ich habe mal gelesen, dass die Ü100 jährigen meist gar keinen Sport gemacht haben, sondern sich einfach nur viel im Alltag bewegt haben (Gartenarbeit, zu Fuß zur Arbeit etc). Vielleicht ist das gar keine so schlechte Strategie?
Ich achte mittlerweile darauf jeden Tag mindestens 3 km zu gehen.
Oft gehe ich einfach morgens eine halbe Stunde zu Fuss zur Uni oder zurück, in die Innenstadt einkaufen usw.
Mir fällt es viel leichter so Bewegung in den Alltag einzubauen, als immer Sport irgendwie unterzubringen und zu Präventiven Zwecken dürfte es kaum Unterschied machen.
ich habe mal gelesen, dass die Ü100 jährigen meist gar keinen Sport gemacht haben, sondern sich einfach nur viel im Alltag bewegt haben (Gartenarbeit, zu Fuß zur Arbeit etc). Vielleicht ist das gar keine so schlechte Strategie?
Es ist im höchsten Maße sinnvoll, im Alltagsleben für so viel Bewegung wie möglich zu sorgen. Spaziergänge, Verzicht auf unnötige Autofahrten, Treppe anstatt Aufzug, Gartenarbeit usw. bringen einen gesundheitlich schon ein gutes Stück voran. Diese Aktivitäten können Sport aber nicht ersetzen. Zumindest nicht, wenn man seinen Körper jahrzehntelang auf einem jugendlich hohen Leistungsniveau halten möchte. Als Beispiel für diese These ein Zitat aus dem Standardwerk Sportmedizin - Hollmann, Stürmer, 5. Auflage Seite 281
Zitat Bei der Gruppe der Marathonläufer waren die zentralen Mitochondrien um das Doppelte und der der peripheren um das Dreifache gegenüber der Gruppe von Normalpersonen erhöht. Ausdauertraining führt sowohl zu einer Vermehrung als auch zu einer Vergrößerung der Mitochondrien.
Durch gelegentliche Spaziergänge kann man das nicht erreichen. Ebenso wenig eine Erhöhung des Testosteron oder HGH Spiegels oder eine allgemeine Kräftigung des Bewegungsapparates. Dazu ist intensive Muskelarbeit erforderlich. Wer mehr erreichen möchte als eine Reduzierung des Herzinfarkt- oder Diabetesrisikos, kommt um intensiven Sport nicht herum.
Das Problem besteht wohl hauptsächlich darin, dass man ein stundenlanges Sitzen auch mit intensivem Sport im Anschluss nicht vollständig ausgleichen kann: Sitting for long periods increases risk of disease and early death, regardless of exercise http://www.sciencedaily.com/releases/201...50119171701.htm
Viele Arbeiten, die man gewöhnlich sitzend macht, könnte man auch stehend machen. Also z.B. den Computer im Büro auf ein etwas höheres Pult stellen und schon kann man iim Stehen arbeiten.
Aber, wäre stundenlanges stehen wirklich viel gesünder als sitzen? Oder muss man wirklich gehen, sich als bewegen. Die Frage hab ich mir schon öfter gestellt.
langes Stehen kann auch nicht so gesund sein, davon bekommt man nämlich Krampfadern! Wenn man nach 1/2 Stunde oder spätestens nach 1 Stunde aufsteht um sich "kurz die Beine zu vertreten", ist schon viel gewonnen denke ich.
Ha, ha, den Arbeitsplatz würde ich auch gern nutzen!
Ich nutze seit einigen Monaten einen Fitness-Tracker von Polar (Loop) und die App MyfitnessPal, um meine Mahlzeiten zu scannen oder einzugeben. Man bekommt einen ganz guten Überblick über seine Aktivitäten und vor allem über das Essen. Ich war sehr erschrocken, wie viele Kohlenhydrate doch zusammenkommen, obwohl ich kein Brot, Kartoffel, Nudeln oder Reis esse. Wenn ich dann sehe, dass ich schon knapp 1000 kcal zu mir genommen habe, obwohl noch nicht Abend ist, ich noch ein Glas Rotwein trinken möchte oder zu einer Feier muss, motiviert mich das sehr, mir noch ein paar kcal "frei zu laufen". Stichwort negative Energiebilanz: ich hätte nicht gedacht, dass ich so wenig essen darf bzw. mich doch so viel bewegen muss. Das ist für mich eine sehr interessante Erfahrung :-) Im übrigen bin ich auch der Meinung, das "bewegen" allein nicht reicht. Aus meiner Sicht muss ein gutes Verhältnis von Ausdauer- zu Kraftsport gefunden werden und dies mehrmals die Woche. Argumentation siehe Mischa.....und Ausnahmen bestätigen die Regel.
