwimmer leiden, mit der Chlorbelastung zusammenhängt.
ZitatWichtig sei, das Chlor so minimal wie möglich zu dosieren, was sich aber als schwierig erweisen könne, weil sich mal mehr und mal weniger Badegäste im Becken tummeln und die Wasserverschmutzung dementsprechend schwankt. Einigkeit scheint in einem Punkt zu herrschen: Die Wasserratten selbst können zur Chlorreduzierung indirekt beitragen, indem sie sich vor dem Sprung ins Becken gründlich abduschen, möglichst mit Seife, damit auch Sonnenschutzmittel abgehen. Das gilt auch für private Pools.
Luft in gechlorten Hallenbädern schadet Bademeistern Das zur Desinfektion von Schwimmbadwasser eingesetzte Chlor bildet in der Reaktion mit Urin, Speichel und Schweiß eine chemische Verbindung namens Chloramin, welche die Atemwege reizen kann. Vor allem Schwimmbadangestellte, die langfristig direkt am Becken arbeiten, haben ein erhöhtes Risiko für Atemwegsbeschwerden und –Erkrankungen. Das berichten Forscher von der niederländischen Universität Utrecht.
Zitat In vielen Hallenbädern wird zur Desinfektion des Wassers Chlor eingesetzt. Dieses reagiert mit Speichel, Schweiß und Urin der Schwimmer und ergibt dann eine chemische Verbindung namens Chloramin, welche die Atemwege reizen kann. Insbesondere Bademeister und Schwimmlehrer, die den ganzen Tag über die chlorhaltige Luft im Hallenbad ausgesetzt sind, haben ein deutlich erhöhtes Risiko, Atemwegsbeschwerden und -Erkrankungen zu entwickeln. Das berichten niederländische Wissenschaftler um José Jacobs von der Universität Utrecht in der Fachzeitschrift European Respiratory Journal.
Für ihre Untersuchung maßen die Forscher die Chloramin-Konzentration in 32 Schwimmbädern und werteten über 600 Fragebögen der dort Angestellten aus. Hallenbad-Angestellte, die nicht direkt am Becken eingesetzt werden, sondern zum Beispiel im Eingangsbereich oder im Schwimmbadrestaurant tätig sind, zeigten nicht mehr Atemwegsbeschwerden als der Durchschnitt der Bevölkerung. Im Gegensatz dazu litten Schwimmlehrer zweieinhalb Mal häufiger an Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Wer ständig am Schwimmbecken Dienst tut, hatte sieben Mal häufiger Atemprobleme beim Gehen (Atemnot bzw. Dyspnoe bei körperlicher Belastung) und drei Mal so häufig Anzeichen einer chronischen Erkältung. Generell traten Atemwegsbeschwerden umso häufiger auf, je länger und je stärker die Studienteilnehmer der Chlorluft ausgesetzt waren, wobei sich vor allem das Risiko für asthmatische Beschwerden erhöhte. Für die Badegäste hingegen – davon gehen die Wissenschaftler aus - sollte kein erhöhtes Gesundheitsrisiko bestehen, da sie sich weniger lang und seltener im Schwimmbad aufhalten. Andererseits seien Bademeister und Schwimmlehrer in der Regel kerngesund - ganz im Gegensatz zu manchen Badegästen wie Kinder und Ältere, die weniger widerstandsfähig sind, sich aber auch recht oft im Becken tummeln, so dass als nächstes deren Risiko ebenfalls detailliert analysiert werden sollte.
Vorsicht bei der Wahl des Hallenbades: Stark chloriertes Wasser erhöht bei Kindern sehr deutlich das Risiko, an Asthma bronchiale zu erkranken.
ZitatDie sogenannte Chlorierung von Wasser wird weltweit angewandt, da Wasser damit effektiv von Krankheitserregern befreit werden kann. Chloriertes Wasser dient zur Desinfektion von Trinkwasser und Abwässern sowie der Wasseraufbereitung in Schwimm- beziehungsweise Hallenbädern.
Bereits seit mehreren Jahren warnen allerdings verschiedene nationale Gesundheits- und Umweltagenturen, dass stark chloriertes Wasser das Asthma-Risiko speziell bei Kindern drastisch erhöhen können. Speziell das Babyschwimmen mit Kleinkindern unter 2 Lebensjahren sollte vermieden werden.
Auch die Gefahr, andere chronische Lungenerkrankungen zu entwickeln, kann nach Ansicht der meisten Lungenfachärzte durch chloriertes Wasser erhöht werden. Eine etwa 10 Jahre alte belgische Untersuchung belegte dies mit Daten, wobei von einer besonders alarmierenden Erkenntnis gesprochen wurde.
Chloriertes Wasser vor allem für Kinder unter 2 Jahren gefährlich Insbesondere kleine Kinder unter zwei Jahren sind gefährdet, da sich ihre Lungen noch in der Entwicklung befinden. Vor allem Kinder, die zu Allergien neigen, könnten eine Überempfindlichkeit gegenüber Chlor entwickeln. Bereits eine stark nach Chlor riechende Schwimmbadluft könnte dann Asthmaanfälle auslösen.
Das größte Risiko stellen schlecht belüftete Schwimmhallen dar, deren Wasserqualität zudem mangelhaft ist. Wenn Chlor im Wasser mit Urin oder Schweiß reagiert, entsteht der Reizstoff Trichloramin, der die Schleimhäute in den Atemwegen und Augen reizt. Trichloramin gelangt in die Luft und sorgt für den typischen Hallenbadgeruch – auch bekannt als Chlorgeruch.
Allergien Begünstigt Chlor im Schwimmbad Heuschnupfen? Kinder, die öfter in Bädern mit chloriertem Wasser schwimmen, haben ein erhöhtes Risiko für Heuschnupfen. Hinweise dafür ergibt eine bayerische Studie. Besonders Klein- und Schulkindern aus Familien mit allergischen Erkrankungen raten die Wissenschaftler daher von allzu häufigen Besuchen ab.
ZitatDer typische Schwimmbadgeruch ist der Geruch nach Chlor. Das eigentlich gelbgrüne Halogen wird dem Wasser aus hygienischen Gründen zugesetzt. Die gesundheitlichen Folgen dieser Sitte hat eine Arbeitsgruppe um Dr. Yvonne Schlöfer vom GSF Forschungszentrum in Neuherberg retrospektiv untersucht.
Dafür haben etwa 2600 Erwachsene zwischen 35 und 74 Jahren Fragebögen ausgefüllt, vor allem zur Häufigkeit von Schwimmbadbesuchen in der eigenen Jugend, und zwar während der Schulzeit, sowie aktuell im Jahr zuvor. In mündlichen Interviews gaben sie außerdem an, ob sie je von einem Arzt die Diagnose Heuschnupfen, Asthma oder atopisches Ekzem erhalten hatten.
Demnach wurden Schwimmbäder von den 30er bis zu den 60er Jahren zunehmend beliebter. So berichteten nur 27 Prozent der Teilnehmer im Alter zwischen 65 und 74, als Schulkind mehr als zwölfmal pro Jahr im Schwimmbad gewesen zu sein. Bei den 35- bis 44-Jährigen waren es mit 60 Prozent mehr als doppelt so viele (Allergy 61, 2006, 1305).
Parallel dazu stieg die Prävalenz von Heuschnupfen: In der Gruppe mit den ältesten Studienteilnehmern waren nur 7 Prozent daran erkrankt, aber 19 Prozent der jüngsten Teilnehmer. Anders ausgedrückt: Wer als Schulkind mehr als zwölfmal pro Jahr im Schwimmbad gewesen ist, hat ein 2,5-fach höheres Heuschnupfen-Risiko als jemand, der sich nie dort aufgehalten hat.
Insgesamt ergab sich ein enger Zusammenhang vor allem mit Schwimmbad-Aufenthalten als Kind, nicht so sehr als Erwachsener. "Kritisch sehen wir vor allem die Verbreitung des Babyschwimmens", so Schlöfer zur "Ärzte Zeitung". Für Kinder, deren Eltern bereits Allergien haben, hält sie sogar die üblichen Kurse mit einem Termin pro Woche für wenig ratsam. "Das Wasser für Säuglinge ist wärmer als das in den Erwachsenenbecken und dünstet folglich auch mehr Chlor aus. Zudem sind die Kinder mit der Nase näher dran, und ihre Lunge ist noch empfindlicher."
Ausgangspunkt der Studie war die These, dass Chlorverbindungen die Barriere des Lungenepithels schädigen und dadurch das Eindringen von Allergenen erleichtern. Eine erhöhte Anfälligkeit für Asthma bei häufigen Schwimmbad-Aufenthalten ist bereits nachgewiesen.
ZitatChlor bildet inhalierbare Substanzen Seit 1900 wird Wasser in öffentlichen Bädern chloriert. Diese Praktik hat einen Nachteil: Chlor reagiert mit den organischen Substanzen aus dem Urin und Schweiß der Badegäste, so dass sich über der Wasseroberfläche potenziell gefährliche inhalierbare Chlorverbindungen sammeln. Die Konzentration hängt von der Besucherdichte im Bassin ab, aber auch von der Luftströmung. Hallenbäder sind daher bedenklicher als Freibäder. "Nach unserer Umfrage in mehreren Städten verwenden alle Schwimmbäder Chlor. Einige wenige ersetzen einen Teil durch das teurere Ozon", so Dr. Yvonne Schlöfer. Seit 1980 darf das Wasser in Pools nach DIN-Norm höchstens 0,3 bis 0,6 mg/l freies und 0,2 mg/l gebundenes Chlor bei einem pH zwischen 6,5 und 7,6 enthalten. Schlöfer: "Vor 1980 waren die Zahlen deutlich höher." In Belgien etwa liegen die Richtwerte immer noch um das Zehnfache über den deutschen.
Lungenkrebs: Veränderte Artenvielfalt von Bakterien im Mund
ZitatJe größer der Artenreichtum und je größer die Population bestimmter Bakteriengruppen des Mund-Mikrobioms, desto geringer das Lungenkrebsrisiko [...] Es wäre denkbar, dass spezielle Mundbakterien nach starker Vermehrung in die Lunge eindringen und chronische Entzündungen verursachen, die eine Krebsentstehung fördern. Es könnte aber auch sein, dass das veränderte Keimspektrum des Mund-Mikrobioms nicht Ursache, sondern nur Folge einer beginnenden Krebserkrankung ist. Um das zu klären, müsste untersucht werden, wie sich das Artenspektrum im Lauf der Zeit verändert und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen, schreibt David Christiani von der Harvard University in Boston in einem begleitenden Kommentar. Auch der Nachweis, dass Mundbakterien die Lunge für längere Zeit besiedeln können, stehe noch aus. Bis vor Kurzem galt dieses Organ noch als sterile Körperregion.
Kommentar Bul: Auch wenn hier im Artikel eine Korrelation wie Ursächlichkeit präsentiert wird, ist es nicht von der Hand zu weisen, dass da etwas dran sein könnte. Deswegen: Immunsystem ist die Verteidigungslinie wenn der Feind bereits im Körper ist und sollte daher gehegt und gepflegt werden.
@39: Meine persönliche Meinung: Was das orale Antibiotikum für den Darm ist das Desinfektionsmittelgurgeln für den Mund. Zähneputzen halte ich durchaus für sinnvoll, also das mechanische Entfernen von Belägen. Dabei kommt es auf die Zahncreme an. Antibiotisch? Fluoridhaltig? Die Zahnbürste alleine kommt doch niemals in alle Winkel und Ecken hin und könnte alle Keime wegwischen.
Dass Raucher eine andere Mundbekeimung haben als Nichtraucher war glaube ich schon länger bekannt. Nun scheint es, es gibt aus diesem Faktum auch Konsequenzen.
die sterile Umgebung ist mit Sicherheit nicht sehr gesund, denn steril heißt auch: antibakterielle Reinigungsmittel nutzen (schädlich). Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Stärkung des Immunsystems!!! So findet man bei Dr. Strunz die Laborwerte/Aminogramm (siehe auch Liste der Laborwerte von Dr. Strunz) und Dr. Kremer hat die Stärkung des Immunsystems auch bei schweren Erkrankungen eindrucksvoll beschrieben. Das Rauchen ist nicht das Problem, wenn man genügend Antioxidantien einnimmt (z.B. Vitamin C, E-Komplex, ACC/NAC) und was ist mit den Essern oder Alkoholikern???
zu viel Essen oder zu viel Alkohol ist auch Mist!!! Über 50 Prozent der Deutschen sind übergewichtig und ca. 25 Prozent leiden unter Adipositas. Stoffwechselstörungen, zu viel Glukose/Alkohol und psychischer Dauerstress schaden massiv dem Immunsystem.
Wo liegt das Problem? Ein kleines Schlückchen Alkohol fördert die Gesundheit.
Viele Grüße
Roger
Tatsache? Prima. Ich habe in meinem Putzschrank noch eine Flasche 100% Alkohol stehen. Den werde ich mir heute Abend genehmigen. Schließlich sagt mir ein unbekannter Mensch aus dem Internet das ein kleines Schlückchen Alkohol die Gesundheit fördert ;-)
Wo liegt das Problem? Ein kleines Schlückchen Alkohol fördert die Gesundheit.
Viele Grüße
Roger
Tatsache? Prima. Ich habe in meinem Putzschrank noch eine Flasche 100% Alkohol stehen. Den werde ich mir heute Abend genehmigen. Schließlich sagt mir ein unbekannter Mensch aus dem Internet das ein kleines Schlückchen Alkohol die Gesundheit fördert ;-)
Ja, ich bin auch oft erstaunt über diese unglaubliche Leichtgläubigkeit im Netz, die in vielen Fällen wirklich durch nichts gerecht fertig ist.
Lungenfibrose: Risikofaktoren Idiopathische Lungenfibrose: Erhöhen virale Infekte das Risiko? Chronische Virusinfektionen könnten das Risiko erhöhen, an idiopathischer Lungenfibrose (IPF) zu erkranken, so das Ergebnis einer Meta-Analyse, die in der Fachzeitschrift „Chest“ veröffentlicht wurde.
ZitatDie idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine chronische, fortschreitende Lungenerkrankung, bei der das Lungengewebe zunehmend vernarbt. Obwohl bereits einige Faktoren identifiziert wurden, die IPF möglicherweise auslösen oder verschlimmern, zum Beispiel Rauchen oder verschiedenste Umwelteinflüsse wie Luftschadstoffe, Holz- und Metallstäube, bleiben die genauen Ursachen der IPF unklar.
Auch Infektionen mit Viren stehen im Verdacht, die idiopathische Lungenfibrose zu begünstigen. In einer Übersichtsarbeit untersuchten Forschende nun den möglichen Zusammenhang zwischen Virusinfektionen und der Entwicklung und Verschlimmerung von IPF genauer. Sie werteten dafür die Ergebnisse von 20 Studien aus zehn verschiedenen Ländern aus. Insgesamt umfassten diese die Daten von fast 1.300 Teilnehmenden und betrachteten 19 verschiedene Viren.
Virale Infektion könnten potenzieller Risikofaktor für IPF sein Die Analyse der gesamten Daten ergab, dass Virusinfektionen das Risiko für IPF um mehr als das Dreifache erhöhten. Auf das Risiko für eine akute Verschlechterung der Krankheit (Exazerbation) hatten die Infektionen keinen Einfluss.
Auch der Blick auf die einzelnen Virentypen ergab, dass jedes analysierte Virus für sich das IPF-Risiko erhöhte. Einzige Ausnahme bildete das humane Herpesvirus 6 (HHV6). Viren, die das IPF Risiko erhöhten waren unter anderem:
Zusammenfassend lasse sich sagen, dass anhaltende Virusinfektionen mit einem Anstieg des IPF-Risikos verbunden sind, schlussfolgern die Forschenden. Ihre Studie unterstützt ihrer Ansicht nach die Hypothese, dass Infektionen mit Viren eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von idiopathischer Lungenfibrose spielen könnten.