Warum eigentlich immer nur an exotische Dinge denken, wenn es um Lebensverlängerung geht?
Tatsächlich gibt es wohl noch zahlreiche Schätze zu heben, sogar bei bereits extrem gut erforschten und bekannten Substanzen im Alltag.
Ibuprofen zum Beispiel. Wird ja gerne gegen Schmerzen aller Art eingenommen, ist sogar rezeptfrei. Hätte ich einen Tipp abgeben müssen, ich hätte den Ausgang der Tierexperimente wohl richtig vorhergesagt. Ein Übermaß an Entzündung ist ein wichtiger Mechanismus, mit dem der Organismus sich aktiv von seinem Dasein verabschiedet. Wundert es da, dass das anti-entzündlich wirkende Ibuprofen lebensverlängernde Eigenschaften hat? Interessant ist allerdings der Wirkmechanismus: Ibuprofen blockiert die Aufnahme von Tryptophan, einer essentiellen Aminosäure, in die Zelle! Und ohne diese Hemmung funktioniert die Lebensverlängerung nicht:
Ibuprofen use leads to extended lifespan in several species, study shows
ZitatA common over-the-counter drug that tackles pain and fever may also hold keys to a longer, healthier life, according to a Texas A&M AgriLife Research scientist. Regular doses of ibuprofen extended the lifespan of multiple species.
Ist Ibuprofen tatsächlich auch eine Option zur Lebensverlängerung beim Menschen? Nun, wenn man sich die Überlebenskurven im Tiermodell ansieht, bedeutet "signifikant" noch lange nicht, dass die Effekte bahnbrechend sind. Aber zumindest kennen wir das Nebenwirkungsspektrum von Ibuprofen ziemlich genau. Ob man tatsächlich 50 Jahre lang mit Magenschmerzen herumlaufen sollte, um hinterher mit etwas Glück 11 Monate länger zu leben? Ich nicht. Aber ist Ibuprofen vielleicht doch eine Option bei vorhandenen Schmerzen, zum Beispiel rheumatoide Arthritis und wenn man einen unempfindlichen Magen hat? Entscheiden kann das jeder selber.
Gute Frage! Die beste Wirkung in der verlinkten Studie zeigte sich bei einer Ibuprofen-Konzentration von 0.1 mM (=0,0001 Mol pro Liter). Wenn man davon ausgeht, dass ein Mensch mit 70kg Körpergewicht etwa 50l Flüssigkeit besitzt, läge die Dosis bei 0,005 mol. Ibuprofen wiegt 206,28 g/mol, folglich ergibt sich die effektivste Dosis rechnerisch bei ca. 1g.
Grundsätzlich muss man bei derartigen Berechnungen aber einige Faktoren mehr beachten, z.B. -wird Ibuprofen überhaupt vollständig resorbiert? (ja) -Wie verteilt sich Ibuprofen im Körper? (hauptsächlich an Plasmaproteine gebunden) usw.
Im Allgemeinen beträgt die Tagesgesamtdosis von Ibuprofen bis zu 20 – 30 mg pro kg Körpermasse, verteilt auf mehrere Einzelgaben. (Quelle: Fachinfo Ibuprofen). Damit läge die oben errechnete effektivste Dosierung möglicherweise etwas unterhalb der sonst üblichen Dosis. (Allerdings: 800 mg Ibuprofen als maximale Einzeldosis!) Ob sich der Anti-Aging Effekt aber tatsächlich auf den Menschen übertragen lässt, ist bisher reine Spekulation!
P.S.: Bioverfügbarkeit und Wirksamkeit von Ibuprofen können übrigens mit Piperin (einem Inhaltsstoff des Pfeffers) erhöht werden (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22029226).
Zitat von vera8555 im Beitrag #4Man müsste sich allerdings fragen, ob man durch Ibuprofen zwar länger lebt, allerdings an der Dialyse hängt oder eine Lebertransplantation braucht.