Zitat von Prometheus im Beitrag #5Das Problem besteht wohl hauptsächlich darin, dass man ein stundenlanges Sitzen auch mit intensivem Sport im Anschluss nicht vollständig ausgleichen kann: Sitting for long periods increases risk of disease and early death, regardless of exercise http://www.sciencedaily.com/releases/201...50119171701.htm
Hallo,
also ich finde, man übertreibt es langsam mit dem Thema Sitzen. Der Gipfel ist ja mittlerweile erreicht, in dem irgendwelche wahrscheinlich mediengeile Leute langes Sitzen als gesundheitlich gefährlicher als Rauchen einstufen. Das jede eintönige und langandauernde einseitige Körperbelastung nicht unbedingt gesund ist ist keine Frage, aber das hier Millionen Menschen weltweit mit z. B. langer sitzender Arbeitstätigkeit und ansonsten gesunder und sportlicher Ernährung und Lebensweise als genauso oder höher gesundheitlich gefährdet bezeichnet werden als z. B. Kettenraucher und Vieltrinker ist lächerlich und absurd. Wie wär´s stattdessen mit stundenlangem Liegen, wie bei den Griechen und Römern?
Ich hatte schon mal von einem bis heute abgeschieden lebenden Indiostamm im Amazonasgebiet geschrieben, über den in einer Naturdoku berichtet wurde. Die Männer des Stammes gehen für ein paar Stunden am nahe gelegenen Fluß fischen, der Stamm ernährt sich ausschließlich von Fisch, anonsten liegen die anschließend 2/3 des Tages in ihren Hängematten herum und die Frauen machen praktisch alle restliche Arbeit. Dieser Stamm weist weder eine besondere Krankheits-oder Sterblichkeitsrate der Männer auf, obwohl sie die meiste Zeit des Tages sprichwörtlich auf "vollem Sparprogramm" laufen und sich kaum bewegen. Das nur mal am Rande.
Der menschliche Körper kann selbst Krebs heilen, einen jahrzehntelangen Zigaretten-und Alkoholkonsum in relativ kurzer Zeit regenerieren usw., aber beim Sitzen soll das nicht möglich sein? Das ist doch absurd und lachhaft!
Josh Mitteldorf hat sich des "Sitz-Themas" ebenfalls angenommen. Er führt aus, dass die Daten aus Fragebögen erhoben wurden und das die Evidenz eher schwach sei. Trotzdem lauten seine Empfehlungen:
ZitatSo I recommend taking 1 minute out of each hour for vigorous exercise, though I admit to finding this difficult myself. Getting up to think and walk is also something I can recommend from personal experience. The treadmill desk is something with which I have only vicarious experience.
Selbstverständlich könnte man das Maß an Bewegung, das optimal gegen Alterung wirksam ist, auch durch Alltagsaktivitäten erreichen. Während der Arbeit dürfte das aber an vielen Arbeitsplätzen schwierig werden:
Ich muss schon sagen, seit meinem Bürojob fühle ich mich körperlich nicht mehr so fit wie früher. Die Bewegung ist insgesamt weniger geworden. Wenn ich mal ein Wochenende einen längeren Spaziergang mache oder Rad fahre, ist das schon richtig toll für mich. Ansonsten habe ich aber generell keine Probleme, viele zu Fuß zu erledigen, selbst bei längeren Strecken. Das Problem ist meistens die fehlende Zeit, weswegen man doch häufig eher die öffentlichen Verkehrsmittel nutzt statt zu laufen.
Mehr als 10.000 Schritte pro Tag könnten dein Leben verlängern. Ganz aktuell gezeigt: Objectively Measured Daily Steps and Subsequent Long Term All-Cause Mortality: The Tasped Prospective Cohort Study http://journals.plos.org/plosone/article...al.pone.0141274
Die Aussage in deinem Beitrag wird auch ganz aktuell wieder bestätigt: Wer z.B. nach einem Herzinfarkt zu lange am Stück herumsitzt, schadet sich! Und zwar trotz sportlicher Aktivität in der Reha-Phase:
Der menschliche Körper ist mit einiger Sicherheit auf eine hohe, tägliche Belastung eingerichtet. Optimal aus meiner Sicht wäre ein morgendliches entspanntes Training im Gym und ein ebenfalls entspanntes Joggen am späten Nachmittag. Und das täglich. Aus zeitlichen Gründen ist das aber nicht zu schaffen. Da sind natürlich Alltagsbewegungen eine perfekte Ergänzung.
Ich lasse so weit es geht das Auto stehen, verzichte grundsätzlich auf Aufzug oder Rolltreppe und nehme auch sonst jede Gelegenheit zur Bewegung war. Zusätzlich zu fünf bis sechs Stunden intensiven Sports pro Woche. Der Sport ist deshalb unverzichtbar, weil ich mit Alltagstätigkeiten niemals eine ausreichend hohe Intensität errreiche. Knochen, Muskeln, Gelenke, Sehnen, Herz und Kreislauf kann man nicht oder nur unwesentlich durch Spazierengehen oder Gartenarbeit kräftigen. Testosteron und Wachstumshormone lassen sich nur mit schweren Gewichten oder Sprinteinlagen beim Joggen steigern, aber niemals mit Treppensteigen.
Wenn jemanden die Bewegung wirklich viel bedeutet, könnte man seinen Job wechseln. Fitnesstrainer zum Beispiel oder Bauarbeiter wenn man es anstrengend mag. Leider sind die hart arbeitenden Leute früher auch nicht sehr alt geworden. Bei Bauer sucht Frau gibt es diesen Schweizer Bergbauer, viel Bewegung, gesundes Essen aber wenig. Also flink ist der noch aber ich weiß nicht ob es das bringt.
Länger leben dank alltäglicher Aktivitäten Nicht-Sportler profitieren schon von täglich drei Minuten schnellem Gehen Gute Nachrichten für Sportmuffel: Schon wenige Minuten intensiver, alltäglicher Aktivität können das Sterberisiko um bis zu 49 Prozent verringern, wie Wissenschaftler jetzt herausgefunden haben. Demnach muss Sport nicht im Rahmen von Fitnessstudio und strukturiertem Training stattfinden, um positive Effekte auf die Gesundheit zu haben. Auch alltägliche Aktivitäten wie schnell zur Bushaltestelle gehen, „energische“ Hausarbeit oder Spielen mit den Kindern haben einen vergleichbaren Effekt, wenn sie nur drei bis viermal täglich für je eine Minute ausgeführt werden.
ZitatBewegung ist gut für unseren Körper. Sie hilft bei Übergewicht und Depressionen, hält das Gehirn fit und kann sogar unser Sterberisiko verringern. Dafür muss es nicht immer das Fitnessstudio oder die Joggingrunde sein: Auch die Bewegung im Alltag und selbst das regelmäßige, kurze Unterbrechen des dauernden Sitzens hat schon messbar positive Effekte auf die Gesundheit, wie Studien nahelegen. Umgekehrt scheint langes, ununterbrochenes Sitzen selbst dann zu schaden, wenn wir anschließend zum Ausgleich Sport machen. Was aber heißt das für unseren Alltag? Wie viel Bewegung brauchen wir?
ZitatNeun von zehn Nicht-Sportlern absolvierten in ihrem Alltag nebenbei und wahrscheinlich unbewusst VILPA-Einheiten. Das senkte ihr Sterberisiko im Vergleich zu Probanden ohne VILPAs enorm, wie die Forschenden herausfanden. Demnach verringerten bereits drei bis vier einminütige VILPA-Bewegungen pro Tag das Sterberisiko um 38 bis 40 Prozent. Ein ähnlicher Rückgang war auch bei krebsbedingter Sterblichkeit zu beobachten. Das Risiko, durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben, wurde durch VILPAs sogar um 48 bis 49 Prozent gesenkt, wie die Forschenden berichten.
Damit stehen die Nicht-Sportler, die sich in ihrem Alltag nur beiläufig körperlich betätigen, den Sportlern nicht nach. Das Sterberisiko beider Gruppen war vergleichbar, erklären Stamatakis und seine Kollegen. „Unsere Studie zeigt, dass ähnliche Vorteile wie beim hochintensiven Intervalltraining erzielt werden können, wenn man die Intensität der beiläufigen Aktivitäten des täglichen Lebens erhöht“, sagt Stamatakis. „Dafür bedarf es keines zeitlichen Engagements, keiner Vorbereitung, keiner Vereinsmitgliedschaft und keiner besonderen Fähigkeiten. Es geht einfach darum, das Tempo beim Gehen zu erhöhen oder die Hausarbeit mit etwas mehr Energie zu erledigen.“
Je mehr, desto besser Die Forschenden fanden außerdem heraus, dass sich das Sterberisiko durch zusätzliche VILPA-Einheiten am Tag weiter verringern lässt. Demnach senkten elf VILPAs am Tag das Sterberisiko durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen um ganze 65 Prozent und das Risiko für einen krebsbedingten verfrühten Tod um 49 Prozent.