Völlig richtig! Gerade bei langfristiger Anwendung ist die potentiellen Nebenwirkungen besonders zu beachten - nicht zuletzt auch die Gefahr von Magenblutungen.
Zitat von Methos im Beitrag #7Leber- und Nierenschäden können aber auch bei einigen NEM auftreten!
Mich würde auch interessieren, welche NEM Probleme verursachen, ich glaube nämlich nicht daran! Die BE Werte meines letzten Checks waren alle hervorragend, einschließlich der Leberwerte und im Ultraschall sah auch alles sehr gut aus und ich nehme sehr viele NEM und das auch schon seit einigen Jahren.
ich wollte NEM nicht grundsätzlich schlecht reden, ich nehme ja selber so einiges! Ob ein pflanzliches Präparat aber apothekenpflichtig ist oder als Nahrungsergänzung zählt, ist doch reine Behördenwillkür und eine künstliche Einteilung! Pflanzliche Präparate sind oft nicht so gut untersucht, so dass einfach Daten fehlen.
Einfach Kurkuma nehmen . Hat die bessere , natürliche , seit Jahrhunderten bewährte , Wirkung. Bedeutet , so wie die Inder z.B. Kurkuma in Pfanne , Ghee oder Olivenöl , Pfeffer dazu , Gemüse , am besten Bio , dazu , fertig.
Effects of ibuprofen on cognition and NMDA receptor subunit expression across aging.
Age-related declines in long- and short-term memory show relationships to decreases in N-methyl-d-aspartate (NMDA) receptor expression, which may involve inflammation. This study was designed to determine effects of an anti-inflammatory drug, ibuprofen, on cognitive function and NMDA receptor expression across aging. Male C57BL/6 mice (ages 5, 14, 20, and 26months) were fed ibuprofen (375ppm) in NIH31 diet or diet alone for 6weeks prior to testing. Behavioral testing using the Morris water maze showed that older mice performed significantly worse than younger in spatial long-term memory, reversal, and short-term memory tasks. Ibuprofen enhanced overall performance in the short-term memory task, but this appeared to be more related to improved executive function than memory. Ibuprofen induced significant decreases over all ages in the mRNA densities for GluN2B subunit, all GluN1 splice variants, and GluN1-1 splice forms in the frontal cortex and in protein expression of GluN2A, GluN2B and GluN1 C2' cassettes in the hippocampus. GluN1-3 splice form mRNA and C2' cassette protein were significantly increased across ages in frontal lobes of ibuprofen-treated mice. Ibuprofen did not alter expression of pro-inflammatory cytokines IL-1β and TNFα, but did reduce the area of reactive astrocyte immunostaining in frontal cortex of aged mice. Enhancement in executive function showed a relationship to increased GluN1-3 mRNA and decreased gliosis. These findings suggest that inflammation may play a role in executive function declines in aged animals, but other effects of ibuprofen on NMDA receptors appeared to be unrelated to aging or inflammation.
Alles nur Vermutungen. Nichts Genaues weiss man nicht.
Auch Vermutungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen der abnehmenden Zeugungsfähigkeit der Männer in westlichen Industrienationen und dem wachsenden Gebrauch des Schmerzmittels sind derzeit reine Spekulation. Jégou und seine Kollegen sehen keine Gefahr bei einer gelegentlichen Einnahme des Schmerzmittels, bei der die Dosierung in der Regel weitaus niedriger ist. Kritisch betrachten sie allerdings den dauernden Gebrauch hoher Dosen im Leistungssport oder unter Marathonläufern.
Was man wegläßt, kann nicht schaden.
#16: andere beliebte Medikamente auch. Man darf eben nichts langfristig nehmen, wenn es denn mal notwendig scheint.
Hier gibt es einige Informationen über schlafstörende Arzneimittel und auch einiges über Melatonin. In bezug auf Melatonin ist hier auch die Sprache von einer "Verkalkung" der Zirbeldrüse: